Keller zu Heimkino ausbauen

Calrissian

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27. Apr. 2014
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Hallo Zusammen

Ich möchte mir auch mal zum Ausbau meines Kellers paar Gedanken machen.

Paar Infos

  • Wasserdichter Fertigkeller (Bodenplatte und Wände foliert) Bild1, Bild2, Bild3, Bild4, Bild5, Bild6
  • Wandaufbau von aussen: Noppenfolie, 8 cm XPS, wasserdichte Folierung, 20 cm Betonwand, weisse Farbe
  • Bodenplatte 25 cm + Zementüberzug 4 cm
  • Kellermontage am 6. Juli 2015
  • Einzug Ende November 2015
  • Temperatur/Feuchte im Keller bewegt sich in den letzten paar Monaten zwischen 15° und 20° bei 50%-65%
  • Seit Anfang Jahr läuft 24h ein Luftentfeuchter (alle 2-3 Tage ca. 9 L, Raumgrösse 30 m2 + nebenliegender Raum 32 m2, Verbindungstür immer offen)
  • Auszubauender Raum besitzt 2 Aussenwände und 2 Innenwände


Ich möchte zumindest ein Raum zu einem Heimkino ausbauen und im Technikraum Boden-Plättli legen. Die Frage ist, wie lange müsste man warten, bis der Keller soweit ausgetrocknet ist?

Der Keller steht jetzt ca. 1 Jahr und die Feuchtigkeitswerte bewegen sich ja seit einigen Monaten in einem grünen Bereich (obwohl es ja draussen sehr feucht ist).

Gut, wieviel der Luftentfeuchter dazu beiträgt, ist jetzt schwierig zu beurteilen (im Raum hat es noch ein kleines, ständig gekipptes Kellerfenster, welches natürlich auch die Aussenfeuchtigkeit reinlässt). Oder sollte ich einfach mal eine Woche den Entfeuchter nicht in Betrieb nehmen, um mal die "reale" Luftfeuchtigkeit zu messen?

Ich würde einen ähnlichen Wandaufbau (Lattung, Folie, OSB, Gipskarton oder Textil wegen Schalldämmung) wie bei @Moudi verwenden (sein Thread). Beim Heimkino-Boden könnte ich noch 3 cm Aufbau realisieren (Textilboden). (Im Technikraum nur noch 1 cm für die Plättli)

Logischerweise würde ich gerne mal mit diesem Projekt beginnen. Aber ab wann ist der "richtige" Zeitpunkt? Gibt es gewisse Messwerte, die erfüllt sein müssen. Ab welchen Werten gilt ein Keller einigermassen trocken, dass man mit dem Ausbau beginnen kann?

Gruss, Cal

 
Leider noch keine Antworten erhalten...

Am Freitag werde ich einen Heizungs- und Lüftungsfachmann im Haus haben, der mich u.a. hoffentlich auch etwas zu diesen Fragen beraten kann. Ich werde dann hier berichten.

Vielleicht eine einfachere Zwischenfrage:

Welchen Bodenaufbau würdet ihr empfehlen, wenn

a ) nur noch 3 cm Höhe möglich sind

b ) darunter nur die Betonbodenplatte (25 cm) + ein ca. 3 cm hoher Zementüberzug besteht

c ) der fertige Boden im Winter einigermassen "warm" und angenehm ist, d.h. isolierend wirkt (vorzugsweise ein Velours-Spannteppich darüber)

d ) mögliche Feuchtigkeit (Dampfsperre) abgehalten wird, wobei die Bodenplatte aus wasserdichten Beton besteht und darunter zusätzlich wasserdicht abgedichtet ist.

Wenn man davon ausgeht, dass der Teppich ca. 1 cm dick ist, bleiben darunter nur noch 2 cm für eine Dämmung übrig.

Ach ja...eine elektrische Bodenheizung steht noch als Option für ein temporäres Beheizen zur Diskussion. Ich weiss, wird hier nicht viele Befürworter geben. Aber ich könnte diese Heizung im Winter tagsüber mit der vorhandenen PVA betreiben, was zumindest energietechnisch nicht ganz so übel wäre. Und Alternativen wie Wand- oder Deckenheizpaneele brauchen ja auch Strom, mindern aber meine gestalterische Freiheiten für den Raum.

Bezüglich elektrische Bodenheizung soll es ja auch Varianten geben, die man für den Trockenbau (direkt unter Parkett etc.) verwenden kann und gemäss Userrezensionen durchaus den Boden (Raum?) in kurzer Zeit aufwärmen können.

