Kollektor-Temperaturen im Winter

e-haus

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05. Juli 2009
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Hallo Zusammen

Mich würde es interessieren, wie hoch bei Euch die Kollektor-Rücklauf-Temperaturen im Winter sind. In den lezten Tagen war es bei uns mehrmals länger sonnig und da habe ich mich gefragt, wie warm der Rücklauf dann wohl ist, wenn es draussen ca. 0 Grad ist.

Würde mich freuen, wenn Ihr über Eure Erfahrungen berichten könnt.

Wir planen ein Plusenergie-Haus mit ca. 15 bis 20 m2 Kollektorfläche mit einem grossen Erdregister.

Herzlichen Dank für Eure Antworten

e-Haus

 
Hallo e-haus

Die Temperatur hängt besonders im Winter von dem Neigungswinkel der Kollektoren und dem Typ des Kollektoren ab.

Ich habe normale Flachkollektoren und einen recht flachen Winkel. Aber wo jetzt die Sonne ein paar Stunden da war, hat es für 60° C ausgereicht. Dies waren dann wieder kostenlose Heizungserträge.

Ich habe 10 qm Fläche.

Wieso willst Du so viel Fläche und noch einen Erdregister? Wenn Du neu baust dann könnte das eventuell auch kleiner und Kostengünstiger gehen.

Gruss Bauprofi

 
Hallo e-haus

Wieso willst Du so viel Fläche und noch einen Erdregister? Wenn Du neu baust dann könnte das eventuell auch kleiner und Kostengünstiger gehen.

Gruss Bauprofi
Hallo Bauprofi

Herzlichen Dank für Deine Antwort. Das ist wärmer als ich gedacht hätte. Wow!

Im Moment fehlen uns noch die genauen Werte betreffend Energiebilanz (Energieplaner rechnet im Moment). Grösse der Kollektorfläche ist ein grobe Schätzung von mir.

Wir haben eine etwas spezielle Situation, da es sich um ein Erdhaus handelt, das zu ca. 60% unter der Erde ist. Das Erdregister wird nicht an eine Wärmepumpe angeschlossen, sondern nur an eine normale Pumpe. Das Haus wird so zum Teil auch über die Aussenwände, die unter der Erde ist geheizt. Natürlich wird das Erdregister nur aufgeheizt, wenn wir die Wärme nicht direkt im Haus benötigen.

Da das Haus eine sehr grosse Masse hat, können wir Teile davon auch gezielt stärker aufheizen in der Übergangszeit. So sparen wir einen grossen Solartank.

Die Kollektoren sind direkt an die Bodenheizung angeschlossen und liefern erst dann Wärme an den Solartank, wenn die Bodenheizung keine Wärme abnehmen kann (besserer Wirkungsgrad im Winter).

Zusätzlich haben wir einen wassergeführten Holzofen als Unterstützung (Warmwasser im Winter).

Das ganze ist darauf ausgerichtet möglichst wenig Strom zu verbrauchen, da wir ein Plusenergiehaus bauen möchten.

Freue mich über weitere Meldungen / Erfahrungsberichte.

En liebe Gruess

e-Haus

 
Hallo e-haus

Das hört sich gut an.

Folgendes sollte aber bedacht werden.

1.) Direktanschluss der Kollektoren an die Solaranlage. Dies ist von der Steuerung sehr problematisch, da die Bodenheizung keine hohen Vorlauftemperaturen verträgt. Dies kann man zwar über eine Festwertregelung machen, aber die überschüssige Energie muss auch irgendwie abgeführt werden. Wenn diese aber zu gering wird, dann kann man diese nicht einfach in den Pufferspeicher führen. Das Delta muss ja immer stimmen. Einfach zum Kollektor ist leider auch keine Lösung, da sonst der Wirkungsgrad zusammenbricht. Bei mir sind die Temperaturen so gut, da ich bei der Planung meiner Anlage auf diese Faktoren geachtet habe und sehr viel hin und her gerechnet habe.

2. Pufferspeicher

Diese darf nicht zu klein aber auch nicht zu gross sein.

