Kellerausbau: Fussbodenaufbau und Dämmung

meise21

Mitglied
01. Dez. 2010
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Hallo,

erstmal Danke für die vielen interessanten und aufschlussreichen Beiträge die hier im Forum immer wieder zu finden sind. Bei uns steht in den nächsten Wochen (und Monaten:)) der Ausbau unseres Kellerraums an. Verwenden möchten wir den Raum als Gästezimmer und als Spiel- und Partyraum für unseren Nachwuchs. Der Keller hat ca. 30 qm und befindet sich in einem 2011 gebauten Mehrfamilienhaus mit ca. 30 Eigentumswohnungen. Die Aussenwände aus 30cm cm Stahlbeton sind gedämmt (im Erdreich 6cm XPS, der kleine freiliegende Teil hat ca. 16 cm EPS). Die beiden Innenwände möchte ich mit Ytong Multipor dämmen. Die Temperatur in den an diese Innenwände angrenzenden Räume ist im Winter nie unter 11,5 Grad gefallen - ich hoffe dass wir da Taupunkt-technisch noch im grünen Bereich sind. Ich hab den Wandaufbau auch mit dem u-wert Rechner nachgerechnet das hat meiner Meinung nach okay ausgesehen.

Wo ich mir aber noch total unsicher bin ist der Fussboden. Der Kellerboden ist ca. 4 Meter unter der Oberfläche (sehr hoher Kellerraum), der derzeitige Bodenaufbau ist eine 40cm Betonbodenplatte und darauf 5 cm Estrich mit einem Versiegelungsanstrich. Ich würde nun gerne eine Fussbodendämmung anbringen bin mir aber unsicher ob das überhaupt Sinn macht und wenn ja welche Variante zu bevorzugen ist. Soweit ich das verstehe könnte ich die Dämmung entweder:

a.) mit relativ dampfdichten Materialien aufbauen (alukaschierte PUR Platten oder XPS) darauf dann eine Lastverteilung mit OSB und darauf dann den Oberbelag (derzeit geplant ist Parkett schwimmend)

oder

b.) mit dampfdurchlässigen Materialien (z.B: Holzfaserdämmung), dann OSB, dann Oberbelag

Welche der beiden Varianten ist eurer Meinung nach in unserer Situation zu bevorzugen? Falls a muss ich dabei eine Dampfsperre/bremse auf der Dämmung vorsehen oder genügt es die Stösse der PUR Platten mit Aluklebeband zu verkleben? Wie werden die Anschlüsse PUR Platte / Betonwand korrekt ausgeführt?

Falls b.) nehme ich an dass eine Dampfsperre/bremse absichtlich nicht eingebaut werden würde damit entstehende Feuchtigkeit wieder in Richtung Raum austrocknen kann. Darf ich dann OSB Platten als Lastverteilung vorsehen die haben doch auch einen Recht hohen Dampfdiffusionswiderstand oder - Im u-Wert Rechner gibts 2 Typen OSB und OSB/3 mit Wasserdampfdiffusionswiderstand 30-50 bzw. 200-300?

Besteht im Kellerboden bei 4,5 Meter Tiefe überhaupt noch eine Taupunktproblematik oder ist die Temperatur des Erdreichs auch im Winter hoch genug?

Würde mich sehr über Eure Erfahrungen und Tipps freuen!

Ciao,

Markus

 
Hallo Markus

Ich würde da zur Version "A" raten und dies mit einer Dampfsperre (am einfachsten mit einer Bitumen-Schweissbahn) und dies auch direkt auf dem alten Estrich. Dann erst der Aufbau.

Für den Belag brauchst Du einen exakt ebenen Boden.. also prüfe das vorgängig.. ggf. machst Du zuerst über der Schweissbahn eine Trockenschüttung zum Ausgleich.. dann die Dämmplatten..

 
Hallo Pfälzer,

Vielen Dank für deine rasche Antwort.

D.h. der Aufbau wäre (von unten nach oben):

- Bitumen-Bahn

- XPS / PUR Platte

- OSB

- Trittschalldämmung

- Oberbelag

Meinst du mit Bitumen-Schweissbahn z.B. von Knauf die Katja-Sprint Folie? Wird die Folie beim Wandanschluss hochgezogen oder "nur" am Boden flächig verlegt? Oder ist das etwas anderes...

Bezgl. Dämmplatten und Material: Soll ich eher XPS oder PUR basierte Platten verwenden?

Wie führe ich bei diesen Platten den Wandanschluss aus Kommt da "einfach" ein Randdämmstreifen zur Entkopplung rein oder sollte der Anschluss luftdicht ausgeführt werden?

