Komfortlüftung (KWL) ohne Fassadendämmung?

berndl

Mitglied
24. Sep. 2012
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Hallo zusammen,

wir wohnen in einem Altbau (80 Jahre) und möchten die Fenster austauschen und das Dach ersetzen und isolieren. Eine Dämmung der Aussenfassade kommt hauptsächlich aus Budgetgründen aber auch aus ästhetischen Gründen nicht in Frage. Aktuell ist das Dach komplett ungedämmt (Ziegel auf Lattung) und die Fenster sind teilweise einscheibig mit vorhängbaren Winterfenstern. Das Mauerwerk ist gut 30 cm dick.

Ein Berater hat uns darauf hingewiesen, dass durch das Abdichten der Fenster Schimmelgefahr entsteht und deswegen eine Aussenisolation sehr zu empfehlen ist, alternativ wäre eine Komfortlüftung möglich.

Bis anhin habe ich von Komfortlüftungen nur zusammen mit gedämmten Fassaden gehört:confused:. Macht hier der Einbau / die Vorbereitung einer Komfortlüftung Sinn, bezogen auf das Vermeiden von Schimmel (die anderen Vorteile sind mir bewusst).

Wir renovieren die Innenräume selbständig und das Verlegen der Lüftungsrohre sollte eigentlich kein Problem darstellen - wenn jemand beim Planen hilft.

Danke schon mal für Eure Tipps…

Bernd

 
Hallo Bernd

Nur durch den Einbau neuer Fenster entsteht nicht automatisch Schimmelpilz. Da müssen schon noch einige andere Faktoren mitspielen.

Wenn Du Dir aber schon die Mühe einer Renovation machst, wäre die Fassade, gerade weil sie eben eine grosse Fläche darstellt, schon dämmenswert....selbst wenn das Budget erst eine spätere Ausführung zulassen würde, solle/könnte man schon passende Vorbereitungen treffen.

Die KWL ist, wenn man deren Vorteile auch ansonsten mag, durchaus eine sinnvolle und ergänzende Massnahme. Da gibt es, gerade auch bei Renovationen, natürlich auch dezentrale Geräte. Selbstverständlich auch mit Wärmerückgewinnung. Damit ersparst Du Dir den Kanalsalat irgendwo an der Decke oder den Wänden.

 
Hallo Bernd,

betreffend der Aussenwärmedämmung teile ich nicht die selbe Meinung wie mein Vorredner, ansonsten schon.

Euer vorgehen, die Fenster zu tauschen und das Dach zu dämmen kann ich nur unterstützen. Zusätzlich würde ich mir noch den Boden zum Keller (beheizt/Unbeheizt?) bzw. zum Erdreich dämmen.

Durch die Sanierungen besteht tatsächlich die Gefahr, dass Schimmel entsteht, weil kein Fechtigkeitsaustausch mehr besteht. Dies kann man sehr einfach durch eine (teure) Lüftungsanlage beheben. Ich denke aber, man muss sich das Haus, zw. die Wohnung genauer anschauen. Wenn genug Materialien vorhanden sind die Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben können, und die Bewohner ihr Lüftungsverhalten anpassen, kann durchaus auf eine Lüftungsanlage verzichtet werden. Aber vorsichtshalber eine Lüftungsanlage einbauen finde ich übertrieben, wenn man nicht eh ihre Vorteile nutzen will!

lg

K.Brodbeck

 
Hallo Zusammen

Also mit dem Fensteraustausch kann man sich durch viele einzelne Bausteine den schönen Schimmel ohne genaue bauphysikalische Betrachtung eines Gebäudes geht dies eben oft genau in diese Richtung. Wenn man dann noch andere Dämmflächen aufbaut, dann entstehen weitere kritische Bereiche welch angesehen werden müssen. Ebenfalls ist nicht zu vergessen die Raumluft und Lüftungssituation des Gebäudes zu betrachten. Denn wer durch falsche Dämmungen schon mal Hausschwamm beseitigen musste, kann nur sagen das wird teuer. Also bevor man beginnt zu wechseln und zu Dämmen, sollte eine Begehung (den aus der Ferne lässt sich das nicht beurteilen) investieren. Ein Bauphysiker der so etwas macht sollte auch nicht zu teuer sein. Eine Grundlagenanlyse wird zirka 2000 CHF kosten. Dann weis man aber was man nachher zu machen hat.

Eine Lüftung macht eben nur dann wirklich Sinn wenn, durch die Massnahmen die Gebäudehülle weitestgehend Luftdicht wird. Ist jedoch ein Ofen oder sonstige Feuerstelle (nicht sehr selten in diesen Gebäuden), dann ist mehr zu beachten.

Also lieber ein paar Franken für die Planung und Analyse ausgeben, als den Schaden haben und noch mehr Franken hinterher schmeissen.

Grundsätzlich wäre der richtige Weg, sich bevor man anfängt ein gesamtes Konzept ausarbeiten zu lassen. Erstens weis man wo man anfangen soll und wieviel man Investieren sollte.

Gruss Bauprofi

 

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