Komfortlüftung: Luftmengen, Dimensionen der Luftverteilschläuche

Gerd

Mitglied
Hallo zusammen,

Gemäss der provisorischen Ausführungspläne für den Einbau der Komfortlüftung in unserem Hause, ist es folgendes geplant:

Innendurchmesser der Verteilrohre: 75 mm.

Basteln (UG): Zuluft – 20 m3/h

Wohnen/Essen/Küche (60 m2): Zuluft – 60 m3/h (3 Auslässe);

Büro (17 m2): Zuluft – 20 m3/h

Kinderzimmer (16 m2): Zuluft – 20 m3/h

Elternzimmer (22 m2): Zuluft – 35 m3/h (2 Auslässe)

Ich habe gefunden dass SIA-Merkblatt 2023 empfehlt aus hygienischen Gründen in Wohn- und Schlafzimmern ein Luftvolumenstrom von mindestens 25m3/h einströmen.

Ich möchte mich mal erkundigen, wie eure Zuluftmengen und die Dimensionen der

Luftverteilschläuche dimensioniert sind.

Kann vielleicht auch jemand beurteilen ob die geplanten Luftmengen sowie die Dimensionen der Luftverteilschläuche bei unserem Haus i.O. sind? Vielen Dank im Voraus.

Gruss aus Bern,

Gerd

 
Hallo Gerd

Was willst du gegen kleine Rohrdurchmesser von 75mm machen.

Du kannst in einer Betonplatte kaum grössere Rohrdurchmesser verlegen.

Nur mit grösseren Rohrdurchmessern sinken auch die Strömungsgeschwindigkeiten und die Strömungsgeräusche.

Wichtiger ist die Position der Zuluftöffnungen.

klöti

 
75mm Innendurchmesser entsprechen einem 90mm Rohr (Aussendurchmesser) und stellen eine angemessene und allgemein empfohlene Dimensionierung dar, somit in meinen Augen absolut okay. Wir haben dieselben Rohr-Durchmesser.

Grob gesehen scheinen auch die Zuluftmengen zu passen. Das hängt z.B. aber auch noch von der Anzahl Personen im Haushalt ab und von der total belüfteten Wohnfläche. Bei 3 oder 4 Personen würde ich dafür sorgen, dass du im Kinderzimmer, Büro und Basteln eher 25m3/h hast, dann kommst du auf total 170m3/h. Ganz grob über den Daumen gepeilt würde ich das dann als sinnvoll erachten für einen 3 Personen Haushalt auf 170-200m2 Wohnfläche (sofern diese Annahmen stimmen).

Wir haben ca. 170m3/h auf knapp 190m2 belüfteter Wohnfläche, momentan zwei Personen, und sind damit sehr zufrieden (genügend Frischluft ohne Fensterlüftung, keine Strömungsgeräusche oder Zugluft).

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo sirupflex

Wo liegen die Grenzen bei deinen verbauten/geplanten System ?

Familienzuwachs ?

ein Lüftungssystem mit kleinen Rohrquerschnitten ergibt rein physikalisch einen grösseren Systemwiderstand.

die Ventilatoren laufen nicht im idealen Bereich ?

in Betonplatten eingegossene Systeme können nicht erweitert werden ?

Standort Lüftungsanlage - beheizt/unbeheizt

Dämmung Lüftungssystem

klöti

 
Die massgebendste Grenze ist wohl die Tatsache, dass die Verrohrung nicht mehr angepasst werden kann resp. nur noch mit massivstem Aufwand (Wände aufreissen, Beton-Kernbohrungen, usw.). Deshalb ist es extrem wichtig, von Beginn weg die optimale Verrohrung zu haben.

Natürlich gilt bez. Systemdruck das Motto "je grösser das Rohr desto besser". Allerdings gibt es auch andere bauliche Einschränkungen (Wanddicke, etc.), welche einen sinnvollen Kompromiss erfordern.

