Kosten für ein Fertighaus

dagu

Mitglied
01. Juni 2011
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Hallo zusammen

Mein Mann und ich möchten gerne ein Fertighaus bauen. Die Preisangebote gleichen ja einer Dschungellandschaft!! Kann mir jemand sagen, ob wir mit einem Budget von CHF 600'000.- - 650'000 (ohne Land) in einem realistischen Bereich liegen? Also für ein Haus mit ca. 180 qm und 6 Zimmern - mit einem Durchschnittlichen Standardausbau? Da müssten aber alle Kosten abgedeckt sein! (Keller, Aushub, Garage, Umgebungsarbeit, Architekt etc.)

Die Fertighausanbieter geben ja bei den Offerten nur ungefähre Preise an und ich bin etwas verunsichert, ob das dann am Ende nicht schnell mal einige 10'000 Franken teurer wird. Weil überall viel zu wenig budgetiert wurde.

Habt ihr da Erfahrungen?

Vielen Dank für eure Antworten.

Gruss dagu

 
Die Preisangebote gleichen ja einer Dschungellandschaft!! Kann mir jemand sagen, ob wir mit einem Budget von CHF 600'000.- - 650'000

Da müssten aber alle Kosten abgedeckt sein! (Keller, Aushub, Garage, Umgebungsarbeit, Architekt etc.)
Hallo dagu

Willkommen im Forum.

Nun ja, irgendwie müssen sie sich ja am Markt unterscheiden... also da hilft nur ein exakter Vergleich der Baubeschriebe und Vertragsbedingungen, damit Du auf ein vergleichbares Niveau kommst. Wenn diese dann unterschiedlich, oder gänzlich entgegen Deines Wunsches, Deiner Vorstellungen wären, dann musst Du die Anbieter dazu bringen, Dir das gewünschte anzubieten.

Bei den Kosten wird sicher das Grundstück eine grosse Rolle spielen...weniger der Kaufpreis, als dessen Beschaffenheit. Die bestimmen letzlich auch den Bedarf an Ausgaben für die von Dir angefragten Positionen!

Wenn Du ein Baugrundstück hast, dann gebe dessen Daten den jeweiligen Anbietern mit, damit sie auch diese Kosten ermitteln können.

 
Also wenn der Vretrag sauber ist, dann weisst du bei einem Fertighausanbeiter recht genau, was es kosten wird. Vorbehalten sind natürlich Risiken, die jeder ausschliesst, wie Probleme mit der Baugrube (Wasser, Rutschen,...).

Dazu kommt, dass bei der Bemusterung erhebliche Aufpreise lauern können. Das kann man aber abschätzen, indem man sich vor Vertragsabschluss mal Sachen ziegen lässt, die ohne Aufpreis inbegriffen sind. Realistischer weise wird das an der einen oder anderen Stelle nicht genügen, grade wenn man sieht, was man gegen Aufpreis haben könnte. Ich würde daher ein paar zahntausend dafür als Reserve einplanen.

Vom Preis her: Das geht auch mit Architekt und Stein auf Stein, bei dem Budget. Voraussetzungen:

1. Das Bauland ist nicht problematisch und eher flach (am Hang braucht man bald mal Mauern zum Stützen, die werden gerne teuer)

2. Standard Bauweise mit Aussenisolation, wer Sichtmauerwerk aussen will, wird viel mehr zahlen

3. Keller Kosten tief halten, d.h. entweder ein Haus mit 6 Zimmern in EG und OG und darunter ein nicht isolierter Keller als Lager, Wasch- und Technikraum, oder aber oben was kleiner, nur 5 Zimmer, das 6. Zimmer mit einer Abgrabung für ein grosses Fenster im isolierten Keller

4. Einfacher Grundriss mit graden Wänden, ohne Winkelchen und Knicke, keine Erker, kein Balkon ans OG (wer braucht den schon, wenn er einen Garten mit Terasse hat?). Haus mit Satteldach und grosszügigem Kniestock von 1.20 bis 1.50 (Flachdach wird z.B. in der Regel teurer!)

Ich mach mal eine ganz einfache, überschlagsmässige Rechnung mit 150cm Kniestock, so dass das ganze OG zählt. Für 180qm Netto Wohnfläche auf 2 Etagen braucht ihr 90qm pro Etage - das werden 105 bis 110qm brutto sein

Dann haben EG (inkl Bodenplatte + Dämmung zum Keller) und OG zusammen eine Brutto Kubatur von 650 bis 700m3. 600Fr pro m3 sind mit einfachem Grundriss und mittlerem Standard drinnen. 650fr. erlaubt dann schon mehr, z.B. wenn ihr noch eine Solaranlage wollt, oder eine dritte Nasszelle, oder....

Der Keller wird nochmal knapp 300 m3 bringen, als reiner Nutzkeller wohl für 300 bis 350 Fr. pro m3 machbar.