Bezgl. Bodenebenheit:

Ich habe den vorhandenen Estrich mal mit einer Wasserwaage begutachtet, das hat meiner Meinung nach sehr gut ausgesehen. Ich hoffe dass ich da nicht noch Opfer von irgendwelche Setzungs-Effekten werde sonst sollte das aber passen.

Vielen Dank im voraus,

Markus

 
Hallo Markus

Die Katja ginge auch.. am Rand hochgezogen ja... hier reicht aber dann schon die Höhe der Dämmung, weiter muss das nicht sein.

Die Dämmung, gerade für die Raumnutzung.. kannst Du auch einfach mit EPS machen... das ist günstiger und reicht eigentlich auch völlig aus.

Die OSB würde ich selbst so nicht mehr hinzufügen... einfach wäre es, wenn du Trockenestrichelemente nimmst... da hast Du eine saubere, schraub und verklebbare Stossversion... kannst dann eben einen Belag Deiner Wahl aufbringen.

Solche Platten findest Du bei Knauf ebenfalls...oder Fermacell...

 
Hallo Pfälzer,

Danke für deine Tipps. Ich habe während der Feiertage mit dem u-Wert Rechner versucht unseren Aufbau durchzuspielen. Dabei habe ich folgende Varianten ausprobiert:

- Beton Bodenplatte 50cm

- Estrich 5 cm

- PE-Folie (Katja hab ich im Rechner nicht gefunden...) 0,2 mm

- Dämmung

Variante A: 3cm EPS

oder

Variante B: 3cm PUR alukaschiert

- 18mm Fermacell

In Variante A zeigt der Rechner bei angenommenen 6 Grad Erdreich-Temperatur (in ca. 4 Meter Tiefe) Tauwasser an der Folie an. Wenn ich das gleiche mit PUR alukaschiert mache gibts kein Tauwasser lt. Rechner.

Jetzt habe ich mehrere Fragen:

- Ist die angenommen Temperatur von 6 Grad in gut 4 Meter Tiefe realistisch oder sollte ich da was anderes annehmen?

- Wieso habe ich mit PUR alukaschiert kein Tauwasser? Liegt das daran dass das alukaschierte PUR im u-wert Rechner einen sehr hohen Dampfdiffusionswiderstand hat? Bei nicht alukaschiertem PUR liegt der Wert bei 200 (EPS 100) da gibts dann auch wieder Tauwasser bei 6 Grad.

Ist der hohe angenomme mu-Wert realistisch? Was passiert an den Stössen der Platten da ist ja dann kein Alu drauf folglich ist der Wert dann vermutlich falsch und ich habe erst recht wieder Tauwasser unter der Dämmung.

Bei den alukaschierten PUR-Platten bin ich gelandet weil ich folgende Trockenestrich-Elemente gefunden habe (hoffe solche Produkt-Links sind ok sonst bitte um Info):

Linzmeier Bauelemente GmbH : Fußbodendämmung - LINITHERM PGF

Die gibts mit Dämmschicht von 20-120mm PUR Dämmung und Fermacell. Da bei mir die Aufbauhöhe kein Problem ist würde ich natürlich gerne eher mehr Dämmung verwenden wenn dann aber der Fussboden schimmelt habe ich da auch nichts davon :-(

Kannst du mir da etwas weiterhelfen?

Danke im voraus,

Markus

 
Hallo meise 21

Der Bodenaufbau der jetzt da steht, wird Probleme bereiten. PUR sowie XPS Platten sind sehr druckstabil. Der Untergrund durch eine Bitumenbahn wird aber nicht eben sein. Es ist deshalb zu empfehlen eine Ausgleichsschicht aufzubringen, oder gleich mit einer Dämmschüttung zu arbeiten. Lektüre hierzu gibt es bei Knauf die haben komplette Bodensysteme. Besonders auch verzahnende Platten, welche eine Lastübertragung ermöglichen. Fermacell hat nur Stumpf gestossene Platten.

Gruss Bauprofi

 
Hallo,

was lange währt wird endlich gut. Voriges Wochenende hat unser Kellerprojekt den ersten Meilenstein erreicht. Die Innendämmung der Kellerwände mit Ytong Multipor ist fertig inkl. Armierung, Oberputz und erstem Anstrich. Als nächstes steht jetzt der Fussboden an.

Dank eurer Inputs ist derzeit folgender Aufbau geplant (von unten nach oben):

- Katja

- 6 cm PUR alukaschiert

- Fermacell 25mm Trockenestrich

- Oberbelag wurde von der Designbauftragten noch nicht endschieden :) wahrscheinlich aber irgendein Fertigparkett

@Pfälzer: Ich plane PUR trotz Mehrpreis gegenüber EPS da wir aufgrund unserer Raumgegebenheiten leider eine Schwelle vorsehen müssen und ich die Höhe der Schwelle möglichst minimal halten will.

