Krankenversicherung fürs Kind

gonzo1545221714

Erfahrener Benutzer
22. März 2005
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Meine Partnerin und ich sind alles andere als Versicherungsexperten. Aber sobald ein Kind im Spiel ist, will man es ja unbedingt richtig machen und informiert sich.

Also haben wir uns umgehört, was denn die vernünftigste Versicherung für unseren Kleinen wäre. Das Ergebnis war erstaunlich: viele Krankenkassen bieten Privatversicherungen für Kinder an, es gibt in der Schweiz aber gar kein Spital mit einer privaten Neonathologie oder Pädiatrie. D.h. alle Kinder werden in jedem Fall gleich behandelt.

Als wir bei unserer Krankenkasse entsprechende Unterlagen angefordert haben, hat uns die Sachbearbeiterin gleich empfohlen, das Kind doch privat zu versichern. Sie konnte uns aber keinen einzigen konkreten Vorteil nennen. Es sei halt "besser".

Ich hatte den Eindruck, dass hier wohlmeinende Eltern verarscht werden. Quasi nach dem Motto "Möchten Sie nicht lieber etwas mehr bezahlen? Sie bekommen dafür nicht mehr, aber was tut man nicht alles für sein Kind?"

Sind die Versicherungen wirklich so dreist oder überseh ich da was?

Gibt es doch irgendeinen Grund etwas anderes als "allgemein" zu wählen?

Weiss jemand mehr?

gruss, gonzo

 
Hallo Gonzo

Privat versichert hat nicht nur mit Komfort und Einzelbettzimmer zu tun. Spontan fällt mir vorallem der Vorteil der freien Arztwahl ein, d.h. Du kannst den Chefarzt persönlich aufbieten, und er muss kommen. Dass die Sachbearbeiterin der Krankenkasse das nicht nennen konnte, finde ich etwas befremdlich.

Gruss

Proinnsias.

 
Hallo Jungs

Das Thema ist interessant. Im Rahmen unserer Heirat und der Geburt des Kleinen bin ich gerade daran, das ganze Versicherungs- und Vorsorgezeug der neuen Situation anzupassen. Fürs erste meint mein Finanzplaner (mit eidg. Fachausweis), dass es am einfachsten und schlausten ist, wenn - v.a. im Bezug auf Zwischenfälle bei/nach der Geburt - das Kleine dieselbe Versicherung wie die Mutter hat. Dann ist nämlich klar, dass beide dieselben Leistungen versichert haben, und die Abrechnung läuft ebenfalls über denselben Anbieter. Scheints kann's da recht kompliziert werden, wenn

Ich halte euch auf dem Laufenden, wenn es Gründe gibt, für das kleine eine bewusst andere Lösung zu finden.

Gruss almostDaddy

 
Das mit dem Chefarzt ist so eine Sache. Ich hatte mit einem Assistenzarzt vom Kinderspital gesprochen, der meinte, dass es de facto überhaupt keine unterschiedliche Behandlung gibt. Wenn es ernst oder kompliziert ist, macht es sowieso immer der Chef und wenn es einfache Routinesachen sind, soll man froh sein, wenn es ein Assistent oder Oberarzt macht (die solche Sachen täglich machen) und nicht der Chef, der das zuletzt vor xy Jahren gemacht hat. Eine Frauenärztin, die auch mal am Kispi war, hat mir das bestätigt. (Sie hat ihr Kind übrigens allgemein versichert und fand, dass alles andere Unsinn sei, aber ein netter Beitrag an unser Gesundheitswesen.)

Komfort/Einzelzimmer u.ä. ist bei Kindern wohl kein Thema, im Gegenteil, alleine im Einzelzimmer im grossen Spital - das wäre für ein Kind wahrscheinlich der Horror.

Aber vielleicht gibt es einen anderen guten Grund, von dem die doctores nichts wissen? Würde mich schon interessieren.

gruss, gonzo

 
Ich habe gestern mit dem KK-Experten schlechthin, dem Bereichsleiter Krankenkassen von compareis.ch, gesprochen, und was er sagt, deckt sich weitgehend mit deinen Aussagen, gonzo. Privat-, bzw. Halbprivat bedeutet freie Arztwahl, freie Spitalwahl, mehr Komfort in den Spitälern und ein "de facto" schnellerer Zugriff auf "bessere" Medikamente. Also: Mehr Spitalkomfort liegt bei Kindern eh nicht drin. Freie Arztwahl ist in der pediatrie so eine Sache. Ein speziell ausgebildeter Kinderarzt in der Kinderabteilung ist unter Umständen kompetenter und einfühlsamer als der Chefarzt, und speziell in der Kindermedizin wird keinerlei Risiko eingegangen und eine Überführung vom Kantonsspital zum Unispital wird im Zweifelsfall schnell vorgenommen.

Alles in allem reicht also die Allgemeinversicherung. Die gesparten Franken soll man besser in eine Zusatzversicherung wie z.B. eine Zahnversicherung oder Ähnliches einsetzen, weil die Chance, dass ein Kind mal eine Zahnspange braucht, verhältnismässig grösser ist.

Weg von der Krankenkasse, aber um beim Thema Versicherung zu bleiben vielleicht noch ein Tipp: Wir haben eine Privathaftpflichtversicherung für unsere Kinder abgeschlossen, was sich schon ausbezahlt hat: Letzten Herbst hat unser Jüngster (3) in einer Autogarage ein Gestell mit Alufelgen umgeworfen...

 
Proinnsias,

Danke für den Hinweis. comparis.ch wird es wohl wissen. (sowieso eine sehr gute Institution). Wir haben im Augenblick für unseren kleinen Herrn noch keine Zusatzversicherungen und auch sonst noch keine Haftpflicht oder ähnliches. Daher interessiert mich das sehr.

Wann habt ihr denn Zusatzversicherungen abgeschlossen? Im Augenblick hat unserer noch überhaupt keine Zähne und seine Zerstörungsgewalt ist noch sehr begrenzt, aber das ändert sich ja schnell. Was ist am ehesten zu empfehlen?

gruss, gonzo

 
Hallo zusammen

Zur Zahnversicherung: Eine Spange kommt ja erst mit den 2. Zähnen zur Diskussion. Und Achtung: Zahnversicherungen decken oft einen recht beschränkten Umfang: z.B. die Hälfte der Rechnung, maximal aber CHF 500...

Bei meiner Hausrat-/Haftpflichtversicherung habe ich eine sog. "Mehrpersonenhaushalt"-Police. Die hat meine Partnerin schon als Mitbewohnerin meiner Wohnung gedeckt, wird sie als meine Ehepartnerin ebenso decken, und Kinder sind da auch einschliessbar/eingeschlossen. Ist es nicht sogar so, dass die Eltern für ihre Kinder haften (bis zu einem bestimmten Alter)?

Gruss almostDaddy

 

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