Libor-Hypotheken

Brownie

Mitglied
15. März 2010
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Hallo allwissendes Forum,

Wir sind gerade dabei unser Hypothekarmodel zu fixieren. Nun hat die Bank vorgeschlagen, einen Teil als Libor Hypothek aufzusetzen.

Ich weiss zwar was der Libor ist, habe mich aber in der Vergangenheit nie mit dessen entwicklung befasst. Weiss also nicht an was dieser gekoppelt ist.

Die Zinsen wären zur Zeit ja extrem verlockend (aktuell 1%) !

Hat jemand Erfahrung damit? Oder hat mir jemand einen schlauen Link, wo ich gut sehen kann wie sich der Libor über die letzten Jahre entwickelt hat? Am besten wäre natürlich ein Vergleich zwischen Libor und Hypozins über die letzten Jahre.

Grüsse

Brownie

 
Hallo Brownie

Nicht dass ich die Frage beantworten könnte, aber ein Gedanke dazu: Wenn es der Bankberater nicht geschafft hat, dir umfassend aufzuzeigen wie die Entwicklung in der Vergangenheit aussah und wovon die Entwicklung in der Zukunft aussieht würde ich die Finger davon lassen (vom Libor oder gleich von der Bank ;-))

grüsse SaSo

 
wir haben einen Teil in Libor, der Zinssatz ist zur Zeit extrem tief (bei uns unter 1 %!). Langfristig bin ich auch überzeugt, dass dies die günstigste Form der Finanzierung ist - aber kurzfristig kann es natürlich schon teu®er werden.

Mein Tipp: Wenn man etwas Reserve auf der Seite hat ist es sicherlich sinnvoll, auf Libor zu setzen. Aber wenn man immer ruhig schlafen will, sind Festhypotheken natürlich angenehmer. Oder eben eine Mischung von beiden - wie bei uns.

Statistiken gibt es viele - am besten fragst Du Deine Hausbank, die haben die sicherlich. Auch in der Handelszeitung gab es vor kurzem ein Vergleich, auch da Schnitt der Libor langfristig (langfristig heisst über mehr als 10 Jahre) am günstigsten ab.

Erkundige Dich auch über eine Zinsobergrenze (Cap) und ob Du jederzeit (sprich alle 3 Monate) auf ein anderes Modell (Festhypothek etc.) wechseln kannst. Wir haben diese Option.

Für uns ist es deswegen eine gute Sache womit wir schon viel Geld gespart haben und sicherlich auch in Zukunft gut leben werden - wir würden es jeder Zeit wieder tun /emoticons/default_smile.png

 
Hallo Brownie

mit diesem LinkZKB - Historische Zinssätze siehst du die Zinsentwicklung

Ich finde Libor eine tiptope Sache .. selbst wenn Ende Jahr der Libor wieder steigen sollte, wird dies nicht ganz so stark und sprunghaft sein, dass du schlechter fahren würdest als mit einer Fest- oder Variablen Hypo ... aber ein richtig oder falsch gibts da nicht ... jeder Fall ist individuell zu betrachten. Ich habe meine Hypo in 4 gesplittet; 2 Libor, 1 Fest, 1 variable ...

wenn du vertrauen zu deinem Bankberater hast, höre auf ihn ... wenn du ein schlechtes Gefühl hast, mach es nicht

Gruss

Flat E.

 
Hallo Brownie

Nicht dass ich die Frage beantworten könnte, aber ein Gedanke dazu: Wenn es der Bankberater nicht geschafft hat, dir umfassend aufzuzeigen wie die Entwicklung in der Vergangenheit aussah und wovon die Entwicklung in der Zukunft aussieht würde ich die Finger davon lassen (vom Libor oder gleich von der Bank ;-))

grüsse SaSo
Naja, was ich gefragt habe, konnte mir schon beantwortet werden. Allerdings ist ja logisch, dass die Bank nicht sagt, es wird so weiter gehen und der Libor wird wie in den vergangenen Jahren günstiger sein als der normale Hypo-Zins. Die wollen sich ja auch nicht die Finger verbrennen.