Ich denke, unser Haus / KWL sollte auch eine 5-köpfige Familie noch gut belüften können (ist aber so nicht geplant /emoticons/default_wink.png ). Allenfalls würde man bei 4-5 Personen am Aggregat die Gesamtluftmenge etwas erhöhen, was problemlos selbst durchgeführt werden kann. Das Resultat ist dann ein etwas höherer Stromverbrauch und etwas mehr Lärm (Zusatzlärm sollte aber keine spürbaren/hörbaren Auswirkungen in den Wohnbereichen haben).

 
Hallo Sirupflex und Klöti,

Es stimmt dass der geplanten Rohraussendurchmesser 90 mm ist.

Jedoch das Problem bleibt. Doch (wie Sirupflex vorschlagt) ich möchte min 25 m3/h im Kinderzimmer, Büro und Basteln haben. Aber, mit diesen Innenrohrdurchmesser (75 mm) darf man nicht mehr als 20 m3/h pro Auslass einströmen damit die Luftgeschwindigkeit im Zuluftrohr das Maximum nicht überschreitet (Geräuschentwicklung). Ich habe ein Extrakt von einer Broschüre beigefügt.

Gruss aus Bern,

Gerd

Nenngeschwindigkeit in Zu- und Abluft.JPG

 
Gemäss meinem Verständnis wird üblicherweise vom Aussendurchmesser gesprochen, d.h. du hast ein 90mm Rohr (hat üblicherweise 75mm Innendurchmesser). Somit sollten bis 30m3/h geräuschlos und mit vernünftigem Druckverlust machbar sein. Diese Angabe habe ich auch aus anderen Quellen in Erinnerung (90mm Aussendurchmesser -> bis 30m3/h).

Dies deckt sich auch mit meiner Erfahrung mit unseren 90mm Rohren (75mm Innendurchmesser). Bis ca. 25-30m3/h ist bei uns nichts zu hören danach beginnt man, Strömungsgeräusche wahrzunehmen, die dann mit jedem zusätzlichen m3/h hörbar zunehmen. Die Wahrnehmungsgrenze ist je nach Raum etwas unterschiedlich aber bei 25m3/h ist bei uns in keinem Raum irgend etwas zu hören, selbst wenn man bei Totenstille den Atem anhält (habe das ausführlich durchgetestet mit unterschiedlichen Einstellungen).

Spätestens ab ca. 30m3/h empfehle ich aber wärmstens 2 Rohre / Auslässe, so wie ihr das im Schlafzimmer auch vorbildlich vorgesehen habt. Ansonsten muss man zumindest mit einem leichten Hintergrund-Geräusch leben (oder auch mehr, falls man sich der 40m3/h Marke nähert).

Inwiefern meine Erfahrungen hier allgemeingültig sind, kann ich aber nicht sagen.

 
Danke Sirupflex.

Wenn du rechst hast und es vom Aussendurchmesser gesprochen wird, dann kann man wahrscheinlich bei meiner Komfortlüftungsanlage jederzeit die Luftmenge höher geräuschlos einstellen.

Gruss,

Gerd

 
[SIZE=medium]Hallo Zusammen,[/SIZE]

[SIZE=medium]Nach langer Zeit melde ich mich wieder. [/SIZE]

[SIZE=medium]Bei und wurden die Luftmengenmessungen ausgeführt (gemessen Stufe 60%) und eine Differenz zwischen geplante und gemessenen Luftmengen festgestellt (sehe Anhang).[/SIZE]

[SIZE=medium]Die gemessene Zuluft-Luftmenge ist 35 m3/h niedriger als die geplante Luftmenge: 140 m3/h statt 175 m3/h. Auch vom Datenblatt des Lüftungs-Gerät, soll das Gerät bei Stufe 60% die Luftleistung von 190 m3/h generieren. Nach Messungen generiert es 50 m3/h weniger. [/SIZE]

