Kranke Rosskastanien

Redaktion

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15. Nov. 2016
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[COLOR= rgb(0, 0, 0)]Von kranken Rosskastanien sind die Blätter jetzt einzusammeln und zu vernichten.[/COLOR]

[COLOR= rgb(0, 0, 0)]Unsere wundervollen Parkbäume, die Rosskastanien, deren Heimat im Balkan und in Griechenland liegt, werden an den Blättern aus verschiedenen Gründen geschädigt, im Allgemeinen sind sie aber wenig krankheitsanfällig. Die ‚Blattbräune’ genannte Pilzkrankheit befällt die Bäume in Jahren mit nasskalter Frühjahrswitterung immer häufiger. An den Blättern und Blattsielen, insbesondere bei Sämlingen, entstehen dunkelbraune Flecken mit gelber Randzone. Ihre Grösse ist unterschiedlich, meist mehrere Quadratzentimeter gross. Oft sind die Blattflecken durch die Blattnerven begrenzt, welche der Pilz nicht so leicht durchbrechen kann. Kommt es nach starkem Infektionsdruck doch dazu, verschmelzen die Flecken und das ganze Blatt wird braun. Die Blätter rollen sich nun ein und fallen vorzeitig, schon im Sommer, ab. Die Bäume werden dadurch geschwächt und gehen bei starker Wiederholung der Krankheit in den Folgejahren ein.[/COLOR]

[COLOR= rgb(0, 0, 0)]Da der Pilz in den abgefallenen Blättern auf dem Boden überwintert und im Frühjahr von dorther die jungen Blätter auf dem Baum bei Regenwetter wieder infiziert, sind alle befallenen alten Blätter säuberlich einzusammeln und zu vernichten. Spritzungen mit Fungiziden sind möglich, sie müssen aber vorbeugend während der Infektionszeit ab Aufbrechen der Knospen bis zur vollen Entfaltung der Blätter erfolgen. Da eine Spritzung maximal zehn Tage gut wirksam ist, sind etwa zwei bis drei weitere Behandlungen, je nach Witterung, notwendig. Angewendet werden Kupfermittel in Mischung mit organischen Fungiziden.Braune Blattverfärbungen mit nachfolgendem Blattfall gibt es aber auch bei grosser Hitze, trockener Luft und Wassermangel. An Strassen und Plätzen, wo im Winter gesalzter Schnee und Eis beiseite gestossen werden, gibt es gelegentlich Salzschäden.In Mazedonien wurde im Jahre 1984 erstmals in grösseren Mengen ein bisher noch fast unbekannter Schädling, dieKastanienminiermotte, festgestellt. Sie breitet sich nun über ganz Europa aus, wobei hauptsächlich die weissblühenden, weniger die rotblühenden Arten befallen werden. In der Schweiz wurde im Jahre 1998 der erste Schaden entdeckt. Zwischen der oberen und der unteren Blattepidermis wird das weiche Innere des Blattes durch Larven der Motte gefressen. Die Frassstellen sind rund, können aber auch längliche Formen annehmen und befinden sich stets zwischen den Rippen. Die Blätter werden an diesen Stellen durchsichtig und die Räupchen und ihr Kot sind dann sichtbar. Bis zu drei Generationen im Jahr können auftreten. Die Blätter verfärben sich bei starkem Befall in der Folge braun, rollen sich ein und fallen vorzeitig ab. Im Herbst sind alle Larven in den Blättern verpuppt, das Insekt überwintert somit im Laub, von woher im Frühjahr die geschlüpften Motten Neubefall verursachen. Also sind auch hier die gefallenen Blätter stets säuberlich einzusammeln und zu vernichten. In ganz Europa wird momentan nach effizienten und tolerierbaren biologischen und chemischen Bekämpfungsmitteln gesucht. Der Baum wird durch den Mottenbefall sicher geschwächt, jedoch ist kein völliges Absterben wie bei den durch den Blattbräunepilz befallenen Pflanzen zu erwarten.[/COLOR]

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Dr. Hermann Zulauf

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