Innenliegende Kastenrinne: Nachteile?

Guten Morgen

Eine innenliegende Kastenrinne ist teurer als eine herkömmliche aussen-angebrachte Rinne und es muss mehr Sorgfalt in der Ausführung angewandt werden, da die wasserführenden Schichten (Rinne+Entwässerungsleitungen) z.T. in der Isolationsschicht liegen. Sollte irgendwann einmal ein Fallrohr ersetzt werden müssen, müssten Eingriffe in der Fassade erfolgen. Dies würde mich allerdings nicht davon abhalten eine innenliegende Kastenrinne zu wählen, da es meines Erachtens ästhetisch um Welten besser aussieht wie eine herkömmliche Rinne, und das Austauschen der Fallrohre erstens selten vorkommt und zweitens, je nach Fassadenkonstruktion, auch kein Ding der Unmöglichkeit wäre.

Gruss

 
Danke Corre!

Aesthetisch: gut! Wir haben auch schon den Mehrpreis akzeptiert. Nur die Beständigkeit und Wartung kommt nun ins Frage.

 
Hoi Ersie

Wegen der Beständigkeit würde ich mir keine Sorgen machen, im Gegenteil, die Bauteile sind weniger den äusseren Einflüssen exponiert, altern dementsprechend weniger schnell. Ich weiss leider nicht in welchem Zyklus Wartungsarbeiten anfallen, kann mir aber vorstellen dass diese eher selten vorkommen und dann mit anderen Erneuerungs-bzw.Instandsetzungsarbeiten zusammenfallen. Vielleicht kann man die Leitungen zu gegebener Zeit auch von innen versiegeln ohne einen Eingriff in der Fassade vornehmen zu müssen...Ich würde mich mal bei einem Spengler erkundigen was es da für Möglichkeiten gibt.

Gruss

Marco

 
Ich möchte gern wissen was für Nachteile wir können von innenliegende Kastenrinne erwarten.

Vielen Dank!

http://www.haus-forum.ch/picture.php?albumid=206&pictureid=2411&thumb=1
Hallo Ersie,

vorab, da von corre angesprochen.. "Wartung"... dies gilt allgemein, für diese aber besonders! Diese sollte jährlich vor Winterbeginn durchgeführt werden. Im Zusammenhang mit der Reinigung (nach Laubfall) wird auch gleich die Dichtigkeit überprüft, bzw. Schäden fallen auf!

Nachteile wären:

Preis (wirst Du aber schon bemerkt haben /emoticons/default_biggrin.png )

Du bemerkst Schäden relativ spät, da keine direkte Sichtkontrolle (vom Boden) möglich ist.

Kleinere Schäden, ggf. auch schon kurz nach Fertigstellung, sieht man unter Umständen auch nicht, das anfallende Wasser/tauender Schnee läuft aber troztdem, wenn auch minimal, in die Konstruktion. Dort fällt es ggf. erst nach entspr. Anreicherung auf... hängt davon ab, was defekt ist.

Die Eisbildung innerhalb der Rinne, wirkt sich hier negativer aus, als bei offener Rinne. Ist die Rinne (meist von unten nicht sichtbar) schon mit Eis gefüllt, kommen neue Schichten hinzu, wandern diese ggf. in die Dachkonstruktion und können dort zu passenden Schäden führen. Spätestens bei Tauwetter.

Auch bei innenliegenden Rinnen ist auf die Dehnung zu achten. Die passende Luft muss an der Konstruktion/Verkleidung belassen werden.

Eine evtl. erforderliche Reparatur (nach Gewährleistung) oder ein Austausch führen erneut zu höheren Kosten.

Das wäre mal so welche die mir spontan einfallen.. evtl. reichen sie Dir auch schon..

 
Hallo ersie

Ein Grund ist mir noch eingefallen.

Im Bereich der Dachwasserleitung (das Rohr das nach unten geführt wird) hast du eine Wärmebrücke innerhalb der Dämmung.

Wenn diese im Minergieantrag berücksichtigt wurde - kein Problem.

Des weiteren sind Kunststoffrohre innerhalb der Dämmung weniger empfindlich gegen Kondensat.

--> Ein Rohr mit kalter Aussenluft (im Winter) wird innerhalb der warmen Dämmschichten geführt --> Kondensat am kalten Rohr an der Aussenseite.

