Isolation 16 cm - Problematisch? Wie soll gestriechen werden?

fporoli

Mitglied
25. Apr. 2007
85
1
8
54
Guten Tag,

Für unseres neues EFH in Stein am Rhein haben wir eine 16cm Isolierung gewählt (diese wird in den nächsten Tagen aufgetragen).

Ich war heute beim Maler und er hat mir gesagt es kann problematisch sein mit 16cm wegen Algen und Pilzen.

Der Maler hat mir gesagt, dass ich am besten das Haus 2 mal malen/streichen/abrieben soll, damit ich weniger Probleme in Zukunft bekommen kann.

Ich habe aber nicht verstanden ob die Geschichte mit den "2 mal" wirklich etwas bringt oder nicht.

Mein Bauleiter hat mir empfohlen das Haus einfach zu malen/streichen... anstatt den Abrieb darau zu machen.

Jemand hat Erfahrung damit gemacht?

Mit freundlichen Grüssen,

Fabio Poroli

 
Also den Abrieb wirst du ja auf jeden Fall erstellen.

Ab nun gestrichen oder als Fertigabrieb.

Dass an Aussendämmung vermehrt Algenbildung entsteht ist nicht nachgewiesen. Mit der Dicke der Dämmung hat dies nur bedingt zu tun:

Bei einer Fassade mit nur wenigen Zentimeter Dämmung (Was ja heute sowiso nicht mehr gemacht wird und gemacht werden darf) bildet sich weniger Algen, da die Fassade von der Innenwärme besser trocknet und deshalb weniger Grundlage bildet für eine Algenbildung. Ob nun die Fassade 12cm, 14cm oder 16cm gedämmt ist hat keine Einfluss auf die Algenbildung.

Einflussfaktor für verstärkte Algenbildung sind geringe Vordächer (Fassadenschutz vor Regen), Bäume oder Wald in der Nähe, Beschattung bzw. Besonnung der Fassade.

Es ist umbestritten, dass eine gestrichene und mit Algiziden versetzte Fassade eine besseren Schutz bildet als ein Fertigabrieb. Die Frage ist, ob du die Zusatzkosten tragen willst oder nicht.

 
Hallo fporoli,

wie bruenel schon angeführt hat, wirst Du den Abrieb ausführen müssen. Die Aussage des Bauleiters ist mir in diesem Zusammenhang unerklärlich. Die Gewebeeinbettungsschicht auf der Außendämmung ist nicht als endgültige Oberfläche gedacht und zu nutzen! Ein Farbanstrich darüber ändert daran nichts. Zumal es große Probleme gäbe, wenn Du dann später hierauf einen Abrieb anbringen möchtest.

Die Algenbildung ist durchaus ein ernstes Thema, womit der Hinweis des Malers durchaus berechtigt ist, wobei er es sicher auch von einer anderen Seite aus betrachtet als Du.

Dieses Problem ergibt sich aus den vorgenannten Gründen, vorrangig auf Nordfassaden oder Nord-Ostfassaden. Wenn Du hier noch nahe am Haus große Büsche oder Bäume hast, bzw. planst, dann wird auf dem kalten Abrieb welcher schlecht trocknen kann, sich innerhalb einiger Jahre die Algenblidung einstellen.

Wenn Du dies vermeiden möchtest, dann sollten diese Fassadenteile frei von Bewuchs/Schatten bleiben oder Du lässt Dir zumindest diese Flächen mit der entsprechenden Farbe überstreichen. Auf Süd- oder Westseiten ist dies eigentlich weniger wichtig.

Gruß vom Pfälzer

 
Hallo zusammen

Gehe ich also recht in der Annahme, dass dieses "Algenproblem" bei einem Zweischalenmauerwerk mit Innen/Kerndämmung nicht vorkommen kann?

Gruss,

Serge-CH

 
Kann bei jeder Wandkonstruktion vorkommen.

Es gibt keine Untersuchungen, welche beweisen, dass gewisse Fassaden besser vor Algenbewuchs schützen als andere.

Konstruktive Massnahmen und die oben aufgeführten Punkte von Pfälzer sind zu beachten.

 
Hallo Serge,

ja, im Prinzip kann dies überall vorkommen, wenn die vorgenannten Bedingungen nicht beachtet wurden.

Bei meinen Nacharn ist dies ebenfalls eingetreten. Einmal handelt es sich um ein Massivhaus mit mineralischem Putz, beim Anderen um ein Fertighaus mit Kunstharzputz. Bei Beiden an der Nordfassade.

Wobei es sich hier um ältere Häuser handelt (rund 30 Jahre) welche bisher nur einmal einen neuen Anstrich bekamen.

Die dünne Abriebschicht auf einer Außendämmung erhält, wie bruenel schon erklärte, von der Innenseite keinerlei Wärme (was ja im Hinblick auf die Energiekosten gewünscht ist) und bleibt somit gleichkalt wie die Außenluft. Zudem hat sie keinerlei Aufnahmemöglichkeit für Feuchte, im Gegensatz zu einem Massivmauerwerk (oder der massiven Vorsatzschale beim Doppelmauerwerk) mit mineralischem Putzsystem. Damit hätte diese (Deine) Variante evtl. einen kleinen "Bonus". Wenn diese aufgenommene Feuchtigkeit aber nicht in angemessener Zeit wieder entweichen kann, die passende Wärme vorhanden ist, dann wird sich auch hier "Wachstum" einstellen (siehe mein Nachbar).

Gegenbeispiel: Meine Nordfassade, bei Doppelschalenmauerwerk mit Außenputz, weist keinerlei Algenbewuchs auf! Sie ist komplett frei, da hier auch die Abfahrt zur rückseitigen Hoffläche liegt. Keine Pflanzen, dadurch kein Schatten und nach Regen eine schnelle Abtrockung der Fläche, funktionieren als Gegenmittel hervorragend.

Gruß vom Pfälzer

 
Vielen Dank für Euren Inputs.

Diese sind immer sehr hilfreich speziell für Leute wie ich die dabei keine Ahnung haben ;-)

Ich denke aus euren Bemerkungen, dass es sich dann lohnt die Zusatzinvestition für das Streichen (etwa 4000.- CHF würde mir gesagt - für ein 2-stockiges 10m x 10m Haus) oder mindestens von der nordliche Fassade davon.

Gruss,

Fabio

 

Statistik des Forums

Themen
27.497
Beiträge
257.738
Mitglieder
31.783
Neuestes Mitglied
Christian77