Zwei Lösungsansätze die ich Dir hier mal kostenlos vorschlage.

1. Zwei getrennte Puffer einen kleinen und schnell reagierenden und einen grösseren Langzeitspeicher. Pufferspeicher kosten nicht sehr viel und durch die Splittung hast Du eine sehr gut ausbeute. (Ich weiss jetzt kommen alle wieder und sagen durch die Schichtung in einem grösseren Speicher erreicht man das gleiche) Dies stimmt nicht ganz. Denn gerade der kleine Speicher hat den Vorteil, dass er die anfallende Wärme der Heizung und dem Warmwasserbereich zur Verfügung stellt. Wenn ich an einen dunstigen Tag 40°C vom Solar bekomme ist es eben schon der Faktor Zeit ob ich dann 200-300 Liter oder gar 1000 Liter Wasser aufheizen möchte.

Wenn man wirklich genug Solarenergie bekommt, dann kann das immer noch in den grösseren Speicher eingebracht werden, um dann Schlechtwetterperioden überbrücken zu können. Dies was ich beschrieben habe, ist von der Regelung machbar und stellt nach dem Stand der Technik kein Problem dar.

Ich gebe, auch zu bedenken, das der Zusatzofen, so sehr schnell den kleinen Puffer aufheizen kann.

Schnelle Heizungssysteme sind immer die energieoptimalste Lösung. Deshalb hinterfrage ich klar und deutlich auch die Bodenheizung, denn sie ist Träge. In dem Erdberührten Bauteilen kann dies von Vorteil sein. In Räumen mit grossen Glasflächen und hoher passiven Solarnutzung, ist dies ein Nachteil. Bei Sonneneinstrahlung bekommen viele die Wärme nur noch mit Lüften weg. Für was habe ich dann aber so gut Isoliert?

2. Warmwasser würde ich immer nur über eine Frischwasserstation aufbereiten, dies spart sehr viel.

Gruss Bauprofi

 
Hallo Bauprofi

Herzlichen Dank für Deine ausführliche Antwort.

Zu Punkt 1:

Hier habe ich leider noch keine Infos, wie das genau geplant ist. Sitzung mit dem Energieberater wird Anfang Januar sein. Er hat bereits ein solches System im Einsatz, habe aber noch keine genauen Infos dazu.

Punkt 2:

Wie gross ist Dein Speicher? Wir gehen im Moment von ca. 1500 bis 2200 Liter aus. Das ist für ein normales Haus sicher viel, aber für ein Nullenergie oder gar ein Plusenergiehaus wenig. Da wir noch keine Zahlen haben vom Energieberater ist im Moment alles noch etwas Spekulation.

Schaue mir im Moment folgende Produkte an:

Consolar: Warmwasser & Heizungsunterstützung

Hat jemand Erfahrung damit?

Durch die enorm gute Schichtung in diesen Speichern habe ich das Gefühl, dass wir keine zwei Speicher brauchen. Da bei uns der Stromverbrauch enorm wichtig ist, möchte ich möglichst wenige Pumpen einsetzen.

Als Langzeitspeicher wird bei uns das Erdregister dienen. Da das Haus durch die Erdüberdeckung enorm gut isoliert ist und das Erdregister, das über den Sommer / Herbst aufgeheizt wurde im Winter Wärme ans Haus abgibt (Temperatur im Erdregister höher als die Temperatur im Haus), wird der Wärmebedarf sehr klein sein (genaue Zahlen fehlen im Moment noch).

Das Erdregister wird gegen das umgebende Erdreich isoliert. Da die Masse vom Erdregister enorm gross ist, wird es wohl mehrere Jahre gehen, bis es voll aufgeladen ist. Wenn wir später nicht mehr mit Holz heizen möchten, können wir leicht eine kleine Wärmepumpe anschliessen und so hocheffizient Wärme gewinnen (Erdregister bereits sehr warm).

