Jatoba-Parkett

natho

Donator
Hallo Leute,

Ich habe mich in einer Parkettausstellung ins Jatoba-Parkett verliebt. Ich weiss, das dieses Holz nicht gerade das am häufigsten verwendete Holz für Parkettböden ist, aber hat jemand von euch Erfahrungen mit diesem Holz? Schwindet es stark? Neigt es sehr zu Rissen?

In der Ausstellung war der Boden sehr gleichmässig. Ist das allgemein so, oder gibt es beträchtliche Farbunterschiede? Wie stark wird das Holz dunkler?

Falls jemand von euch auch Jatoba in die nähere Wahl gezogen hat, sich aber dann dennoch für ein anderes Holz entschieden hat: Weshalb die Abkehr von Jatoba?

Grüsse

natho

btw: Wir werden eine Fussbodenheizung haben.

 
Hallo natho

Im nachfolgenden Link siehst du die phisikalischen Eigenschaften von Jatobaholz. Es hat ein hohes spez. Gewicht d.h. es ist hart und widerstandsfähig. Die Farbe ist dunkel das hilft schon bei den meisten Verunreinigungen.

Jatoba

Das Schwinden und Quellen auf einer Fussbodenheizung und die möglichen Risiken sollte dir der Händler Erfahrungswerte und Zusagen machen können. Welche Art Parkett ist es - Fertig- oder Klebeparkett?

Andy

 
hallo zusammen,

jatoba war auch lange unser favorit.

schlussendlich haben wir uns aber für doussie entschieden.

grund, der zu hohe anteil an zu braune farben im jatoba.

gruss

 
Hallo

Augen auf beim Holzkauf, z.K.:

WWF Schweiz - Jatoba

grüsse pb
Danke pb

Ich bin froh, dass mal jemand bei all diesen exotischen Hölzern (so schön sie sind) darauf hinweist, dass wir uns da etwas auf den Boden legen, dessen Abholzung z. T. auf massive Weise in das ökologische Gleichgewicht der Erde eingreift. Aus diesem Grund würde ich NIEMALS ein exotisches Holz, dessen Herkunft a) nicht verfolgbar und /emoticons/default_cool.png nicht aus einer zertifizierten Plantage stammt, in meinem Haus verwenden.

 
Endlich spricht jemand mal das Thema Nachhaltigkeit bei der Parkettauswahl an. Wir haben bei der Auswahl unserer Bodenbelaege auch nur gestaunt, wie sehr Tropenholz wieder in Mode ist und uns dann gleich beim WWF selber erkundigt, welche Hoelzer man unbedenklich waehlen kann. Man sollte immer auf das FSC-Label vertrauen, andere sogenannte Zertifizierungen bieten einfach keine Sicherheit. Ganz schlimm sind zBsp die Hoelzer Doussie und Wenge aus dem Zentral/Westafrikanischen Raum. Dort lassen sie gar keine auslaendischen Kontrolleure zu und man weiss, dass sehr viel Korruption betreffend Zertifikaten getrieben wird. Hier leben zum Beispiel auch die letzten Gorillas dieser Erde, deren Lebensraum so zerstoert wird. Auch Merbau (aus Asien) stammt fast immer aus Raubbau. Leider findet man solche Details erst heraus, wenn man tiefer nachforscht und das tun leider die Wenigsten. Bei den Parkettanbietern heisst es einfach immer "zertifiziert", wenn auch nicht immer FSC.

Ich kann einfach nicht verstehen, wie man sich nur aus optischen Gruenden fuer solche Hoelzer entscheiden kann, wenn die Auswirkungen der Abholzung dieser Waelder dermassen katastrophale Auswirkungen hat, die uns alle angehen. Mein Gewissen liesse das niemals zu, obwohl auch ich diese Hoelzer wunderschoen finde. Es gibt zum Beispiel stolze Besitzer von Minergie-Haeusern die mit Merbau-Parkett ausgestattet sind, wie paradox ist das...