[SIZE=medium]Wir finden die Luftmenge niedrig. Oft öffnen wir das Fenster in der Nacht, sonst haben wir am Morgen eine stickige Luft. [/SIZE]

[SIZE=medium]Ich würde gerne Eure Meinung hören. [/SIZE]

[SIZE=medium]Besten Dank im Voraus.[/SIZE]

[SIZE=medium]Gruss,[/SIZE]

[SIZE=medium]Gerd [/SIZE]

Luftmengenmessungen.JPG

 
Luftmenge ist das eine.
>stickige Luft:
schonmal ne 24h CO2 Messung gemacht? Welche Peaks (auf welcher Lüftungsstufe)?


Mit der haus-forum Mobile App gesendet

 
Was die Luftmenge betrifft, so ist sie tatsächlich etwas niedrig für eure Wohnfläche / euer Raumvolumen (~230m2, ~560m3). Wir haben auf der "Normalstufe" ("Stufe 2") eine Luftwechselrate von ca. 0.35, was allgemein als sinnvoll angesehen wird (wobei es auch hier unterschiedliche Aussagen gibt). Bei 560m3 solltet ihr somit auf etwa 170-210m3 kommen, je nach Installation / Grundriss / Anzahl Personen / Lebensgewohnheiten).

Die Datenblätter zeigen meist nur eine theoretische Luftmenge bei minimalem System-Druck. Da man in der Realität aber immer einen zusätzlichen Druck durch die Rohre / Biegungen / Lüftungsgitter / etc. aufbaut, schaufelt das Gerät dann im Einsatz weniger Luft bei gleicher Stufe. Wenn die Verteilrohre ungeschickt verlegt wurden, kann man hierbei schnell einmal einen grossen Luft-Widerstand erzeugen, der das Gesamtluftvolumen deutlich reduzieren kann. Vielleicht solltet ihr euer System mal auf Verbesserungspotential untersuchen. Je nachdem können andere Lüftungsgitter oder Filter einen spürbaren Einfluss haben. Die Rohre selbst kann man meist nicht mehr ändern da einbetoniert.

Da ihr offenbar besonders in der Nacht zuwenig Luft habt, solltest du mal die Einstellung der "Nacht-Stufe" ("Stufe 1") überprüfen. Vielleicht wurde die zu sehr reduziert. Schlussendlich können alle Stufen ja auf eine höhere Drehzahl programmiert werden, so dass ihr auf "Stufe 2" auch mit z.B. 70% fahren könntet. Das hat dann aber meist einen deutlich höheren Stromverbrauch und irgendwann dann evtl. auch hörbare Lärmemissionen zur Folge.

Schlussendlich hilft nur selbst ausprobieren. Die Einstellungen meines "Lüftungs-Spezialisten" waren totaler Humbug und ich habe wochenlang selbst die optimale Einstellung aufgetüftelt (Luftmengen sowie angepasste Programmierung der Zeiten für Stufe 1 und Stufe 2), basierend auf seiner initialen Luftmengen-Messung.

Zu bemerken ist auch folgendes:

Man muss unterscheiden zwischen "schlechter Luft" (CO2-Gehalt) und "Gerüche in der Luft". Mit unserer Lüftung resp. unserer Einstellung haben wir zu 98% stets frische Luft in allen Zimmern (CO2-Gehalt). Allerdings heisst das nicht, dass alle Zimmer stets "komplett geruchsfrei" sind. Mehr dazu in einem anderen Thread:

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Zusammen

Oft wird vergessen, dass die Räume unterschiedlich belegt sind. Ein Elternschlafzimmer mit zwei Personen braucht halt nun mal mehr Frischluft als ein Kinderzimmer mit einem Kind. Das vergessen die meisten Planer. Deshalb haben die Eltern oft schlechte Luft am Morgen.

Habe es bei mir auch anpassen müssen.

Gruss

Christian

 

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