Kosten Abwasserleitung viel höher

roni

Mitglied
25. Aug. 2012
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Guten Morgen

Wir haben ein Riesenproblem mit der Baufirma, die unsere Abwasserleitung repariert hat. Nachdem die verstopfte Abwasserleitung mit einer Kamera untersucht wurde, kam raus, dass die Leitung gebrochen war (Alter, Verschiebung, was auch immer). Die Versicherung sagte uns zu, dass sie die Kosten für Reparatur und Arbeitsstunden übernehmen würden, wir müssten das Material zahlen. Soweit so gut. Die Baufirma schickte eine Offerte, worin 15'000.- für die Versicherung anfielen und 8000.- für uns. Mitten drin rief uns jemand von der Versicherung an, dass es laut Baufirma jetzt 34'000 kosten würde, da die Stadt auch noch Auflagen gestellt habe usw. Sie würden aber nur 15'000 übernehmen. Tja ich rief die Baufirma an und bat um eine Nachofferte. 3x rief ich an, wir haben die Offerte bis heute nicht. Bau ist aber abgeschlossen! Jetzt behauptet der Chef der Baufirma, er hätte uns die Offerte in den Briefkasten geworfen und hätte Zeugen dafür, warum er sie uns aber nach meinen 3 Anrufen nicht "erneut" zugestellt hat, konnte er mir auch nicht erklären. Tja jetzt kostet es schon 41000, ungefähr, denn die genaue Rechnung erhalten wir nicht vor nächstem Jahr! Natürlich stellt sich jetzt heraus, dass auf der sogenannten 1. Offerte (wie er es immer genannt hat), Kostenschätzung steht. Leider ist mir das nicht aufgefallen. /emoticons/default_mad.png

Ist es überhaupt legitim, dass eine Kostenschätzung plötzlich das doppelte kostet? Und wir haben ja nie eine Nachschätzung erhalten, aber da steht Aussage gegen Aussage. Er will jetzt dass wir bei der Versicherung eine Beschwerde einreichen, dass wir schlecht informiert wurden, denn ihm hätte die Versicherung gesagt, sie bezahlen alles (bis aufs Material), sie sollen zwei Schadenfälle daraus machen (einmal Dachwasser- und einmal Abwasserleitung).

Auf meine Frage, was denn nun eigentlich so viel teurer war, sagte er, dies seien die zusätzlichen Arbeitsstunden, da die Stadt noch weitere Auflagen gestellt hätte. Diese Leitung läge zwar auf dem Nachbargrundstück, aber wir müssten es bezahlen. Ich prüfe gerade nach ob das stimmt, mit uns hat ja nie jemand gesprochen. Weder die Baufirma, noch die Versicherung, noch die Stadt...wir werden jetzt vor vollendete Tatsachen gestellt und sollen zahlen (oder eben bei der Versicherung Beschwerde einreichen).

Dies mal als Kurzfassung, die Details würden den Rahmen definitiv sprengen. Wie würdet ihr weiter vorgehen?

Kennt sich jemand aus, wie das mit Kostenschätzungen rechtlich ist?

Liebe Grüsse, roni

 
Hallo roni

naja, eine Kostenschätzung ist, wie der Name schon sagt, eine Schätzung.

Selbstverständlich könnt ihr aber eine detaillierte Aufstellung verlangen inkl. Begründung

warum es teurer wurde und natürlich auch die Auflagen der Stadt im Detail erfahren.

Ich würde auf keinen Fall mehr bezahlen, als die Kostenschätzung, bevor euch nicht die Detailaufstellung vorliegt.

Diese würde ich dann mit einem Baurechtsexperten und der Versicherung besprechen.

Eine seriöse Versicherung wird euch im weiteren Vorgehen unterstützen.

Gruss moudi

 
Lies mal OR Art 363 ff, insbesondere Art 365 Ziff. 3.

"Es" kostet nicht plöztlich das Dreifache der vereinbarten Summe und der Auftreggeber erfährt das auch nicht von einem Dritten (im beschriebenen Fall der Versicherung). Des weiteren bedarf eine Ausweitung des Auftrages gegenüber dem was ursprünglich vereinbart war einer Nachtragsofferte. Das ist nicht einfach ein Zettel im Briefkasten, sondern ein Dokument, das vom Auftraggeber unterschrieben sein muss, damit es gilt.

Natürlich muss man anhand des tatsächlichen Schriftverkehrs herausfinden, was zu welchem Preis tatsächlich vereinbart wurde.

--> AzA (ab zum Anwalt)

 

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