Gruss, Cal

 
Ich habe bei meinem Heimkino zuerst auf den Betonboden Bitumenbahnen verlegt (mögliche Feuchtigkeit wird abgehalten) und darauf einen Estrichboden verlegen lassen. Die Zwischenräume haben wir mit Isolationsmaterial gefüllt. Auf den Boden schliesslich Teppich verlegt. Damit im Kino optimale Raumbedingungen sind, sorgt ein Klima Splitgerät für ideale Wärme, Kühlung aber auch Raumfeuchte bez. Entzieht zu hohe Feuchtigkeit. Funktioniert alles Bestens.

 
Danke skorpy.

Ich hatte heute Besuch von einem HLK-Engineer.

Er meinte, dass wir bei unserer Situation "zu 80-90%" kein Problem mit Feuchtigkeit (Schimmel) haben sollten. Ich muss somit nicht zwingend gegen diese Risiken Vorkehrungen treffen (schaden tuts natürlich auch nicht).

Wir werden mal den Raum an unsere Lüftung anschliessend lassen. Ob wir dann den Raum ständig mitbelüften können oder manuell bei Raumnutzung einschalten, kann man am Schluss noch entscheiden. Das ist dann eher eine Regelanpassung der Lüftung (die normalerweise nie zu 100% ausgelastet ist).

Ob ich die Lüftung dann auch hinter die betroffene Wand (Vorwand) richten soll, meinte er, dass dies eigentlich nicht notwendig wäre. (Ich werde auf jeden Fall einen Hygrometer-Sensor an die kritische Stelle montieren, damit ich auch später die Werte etwas überwachen kann.)

Ob wir die Innenseite (der Aussenwand) zusätzlich noch isolieren sollten, konnte er mir nicht sagen. Das müsste jemand berechnen. Tendenz ist aber eher, dass es nicht notwendig ist, da wir ja (ohne Heizung) vermutlich so im 17° C Bereich liegen werden (habe leider keine aktuellen Werte für die Winterperiode).

Bezüglich Heizung hat er mir natürlich verschiedene Möglichkeiten vorgeschlagen, von einer Wasser-Bodenheizung (2.5 cm Höhe) bis über Wand/Decken-Heizelemente, elektrische Bodenheizung oder eben Split-Klimagerät.

  • Wasser-Bodenheizung fällt von den Installations-Kosten und auch der Höhe weg. (Auch wenns später im Betrieb die beste Lösung wäre.)
  • Split-Klimagerät würde zwar Kühlung/Heizung und Feuchtigkeit grad in einem abdecken, aber da es ein Keller ist, ist Kühlung nicht so wichtig und ein Entfeuchter hätte ich bereits (im Notfall). Zudem ist der Aufwand mit Rohrverlegung, Anbringung des Split-Geräts draussen etc. auch nicht gerade kostengünstig.
  • Die Wand/Decken-Elemente sind für mich nicht so ideal, weil sie die Gestaltung des Raums stark beeinträchtigen (ich muss Lautsprecher und Akustik-Elemente an den Wänden/Decken anbringen, was dann schwierig wird).
  • Die elektrische Bodenheizung ist scheinbar (für meine Situation) die beste Variante. Sie trägt kaum auf, man kann sie einigermassen kostengünstig installieren und sie gibt eine "gute" Wärme ab (weil vom Boden). Natürlich ist sie nicht ideal, weil sie mit Strom betrieben wird. Aber bis auf die Wasser-Bodenheizung würden ja alle Varianten mit Strom betrieben.
Ich kann das Strom-Problem insofern lindern, dass ich die Bodenheizung im Winter nur tagsüber aktiviere, solange ich PVA-Strom erzeuge. Somit würde der Raum schon mal auf eine gewisse Temperatur kommen. Und am Abend, falls wir den Raum dann wirklich nutzen (evtl. 1x pro Woche), schalte ich sie nochmals zusätzlich ein. Dann kostet es in dieser Zeit Strom, aber das wäre ja bei einem mobilen Elektro-Radiator auch nicht viel anders. (Nur steht dieser irgendwo im Raum rum und die Bodenheizung ist halt unsichtbar)

Im Moment sieht es also grob so aus:

- Raum an Hauslüftung anschliessen (ständig oder nur bei Raumnutzung)

- Innendämmung muss noch geklärt werden

- Entfeuchtung nach Bedarf (entweder mit Fensterlüftung, Hauslüftung oder vorhandenem Entfeuchter)

- Heizung mit elektrischer Bodenheizung (2-drahtig wegen Magnetfelder, ob ständig geregelt oder nur bei Raumnutzung wird sich zeigen)

Den Bodenaufbau stelle ich mir folgendermassen vor (von unten nach oben):

- Wasserdichte Folie unterhalb der Bodenplatte (vorhanden)

- 25 cm wasserdichte Beton-Bodenplatte (vorhanden)

- 3 cm Zementüberzug (vorhanden)

- Folie als Dampfsperre (zur Sicherheit)

- Goldfolie, damit die Bodenheizung weniger nach unten strahlt

- 1.5 cm harte Dämmmatten

- 0.5 cm elektrische Bodenheizung (Leistung W/m2 muss noch berechnet werden)