Dann sind wir bei:

Keller: 90'000 bis 100'000

EG + OG: 390'000 bis 450'000

Anschluss, Gebühren: 30'000 bis 50'000

Umgebung 40'000

Sind ganz grob geschätzt also 550'000 bis 640'000. Dafür dürft ihr dann erwarten:

Keller: Waschen, Heizen, Lagerraum, alles ungeheizt

EG: Ein Zimmer (z.B. 15 qm), Gardrobe, kleine Nasszelle (5qm), mind. 55qm für Wohnen, Essen und Kochen.

OG: grosse Nasszelle (mind 10qm), 4 Schlafzimmer (im Schnitt 15 qm, wahrscheinlich werden nicht alle genau gleich gross), Ankleide (oder etwas grössere Schlafzimmer).

 
Lieber pulsdriver

Herzlichen Dank für deinen wertvollen Beitrag. Er hilft auch uns in unseren Diskussionen und Überlegungen weiter.

Wir haben eine Anschlussfrage. Wie hoch würdest du die qm-Kosten für einen gedämmten Keller veranschlagen (ohne Ausbau)?

Liebe Grüsse

JanineM

 
Hallo JanineM

wir haben bei unserem Keller "nur" die Aussenwände ( ca. 110 qm) gedämmt in EL.

Das Material hat uns ~5000chf gekostet (XPS+Kleber).

Bodenplatte (120qm) inkl. Aussenwände wurden uns für ~15-20kchf vom Baumeister offeriert.

Kommt auf die Stärke des Dämmmaterials an.

Gruss moudi

 
Kommt drauf an, was du machst.

Aussendämmung Wände, alles gegen Erdreich (muss nicht so dick sein): ca. 10'000.

Dämmung ganze Bodenplatte, z.B. mit Misapor: 15'000

Dämmung unter nur 1 Zimmer (15 bis 20 qm),natürlich noch mit einer gewissen Überlappung über den geheizten Bereich raus: 3'000

Keller höher machen (oben hab ich mit 2.25 bis 2.30 gerechnet, reiner Lagerkeller halt, soll's Wohnraum werden, braucht man 2.50, weil ja noch die Dicke einer Fussbodenheizung verloren geht): ca. 25 m3 exta, kostet 8'000 bis 9'000 mehr.

Fesnter? Grosse Flächen, die rausragen und daher dicker gedämmt werden und verputzt werden müssen? Kostet beides auch extra.

Den ganzen Keller einpacken und für späteren Umbau vorsehen, schätze ich auf 35'000.

Wenn du's auf 1 Zimmer beschränken kannst mit der Bodendämmung, dann reichen wohl auch 25'000.

Wenn's Fenster und rausragende Fassadenteile gibt, noch was mehr.

 
Hallo pulsedriver,

sind in der Berechnung deines gestrigen Beitrags die Aushubarbeiten bei den Kellerkosten mit drin?

Hallo dagu,

nach meiner Erfahrung (wobei die recht beschränkt sind, da wir uns selbst noch mitten im Bau befinden) sind die Kosten des Fertighauses selbst noch die überschaubarste Grösse.

Wo wir bisher schon richtig hohe unverhergesehene Extrakosten hatten, sind Tiefbau und Keller - und das, obwohl wir vorher ein Bodengutachten machen liessen.

Meine laienhafte Meinung lautet daher: wenn das Budget knapp ist (wobei ich keine Ahnung habe, ob 600.000 CHF "knapp" sind, da ich eine Finanz-Null bin), sollte man sich überlegen, ob man auf einen Keller verzichten kann.

Darf man fragen, welche Fertighaus-Hersteller ihr in der Wahl habt?

Beste Grüsse,

Chevreuil

 
Kommt drauf an, was du machst.

Aussendämmung Wände, alles gegen Erdreich (muss nicht so dick sein): ca. 10'000.

Dämmung ganze Bodenplatte, z.B. mit Misapor: 15'000

Dämmung unter nur 1 Zimmer (15 bis 20 qm),natürlich noch mit einer gewissen Überlappung über den geheizten Bereich raus: 3'000

Keller höher machen (oben hab ich mit 2.25 bis 2.30 gerechnet, reiner Lagerkeller halt, soll's Wohnraum werden, braucht man 2.50, weil ja noch die Dicke einer Fussbodenheizung verloren geht): ca. 25 m3 exta, kostet 8'000 bis 9'000 mehr.

Fesnter? Grosse Flächen, die rausragen und daher dicker gedämmt werden und verputzt werden müssen? Kostet beides auch extra.

Den ganzen Keller einpacken und für späteren Umbau vorsehen, schätze ich auf 35'000.

Wenn du's auf 1 Zimmer beschränken kannst mit der Bodendämmung, dann reichen wohl auch 25'000.

Wenn's Fenster und rausragende Fassadenteile gibt, noch was mehr.
Hallo pulsdriver

ich kann deine Angaben nicht ganz nachvollziehen.

Bei Swisspoor kostet 1qm XPS 16cm ~50chf.

