Kleinere Renovationen auf Hypothek nehmen?

Tschugg

New member
07. Mai 2018
21
0
0
Hallo zusammen

Ich bin neu auf dem Forum und habe bereits versucht meine Frage irgendwo im Verlauf des Forums zu finden, leider konnte ich allerdings keine 100% passende Antwort auf meine Frage finden:

Es ist wie folgt, wir sind auf der Suche nach einem Eigenheim bei uns in der Region. Wir hätten dabei gerne ein bereits bestehendes Haus (das knappe Bauland bestätigt dies gerade noch zusätzlich). Wir haben ein gewisses Budget und haben nun ein Objekt im Auge, welches uns total zusagen würde, jedoch am oberen Limit unserer Finanzierungsmöglichkeiten liegt.

Konkret:

Aufgrund der Tragbarkeit müssen wir mehr als 20% des Kapitals beisteuern, damit die Hypothek ein wenig tiefer ist. Zudem müssten wir den Kompromiss eingehen, dass die Küchen- und Bäder-Sanierung noch ein bisschen warten müssten. 

Was wir aber gleich von Anfang gerne machen würden wäre die Wände neu streichen und in gewissen Zimmern einen Vinyl- oder Laminat-Boden verlegen. Dies würden wir gerne selbstständig machen. 

Nun meine Frage:

Für diese kleinen Arbeiten wie Streichen bzw. neue Böden verlegen, macht es hier Sinn dies in der Hypothek aufzunehmen oder dies aus dem eigenen Sack zu bezahlen. Ich gehe davon aus, dass diese Arbeiten rund 5'000-7'500 Franken betragen würden. 

Vielen Dank für eure Antworten.

 
Wenn ihr Aufgrund der Tragbarkeit mehr als 20% beisteuern müsst, könnt ihr ja die Hypothek nicht erhöhen, um die Renovationen zu bezahlen. Oder habe ich jetzt etwas nicht berücksichtigt?

 
Hallo Matia

Vielen Dank für deine Antwort. Grundsätzlich richtig. 

Meine Überlegung ist allerdings die Folgende (fiktive Zahlen):

A.) Wenn ich die geplanten kleinen Erneuerungen aus dem eigenen Sack bezahle:

Gesamtbetrag: 800'000

Hypothek von 600'000, EK von 200'000

+ 7'000 für Böden, Wände streichen in Eigenleistungen aus Porte-Monnaie

B.) Wenn ich die geplanten kleinen Erneuerungen auf die Hypothek nehme (wird wohl nicht 100% übernommen, aber dies ignorieren wir mal):

Gesamtbetrag: 807'000

Hypothek von 600'000, EK von 207'000

B. In beiden Fällen würde die Hypothek ja gleich gross sein, bei B aber ist das EK grösser und somit ist es ja besser, da die Belehnung ja kleiner ist, oder?

Zudem gleich noch eine zweite Frage:

Wie ist das nun eigentlich bei Eigenleistung: Ich kaufe beispielsweise Rohmaterial von 4'000 Franken und leiste für den Einbau Arbeit von 3'000 Franken. Wie wird die Arbeit gemessen? Ich nehme mal an da gibt es eine Referenztabelle mit Erfahrungswerten. Wie sieht es denn aus mit den 4'000 Franken Material? Bezahle ich die aus eigener Tasche und reiche Quittungen etc. als Nachweis an die Bank?

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
ich hab noch nie davon gehört, dass die Bank eine Hypothek gewährt für Dinge die man im Baumarkt kauft.  Meine Bank akzeptiert auf jeden Fall keinen Beleg von Onlineshops mit den Badarmtueren, die hab ich selbst mit Eigenkapital bezahlt. Die Banken akzeptieren in der Regel nur Handwerker Rechnungen. Eigenleistung kannst Du auch den Steuern nicht absetzten, daher wird dies bei solchen Kleinigkeiten auch nicht wirklich angerechnet. Kann aber sein, dass ich falsch liege. Mir ist halt noch nie in Sinn gekommen, solche Dinge über die Hypothek zu finanzieren, für mich war immer klar, dass ich dies selbst finanziere.