Also eine Bitte an Alle die hier bauen: schaut zumindest bitte auf das FSC-Label!

 
die wichtigsten Dinge wurden von den vorherigen Leuten beantwortet, ist ein recht unproblematisches Holz, auf Bodenheizung kein Problem wenn die Oberflächentemparatur nicht höher als 23 Grad ist.

Jetzt möchte ich noch kurz zum Thema Exotenholz und Regenwald schreiben, ist für mich logisch das es schöner wäre ein Einheimisches Holz zu nehmen und um den gewünschten Farbton zu erhalten könnte es zum Beispiel Rotbraun Geölt werden, die Einheimischen Hölzer haben vielfach eine viel Stärkere Masserung als z.b. Jatoba und daher ist es schwierig mit unseren Hölzer das gleiche Ergebniss zu erhalten.

FSC ist ein Label über das ich selber lachen muss, wie soll etwas umweltfreundlich sein wenn es aus dem Regnwald kommt?? Es wird zwar nachhaltig gefällt, aber der Transportweg ist für mich weit weg von gut und böse. Ein Besenstiel der FSC-Zertifiziert ist, aber aus Taiwan kommt ist für mich nichts Umweltfreundliches, alles was FSC Zertifiziert ist und mit Schiff oder Flugzeug zu uns Transportiert wird hat nicht mit Umwetfreundlich zu tun, sondern beruhigt nur unser Gewissen und sonst gar nichts.

 
Hallo,

Huch, da haben wir eine FSC-Diskussion losgetreten! Natürlich werden wir FSC-Holz verwenden, da kommt sicherlich kein Raubbau-Jatoba in die Hütte; das war aber schon im voraus klar. Schliesslich sind wir seit einiger Zeit WWF-Mitglied und bezüglich Nachhaltigkeit nicht erst seit Al Gore's "Inconvenient Truth" sensibilisiert, aber hier ist aber wohl das falsche Forum, um darüber zu debattieren.

Uns haben mehr die Eigenschaften des Holzes interessiert und welche Erfahrungen ihr damit gemacht habt. Ob FSC oder nicht, das Holz verhält sich hoffentlich gleich /emoticons/default_smile.png

Gruss

natho

 
Hallo natho

Einen zusätzlichen Vorteil habe ich noch gefunden.

Jatoba dunkelt nach d.h. auch nach längerer Bestrahlung durch das Sonnenlicht wird es nicht ausgebleicht.

Andy

 
Hallo natho,

Jatobo war bei uns auch lange in der engeren Auswahl, schlussendlich haben wir uns für Sucupira (FSC 100%) entschieden, weil:

- Jatoba im Alter schon stark nach-"rötet"

- Wir schlussendlich die Cognac-Töne im Sucupira bevorzugt haben

- Das Jatoba Parkett aus "mixed sources" kommt, was gleichbedeutend mit Raubbau ist

Richtpreis be Bauwerk:

-Jatoba 197.-- pro m2

- Sucupira 211.-- pro m2

Viel Spass beim Auswählen

 
[...] FSC ist ein Label über das ich selber lachen muss, wie soll etwas umweltfreundlich sein wenn es aus dem Regnwald kommt?? Es wird zwar nachhaltig gefällt, aber der Transportweg ist für mich weit weg von gut und böse. Ein Besenstiel der FSC-Zertifiziert ist, aber aus Taiwan kommt ist für mich nichts Umweltfreundliches, alles was FSC Zertifiziert ist und mit Schiff oder Flugzeug zu uns Transportiert wird hat nicht mit Umwetfreundlich zu tun, sondern beruhigt nur unser Gewissen und sonst gar nichts.
...tja, wenn du lachen musst, hast du etwas grundsätzlich falsch verstanden, lieber Holzwurm: ein Besenstiel kommt bestimmt nicht aus dem Urwald, dafür eignet sich CH-Buche bestens, in der Schweiz muss die noch nicht mal zertifiziert sein.

Wenn jemand aber aus ganz bestimmten Gründen nicht auf ein tropisches Holz verzichten möchte (Ästhetik, Verwitterungseigenschaften usw.) dann muss es FSC-zertifizert sein, ansonsten macht man sich schlicht an Raubbau und menschenunwürdigen Arbeits- und Sozialbedingungen mitverantwortlich.

