Kirschbaum - Rückschnitt, Pflanzung und Pflege

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15. Nov. 2016
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Allgemeines


Kirschbäume sind mächtige Obstbäume die 20 bis 30 Meter hoch werden. Kirschenarten gibt es viele: Einige liefern Früchte, andere wie die Japanische Zierkirsche (Prunus serrulata) werden als blühende Zierpflanzen kultiviert. Für die Menschen sind zwei Arten besonders wichtig: Die Süsskirsche (von der einheimischen Vogelkirsche Prunus avium abstammen) und die Weichsel oder Sauerkirsche (Prunus cerasus). Die Knorpelkirsche (Prunus avium subsp. duracina) und die Herzkirsche (Prunus avium subsp. juliana) tragen die herrlich grossen, süssen Kirschen die wir alle so lieben.  
Die Früchte der Vogelkirschen wurden in der Stein- und Bronzezeit gesammelt und als willkommene, vitaminreiche Nahrung genutzt. Mehrere Kirschkernfunde bei Ausgrabungen von Pfahlbauten zeugen davon. In europäischen Gärten werden Kirschen seit weit über 2000 Jahren kultiviert.

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Standorte 


Kirschbäume sind Vertreter der Waldrandflora. Die von Prunus bevorzugen Böden sind eher tiefgründige, nährstoff- bis basenreiche Lehmböden. Staunässe muss vermieden werden. In unseren Bergen steigen die Vogelkirschen bis in Höhenlagen von 1700 m ü. M. auf, im Kaukasus sogar bis auf 2000 Meter.
Die modernen Kirschensorten werden alle veredelt. Es werden Edelreiser auf mehr oder weniger wüchsige Unterlagen (Wildlinge) gepfropft. Dabei werden oft auch Wurzelunterlagen gewählt, welche mit minderen Böden auskommen. Heute gibt es auch schon einige zwergwüchsigen Kirschensorten und Säulenformen, die sich für Kleingärten oder grosse Gefässe eignen. Eine gute Drainage mit Blähton-Leca („Hydrokügeli“) ist in allen Gefässen sehr wichtig. Das Trennvlies trennt die Erde von der Drainageschicht ab. Als Pflanzerde eignet sich eine strukturstabile Erdmischung. Für den Garten sich nieder bleibende Formen, die auch als Pyramiden bezeichnet werden geeignet. Sie haben einen Stamm von nur 40-80 cm. Hochstämme sind als Hausbäume verwendbar. Ihre Stammhöhe liegt bei etwa 180-200 cm. Dazwischen steht der Halbstamm mit einer Stammhöhe von 120-150 cm. Unter ihm kann man noch gut Rasen zu mähen, einen Liegestuhl im Schatten aufstellen und seine Früchte sind trotzdem noch leicht zu ernten. Wichtig ist es zu wissen, dass ein Stamm nicht mehr weiter in die Höhe, bez. Länge wächst, sondern nur noch an Dicke zunimmt!

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Pflege und Rückschnitt


Kirschbäume sind im Grossen und Ganzen sehr genügsam und kommen mit einer jährlichen Düngung mit ausgewogenem Obstdünger aus. Damit der Dünger nicht einfach nur vom darüber wachsenden Gras aufgenommen und verbraucht wird, muss er im Wurzelbereich des Baumes und tiefer als die Gaswurzeln in den Boden gebracht werden. Obstbäume müssen gepflegt werden: der richtige Rückschnitt, Pflanzenschutzmassnahmen und Standortfaktoren sind massgebliche Kriterien für einen guten Ertrag. 
Durch Pflanzenschutzmassnahmen muss sowohl gegen Schadinsekten, als auch gegen Blattpilze vorgegangen werden. Läuse sind dabei noch das kleinste Übel, mit einem Insektizid, das auch „bio“ sein kann, sind diese saugenden Plagegeister recht einfach in Zaum zu halten. Mehr Probleme verursachen die Pilzkrankheiten Schrotschuss und Mehltau. Es empfiehlt sich, vor allem im Hausgarten, möglichst resistente Sorten anzupflanzen, sodass maximal 1-2 Spritzungen im Jahr ausreichen. Auch die Kirschfruchtfliege kann zur Plage werden. Das sie von gelber Farbe angelockt wird, lässt sie sich durch das rechtzeitige Aufhängen von klebrigen «Gelbfallen» bekämpfen. Besonders die Weichseln, die Sauerkirschen, leiden unter einer Pilzkrankheit namens Monilia. Dabei gibt es zwei Krankheitsbilder, die Spitzendürre und die Fruchtfäule. Sie werden von verschiedenen Pilzarten verursacht. Die Spitzendürre hat die grössere Bedeutung, Sauerkirschen leiden oft unter dieser Krankheit. Die Fruchtfäule gefährden in feuchten Jahren auch Süsskirschen. Eine wichtige Vorbeugemassnahme ist das luftige Ausschneiden der Bäume. Zum Spritzen dürfen nur Mittel verwendet werden, die für Hausgärten bewilligt sind. Ein richtiges Ausbringung der Pflanzenschutzmittel ist wegen der Grösse der Bäume oft aber nicht möglich.
Kirschen brauchen eine geeignete Befruchtersorte in der Nähe. Es ist bei der Sortenwahl darauf zu achten, dass ein geeigneter Pollenspender vorhanden ist. Gute Pollenspender sind, ältere Sorten, die meist schon irgendwo in der Umgebung schon wachsen. Einige moderne Sorten sind aber selbstfruchtbar.

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Sortenvielfalt


Nach den Äpfeln sind die Kirschen die wichtigsten Obstbäume. Sie werden frisch vermarktet, aber auch als Konserven und für die Alkoholgewinnung, für “Kirschwasser“ angebaut. Wie gesagt ist die Sortenvielfalt der Kirschen gross. Alleine im deutschsprachigen Raum sind Hunderte Sorten bekannt, viele sind aber „nur“ Lokalsorten mit sehr eng begrenztem Verbreitungsgebiet. Neben der Fruchtform und –grösse ist vor allem die Reifezeit ein wichtiges Merkmal.

Einige interessante neuere Sorten:[COLOR= rgb(0, 0, 0)]’Giorgia’, sehr früh, Befruchter: ’Lapins’ oder ’Kordia’; ’Lapins’, spät, selbstfruchtbar, auch für Höhenlagen geeignet. ’Carmen’, mittelfrüh, Befruchter: ’Kordia’ oder ’Sweetheart’. ’Sweetheart’, spät, selbstfruchtbar, guter Befruchter für andere Sorten. Säulenkirsche ’Celeste’, früh reifend, sehr schlank, selbstfruchtbar, guter Befruchter.[/COLOR]
 


Video Kirschbäume (Steinobstbäume) schneiden





Alte Kirschbäume schneiden (Erhaltungschnitt)



 

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