Lösung - das Dachwasserrohr wird zusätzlich mit einer Dämmung umwickelt.

Diese Art Dachrinne ist eine reine Spenglerarbeit.

Wichtig - die Unterdachfolie muss sauber und dauerhaft auf dem Blechlappens der auf dem Unterdach nach oben unter die Lattung geführt wird, verklebt sein !!!

Im Winter bei Schnee, bleibt dieser in der Rinne liegen und verstopft die Hinterlüftung (den Lufteintritt unter den Ziegeln). Die gewählte Gebäudehüllenkonstruktion ist eine teildiffusionsoffene Konstruktion. Aus den bewohnten Räumen tritt durch die Dämmung Feuchte nach aussen. Diese Feuchte kondensiert unter der Metalldachhaut. Durch den Schnee ist die Hinterlüftung blockiert. Das Kondensat läuft auf der Unterdachfolie nach unten und ergibt einen Rückstau im Bereich Schnee/Eintrittsöffnung.

Wenn es sauber abgeklebt ist und das Blech genug weit noch oben geführt ist, kann nichts passieren.

Andy

 
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hallo zusammen

Kann man die Rinne etc. denn nicht beheizen?

Natürlich ist die Wärmedämmung im Bereich der Entwässerungsrohre geschwächt, allerdings längstens nicht so gravierend, dass daraus Schäden oder nennenswerte Wärmeverluste resultieren würden, oder? /emoticons/default_biggrin.png

 
natürlich kann man sie beheizen.... dies hatte ich nun aber bewusst nicht erwähnt, da es ja heute eher schon ein Negativthema darstellt, ein offenliegendes Heizkabel in der Rinne zu platzieren.... wird aber bei Leuten, denen dieser Aspekt nicht so wichtig ist, auch gemacht... kostet, je nach Länge wieder etwas.... wie auch sonst.

Ein Fallrohr würde ich persönlich, auch nicht bei innenliegender Rinne, innerhalb einer Wandfläche oder gar der Außendämmung führen.

Die Dämmung von z.B. 18 cm, ist auf die gesamte Haushöhe dann um 12 cm geschwächt. Schaue Dir mal ein solches Thermografie-Bild später an.... uhiiii...

Man kann zumindest das Fallrohr auch vor der Wand/Dämmung herunterführen.

Bei einem Schaden oder Verstopfung (toter Vogel/eingespültes Moss...) kannst Du die gesamte Dämmfläche öffnen.. das wird später nix mehr mit "unsichtbarer Verschließung"...

 
Hallo corre

Ja es gibt entsprechende Begleitheizungsbänder, die mit geringem elektrischen Aufwand die Temperatur über 0° C halten. Dies sollte bei einer solchen Konstruktion so oder so eingeplant sein. Sowie eine komplette Edelstahllösung. Titanzink oder andere Werkstoffe würde ich nicht empfehlen.

Gruss Bauprofi

 
Danke Euch beiden für die prompte Antwort!

Wusste nicht dass die Leitung vollumfänglich in der Isolationsschicht geführt werden muss. Ich ging davon aus, dass die Leitung unmittelbar hinter der Fassade, teils im Bereich der Hinterlüftung, teils in der Isolationsschicht geführt werden könnte. Dem ist offenbar nicht so /emoticons/default_biggrin.png

Gruss

 
Nun wenn sie in die Hinterlüftung passen würde, wäre dies im Hinblick auf die Dämmung egal. Aber solch großen Abstand wirst Du wohl eh nicht haben.... daher, lieber davor!

 
Ist schon klar dass die Leitung nicht vollumfänglich in der Hinterlüftung platz hat, würde man jedoch diese 4cm nutzen, wäre die Isolationsschicht weniger stark dezimiert.

 
Hallo corre

Durchlaufende Elemente immer nur in einer Ebene laufen lassen !!

Durchdringst du die Trennschicht von einer hast du Dichtigkeits-, Anschluss- und Kondensatprobleme !

Aus optischen Gründen werden in diesem Beispiel die Fallrohre wohl in der Dämmebene oder einem separaten Kanal (wäre Dämm- und Trenntechnisch) die sauberste Lösung geführt.

Andy

 
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Vielen Dank, gute Leute!

Momentan haben wir uns viel zu überlegen. Und nicht nur über Rinne. /emoticons/default_wink.png

 

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