Kosten der Grundriss-Varianten

chouler

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20. Okt. 2008
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Meine Frau und ich beschäftigen uns schon seit ca. einem Jahr mit einem möglichen EFH-Neubau. Die Suche nach passendem Bauland ist in vollem Gange. Weil sich nun eine baldige Lösung abzeichnet, haben wir uns nun mit denkbaren Grundriss-Varianten auseinandergesetzt. Weil wir eine Seite des Hauses vor neugierigen Blicken schützen möchten, kommt für uns allenfalls ein Haus mit einem L-Grundriss in Frage.

Bis heute haben wir noch keinen Architekten/GU kontaktiert. Wir hoffen, ihr könnt unseren "Gwunder" etwas stillen und uns ungefähr sagen, mit welchen Mehrkosten bei den verschiedenen Varianten zu rechnen ist.

Als Anhang habe ich einmal 4 Varianten aufgezeichnet. Ich hoffe, die Skizzen sind verständlich /emoticons/default_smile.png! Teilweise sind die Grundrisse in L-Form, teilweise ist auf einer Seite ein schützender Balkon.

Unsere Frage ist nun, wie teuer die einzelnen Varianten im Vergleich untereinander sind. Uns ist klar, dass nur ganz grobe Schätzungen möglich sind. Das würde uns allerdings in der jetzigen Situation bereits viel weiterhelfen. Der Grundriss sollte ca. 95m2 gross sein. Damit ein konkreter Vergleich möglich ist, gehen wir von identischen Wohnflächen aus.

Vielen Dank für eure Hilfe! Wir sind begeistert vom Forum und schon seit einigen Monaten fleissige Besucher /emoticons/default_biggrin.png!

Grundriss-Varianten2.pdf

 

Anhänge

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Nimm mal an, der L-Teil geht über die halbe Hausbreite. Dann guckt er bei gleicher Fläche doppelt so weit vom hinteren Teil raus, wie wenn due die ganze Fläche des -Stückes über die ganze Fassadenbreite verteilst. Also Beipiel: Das L guckt 5m vom hinteren Rechteck nach vorne, wenn du die Fläche in diesen 5m über die ganze Breite des hinteren Rechtecks verteilst, guckt es nur 2.5m weiter nach vorne.

Nimm an, deine Fassade ist da 7m hoch. Dann hast du 2 x 7 x 2.5m mehr Fassade, das sind 35qm mehr Fassade. Günstige Fassade kostet 200 Fr pro qm - 7000 Fr mehr für die Aussenwände. Doppelschalen oder gar Sichtmauerwerk kostet noch mehr. Dann ist aber noch kein Zusätzliches Fesnter drinen (sondern nur gleich viele wie bei einem einfachen rechteckigen Bau). Und die zusätzliche Mauerecke kostet bestimmt auch extra. Du hast noch einen Keller? Der braucht auch mehr Aussenwand.

Bei gleich viel Innenwänden kostet es also in der genannten Grösse sicher 10'000 mehr, wenn du anfängst, das mehr an Aussenwand noch mit zusätzlichen Fenstern zu versehen, dann viel mehr.

 
Ein Holzsystembauer in der Schweiz hat mir mal die Antwort gegeben: circa 750 CHF/m3

Anzahl Wände und Ecken sind ihm eigentlich egal. Schlimm ist nur eine grosse Spannweite, also Decke ohne Stützmauer,...

 
..bei dem Preis wäre mir das auch egal!

Das ist wohl aber das oberste was ein normaler Kunde mit normalem Konzept dafür zahlen würde...aber wenn er sich etwas umschaut, sicher nicht zahlen müsste!

Hallo chouler,

willkommen im Forum. Schön zu lesen, dass Du hier schon einige Zeit fleißig am lesen bist...

Deine Frage nach Kostenunterschieden kann man, wenn man seriös und ehrlich ist, leider nicht beantworten. Dies lässt sich aus den Systemskizzen nicht ableiten.

Anders schaut es aber mit der Rangfolge oder Wertigkeit aus. Dies lässt sich sicherlich darstellen, wobei hier nochmals der Kellerbau, falls vorgesehen, eine entscheidende Rolle spielen kann.

Bei Deiner Auswahl wird sicherlich Variante 3 am günstigsten sein. Sowohl vom Preis als auch von dem Abwicklungsverhältnis beheizte Fläche zu Außenwandanteilen. Wobei der Balkon etwas kleiner, schmäler sein sollte, damit die Belichtung der unterhalb liegenden Räumlichkeiten nicht so stark beeinflusst würde.

Danach folgt wohl Variante 4, wobei für die obere Übebauung das gleiche wie für den Balkon gelten würde. Die Wärmedämmung im überbauten Bereich lässt sich relativ einfach gestalten.

Variante 1 und 2 werden sich preislich sehr nahe liegen. Hier ist es bei fachgerechter Ausführung so, dass die Dachterrasse mit Aufbau, Abdichtung, Geländer und Belag wohl ähnlich kosten wird, wie die Überbauung als solche.