Ähnlich verhält es sich bekanntlich mit Bananen (vielleicht hast du ja auch schon mal eine gegessen?). Leider lassen sich diese noch nicht im Emmental kultivieren, also werden sie auf dem Seeweg aus Mittelamerika eingeführt (was übrigens nicht umweltschädlicher sein muss, als die Peperoni auf deinem Teller, die per LKW aus Südspanien herangekarrt wird, aber das ist nochmal ein anderes Thema). Zurück zur Banane: will ich ab und zu nicht darauf verzichten (warum auch?), so muss ich mir meine Banane aus Costa Rica importieren. Dass ich aber die Havelaar-Banane auswähle, wenn ich weiss, dass damit faire Produktionsbedingungen garantiert sind, ist für mich schlicht eine Selbstverständlichkeit.

Das ist ja der bestechende Vorteil anerkannter und seriöser Labels: sie machen transparent, was unter welchen Bedinugen produziert wird und überlassen den Konsumierenden die Entscheidung, ob sie saubere/faire/nachhaltige Produkte beziehen wollen oder eben nicht. So einfach ist das.

grüsse pb

 
Das Jatoba Parkett aus "mixed sources" kommt, was gleichbedeutend mit Raubbau ist
das ist vielleicht etwas vereinfacht dargestellt, aber ich gebe dir grundsätzlich schon recht. "Mixed sources" sagt nichts aus über den Anteil an zertifiziertem Holz innerhalb des Holzprodukts, dieser kann verschwindend klein sein und das FSC-Mixed-Label darf immer noch prangen. Beim Parkett ist es aber üblicherweise so, dass das Trägerholz nicht, dafür die Nutzschicht FSC-zertifiziert ist. Bei einem Trägerholz aus europäischen Beständen ist dies aber normalerweise völlig unproblematisch, wohingegen bei Tropenhölzern nur "reine" FSC-Labels akzeptiert werden sollten (vgl. vorangehender Post). Wir haben übrigens auch FSC-Parkett vom Holzpunkt.

grüsse pb

 
- Das Jatoba Parkett aus "mixed sources" kommt, was gleichbedeutend mit Raubbau ist
Diese Aussage trifft wohl nicht ganz zu: FSC-Mix bedeutet: Produkte, bei deren Herstellung FSC-Holz, Holz aus kontrollierten Quellen oder Recyclingmaterial verwendet wurde. Holz aus illegalen Quellen, Raubbau oder nicht nachweisbaren Quellen ist bei dieser Mischung ausgeschlossen. Im Detail (gemäss FSC-Schweiz):

Bei einem Produkt, das mit dem FSC-Label "mix" gekennzeichnet ist, und Holz aus kontrollierten Herkünften enthält, ist wie bei allen anderen mit dem FSC-Logo gekennzeichneten Produkten mit Garantie kein Raubbauholz enthalten. Die Verwendung von Holz aus nicht FSC-zertifizierten Quellen ist für gelabelte Produkte nur gestattet, wenn der Produzent nachweisen kann, dass dieses Holz:

- nicht aus illegalem Einschlag stammt;

- nicht aus Regionen stammt, in denen Gewohnheits- oder Bürgerrechte missachtet werden;

- nicht aus der Umwandlung von Naturwäldern in Plantagen oder in andere Nutzungsformen stammt;

- nicht in Wäldern geerntet wurde, die einen hohe Schutzwürdigkeit besitzen und nicht zertifiziert sind; und

- nicht von genetisch veränderten Bäumen stammt.

Übrigens war uns von vorneherein klar, dass uns kein Holz aus Raubbau in die Hütte kommt!