Für 100qm Bodenplatte zahlst du somit 5000chf.

Für die Aussenwände etwa das selbe.

Bist du also bei ca. 10k und nicht bei 35k.

Bodenplatte und Aussenwände dämmen, kann sogar ein Laie.

Gruss moudi

 
Hallo pulsdriver

ich kann deine Angaben nicht ganz nachvollziehen.

Bei Swisspoor kostet 1qm XPS 16cm ~50chf.

Für 100qm Bodenplatte zahlst du somit 5000chf.

Für die Aussenwände etwa das selbe.

Bist du also bei ca. 10k und nicht bei 35k.

Bodenplatte und Aussenwände dämmen, kann sogar ein Laie.

Gruss moudi
Ich hab die ganze Bodenplatte mit Misapor geschätzt, eine Offerte mit XPS hatte ich nur für die teilweise Isolierung der Bodenplatte. Wenn man selber arbeitet, lässt sich in jedem Fall einiges sparen.

Eine Keller mit 2.25m lichter Höhe ziwschen den Betonplatten baut man aber in der Regel nicht zum Wohnkeller aus, dafür nimmt man dann eher 2.50m. Nun kannst du natürlich sagen, das würde man sowieso so hoch machen, auch ohne Isolation. OK, dann kostet der Keller halt von vornherien mehr, das Isolieren weniger Aufpreis. Wenn wir aber von einem reinen, günstigen lager- und technikraum reden, gibt es eben keine 2.50m Brutto Höhe.

 
Hallo pulsedriver,

sind in der Berechnung deines gestrigen Beitrags die Aushubarbeiten bei den Kellerkosten mit drin?

Hallo dagu,

nach meiner Erfahrung (wobei die recht beschränkt sind, da wir uns selbst noch mitten im Bau befinden) sind die Kosten des Fertighauses selbst noch die überschaubarste Grösse.

Wo wir bisher schon richtig hohe unverhergesehene Extrakosten hatten, sind Tiefbau und Keller - und das, obwohl wir vorher ein Bodengutachten machen liessen.

Meine laienhafte Meinung lautet daher: wenn das Budget knapp ist (wobei ich keine Ahnung habe, ob 600.000 CHF "knapp" sind, da ich eine Finanz-Null bin), sollte man sich überlegen, ob man auf einen Keller verzichten kann.

Darf man fragen, welche Fertighaus-Hersteller ihr in der Wahl habt?

Beste Grüsse,

Chevreuil
Ja, Aushub auf einem eher ebenen Grundstück, ohne Probleme wie Wasser, rutschende Baugrube, nicht tragender Baugrund,...

Pro Keller: Man hat mehr Raum. Mehr Interesseten beim Wiederverkauf - einige werden ein haus ohne Keller ablehnen, selbst wennes günstiger ist als eine mit.

Gegen Keller: Das Bau, Hyop und Unterhalt kostet mehr.

Wiederverkauf: Ein Haus mit Keller bringt mehr. Muss aber auch viel mehr bringen. Die Eigenmittel werden nicht wundersam mehr, wenn man mit Keller baut. D.h. die Zusatzkosten gehen 100% über Hypo, die entsprechend höher sein muss. Dann verliert die Bausubstanz noch nach Fasutregel 1% pro Jahr, oder man investiert in Nebenkosten und kleine Erneuerungsarbeiten 1% pro Jahr, hält es immer up to date und hat dann den Wertverlust nicht.

Wenn man mal jetzt davon ausgeht, dass eine Hypo die nächsten 20 Jahre im Schnitt 3.5% kostet (erst mal 10 Jahre 3%, dann die historischen 4% Durchschnitt), plus 1% für Unterhalt, dann bedeuten 50'000 Mehrkosten (z.B. für einen Keller), dass über 20 jahre ca. 45'000 Fr. für zusätzliche Hypo Zinsen und Nebenkosten zu planen sind. Ein Keller, der gegenüber nur Bodenplatte 50'000 mehr kostet, muss also nach 20 Jahren 95'000 Fr. mehr Erlös für das Haus bringen, soll er nicht zum Minusgeschäft werden. Natürlich rein finanziell betrachtet, wer den vielen Raum wirklich nutzt, hat ja nicht nur der höheren Widerverkaufswert gegenüber einem haus ohne Keller, sondenr auch den Nutzen.

 
Um nochmal auf die Frage des TO zurückzukommen:

Wenn du den Keller als zusätzlichen Wohnraum planst, dann überleg auch die Alternative (sofern deine Zonenverordnung das zulässt):

Grundriss nur 90 bis 95qm Brutto pro Etage (statt 105 bis 110). Keller wieder als reiner Lagerkeller, im EG ohne zusätzliches Zimmer, OG 4 Schlafzimmer, und noch ein Dachgeschoss mit eher tiefem Kniestock drauf, für zusätzlichen Wohnraum. In vielen Kantonen darf man das in einer W2 Zone machen. Die Höhe vom Kniestock ist dann aber beschränkt.

 
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