Bei allen Winkeltypen ist das Dach der unter Umständen entscheidende Faktor. Dies ist eindeutig teurer als ein Rechteck-Satteldach oder Pultdach. Die Mehrkosten für die Sparrenschitte in den Kehlen, deren Abdichtung und Auskleidung kosten auch entspr. Geld. Die Zusatzkosten für First und Ortgänge sind fast doppelt so hoch als bei einem Rechteckgrundriss. Giebelflächen hast Du ebenfalls mind. 2 Stück, ggf. auch sogar 3 Stück, je nach Ausführung.

Egal wie Du entscheidest, alle Varianten müssen auf das Grundstück passen (Grenzabstände, Ausnützungsziffern...) und sind bei gleicher ausgebauter Fläche, ähnlich teuer. Der Innenausbau ist nämlich komplett identisch!

100qm Fliesen im Winkel... kosten gleichviel wie im Rechteckhaus. Verstanden?

 
Vielen Dank für eure Antworten. Ich habe mir schon gedacht, dass konkrete Angaben sehr schwierig sind. Für uns wäre entscheidend, wenn wir nur schon ansatzweise eine Zahl hätten (Ob es nun eher 10'000.-- oder 50'000.-- sind).

Hier noch zusätzliche Angaben:

1. Ein Keller ist vorgesehen, allerdings muss dieser nicht zwingend auch die L-Form haben. Da könnten wir uns einen "normalen" Grundriss vorstellen. Wenn dann dies nicht wieder mit zusätzlichen Problemen verbunden ist, weil das EG einen anderen Grundriss hat /emoticons/default_eek.png

2. Der Entscheid Holzbau oder Massiv ist bei uns noch nicht gefallen. Kann man sagen, dass sich eine dieser Bauweisen besser für ein L-Grundriss eignet und damit günstiger ist?

3. Die Grösse des L's wäre ca. 4 x 5 m! Das bedeuted, das L würde ca. 4 Meter vom rechteckigen Grundriss vorragen.

@pulsedriver

Das mit dem Mehrkosten für grössere Fassadenflächen und zusätzliche Fenster leuchtet uns natürlich ein.

@Pfälzer

An die Mehrkosten beim Dach haben wir weniger gedacht; ist aber nachvollziehbar, wenn man sich das (auch als Laie) überlegt. Da wir eher modern bauen möchten, ist unser Favorit momentan ein Flachdach. Ich denke, das wäre dann bei einem L-Grundriss eher wieder einfacher zu bewerkstelligen (als beispielsweise ein Satteldach) oder sehe ich das falsch?

Die Einhaltung der Grenzabstände, Ausnützungsziffern, usw. ist auch mit dem L-Grundriss kein Problem.

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo chouler,

mit der persönlichen Mehrkostenschätzung liegst Du sicher nicht falsch.

Aber nochmals, das lässt sich pauschal nicht bewerten, da bei einer Relaisierung die eine oder andere Zusatzposition auftauchen wird.

Auch wenn Du zum Vergleich mit einer gleichen Größe (Volumen und Fläche) rechnest, wird dies bei einer Planung meist nicht einzuhalten sein.

Die Winkelform bedarf, zumindest in den Schlafbereichen, mit mehreren Zimmern, je größer die Abmessungen sind, auch mehr Flurfläche. Wenn die Zimmer dann immer noch gleichgroß werden sollen, bedingt dies oft schon aus diesem Grund eine größere Wohnfläche und damit auch Außenabmessungen.

Spätestens dann passt der Vergleich nicht mehr.

Die Kosten zwischen Holz- und Massivbauweise werden sich nicht großartig unterscheiden. Hier gibt es also kein grundsätzliches billiger oder teurer. Das hängt letztlich von der Situation und der Qualität des Unternehmens ab.

Ein Flachdach, bei Winkelbauweise, stellt sich im Verhältnis zum Sattel- oder Walmdach sicher auch etwas günstiger dar. Aber nicht gravierend, wenn man hier eine hochwertige Lösung anstrebt!

Bei einer möglichen Teilunterkellerung wird sich dies am einfachsten bei der Winkelvariante, mit entsprechendem Einsparpotential, darstellen lassen. Am günstigsten wird dies bei der freien Überbauung (war wohl der Vorschlag 4) machbar sein. Da hier im EG keine Wohnfläche ist, das OG am Ende auf Stützen oder einer Wandscheibe steht, müssen bei einer Abtrennung des Kellergeschosses am Hauptkörper keine besondere Maßnahmen getroffen werden. Damit wäre dies tech. am einfachsten.

Wenn Du Dich beim Gesamtvolumen auf das notwendigste beschränkst, einen goldenen Mittelweg suchst, dann wird sich im Endeffekt der Differenzpreis nicht sonderlich unterscheiden oder in etwa Deinen obengenannten Zahlen entsprechen.

