Lärmbelästigung durch Nachbars Wärmepumpe

Schulstrasse

Mitglied
Hallo zusammen

Mein Nachbar hat eine Wärmepumpe in den Schopf bauen lassen. Zufällig ist der Heizungsinstallateur des Nachbars auch mein Installateur.

Aus Umweltgründen habe ich das Dach isoliert und neue 3 fach verglaste Minergiefenster einbauen lassen (3 x 4 mm Glas, 2 Abstände zu 12 mm). Im Schlafzimmer habe ich extra Schallschutzfenster einbauen lassen 8 mm Glas, 8 mm Astand, 4 mm Glas, 12 mm Abstand und 4 mm Gas. Totzdem war ich im Winter nachts oft sundenlang wach und konnte nur mit Mühe wieder einschlafen, weil ich von der Wärmepumpe des Nachbarn gleich 2 Geräusche hörte ein brummen des Kompressors und einen andern Ton von der Luft. Vom Heizungsinstallateur weiss ich, dass diese Pumpe 3500 m3 Luft pro Stud. ansaugt und natürlich wieder abgibt. Die Löcher im Schopf mit Lamellen sind gegen mein Haus gerichtet und ich habe das Gefühl, der Lärmpegel ist höher als erlaubt. Es sind ca. 8 - 9 m Abstand vom Schopf zu meiner Hauswand. Vom Departement für Umwelt habe ich vernommen, dass ich bei offenem Fenster 31 dB messen darf, am Ort darf die Wärmepumpe 45 dB abgeben. Die Luftansaug- und Abluftfenster im Schopf sind oben ca. auf der Höhe von 1.40 - 1.70. Ich bin vom oberen Zimmer ins untere gezogen, weil das obere Zimmer die Fenster gegen den Schopf hat (Nordseite), aber ich höre im unteren Zimmer, welches die Schallschutzfenster im Osten hat, die Luft muss also um die Ecke meines Hauses immer noch ein brummen. Am Tag stört es mich nicht aber einschlafen ist schwierig.

Ein Schallpegelmessgerät kann ich vom Kanton ausleihen Departement für Umwelt.

Was glaubt ihr, kann der Lärm durch eine Wand mit 2 x Backstein 10 und 12 cm Backstein und dazwischen 10 cm Isolation. Das war Standard 1980 wo das Haus gebaut wurde.

Mit dem Nachbarn reden, getraue ich mich nicht, ich würde einen Brief schreiben.

Muss mein Nachbar eine Messung erlauben, d.h. die Heizung bei kühlem Wetter anlassen? Oder ist ev. die Gemeinde zuständig dies zu kontrollieren oder was kann ich tun, wenn der Nachbar keine Messung erlauben will?

Ich hatte ein netter Herr vom Departement für Umwelt am Telefon, der mir genau erklärte wie die Formel in der Lärmschutzverordnung zu verstehen ist, wieviel ich bei mir hören darf und eben er leiht ein Messgerät aus.

Was ist wenn die Nachbarn nicht wollen, dass ich messe?

Wenn man die Luftansaug- und Absaugfenster im Schopf in einen Lichtschacht verlegen würde, könnte man einen Schallschutz machen.

Ich möchte nicht mehr einen solchen Winter mit Lärm, der mir den Schlaf raubt durchmachen, wer hat Ratschläge?

Schallschutzmauer kann ich keine machen, die dürfte nur 1.80 hoch sein, das würde meine Garage schützen aber nicht mein Schlafzimmer, welches über der Garage liegt. Die Betondecke in der Garage ist mit 2 x 6 cm (Schnittstellen versetzt längs und quer an die Decke geklebt) Styropor insgesamt 12 cm dick isoliert, der Lärm, welcher von aussen in die Garage kommt wird wahrscheinlich nicht nach oben geleitet. Der Schopf liegt auf gleicher Höhe wie mein Schlafzimmer

Ich bin für jede Antwort dankbar.