Jetzt habe ich noch ein paar Fragen bezgl. der praktischen Ausführung des Ganzen und würde mich über Eure Anregungen und Vorschläge sehr freuen!

- Wie baue ich den Randdämmstreifen korrekt ein? Die Katja ziehe ich an der Wand ungefähr bis zum Trockenestrich hoch. Gebe ich dann zuerst den Randdämmstreifen auf die Folie (auf der ganzen Höhe) und verlege die Dämmung dann innerhalb des Randdämmstreifens? Oder verlege ich zuerst die Dämmung bis an die Wand bzw. an die Katja-Folie und den Randdämmstreifen danach oberhalb auf die Dämmung drauf (sprich Randdämmstreifen nur zwischen Wand und Trockenestrich)?

- Soll ich zwischen Dämmung und Trockenestrich noch eine Folie vorsehen? Wenn ja wie würde diese an die Wand angeschlossen werden?

Danke im Voraus,

Markus

 
Hallo Markus

Den Randdämmstreifen brauchst Du nur im Bereich von Trockenestrich und Belag. Dieser Bereich wird sich, je nach Material, entsprechend bewegen und braucht daher den erforderlichen Platz.

Viel Erfolg und Spass beim Ausbau.

 
...Nachtrag..  Du brauchst keine zusätzliche Folie zwischen Dämmung und Trockenestrichplatten

 
Hallo,

danke für deine schnelle Antwort: das heisst ich verlege die Dämmplatten bis ganz an die Wand und stelle danach den Randdämmstreifen auf die Dämmung? Sorry für die blöde Nachfrage - nur das ich's richtig verstehe.

Wenn die Wand nicht ganz gerade/rechtwinkling ist. Ist es da besser die Unebenheit auf die Dämmung zu übertragen oder macht ein Spalt von ca. 1cm zwischen Dämmung und Wand nichts/wenig aus?

Danke & lG,

Markus

 
Zuerst die Dämmplatten...dann der Randstreifen (ggf. leicht ankleben/nageln damit er satt an der Wandfläche anliegt)... dann der weitere Aufbau.

Da ja neue Porenbetonsteine Innen vorhanden sind, sollten die Wände ja relativ gerade (wenn auch die Raumecken nicht wirklich im rechten Winkel wären) sein.... daher fang an einer Seite an...und überall wo es schräg wird...messen und sauber die Dämmplatten zuschneiden (passende Messer gibt es beim Handel/Baumarkt) und einlegen. Spalten möglichst vermeiden... 2 mm ist da aber nicht wirklich entscheidend.

Wenn es zu grosse Spalten gäbe...einfach mit Trockenschüttung auslaufen lassen...

Wichtig wäre, die Platten nicht zu gross schneiden und dann evtl. unter Druck einpressen/eintreten...das führt nur zum Bruch und der Aufwand, für schlechtes messen oder sägen, wird durch Austausch erhöht.

Daher lieber gleich mit passender Sorgfalt das Thema angehen... wäre evlt. dann nur die halbe Arbeit.

Die Trockenschüttung lässt sich bei Bedarf auch für die grundlegende Ebenheit einsetzen... harte Dämmplatten drücken sich nicht ein...sondern wackeln bis zum evtl. Bruch.

Daher auch hier vorab prüfen....ggf. die Fläche vorab mit Trockenschüttung begradigen...(direkt auf die Katja...und dann darüber die Dämmung)...falls erforderlich.

 
Hallo Pfälzer,

okay dann heisst es frohes schaffen. Meine einzig verbliebene Ausrede ist jetzt nur noch, dass das Material noch nicht geliefert wurde :))

Falls sich jemand für einen ähnliches Projekt interessiert. Die Variante mit Multipor kann ich soweit ich das bis jetzt beurteilen kann auf jedenfall empfehlen. Das Material kann von durchschnittlich begabten Laien selbst verarbeitet werden. Auf youtube gibts Videos von Ytong die zumindest die Basics erklären. Nach etwas überlegen und youtube Selbststudium habe ich auch die Fensterlaibung und -anschlüsse ganz gut hingekriegt. Die Platten sind relativ leicht und man kommt auch ohne Helfer ganz gut vorwärts. Der Raum ist jetzt bereits messbar wärmer, und auch wesentlich behaglicher (vermutlich wegen der höheren Wandtemperatur).