Unser Haus wird in einen Ost-Hang gebaut. Die Fensterfläche nach Süden ist nicht enorm gross. Die Trägheit der Bodenheizung könnte dort ein Problem werden. Evtl. ist es in der Praxis dann so, dass wir diese meistens auf dem Minimum laufen lassen, wenigstens durch den Tag.

Was würdest Du hier empfehlen? Wir möchten keine Radiatoren, da diese in einem Erdhäus ziemlich hässlich aussehen.

Bin sehr gespannt auf weitere Berichte.

Einen lieben Gruss

e-Haus

 
Hallo e-haus

Ich würde nicht mit so grossen Hauptspeicher arbeiten. Wenn ich einen Tag im Winter betrachte, so ist die Temperatur der Solaranlage nicht schlecht, aber die Dauer sehr kurz. Die Wassermenge ist dann sehr entscheidend. Winter ca. 2 - 3 Stunden maximaler Solarertrag. Wenn dann der Speicher (selbst wenn gut geschichtet) zu gross ist, dann bekommt man nur 2-5° C Erwärmung hin. Das wird dann selbst für eine Bodenheizung zu wenig.

Als alternative zur Bodenheizung wäre eventuell eine Wandflächnheizung zu überlegen.

Gruss Bauprofi

 
Hallo e-haus

Tolle Vorsätze zu eurem zukünftigen Haus.

In welchen Bereichen ist euer Energieplaner tätig.

Hat er Erfahrungswerte und Referenzobjekte im Bereich Saisonspeicher im Erdreich.

Hier gibt es ganz wenig Erfahrungswerte!

Ein Plusenergiehaus erreicht ihr rein rechnerisch mit Hilfe von Photovoltaik !!

Mehrere Beispiele dazu könnt ihr in Hüttwilen bewundern.

Ein weiterer Beitrag:

http://www.haus-forum.ch/minergie-passivhaeuser/6708-minergie-p-eco-efh.html

Andy

Hallo Bauprofi

Herzlichen Dank für Deine Antwort. Das ist wärmer als ich gedacht hätte. Wow!

Im Moment fehlen uns noch die genauen Werte betreffend Energiebilanz (Energieplaner rechnet im Moment). Grösse der Kollektorfläche ist ein grobe Schätzung von mir.

Wir haben eine etwas spezielle Situation, da es sich um ein Erdhaus handelt, das zu ca. 60% unter der Erde ist. Das Erdregister wird nicht an eine Wärmepumpe angeschlossen, sondern nur an eine normale Pumpe. Das Haus wird so zum Teil auch über die Aussenwände, die unter der Erde ist geheizt. Natürlich wird das Erdregister nur aufgeheizt, wenn wir die Wärme nicht direkt im Haus benötigen.

Da das Haus eine sehr grosse Masse hat, können wir Teile davon auch gezielt stärker aufheizen in der Übergangszeit. So sparen wir einen grossen Solartank.

Die Kollektoren sind direkt an die Bodenheizung angeschlossen und liefern erst dann Wärme an den Solartank, wenn die Bodenheizung keine Wärme abnehmen kann (besserer Wirkungsgrad im Winter).

Zusätzlich haben wir einen wassergeführten Holzofen als Unterstützung (Warmwasser im Winter).

Das ganze ist darauf ausgerichtet möglichst wenig Strom zu verbrauchen, da wir ein Plusenergiehaus bauen möchten.

Freue mich über weitere Meldungen / Erfahrungsberichte.

En liebe Gruess

e-Haus
 
Hallo Bauprofi und Wellingtonia

Herzlichen Dank für Eure Antworten.

@Bauprofi:

Den Punkt mit dem kurzen Tagesertrag im Winter habe noch zu wenig berücksichtigt. Wenn die Wärme direkt in die Bodenheizung geht, sollte es kein Problem sein, wenn das aber nicht klappt, dann sollten wir auf einen kleineren Tank ausweichen. Wir planen im Winter das Warmwasser zum Teil mit Holz abzudecken. Da wir das Holzfeuer geniessen und wohl eher zu oft feuern möchten sollte dies kein Problem sein. So wird ein Stockwerk auch direkt geheizt. Durch die enorme Masse (Trägheit) vom Haus werden wir es kaum merken, wenn wir einige Tage weniger heizen.

