Kubaturberechnung vom Dachgeschoss

Hausbauer2014

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27. Nov. 2012
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Hallo Zusammen

Lange ist es her, dass ich hier im Forum geschrieben habe, aber nun brauchen wir wieder eure geschätzte Hilfe / Ratschläge.

Wir habe nun von unserem Architekten die Grundrisspläne sowie eine detaillierte Offerte bekommen. Soweit so gut. 

Als teil der Offerte haben wir eine kubische Berechnung nach SIA 116 bekommen. Ich weiss, SIA 416 ist aktueller, aber muss ja trotzdem nicht falsch sein, wenn richtig berechnet. Und genau das ist nämlich der Punkt:

Das Haus hat einen Satteldach mit 35° und eine Kniewand bei 1.35m. Nun rechnet der Architekt im Obergeschoss (unter der Dachschräge) auf der gesamten Hausfläche mit 3.32m Stockwerkshöhe als beheizte Kubatur. In meinen Augen ist es einfach falsch, den wir wollen ja nicht den "Luftraum" oberhalb der Dachschräge ausbauen. Somit kämen für mich in Frage ca. 2.4m als Stockwerkshöhe, das ist der Raum, den wir effektiv nutzen werden, oberhalb kann von mir aus ein kleiner Estrich sein.

Verstehe ich nun was falsch und man macht es nach SIA 116 wirklich so, oder liegt der "Fehler" beim Architekten. Denn der Unterscheid macht ca CHF 40.000  aus, wenn ich es richtig rechne.

Ich bin für jeden Input dankbar.

Kubatur.jpg

 
Lieber Baumanager, ich verstehe deine Aussage nicht ganz.

10.6*8.5*3.32 ergibt eine Kubatur von ~300m^3 das mal 730chf = 219.000 CHF fürs Dachgeschoss

10.6*8.5*2.7 ergibt eine Kubatur von ~240^3 das mal 730chf = 177.000 CHF fürs Dachgeschoss

Rein rechnerisch kostet es also nicht gleich viel. Ich zahle doch nicht die Luft???

 
Lieber Hausbauer

Die kubische Berechnung ist eine Abschätzung. Damit werden die Baukosten geschätzt. Damit das funktioniert, muss die Berechnung immer gleich sein. Und wenn Dein Architekt immer so gerechnet hat, macht es keinen Sinn jetzt für Dich anders zu rechnen. Weil er setzt dann seine Kennzahlen aus vergleichbaren Häusern ein. Falls er jetzt anders rechnet, sind dann einfach die Kennzahlen ungültig.

Das ist übrigens auch der Grund, warum der Archi mit der «alten» Norm rechnet. Da hat er (hoffentlich!!!) mehr und vergleichbarere Werte.

Merke: Du bezahlst nicht die Kubik umbautes Gebäude.

Du bezahlst für Beton, Backsteine, Aushub, Bodenbeläge, Hundehütte, usw.

Wenn Du es genauer haben willst, kann/könnte Dein Architekt auch über sogenannte Makroelemente rechnen. Machen Archis nicht so gerne, weil: man etwas mehr Details kennen und planen muss. Und man muss es können.

Grüsse

Haba

 
Nachtrag, lieber Hausbauer

Dein Link sagt es sehr schön. Manchmal werden «Fehler» extra gemacht. Aus verschiedenen Motivationen. Wenn Du dem Architekten einen «maximalen Kubikpreis» vorgegeben hast, kann er mit einer zu hohen Kubatur für sich eine Reserve schaffen. Oder er schafft die Reserve für Dich, weil er Dich inzwischen kennt und ahnt, dass dann noch einige Wünsche dazu kommen.

Es kann aber auch genau so gut sein, dass er einfach immer so gerechnet hat. Siehe Dein Link. Dann macht es auch Sinn, wenn er für Dich weiterhin so rechnet.

Frag ihn doch mal...

Grüsse, HTH

Haba

 
Hallo Haba,  

vielen Dank für die Antwort.

Also stimmt dann seine Rechnung, und es gibt an der Berechnungsmethode nichts auszusetzen?

Der Hauspreis ist einfach höher ausgefallen als ich erwartet habe.

Ein Haus 10.6x8.5m mit 1,5 Geschosse, Satteldach, Kniewand 1.35m, 1.Keller (50% ausgebaut), Doppelcarport für 600k -  nur Gebäudekosten, dabei haben wir garkeine ausgefallene Wünsche wie Dachaufbauten etc. Aber dann wird es wohl seine Richtigkeit haben.

Grüsse

 
Lieber Häuslebauer

Ja. Seine Berechnung stimmt.

Nein. Seine Berechnung stimmt nicht.

Merke: Beide obigen Antworten sind richtig.

Oder: Ob die Berechnung stimmt, ist erst nach Erhalt der Schlussrechnung erkennbar.

Nochmals deutlich - auch für alle anderen Leser.

Kubikpreise sind eine Schätzung. Genau oder Richtig oder Korrekt oder Vernünftig ist eine Schätzung nie, es bleibt eine Schätzung.

Als Verdeutlichung:

Stell Dir vor, Du musst jemandem abschätzen, wieviel Benzinkosten er für die Fahrt Zürich Bern hat.

Schätzung: ca. 100km * 8lt/100km * 2.--/lt = 16.--

Selbstverständlich kannst Du nun Google bemühen: Zürich über die A1 sind 125km.

Also wäre die "korrekte" Schätzung ca. 125*8*2=20.-- (Dammmmisiech, 25% über Budget!)

Natürlich kannst Du sagen, dass Du in Zürich aber für 1.81 tankst.

125*8*1.81=18.10 (Immernoch über dem Budget)

Wenn Du den typen unbedingt für die Fahrt überreden möchtst, nimmst Du stillschweigend an, dass er ein super leichtes Fahrzeug fährt und erst noch Werksfahrer ist. 3.9lt pro 100km. Also sagst Du ihm

sagenwir 120km (Ab Stadtgrenze statt Zentrum) * 1.81 * 3.9/100 = 8.47 Stutz (ischjagarnidsotüür).

Es ist natürlich super ärgerlich für Dich, wenn Du ihm (aufgrund der Annahmen) sagst, es koste so zwischen 8 und 12 Stutz, er fährt aber frühmorgens und braucht darum noch Kafi, Gipfeli, Redbull und eine Strassenkarte, fährt wie ein wilder und hat am Schluss ein 30-Stutz-Loch im Geldbeutel...

Welche Schätzung war nun richtig?

Also. Die Frage ist nicht die nach der Korrekten Berechnung, sondern wie gut die angenommenen Kennzahlen stimmen. Wie gut die 730.-- zu Deinen Vorstellungen passen.

Am Schluss muss der Archi Dir ja eine Vorstellung geben, was Dich Dein Haus kostet. Und eigentlich ist es wurscht, wie er das macht. Einfach... am Tag der Ab- oder Schlussrechnung sollte es stimmen.

Grüsse, Haba

 
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In der Berechnung des Architekten fehlt auch der Bodenzuschlag im beheizten UG, was rund 40m3 ausmachen würde.

Insgesamt ist jedoch die Genauigkeit der Berechnung entscheidend, welche +-25% beträgt. Damit ist auch die Ungenauigkeit der Berechnung aufgefangen. Es geht hier mal um eine erste grobe Annäherung an die Kosten.

Dies hat Haba mit seinem Beispiel verdeutlicht.

Baumanager

 

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