Daher würde ich einfach den Grundriss wählen, welcher Eure Bedüftnisse am besten abdecken würde. Denn wie schon vorher erwähnt, der Innenausbau ist bei gleicher Fläche auch gleich teuer. Der Unterschied entsteht hier nur durch die Form des Baukörpers und der damit verbundenen Kosten.

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
..bei dem Preis wäre mir das auch egal!

Das ist wohl aber das oberste was ein normaler Kunde mit normalem Konzept dafür zahlen würde...aber wenn er sich etwas umschaut, sicher nicht zahlen müsste!
War ein Preis für ein individuelles Holz-Systemhaus mit besten Dämmwerten und sehr intensivem Einsatz von Schweizerholz. Ausserdem kompletter Wegfall von kritischen Baustoffen. Also ein Ökohaus extrem... nicht nur so ein Betonklotz
 
Noch als Anregung: Wir haben zu aller erst auch an so ein Winkelhaus gedacht. Aber kommen jetzt stückchenweise immer mehr davon ab. Wir haben zwei Vorteile gesehen:

1. Der nach zwei Seiten geschützte Sitzplatz. Geschützt gegen Einblicke von aussen - schön. Leider auch etwas geschützt gegen die Sonne - weniger schön. Selbst wenn ich das so ausrichte, dass der eine Schenkel nach Südosten zeigt und der andere nach Südwesten, zu irgend einer Tageszeit wird die Sonne immer hinter der eigenen Hausmauer verschwinden. Und zwar viel eher als bei einer graden Fassade zur Sonnenseite hin.

2. Es gibt einen dritten Giebel oben. Hintergrund: Auf unserem Grundstück geht nur eine Bruttogeschossflöche von ca. 180 m2. DG zählt aber nicht dazu - sofern der Kniestock max 80cm hat. So ein Gebäude hätte nut 1 Etage, die zur AZ zählt, d.h. ich bleibe weit unter der AZ. Bei schrägem Dach und 3 Zimmern im DG bekommt "dritter Giebel" eine ganz besondere Bedeutung, ich kann jedes Zimmer an einem ganzen Giebel für sich anordnen, hab die Möglichkeit, Fesnter hin zu machen wie bei einem Raum mit voller Höhe. Bei eurem Flachdach fällt das Argument aber sofort weg.

Jetzt noch 'ne ganz andere Idee: Du baust ein normales rechteckiges Haus, mit sehr kleinem Wohnzimmer (15 bis 20qm). Das L-stück machst du nur im EG, und zwar dort wo das Wohnzimmer ist, machst die Wand breit auf ins L-Stück - auf die ganze Wohnzimmerbreite. Das L-Stück hat oben keinen Balkon, sondern ist mehrheitlich aus Isolierglas - ein Wintergarten mit Glas nach oben, nach vorne und zum Sitzplatz hin, nur zur Sitzplatz abgewandten Seite evtl auch Mauer im L-Stück. Weiss nicht ob das dein Geschmack ist, aber wäre auch eine Möglichkeit. Wenn da viel Glas ist, ist es immer noch ein Sicht und Windschutz für den Sitzplatz, aber sperrt die Sonne nicht auf einer Seite voll aus. Warnung: Sowas ist teuer - Isolierglas und Beschattung sind Pflicht, wenn der Wintergarten nicht thermisch getrennt ist! Statt Wohnzimmerweiterung kann man sowas natürlich auch als Essbereich nehmen.

 
Wir haben ein Bungalow in L-Form bauen lassen und würden das jederzeit wieder genauso machen. Irgendwie sind solche Häuser halt einfach etwas spezieller als die aktuell angesagte Würfelbauweise (wobei das keineswegs abwertend gelten soll).

Uns gefällt halt einfach die etwas andere Art und die entsprechenden Mehrkosten wie zum Beispiel für das aufwändigere Walmdach, haben wir gerne in Kauf genommen.

Mirella /emoticons/default_smile.png

 
Vielen Dank für eure Meinungen und Tipps!

Wir werden nun zunächst einmal abwarten, ob wir das Bauland, das wir in Aussicht haben, tatsächlich auch bekommen. Dann wird es einige Abklärungen mit GU bzw. Architekten brauchen.

Unser Wunsch ist nach wie vor, ein Haus mit L-Grundriss zu realisieren. Der Grund dafür liegt darin, dass auf der übernächsten Parzelle (ca. 50m Abstand) ein 4-stöckiges MFH steht. Deshalb möchten wir diese Seite möglichst abschirmen. Gleichzeitig wäre der Sitzplatz dann auch gleich gegen den "Föhn" geschützt, der in unserer Gegend sehr oft sein Unwesen treibt /emoticons/default_smile.png ... allerdings muss man sagen, dass wir dank dem Föhn auch einige zusätzliche Sonnentage haben!

Nochmals danke, wir werden euch auf dem Laufenden halten, wie sich unser Projekt weiter entwickelt.

 

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