Freundliche Grüsse

Schulstrasse

 
hallo, eines kann ich nicht verstehen: warum nicht reden mit dem nachbarn??

ist es so schwierig?

warum gleich depsrtement, formeln und so anwenden?

ich versteh menschen manchmal nicht: da lebt man jeden tag nebeneinander und kann nicht zusammen reden....

wir hatten ein ähnliches thema , meine wp hörte der nachbar. er kam nach dem ersten winter zu uns und schilderte seine situation, ähnlich ihrer. so hatte ich auch die gelegenheit mein empfinden über seine warmeasser- erzeugende ölheizung im sommer zu erwähnen.

konsequenz: ich hab schallschutzmatten im lichtschacht und erbeinen schalldämpfer im kamin....

reden ist das zauberwort, nicht schreiben.....

gruss

 
Hallo Schulstrasse

Ja, ich glaube, dass der Lärm von der WP alles durchdringt. Wir haben auch so eine Storry hinter uns. Wir haben auch Lärmmessungen machen lassen. Und zwar nachts, bei möglichst grosser Kälte und Windstille. Es sollte möglichst keinen weiteren Lärm haben. Dann musst die richtige Tönhöhe messen. Es war für uns zu kompliziert, aber die Messung kostet. Jedoch hätten wir ohne diese Messung keine Chancen gehabt, dass die Wärmepumpe geändert wird. Schlussendlich musste der Nachbar die WP entfernen und hat nun wieder eine "normale" Heizung. Das ganze dauerte aber ein Jahr Streit. -

Wie Bern96 vorschlägt, versuchten wir auch zu reden. Wir haben sogar auf unseren eigenen Kosten einen Experten kommen lassen, natürlich in Absprache. Da dann der Nachbar merkte, dass seine WP wohl zu laut ist, hat er auf stur geschaltet. So mussten wir uns wirklich wehren.

Ich würde es auch zuerst friedlich versuchen, und dann aber weitergehen, falls es nicht klappt. Ich habe heute noch gesundheitliche Probleme wegen der ganzen Geschichte.

Alle Gute

Peter

 
Ja die Luft/Wasser Wärmepumpe ist eben nicht leise! Leider wird man bei einer Erdsonden Wärmepumpe immer noch über den Tisch gezogen, es kann doch nicht sein das es 80-100.-/m kostet und man dann immer noch das Risiko hat das eine weitere Bohrung gemacht werden muss! Da sollte der Bund mal einschreiten aber da weis ja keiner bescheid das eine Luft/Wasser Wärmepumpe je nach Bauweise im Winter fast zu 100% die Wärme mit Strom erzeugt!

Grus

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo zusammen

Herzlichen Dank allen, die hier geantwortet haben. Heute habe ich auf der Seite NTB Buchs / Institut für Energiesysteme IES: Wärmepumpen-Testzentrum WPZ

Prüfresultate aller Wärmepumpen gefunden. Die leiseste hat eine Heizleistung von 8,8 kW, Resultat 53 dB. Das ist der Hersteller Alpha-Inno Tec GmbH

Die Wärmepumpe von Alpa-Inno Tec mit einer Leistung von 12 kW hat schon 64 dB. Dazwischen und noch lauter gib'ts viele Werte im Prüfbericht.

Offenbar hat die Lautstärke etwas zu tun mit der Heizleistung, je mehr kW, je lauter.

Wenn man eine Erdsonden WP gewählt hätte, wäre 1. das Luftgaräusch nicht da und 2. hätte eine WP gereicht mit weniger kW, weil ja mehr Wärme im Boden ist als in der Luft.

Kann mir jemand sagen ob diese Annahme von mir stimmt. Danke für Antworten.

Hier noch ein Link, vielleicht holt man ein ausländisches Bohrunternehmen und man hat die Kosten schneller eingespart, was die Erdsondenwärmepumpe mehr kostet. Im Link werden Preise genannt.

Mit der Einsparung der Stromkosten ist man dann in einigen Jahren bei den Ausgaben der Luft-Wärmepumpe, hätte jedoch kein Luftgeräusch. Die Luft-WP braucht jedoch jedes Jahr mehr Strom als die Erdsonden-WP so dass die Luft-WP mit den Jahren teurer kommt. Also lieber bei der Investition mehr Geld ausgeben und dafür weniger Lärm.

