Kompaktfassade: EPS oder Steinwolle?

phs

Mitglied
13. Mai 2010
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Hallo zusammen

Ich bin schon länger stiller Mitleser, habe mich nun aber angemolden, weil ich gerne Eure Meinung wissen würde. /emoticons/default_smile.png

Wir (ich und meine Zukünftige) werden demnächst mit einem GU ein Haus bauen. Das Haus ist grundsätzlich auf Minergie-Niveau gedämmt, hat aber keine Komfortlüftung. Wir kennen die Vor- und Nachteile einer Komfortlüftung und haben uns dagegen entschieden.

Gemäss Baubeschrieb sollte das Haus eine EPS-Kompaktfassade bekommen. Ich habe mich über die verschiedenen Dämmstoffe etwas schlau gemacht und bin zu folgendem Ergebnis gekommen:

EPS (http://www.kabe-farben.ch/typo3/fileadmin/fassdaem/pdf/Lamitherm_E_Flyer_08.pdf):

+ günstig

+ gute Dämmwirkung

- relativ diffusionsdicht

- kaum schalldämmend

- Brandverhalten problematisch (giftige Gase)

Steinwolle (http://www.kabe-farben.ch/typo3/fileadmin/fassdaem/pdf/wancortherm_L_Flyer.pdf):

+ gute Dämmwirkung

+ diffusionsoffen

+ gute Schalldämmung

- Preis

- feuchtigkeitsempfindlich, d.h. Dämmwirkung lässt massiv nach

Aufgrund der Gegenüberstellung der Eigenschaften dieser 2 Dämmstoffe und der Tatsache, dass wir keine Komfortlüftung haben, war ich mir sicher, dass Steinwolle für unsere Bedürfnisse die bessere Dämmung ist.

Nun allerdings zu meiner Frage, zu der ich noch nirgends eine schlüssige Antwort bekommen habe:

Steinwolle ist ja diffusionsoffen und feuchtigkeitsempfindlich zugleich. Kann es dann passieren, dass die Feuchtigkeit, die durch die Wand hinaus diffundiert, die Steinwolle derart feucht macht, dass die Dämmwirkung nachlässt? Oder ist mit feuchtigkeitsempfindlich gemeint, dass kein Regen von aussen in die Dämmung gelangen sollte (was ja mit einem Silikatputz vermieden werden kann)?

Würdet Ihr allgemein in unserem Fall eine Dämmung aus EPS oder Steinwolle bevorzugen?

Vielen Dank schon im voraus für Eure Antworten!

Gruss

Philip

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Philip

Willkommen im Forum.

Wenn Du für beide Systeme den passenden Aufbau wählst, also den des jeweiligen Herstellers folgst, ist beides ohne grosse Problematik ausführbar.

Wenn Du ein dampfoffenes System bevorzugst, was bei Nichteinbau der KWL ggf. auch sehr sinnvoll wäre, dann führe eine hinterlüftete Fassade aus... damit erschlägst Du die Problemzonen von Beginn an.

 
Hallo Philip,

in meiner Eigentumswohnung habe ich EPS-Dämmung aber leider keine Komfortlüftung.

Ich habe das Gefühl, dass die Feuchtigkeit nie richtig weggeht.

Im April bei 18° draussen habe ich immer mit ausgeschalteter Heizung 26° innen gehabt. Vielleicht die Nachbarn haben noch beheizt!

Gruss.

lollo68

 
@Pfälzer

Da es ein Reihenhaus ist, kann ich leider nur die Art der Dämmung, nicht aber die Art der Fassade frei wählen, d.h. eine hinterlüftete Fassade wird nicht möglich sein. Wäre dann immer noch Steinwolle zu bevorzugen?

@lollo68

Wir leben momentan auch in einer Wohnung mit EPS-Dämmung und haben ständig Probleme mit der Feuchtigkeit und anlaufenden Fenstern, obwohl wir oft lüften. Daher bin ich recht kritisch gegenüber EPS eingestellt.

Gruss

Philip

 
Hallo phs

Gut, dann ist die Möglichkeit der Fassadengestaltung eingeschränkt.. es sein denn, Deine Nachbarn hätte änliche Gedanken... und ja, es spricht auch weiterhin vieles für die Mineralwolle.. aber eben, bitte im System bleiben und nicht aus Kostengründen die Komponenten mischen... Ein Augenmerk wird man auf die Sockelausbildung legen müssen, was aber ansonsten auch für beide Varianten gelten würde.

 
Hallo phs

ich empfehle dir auch eine Dämmung mit MW! Alle Vorteile, ausser der

Preis, liegen bei der MW!

Der Preisunterschied in "unserer" Region (FL/SG) liegt bei ca. + 25-30%

gegenüber EPS.

Das mit der Feuchtigkeitempfindlichkeit ist so nicht ganz richtig. Wir hatten

schon Wasserschäden und konnten nach Austrocknung die MW sanieren. Eine

EPS Platte quillt sofort bei Wasseraufnahme und muss komplett erneuert werden. Solche Schäden gibt es aber zum Glück sehr, sehr selten!

Der Sockel darf NICHT mit MW gedämmt werden. Ich empfehle dir eine geeignete "Sockedämmplatte".

Kannst dich für mehr Infos auch gerne bei mir melden...

Gruss aus "Buchs"

Mack

 
@mack

Wenn ich Dich richtig verstehe ist Steinwolle zwar feuchtigkeitsempfindlich, allerdings kann Steinwolle ohne bleibende Schäden wieder getrocknet werden, was bei EPS nicht der Fall ist.

@all

Im Erdgeschoss beträgt die Dämmstärke nur 5 cm, weil wir hier nur den Eingangsbereich, die Garage, den Keller und den Heiz-/Waschraum haben. Die bewohnten Räume sind dagegen mit 18 cm gedämmt.

Wäre daher folgender Aufbau aus Eurer Sicht vernünftig?

  • Erdgeschoss: EPS-Dämmung

    spart Kosten
  • Nachteile spielen hier keine Rolle
  • weniger Probleme mit Sockeldämmung
[*]Rest: Steinwolle-Dämmung (werde darauf bestehen, dass das Komplett-System Wancortherm L eingesetzt wird)
Vielen Dank für Eure Tipps und allen einen schönen Sonntag!

 
Kleiner Nachtrag:

Das Wancortherm L System gibt es mit folgenden Putzen:

  • Silikonharzputz
  • Silikatputz
  • mineralischer Putz
Was wäre denn hier zu bevorzugen?

 

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