@Wellingtonia:

Danke für Deinen Beitrag. Photovoltaik ist für uns ein grosses Thema. Aus finanziellen Gründen müssen wir am Anfang noch darauf verzichten, werden aber alles vorbereiten. Wieviele m2 habt Ihr verbaut?

Hast Du Zahlen, wie gross die Stromproduktion jetzt im Winter ist?

Unser Energieplaner hat grosse Erfahrung mit grossen Erdregistern. Im Schnitt baut er ein Register pro Jahr, zum Teil auch sehr grosse Register für Heizung und Kühlung (Wohnen / Industrie).

Wenn wir später mal nicht mehr mit Holz heizen möchten, dann hängen wir einfach eine kleine Wärmepumpe ans Register und heizen so. Die Idee ist, dass wir die Wärme vom Sommer speichern können und im Winter auf einem Teil der Fläche sogar einen leichten Wärme-Gewinn haben.

Wir haben am nächsten Dienstag einen Termin beim Energieberater, dann habe ich sicher mehr Infos. Bin enorm gespannt.

Freue mich auf Feedback / Meinungen von Euch.

Einen lieben Gruss

e-Haus

 
Hallo e-haus

Wenn du je mit deinem Energieplaner ein Referenzobjekt besuchtst - würde mich gerne euch anschliessen.

Wie ist dieser Massenspeicher befüllt, welche Rohrquerschnitte werden eingelegt.

Gehe davon aus das das Haus darüber gebaut wird.

Wie weit muss die Füllung verdichtet werden um Senkungen zu verhindern etc.

Speicherwerte in Abhängigkeit vom Füllmaterial.

Danke für eine Rückmeldung bei Gelegenheit.

Andy

 
Hallo e-haus

Wie ist dieser Massenspeicher befüllt, welche Rohrquerschnitte werden eingelegt.

Gehe davon aus das das Haus darüber gebaut wird.

Wie weit muss die Füllung verdichtet werden um Senkungen zu verhindern etc.

Speicherwerte in Abhängigkeit vom Füllmaterial.

Danke für eine Rückmeldung bei Gelegenheit.

Andy
ups, da kann ich nur teilweise eine Antwort liefern im Moment.

Es sind zwei unabhängige Register geplant, eines unter dem Haus (Garage / Keller) und eines auf den Seiten. Da das Haus zu ca. 60% unter dem Boden ist macht das natürlich Sinn. Etwas übertrieben formuliert haben wir dann einen grossen (und sehr trägen) Radiator an den Hauswänden ;-).

Die Rohre werden ähnlich wie bei einer Fussbodenheizung in ein "Raster" eingehängt.

Dieses Video könnte evtl. interessant sein:

YouTube - Aus Schwaben und Altbayern Haus ohne Heizung Passivhaus Pfarrkirchen BR3 23.11.2008

Hoffe ich kann hier bald mehr Infos liefern. Habe Pfälzer versprochen ein Haustagebuch zu führen, sobald wir die Baubewilligung haben. Wir bauen ein Erdhaus ohne Ecken und Kanten, alles runde organische Formen. Wir möchten der Natur netto mehr zurück geben, als wir ihr weg nehmen. Bis jetzt gibt es schon einige solche Erdhäuser in der Schweiz, aber noch kein Erdhaus, das den ökologischen Gedanken wirklich konsequent verfolgt.

Oder Du kommst zum geplanten "H-F-K BAU Seminar 2010"? Wenn es irgendwie geht werde ich da sein. Da wir sehr Vieles selber machen freue ich mich riesig auf dieses Seminar.

Würde mich freuen, wenn jemand auch Erfahrungen mit verschiedenen Produkten weitergeben könnte. Was für Solartanks habt Ihr, was für Panels? Erfahrungen damit? Preise?

Wir möchten eine Frischwasserstation. Erfahrungen damit?

Gruss

e-Haus

 

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