Nachteil ist zumindest bei uns in Österreich: Das Produkt ist eher exotisch und auch nicht ganz billig. Deshalb hat man halt recht lange Lieferzeiten und muss meist Palettenweise bestellen was für den durchschnittlichen Heimwerker halt meist ein Verschnittproblem bedeutet (Asunahme Hornbach dort waren zumindest einige Verbrauchsmaterialien/Plattenstärken lagernd).

lG,

Markus

 
Hallo Markus

Evtl. noch einen Tipp bevor Du startest...   wenn Du die Bodendämmung mit Stufenfalz bekommst...nimm diese. Wenn, musst Du allerdings beim Start, an der ersten Wandlänge, die jeweiligen Falze absägen, damit Du an der Wand auch statt und in voller Stärke anlegen kannst.

Zudem... verlege sie versetzt..   also entweder hälftig....oder 1/3-2/3 ...oder etwas dazwischen, aber bitte nicht mit Kreuzfugen!

Und wenn Du hier mal einige Bilder der Aktion einstellen würdest..  so zum Start/davor.... während.... und nach Fertigstellung, dann wäre das natürlich super. Vielen fällt es leichter, wenn sie so einen Ablauf mal visuell verfolgen können.

 
Hallo zusammen möchte den Zementestrich eines Kinder herausreissen, und eine Trockenestrich verbauen. Grund besser Wärmedämmung zum Keller (ungeheizt) = Wärmer Füsse. Was denkt Ihr über diesen Aufbau? Trockenschüttung ca. 2cm zum Ausgleich, Swisspor PUR Dämmung 50 mm und dann Fermacell Estrichplatten, Parkett schwimmend verlegt. Braucht es noch einen Trittschalldämmung? Vielen Dank für die Antwort

 
Hallo

Welchen Putz hast du verwendet?

Ich habe bis jetzt nur den geundputz von ytong drauf. Bringt schon was aber ganz restistent ist es noch nicht.

Hast du dinge an die wand gemacht? Wie befestigt?

Danke

 
Hallo,

ich habe die Platten mit dem Ytong Leichtmörtel geklebt. Die oberen 3 Platten-Reihen habe ich sicherheitshalber auch noch gedübelt. Dann habe ich wieder mit dem Ytong Leichtmörtel das Armierungsgewebe aufgezogen ca. 6mm Putz inkl. Gewebe. Damit kriegt aber m.M.n. keine schöne/glatte Oberfläche hin. Hab dann zwei Varianten von Oberputz versucht:

http://www.baumit.at/front_content.php?idart=5375 Körnung 1mm bzw.

http://www.baumit.at/front_content.php?idart=5374 Körnung 0,1mm

Wegen der Optik ist's dann die Variante mit Körnung 0,1 mm geworden. Die KlimaSpachtel hat halt eine wesentlich härter Oberfläche (Kalk-/Zement) hat aber halt eine Putzstruktur, die KlimaGlätte ist CS-I deutlich weicher dafür aber perfekt spachtel- und schleifbar, wird wirklich glatt. D.h. zu den ca. 6mm Leichtmörtel sind nochmal ca. 2mm Spachtel Oberputz dazugekommen als max. Putzstärke habe irgendwo in der Multipor Anleitung 10 mm gelesen sollte also passen.

Laut Multipor Beschreibung kann man als Oberputz unter anderem diffusionsoffene CS I bzw. CS II Putze verwenden ich hoffe ich hab keinen Blödsinn gemacht.

Baumit habe ich hauptsächlich deshalb genommen weil's das bei uns hier in jedem Baumarkt lagernd gibt und man dann überschüssiges Material auch einfach retournieren kann.

Den Multipor Feinputz von Ytong selbst habe ich bei uns z.B. nirgends gefunden.

Im Ytong Baubuch steht relativ viel Info zu Multipor drin. Gibts online unter:

http://www.ytong-silka.de/baubuch/

Bei Fragen einfach melden.

lG,

Markus

 
Hallo zusammen möchte den Zementestrich eines Kinder herausreissen, und eine Trockenestrich verbauen. Grund besser Wärmedämmung zum Keller (ungeheizt) = Wärmer Füsse. Was denkt Ihr über diesen Aufbau? Trockenschüttung ca. 2cm zum Ausgleich, Swisspor PUR Dämmung 50 mm und dann Fermacell Estrichplatten, Parkett schwimmend verlegt. Braucht es noch einen Trittschalldämmung? Vielen Dank für die Antwort
Hallo,

das entspricht fast unserem Aufbau (muss also passen :)) . Wir haben 1cm dickere Dämmplatten dafür keine Schüttung. Eine Frage zur Trittschalldämmung. Dämmt das die Geräusche im Raum selbst oder die Geräuschübertragung nach unten? Sprich macht das im Keller überhaupt Sinn?

lG,

Markus

 

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