Keller mechanisch belüften - Erfahrungen?

Fischerli

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02. Juni 2018
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Hoi zämä

Noch monatelangem Mitlesen nun mein erster Beitrag. Wir bauen ein EFH (Grundrisspläne, Details und evtl. Bautagebuch folgen noch) und haben nun den ersten Entwurf für das Vorprojekt erhalten. Bevor wir uns wieder mit unserem Architekten zusammensetzen, hätte ich folgende Frage:

Da wir neben einem Bach bauen, gibt es strenge Hochwasserschutzauflagen. Da gemäss Architekt die Lichtschächte für den Keller (weisse Wanne, also auch nicht isoliert) extrem teuer werden (ist gerade am Grundstück daneben am bauen, hat somit die Erfahrung gesammelt), wurde uns eine rein mechanische Lüftung des Keller empfohlen (drei Kellerräume: Lagerraum, Disponibel, Wäsche/Heizung). Ich denke mal, dies erfordert sicherlich einen Feuchtigkeits/Temperatursensor, damit nur zu sinnvollen Zeiten gelüftet wird.

Hat jemand von euch Erfahrung bezüglich Geräuschentwicklung im EG, Zuverlässigkeit, Wirksamkeit usw. ?

Gruss

Fischerli

 
Hallo Fischerli

Hochwasserschutz und weisse Wanne haben keinen kausalen Zusammenhang. Wenn Du den Keller wirklich nur als Keller und Waschküche nutzt muss man sich fragen, ob Dir nicht ein Mercedes verkauft wird, obwohl es ein Opel auch getan hätte. Anders sieht es aus, wenn Du im stehenden Wasser baust, aber das ist ja hier nicht der Fall.

Sicher ist aber kostensparend, wenn Du anstelle von Fenstern eine mechanische Lüftung des Kellers vorsiehst. Dies kann mit einer ganz primitiven Lüftung erfolgen, wie dies bei gefangenen Toiletten zum Beispiel der Fall ist. Wenn Du dies über eine Zeitschaltuhr steuerst ist dies eine einfache Sache. Am Anfang kannst Du damit auch die Baufeuchtigkeit abführen. Später können die Intervalle grösser werden. Stell einen Hygrmeter im Keller auf, dann weisst Du was zu tun ist.

Herzlicher Gruss, Urs Tischhauser

 
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Hmm ich wäre vorsichtig mit mechanisch belüften ohne Entfeuchtung.

Gerade im Sommer führt das fast immer zu Problemen.

Die feuchte Aussenluft kondensiert an den kühlen Kellerwänden aus -> im schlimmsten Fall Schimmel.

Dann kannst du auch viele Sachen nicht mehr im Keller Einlagern (kenne das aus eigener Erfahrung, hier wo ich zur Miete wohne ist eine rein mechanische Lüftung. Muss im Sommer ausgeschaltet werden. Luftqualität entsprechend mässig.)

Entfeuchter wie Secomaten etc. sind sicherlich gut für Trockenräume etc, allerdings ist damit die Luftqualität / Lufthygiene nicht gelöst.

Sinnvoll wäre die Kombination von Secomat(en) und Fensterlüftungen (natürlich nicht parallel betrieben).

Geht dies wirklich nicht, würde ich ein Kellerlüftungsgerät mit Umluftanteil und Entfeuchtung einsetzen. Dann bist du auf der sicheren Seite.

zB Adsoprtionsentfeuchter KRA von Krüger 

Und solche Abluft-Ventilatoren (wie aus Nasszellen etc bekannt), wie sie von hr. Tischhauser vorgeschlagen werden, haben heute meiner Meinung nach in keinem Neubau mehr was verloren. Gebäude sind heute dafür viel zu dicht. Wo soll, gerade im Keller, denn die Ersatzluft nachströmen. Haltet mal ein Räucherstäbchen vor so einen Venti im neubau -> passiert nichts. Ist eine einfache Unternehmerlösung für gefangene Räume. Bringt längerfristig aber nur Schäden. Ausser jemand öffnet jedesmal irgendwo extra ein Fenster für die Nachströmung. 

 
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Hochwasserschutz und weisse Wanne haben keinen kausalen Zusammenhang. Wenn Du den Keller wirklich nur als Keller und Waschküche nutzt muss man sich fragen, ob Dir nicht ein Mercedes verkauft wird, obwohl es ein Opel auch getan hätte. Anders sieht es aus, wenn Du im stehenden Wasser baust, aber das ist ja hier nicht der Fall.
An dieser Stelle eine Dankeschön für die Antworten.

Zu obigem Zitat von Urs Tischhauser: Mir ist bewusst, dass Hochwasserschutz und weisse Wanne nicht zusammenhängen. Aber seh ich es nicht richtig, dass als "weisse Wanne" ein Keller mit einfachem wasserdichtem Beton gemeint ist, im Gegensatz zur teuren "gelben Wanne" mit Schutzfolie. Letzteres wäre dann doch der Mercedes, und die weisse Wanne der Opel, oder?

@mikkeydoublex: Eine Be- und Entlüftung mit einem Thermo/Hygrometer kombiniert sollte der Schimmelbildung vorbeugen, denke ich.

Wir haben am Freitag wieder ein Treffen mit dem Architekten und werde ihm bezüglich Lüftung etwas auf den Zahn fühlen.

Gruss, Fischerli

 
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Hallo nochmals

Nach dem Treffen mit dem Architekten sind wir wieder etwas schlauer. Diese mechanische Belüftung dient wirklich nur der Luftqualität und soll nicht für Entfeuchtung sorgen. Dies würde in den ersten Jahr(en) sowieso ein Secomat übernehmen. Das nur be- und entlüftet wird, wenn nicht entfeuchtet wird, lässt sich ja per Zeitschaltuhr regeln.

Sollte der Keller wirklich so gebaut werden, wird vorher der Spezialist konsultiert; gerade wegen Umfang und Dimensionierung der Anlage (also auch Kosten) sind da nur sehr ungenaue Angaben machbar gewesen.

Ach ja, wir haben unseren Architekten noch beauftrag, das Haus nochmals ohne Keller zu planen. (Liest man diverse Internetseiten zu dem Thema, ist die Fettschrift hier ja angebracht.) Somit wären die Mehrkosten/Kopfwehquellen wegen Grundwasser und Hochwasserschutz und auch die Belüftung hinfällig. Sofern genügen Kellerersatz im EG geschaffen wird, wäre das wohl eine Alternative (evtl. auch kostengünstiger).

Bald sind wir schlauer. Gruss, Fischerli