- 1 cm Velours-Spannteppich

Gruss, Cal

 
Klingt alles schlüssig und ist wahrscheinlich bei dir die idealste Lösung. Ich gebe dir noch eines zu bedenken. Falls dein Heimkino mehrere Plätze hat und du auch entsprechend mit mehreren Gästen im Kino einen Film schaust, dann wird es sowieso warm. Deshalb habe ich mich für ein Split/Klimagerät entschieden. Ich kann während Filmpausen kurz runterkühlen (falls nötig) und Feuchtigkeit wird auch aus der Luft abgeführt. Das Gerät habe ich bei Obi für ca. CHF 650.-- in einer Aktion gekauft. Die Installation mit dem Kältetechniker haben ca. CHF 1'200.-- gekostet. Alles in allem also nicht wirklich eine grosse Investition im Vergleich zu den anderen Kosten für mein HK.

 
Das HK ist eigentlich für 2 Personen ausgelegt. Die sollten hoffentlich im Sommer den Raum nicht zu sehr aufheizen. Ob ich ggf. Platz für Gäste habe, weiss ich im Moment noch nicht (hängt von der Innengestaltung des Raums ab).

Aber ich werde es mal im Hinterkopf behalten bzw. mal ein echter Kostenvergleich anstellen.

Ich habe halt etwas Respekt vom Splitgerät, weil ich draussen keinen geeigneten Platz habe. (In unmittelbarer Nähe)

Und Löcher bohren in den Wänden für die Rohre gefällt mir im Moment auch nicht so ganz.

 
Ja, bei zwei Personen ist das überhaupt kein Problem. Ich habe 8 Plätze und dann sieht das anders aus mit der Wärme und der Luftqualität. Insofern sind deine Überlegungen absolut sinnvoll und wohl auch das Beste. Schau einfach darauf, dass du irgendwie frische Luft zuführen kannst. Entweder durch ein Fenster oder allenfalls über ein Lüftungsrohr. Falls du für den Kinobau noch ein paar Tipps gebrauchen kannst dann schreibe mir eine PN und ich sende dir einen Link auf meine Homepage. Da habe ich eine Kinobau-Reportage mit vielen Bildern erstellt.

 
Hi Cal
Tönt wirklich nach dem Optimum. Bezüglich Lüftung gibt es noch etwas zu bedenken. Wenn du den Raum fix anschliesst und dauernd belüftest müssten die Zu- und Abluftströme neu eingestellt werden. Andernfalls könnte es zu einem Über- resp. Unterdruck kommen...

Gruss
Tom

Sent from my SM-G935F using Haus-Forum.ch mobile app

 
@skorpy

Ja, das mit der Luft war ja auch der Grund, warum ich unbedingt den Raum (zumindest temporär) an die Lüftung anschliessen werde. Denn auch bei 2 Leuten kann nach 2 Std. in einem Raum die Luft stickig werden.

Es hat zudem hinten auch noch ein Kellerfenster (Lichtschacht), wobei dies später noch durch eine Trockenbauwand abgetrennt wird. Aber dort hats natürlich eine Tür und diese wird vor oder nach dem Filmschauen sicher immer offen sein.

@tommuller

Genau das ist ja meine grösste Sorge. Naja, so tragisch wärs jetzt nicht. Optimal wäre, wenn ich den Raum ständig an der Lüftung angeschlossen haben kann. Aber dann muss dies eben noch geklärt und ggf. noch angepasst werden. Die Leistung der Lüftung sollte sicher noch genügend Reserve für einen zusätzlichen Raum besitzen. Aber dann müsste man es vermutlich anders einstellen.

Falls dies aus irgendeinem Grund doch nicht geht, werde ich halt den Raum mit einem Schieber nur dann anschliessen, während wir den Raum nutzen. In dieser Zeit spielt es dann auch keine Rolle, ob im Rest vom Haus die Lüftung nicht optimal läuft.

Ich werde natürlich auch noch einen Schallschutz in die Lüftung integrieren, damit ich bei leisen Passagen nicht noch die Lüftung (oder gar Wärmepumpe) aus dem Nebenraum höre.

Werde das Projekt "Heimkino" evtl. in einem separaten Thread dokumentieren, sobald es wirklich los geht.

 
@Aylon

Danke für den Link. Ich bin öfters im Hifi-Forum unterwegs, auch wenn es manchmal etwas mühsam ist, die Zickenkriege auszuhalten. (Aber es hat auch viele gute Posts darunter.)

Zudem bin ich schon seit Jahren im beisammen.de Forum angemeldet. Dort hat es auch einige Gleichgesinnte mit z.T. sehr schönen Heimkinoprojekten und sehr viel Wissen darunter. (Manchmal kommt man sich dort etwas verloren vor)

 
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