 
Hallo Plane83

Alles andere hätte mich ehrlichgesagt auch erstaunt. 

Gibt es eigentlich eine Art Referenztabelle auf welcher Eigenleistungen und deren Wert in etwa aufgeführt sind um ein Gespür davon zu bekommen?!

 
Hallo Tschugg

Nicht das ich wüsste. Ich hab mich auch nie mit dem Thema auseinandergesetzt. Wir machen in unserem Umbau vieles selbst und da nehmen wir als Wert an, dass wir an Handwerksrechnungen ersparen. Und Gewisse Dinge lohnen sich einfach nicht selbst zu machen.

 
Hallo @Tschugg

Du kannst gewisse Eigenleistungen zu Deinen Eigenmittel anrechnen lassen, das haben wir auch getan. Das ist wohl, was Du meinst, wenn Du schreibst, "es auf die Hypothek nehmen". Deine Arbeitszeit kannst Du eher nicht geltend machen (ausser u.U. wenn Du einen eigenen Betrieb hast und Dir selbst eine Offerte ausstellst).

Als Bauherr (oder Umbauherr) ist man bestrebt, die Kosten so gering wie möglich zu halten. Eigenmittel, welche man aber in die Immobilie einbringt, haben aber auch einen Einfluss auf den Wert der Immobilie. Und für die Wertsteigerung interessiert sich die Bank. Mein Bankberater hat für den Endwert alle zusätzlichen Leistungen berücksichtigt (auch z.B. Familienrabatt, den andere Kunden nicht haben). Bei einem Neubau wird ein unabhängiger Sachverständiger am Ende sowieso eine Schätzung abgeben, welche dann als Referenz herangezogen wird.

Das Beispiel war so: Wenn ich als Mitarbeiter eines Küchenstudios eine 50'000.- CHF Küche für 25'000.- CHF eingebaut bekomme (Personalrabatt), ist das für den Wert des Hauses immernoch eine 50'000.- CHF Küche (diesen Preis bekommt nämlich kein Kunde). Somit ist das Eigenkapital, welches ich beisteuere quasi 25'000.- CHF. Dies spielt dann vor Allem eine Rolle für das Verhältnis zwischen Belehnung und Eigenmitteln.

Kann aber wie immer gut sein, dass verschiedene Banken dies unterschiedliche handhaben. Wichtig ist, dass alles belegt ist. "Ich habe da aber einen Schrank hingebaut, der hätte sicher 5'000.- beim Schreiner gekostet", funktioniert eher nicht...

Grüsse

öx

 
@Tschugg

Ich sehe ehrlich gesagt keinen Unterschied in Deinen beiden Rechenbeispielen: 
Bei A bekommst Du von der Bank 800'000, bei B ... 800'000   
Du nimmst bei B nichts auf die Hypothek, sondern bezahlst es genauso aus dem eigenen Sack wie in Beispiel A. 

 
Wir reden ja hier scheinbar von knapp 10'000.- Soviel sollte man doch nach dem Hauskauf mindestens noch als flüssige Mittel auf dem "Oh Shit"-Konto haben? Mir wäre nicht wohl dabei derart ans Limit zu gehen.

Ansonsten noch ein paar Monate warten und sparen...

 
  • Like
Reaktionen: getready
Es geht ja nicht darum, dass die gewährte Hypothek grösser wird. Es geht auch nicht darum, dass keine Reserve eingeplant wird. Nach meinem Verständnis geht es darum, dass Eigenleistung der Bank gegenüber deklariert wird:

A.) Wenn ich die geplanten kleinen Erneuerungen aus dem eigenen Sack bezahle:

Gesamtbetrag: 800'000

Hypothek von 600'000, EK von 200'000

+ 7'000 für Böden, Wände streichen in Eigenleistungen aus Porte-Monnaie

B.) Wenn ich die geplanten kleinen Erneuerungen auf die Hypothek nehme (wird wohl nicht 100% übernommen, aber dies ignorieren wir mal):