Bei unserer ursprünglichen Frage, die jetzt offenbar eine grosse FSC-Diskussion ausgelöst hat, ging es uns nur um die Eigenschaften des Holzes und welche Erfahrungen ihr allenfalls schon damit gemacht habt. Ob FSC, Mixed FSC, kontrollierte Herkunft oder auch aus Raubbau - das Verhalten des Holzes bei Temperatur- oder Feuchtigkeits-Schwankungen sollte ja eigentlich das Gleiche sein /emoticons/default_wink.png

Gruss

natho

P.S. Gestern abend hatten wir schon mal zum Thema was gepostet, das ist aber irgendwie nie online aufgetaucht.... /emoticons/default_confused.png

 
auch wir haben uns lange mit der "Problematik" beschäftigt. Der Boden muss ja nicht nur funktionell sein, sondern ist auch (nach meiner Meinung) ein wichtiges optisches Detail im Haus.

Wir haben uns nach langen Diskussionen für Doussie entschieden. Nicht nur wegen der Optik (der wird mit der Zeit immer dunkler und somit schöner, ganz im Gegensatz zu allen einheimischen Hölzern die ich kenne) sondern weil diese auch sehr hart und somit wiederstandsfähig sind (Merbau, Doussie und Jatoba gehören zu den härtesten, etwa 3 Mal härter als die einheimschen Sorten).

Und wieviel Holz ist denn da wirklich im Parkett? Ein paar Milimeter und das ganze hält dann wohl mindestens 20 oder 30 Jahre - natürlich macht es ökologisch mehr Sinn einheimische Hölzer einzusetzen. Aber irgendwo muss man halt auch einen sinnvollen Kompromiss finden (wie eben z.B. da FSC-Label). Oder eine Frage an all die Moralaposte hier drin: Fahrt ihr nie Auto? Benutzt ihr nie das Flugzeug um in die Ferien zu fliegen und kauft ihr nur Bio-Produkte ein?

Wir sind auf jeden Fall begeistert (und viele unserer Besucher) von unserem Doussie-Parkett-Boden.

 
[...] Aber irgendwo muss man halt auch einen sinnvollen Kompromiss finden (wie eben z.B. da FSC-Label). Oder eine Frage an all die Moralaposte hier drin: Fahrt ihr nie Auto? Benutzt ihr nie das Flugzeug um in die Ferien zu fliegen und kauft ihr nur Bio-Produkte ein?

Wir sind auf jeden Fall begeistert (und viele unserer Besucher) von unserem Doussie-Parkett-Boden.
Hallo Kurt

Ist doch ok, wenn dir exotische Hölzer wie Doussie, Merbau oder Jatoba so gut gefallen. Solange du auf das FSC-Label bestehst, ist das völlig ok und mehr als nur ein Kompromiss.

Abgesehen muss man nicht grad Moralapostel sein, wenn man versucht einen nachhaltigen Lebensstil zu pflegen; es gibt wahrscheinlich mehr Leute als du denkst, die tatsächlich weder ein Auto besitzen noch mit dem Flugzeug in die Ferien reisen und hauptsächlich Bioprodukte kaufen. Ob das nun alle Moralapostel sind, sei dahingestellt...

grüsse pb

 
Mit Moralapostel hat das doch gar nichts zu tun, dieses Thema geht uns doch alle an und hat mit einer verantwortungsbewussten, modernen Einstellung zu tun. Einfach traurig, wie wenig Gedanken sich manche Leute machen, wenn es darum geht, das etwas trendig und schoen sein muss. Klar muss man Prioritaeten setzen und kann auch nicht immer alles perfekt machen. Ab und zu Auto zu fahren ist heutzutage ja fast eine Notwendigkeit und hat bei einem sparsamen Auto lange nicht die komplexen Auswirkungen, wie der Bezug von illegal geschlagenem Regenwaldholz. Doussie und Merbau gibt es aus gutem Grund uebrigens gar nicht als FSC-Holz, siehe auch folgende Links:

Deutsche R?¤uber in Papua | Regenwald Report

WWF Schweiz - Doussi?Š

Und sicher, die Nutzschicht beim Parkett ist duenn, aber wieviele Haeuser mit Parkett und Holzmoebeln gibt es weltweit und wieviele werden noch gebaut...

 

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