Viele Grüsse

 
Da sollte der Bund mal einschreiten aber da weis ja keiner bescheid das eine Luft/Wasser Wärmepumpe je nach Bauweise im Winter fast zu 100% die Wärme mit Strom erzeugt!

Grus
Wass soll denn eine solche Aussage!??

Da muss seeehr viel falsch gemacht werden, damit eine LW-WP so viel Strom braucht!

 
Ja die Luft/Wasser Wärmepumpe ist eben nicht leise! Leider wird man bei einer Erdsonden Wärmepumpe immer noch über den Tisch gezogen, es kann doch nicht sein das es 80-100.-/m kostet und man dann immer noch das Risiko hat das eine weitere Bohrung gemacht werden muss! Da sollte der Bund mal einschreiten aber da weis ja keiner bescheid das eine Luft/Wasser Wärmepumpe je nach Bauweise im Winter fast zu 100% die Wärme mit Strom erzeugt!

Grus
Da hast du wohl schlecht recherchiert... so hätte ich nie eine Wärmepumpe installiert, wenn die Voraussetzung so gewesen wäre..... Richtig wäre für ca. 25% Strom 100% Wärme erzeugt.... /emoticons/default_rolleyes.gif

 
Er meint, bei sehr tiefen Aussentemperaturen. An solchen Tagen ist der Wirkungsgrad deutlich schlechter als an normalen Wintertagen mit Temperaturen knapp über Null.

Man kann die WP natürlich auch bauseitig in schalldämmende Abteile einbauen, statt sie einfach irgendwo in einen Verschlag am Haus zu setzen, wo sie einen selbst nicht stören. Hier ist durch Technik viel machbar, kostet aber etwas mehr.

 
Usere LWC100 sollte auch bei -20°C (35°C VL) noch einen COP von knapp 2 haben.

Obald unsere Anlage in Betrieb ist kann ich genaueres sagen, da ich einen Strom- und einen Wärmemengen-zähler einbauen werde.

 
Eine gute Luft WP ( Mitsubishi Zubadan) von 14 Kw hat eine Schalldruckpegel 52 db(A) in 1 m Entfernung. Sie haben auch eine Wählbar Flüstermodus( Nacht absenkung) , Schalldruckpegel kann bis 10 dB(A) gesenkt werden. Bei minus 15 hat eine C.O.P von 2.0 bei (35°C VL). Bei viel anbieters von Luft WP wird nicht auf 1 meter gemessen aber in 5 oder 10 meter. Sie mussen immer schauen auf wieviel meter wird dass lärm gemessen.

 
Hallo zusammen!

Bin erst auf diese Beiträge gestossen und möchte für neue Forumsleser trotzdem meine Erkenntnisse hier einbringen.

Ich habe mich für die teurere Variante, einer Erdsonden WP in meinem Haus entschieden.

Nachdem ich in einem anderen Gebäude (Gewerbe) eine LW WP betreibe, erlaube ich mir als Betreiber beider Systeme zu behaupten, den Lärmpegel zu kennen und beurteilen zu können.

Je nach AT ist die L-WP doch recht deutlich zu hören und ich möchte keine solche vor meinem Schlafzimmerfenster stehen haben.

Die Erdsonden WP im Keller meines Wohnhauses ist absolut unhörbar, auch daneben lediglich ein wirklich leises Summen, mein ehemaliger Oeler war da eher wahrnehmbar und selbst mein Food-Center in der Küche ist lauter.

 
Oft braucht man nicht gleich die Wärmepumpe auszutauschen. "Flankierende Schallmassnahmen" können nämlich den Lärm unter Umständen bereits erheblich reduzieren. Aufhängung des Kompressors dämpfen, so dass keine Schwingungen übertragen werden und Luftansaugung anders ausrichten und ev Massnahmen, dass es nicht pfeift. Pröbeln ist gefragt. Voraussetzung ist natürlich das der Nachbar und ev der Installateur mitmacht.

 

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