Gesamtbetrag: 807'000

Hypothek von 600'000, EK von 207'000
  • In A und in B werden beide Male 807'000 Anlagesumme ausgegeben.
  • In A rechnet die Bank mit einer Belehnung von 75.0% (600'000 von 800'000 Anlagesumme), da sie nichts von der zusätzlichen Investition von 7'000 weiss.
  • In B rechnet die Bank mit einer Belehnung von 74.3% (600'000 von 807'000 Anlagesumme).
Das kann einen Einfluss auf den offerierten Zinssatz haben. Das Beispiel ist bzgl. des relativen Betrags von "nur" 7'000 wohl etwas ungünstig gewählt. Bei einer kleinen Summe fällt die Eigenleistung bzw. die zusätzlichen Eigenmittel eben auch weniger ins Gewicht.

 
Wir reden ja hier scheinbar von knapp 10'000.- Soviel sollte man doch nach dem Hauskauf mindestens noch als flüssige Mittel auf dem "Oh Shit"-Konto haben? Mir wäre nicht wohl dabei derart ans Limit zu gehen.

Ansonsten noch ein paar Monate warten und sparen...
Selbstverständlich gibt es ein "Oh Shit"-Konto :)   Und da haben wir etwas für Unerwartetes bei Seite.

Es geht ja nicht darum, dass die gewährte Hypothek grösser wird. Es geht auch nicht darum, dass keine Reserve eingeplant wird. Nach meinem Verständnis geht es darum, dass Eigenleistung der Bank gegenüber deklariert wird:

  • In A und in B werden beide Male 807'000 Anlagesumme ausgegeben.
  • In A rechnet die Bank mit einer Belehnung von 75.0% (600'000 von 800'000 Anlagesumme), da sie nichts von der zusätzlichen Investition von 7'000 weiss.
  • In B rechnet die Bank mit einer Belehnung von 74.3% (600'000 von 807'000 Anlagesumme).
Das kann einen Einfluss auf den offerierten Zinssatz haben. Das Beispiel ist bzgl. des relativen Betrags von "nur" 7'000 wohl etwas ungünstig gewählt. Bei einer kleinen Summe fällt die Eigenleistung bzw. die zusätzlichen Eigenmittel eben auch weniger ins Gewicht.
Genau das meinte ich damit. Vielen Dank für deine Erläuterungen. 

Ich habe mich mit dem Ausdruck "Renovationen auf die Hypothek nehmen" völlig falsch ausgedrückt. Diese Eigenleistungen sind ja eben EK die man einbringt und für diese haben ja keinen Einfluss auf die Hypothek sondern auf die Anlagensumme und die Belehnung. Was ich damit viel eher meinte:

Sollte man solche Arbeiten als Eigenleistungen bei der Bank angeben (damit sich das EK und die Anlagensumme vergrössert) ODER sollte man solche kleinen Eigenleistungen überhaupt gar nicht erwähnen beim Abschluss einer Hypothek und diese dann einfach eigenständig durchführen und aus dem eigenen Sack bezahlen?

 
Wir haben es nicht angegeben und aus dem eigenen Sack bezahlt.

Aber, die Frage ist berechtigt.

Welche Konsequenzen hat es?

 
Waren aus dem Baumarkt kann man sehr wohl mit auf die Hypo nehmen. Wo es schwierig wird ist Eigenleistung, das wird wohl in der schweiz kaum als Eigenmittel akzpetiert, in anderen Ländern evtl schon.

 
Eigenleistungen werden nur sehr beschränkt angerechnet.

1. Oftmals fehlt die nötige Qualifikation/Ausbildung. Bei Bürogummis (so wie ich) würden wir nichts anrechnen.

2. Wird der Zeitaufwand von den meisten deutlich unterschätzt. Dadurch verzögert sich oftmals dann der Baufortschritt, was dann auch Mehrkosten bedeutet

 

Statistik des Forums

Themen
27.484
Beiträge
257.644
Mitglieder
31.769
Neuestes Mitglied
Josven