Keller isolieren bei Minergie Haus?

barney

Mitglied
24. Nov. 2008
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Wir planen, 2009 ein Minergiehaus zu bauen. Der Keller soll grundsätzlich nicht beheizt sein, die Raumaufteilung ist:

- Waschküche (ohne Tumbler, die Wäsche soll aufgehängt werden)

- Geräteraum (wo auch Wein gelagert werden soll)

- Holzlager

- Raum für Sauna (diese wird später eingebaut, wenn Geld vorhanden /emoticons/default_sad.png )

- Technikraum

- einen Kellerraum, der evtl. mal Hobbyraum wird

Wie gesagt, soll keiner dieser Räume beheizt werden, evtl. später jedoch die Sauna. Vom Architekten ist geplant, den Boden zw. Keller und Erdgeschoss zu isolieren, die Kelleraussenwände jedoch nicht.

Frage: Macht es Sinn, den ganzen Keller von aussen zu isolieren, oder evtl. einen Teil? Gibt es ein Problem mit Wärmebrücken zwischen UG und EG? Wenn ich den Keller nicht isoliere und später mal einen Raum heize, kondensiert dann das Wasser an den kalten Aussenwänden und läuft runter?

Vielen Dank schon mal für Eure Antworten und Erfahrungen.

 
Hallo barney,

zuerst, herzlich willkommen im Forum.

Wenn Du, für das was Du noch im Keller vor hast, im Budget noch Platz findest, dann dämme den Keller!

Das ist nur vorteilhaft und lässt Dir für später alle Möglichkeiten einer beheizten Nutzung offen. Wer weiß schon, was in 6 Jahren für ein Bedarf besteht?

Wenn Du eine Dränage hättest/planst, dann tausche die dortigen Dränplatten (Dränsteine?) gegen eine Perimeterdämmung aus und Du hast ewig Ruhe. Die Möglichkeit auf eine optimale Dämmung hast Du nur zu Baubeginn, also jetzt.

Ansonsten wäre die thermische Trennung zwischen "Warm und Kalt" so wie es der Architekt vorschlägt, für die momentane Situation schon in Ordnung. Hier müssten aber die Trennwände zum Treppenhaus (in den Keller) entsprechend gedämmt werden und die Türe hierzu ebenfalls eine passable Wärmedämmung aufweisen.

Trotzdem bliebe Dir hier noch eine "unschöne Wärmebrücke" zwischen der Betondecke (ist dann ja kalt) und dem Mauerwerk im EG, hier der ersten Steinreihe. Denn die von dem Architekten vorgesehene Dämmung würde entweder nur im EG, also zwischen den Wänden ODER unter der KG-Decke und somit nur dort "zwischen den Wänden" ausgeführt werden können.

Überall dort, wo Bauteile auf kalte, ungedämmte treffen, verbleibt Dir eine Wärmebrücke.

Eine Lösung, so wie ich sie meinen Kunden anbiete, wäre dann eine sogenannte "Kimmschicht", wobei ich nicht weiß, ob die in der Schweiz bekannt ist. Diese Schicht aus hochbelastbarem PUR-Material wird dann im EG unter den Wänden verlegt (Außen und ggf. je nach Variante auch Innen) und trennt somit diese Erste und in diesem Sinne wichtige, Steinschicht von der "kalten" KG-Decke.

Aber all diese Detailpunkte erschlägst Du mit Ausführung der Kellerdämmung! Daher, wenn es noch ein paar Franken hat, mache es.

Wenn Du den Keller nicht dämmen würdest, später doch einen Raum beheizen würdest, dann entsteht dort in der Regel kein Schaden (Kondensat/Schimmel u.s.w.) außer, dass Du natürlich die Energie dazu etwas verschwendest. Aber so lange die ungedämmte Betonwand von innen beheizt/erwärmt wird, passiert an ihr auch nichts.

 
Hallo barney

Wenn das Kellergeschoss nicht komplett im Erdreich vergraben ist d.h. du noch Bereiche hast, die direkt mit der Aussenluft in Kontakt kommen, wirst du in der kalten Jahreszeit Kondensatprobleme erhalten.

Räume die nicht beheizt werden, in die abgekühlte Raumluft aus den oberen Stockwerken absinkt, kondensiert meist in Aussenecken.

Anfängliche Feuchte auf den Wänden wird mit der Zeit als dunkle Flecken sichtbar.

Diese absinkende Raumluft hat einen höheren Anteil rel. Luftfeuchte.

An kalten Aussenwänden (Räume ohne eingene Wärmequelle, die die Wände auf einem gewissen Temperaturniveau hält) scheidet diese Feuchte aus.

Mit einer kontrollierten Lüftung kann die rel. Luftfeuchte der dauernd bewohnten Räume besser überwacht werden.

Andy

 
Hallo Pfälzer und Wellingtonia und alle anderen Mitleser

In der Hektik (am Montag ist Baueingabe) haben wir uns gar nicht im Forum vorgestellt. Wir sind Katrin und Pascal mit unserem Schäferhund Barney.

Vielen Dank für die ausführlichen Antworten. Vergessen haben wir zu erwähnen, dass wir ein Holzhaus bauen, der Keller ist natürlich aus Beton.

Bereiche hast, die direkt mit der Aussenluft in Kontakt kommen, wirst du in der kalten Jahreszeit Kondensatprobleme erhalten.
Die Waschküche ist nicht komplett unter der Erde, es ist jedoch ein Oekolüfter geplant, der sollte das Problem etwa mildern, oder?
Vielen Dank,

Katrin & Pascal

 
Hallo barney

Auch wir bauen im Minergiestandard 2009.

Vorgesehen war bei uns einen Raum so vorzubereiten, dass dieser Später beheizt (Bodenheizung) werden kann.

Unser Energitechniker hat uns jedoch wärmstens empfohlen den Keller komplett (Bodenplatte + Wände) zu isolieren. Seiner Meinung nach wäre es etwa gleich afwändig gewesen nur den einzelnen Raum vernünftig zu isolieren.

Deshalb ist bei uns der Keller nun komplett eingepackt. Kostet ein kleines Vermögen...

Gruss,

Thomas

 
OK, vielen Dank Thomas. Kannst Du mir noch verraten, was "ein kleines Vermögen" ist. CHF 10'000, mehr, weniger?

Danke und Gruss, Pascal

 
OK, vielen Dank Thomas. Kannst Du mir noch verraten, was "ein kleines Vermögen" ist. CHF 10'000, mehr, weniger?

Danke und Gruss, Pascal
Hab mir fast gedacht, dass Du danach fragst /emoticons/default_biggrin.png.

Kommt ganz auf die Grösse des Hauses an.

- Dämmung Kellerwände - Perimeterdämmung (Swisspor) 55.- pro m2 (Für den Teil welcher sich im Erdreich befindet)

- Dämmung Bodenplatte - XPS 78.- pro m2

- Dämmung zwischen Keller- und Garagenwand (Styrofoam) 140.- pro m2

 
Wir haben auch das gleiche Problem.

Wir werden nun beide Varianten Offerieren lassen. Wenn wir dann alle Offerten mal auf dem Tisch haben, können wir dann entscheiden welche "Optionen" wir tatsächlich nehmen und welche nicht.

Die Schätzung dafür lag bei uns bei etwa 10'000 Franken. Wäre sicher eine super Sache und würde einiges schon jetzt und später vereinfachen.

 

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