Keller teils innen, teils aussen gedämmt

Lennart

Mitglied
22. Apr. 2011
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Hallo zusammen
 
Seit einiger Zeit lese ich hier schon mit, und da es langsam "ernst" wird mit der Hausplanung, möchte ich der geballten Expertise des Forums gern folgende Frage servieren:
 
Unser Neubau-EFH soll eine Vollunterkellerung mit Aussendämmung erhalten. So steht es zumindest mal im Vertrag. :) Nun möchte der Architekt im UG allerdings eine Mischung aus Aussen- und Innendämmung machen (die Dämmung ist rosa):

UG.JPG

Die Begründung: Über einem Teil des Kellers befindet sich die ungedämmte, ans Hauptgebäude angebaute Garage (s.u.). Deren Betonwände (sowie die Sichtbetonwand, die links beim Sitzplatz beginnt und das Gebäude teilweise nach Norden (auf den Bildern oben) abschliesst) sollen auf den Betonwänden des Kellers stehen (Statik), und eine Aussendämmung dieser Kellerwände würde einerseits aus dem Erdboden herausragen (unschön) und andererseits zu Wärmebrücken führen (sehr unschön). Dies sieht man auf den Grundrissen EG/OG bzw. dem Schnitt:

EG.JPG

OG.JPG

SchnittA-A.JPG

 
Das klingt für mich durchaus plausibel, aber gern würde ich unabhängige Meinungen hören, ob dieses Vorgehen ideal, standardmässig oder "eher ungut" ist. Als Innendämmung ist XPS vorgesehen, nach einer Dampfbremse werde ich noch fragen. Mit sämtlichen Aussenflächen des Hauses sind wir bereits am Anschlag, was Mindestabstände zur Grundstücksgrenze angeht.

Herzlichen Dank im Voraus und freundliche Grüsse

L.

 
Lieber Lennart

Begründungen welche plausibel tönen, müssen nicht zwingend die optimale Lösung beinhalten. Die Kellerwände sind auf Deinen Plänen dreimal mit offenen Fugen voneinander getrennt. Aus schmerzlicher Erfahrung gelernt, würde ich das nie mehr machen! Das sind drei Zeitbomben, welche dann eine Sanierung "schweineteuer" lassen werden. /emoticons/default_additional/135.gif

Also UG komplett aussen herum dämmen. Dies bedeutet keine unkontrollierbaren Fugen und einen wärmebrückenfreien Keller. /emoticons/default_additional/114.gif

Mit einem qualitativ guten Garagetor kann man die Garage auch bei einem Minergiehaus in den Wärmedämmperimeter einbeziehen. Schallschluckende Wärmedämmungen an der Decke und an den Wänden reduzieren den nicht gewünschten Wärmeabfluss in die Garage. /emoticons/default_additional/114.gif

Also, das eher ungut kannst Du in nahezu ideal umplanen lassen.

Viel Erfolg und freundlicher Gruss

Urs Tischhauser

 
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Danke Urs für die rasche Antwort und für Deine Einschätzung!

Bezüglich Wärmebrücken ist es wohl so, dass es diese bei jeder möglichen Lösung geben wird (wegen der zusätzlichen Komplikation durch Sichtbeton-Aussenwand auf der Nordseite) - die Frage ist, wo sie weniger problematisch sind. Die Garage im Dämmperimeter wäre schick, vor allem, da der Elektriker da noch einen Unterverteiler einbauen möchte und manche Gerätschaften typischerweise nur bis -5°C kälteresistent sind. Aber wie ich mir angelesen habe, ist das "nicht ganz trivial". Jedenfalls habe ich den Vorschlag dem Architekten weitergegeben und erwarte gespannt die Antwort.

Positiver Nebeneffekt des genauen Garagenbetrachtens: Die Türen und das Waschbecken werden wahrscheinlich ein wenig wandern, sonst wäre bei zwei Autos in der Garage maximal eine Tür noch nutzbar. /emoticons/default_additional/125.gif

Freundliche Grüsse

L.

 

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