Wollte hier einfach ein paar Erfahrungen und evtl. Links aus dem Internet wo Zinssätze, Zukunftsprognosen, etc. ersichtlich sind.

Und ja, es gibt ein einmaliges Austiegsrecht!

Die Bank passt mir sonst sehr gut - und die Beraterin auch! /emoticons/default_additional/114.gif

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wo der Libor hin geht, weiss niemand. Klar: tendenziell wird er höher klettern. Aber wie hoch? Katastrophal hoch wird in die Nationalbank nicht treiben wollen, weil er dann ja die allgemeine Wirtschaft ziemlich stark bremsen wird. Wichtig beim Libor ist eine konstante Ueberwachung, also ein Vergleich der Trends bei variabeln, fixen und Libor-Zinsen. Wenn es die Bank nicht macht, dann musst Du das selbst machen.

 
habe eine Grafik gefunden, aber es gibt bessere/übersichtlichere

image.png


 
Ich fahre seit über einem Jahr sehr gut mit 1 Monatslibor ( ist dem 3 Monatslibor vorzuziehen! )

Wichtig ist die Marge und die ist verhandlungsbar.

Ich habe eine Marge von 0,5, mit einem ungefähren 1 Monatliborzinssatz von 0,1 macht das insgesamt 0,6 % (BKB )

Ich hatte nachträchlich auch Angebot Coop Bank 0,4 % Marge

Vielleicht ist es möglich Anbieter mit 0,3 % zu finden. Nachträglich würde ich das versuchen . Aber es braucht Zeit, Geduld und die richtige Verhandlungstaktik.

- Nebenbei glaube ich Banken swchauen bei der Beratung vorwiegend auf ihre eigenen Vorteile. Wenn es für sie vorteilhafter ist Festhypotheken zu empfehlen machen sie das ( 10 jährige sind zwar im Moment auch nicht so gut für die Banken ) und Liborhypotheken mit niedriger Marge sind für die Banken auch nicht interessant.

 
Ich habe mich zur Zeit auch mit Libor finanziert. Bis vor kurzem Monatslibor (sog. Roll-Over) und per 31.12.2010 eine 3-Monatslibor (da gleich teuer wir Monat). Ich kann nur Zustimmen, dass der Aufschlag zum Libor mit der Bank auszuhandeln ist. Die Angebote liegen zwischen 0.5 % und 0.7 %, d.h. zum aktuellen Libor Satz ist der Aufschlag noch dazuzurechnen. Es muss aber klar sein, dass die Zinsen dann auch monatlich von der Bank verlangt wird.

Die Zinssätze sind auf der Telextextseite bei SF1 ersichtlich. Die von den Banken publizierten Sätze stimmen in der Regel nicht, da wird schon geschummelt bei der Bekanntgabe der Sätze sowie beim Aufschlag.

Es ist zu erwarten, dass die Zinssätze steigen werden, aber der Anstieg wird pro Quartal max. 0.25 % ausmachen. Den Chart, den ich habe, ist leider nur als pdf-File verfügbar (und das kann ich hier nicht reinposten).. und geht bis ins 2005 zurück. Der Peak wurde im November 2008 (3 % erreicht). Ich schätze den Durchschnittswert bei rund 2 % ein. D.h. die Hypothek mit Zuschlag wird alsdann rund 2.5 % bis 3 % kosten (was heute für eine 10-Jahres Hypothek verrechnet wird).

Mann kann sich ja mal selber eine Tabelle basteln und es selber ausrechnen. Bei einem aktuellen Zinssatz von 0.75 bis 1 % für das Jahr 2001, ab 1.1.2012 mal 1.25 % rechnen, ab 1.1.2013 1.5 % rechnen, etc. (bei 3 % dann aufhöhren) das mal für 10 Jahre und dann vergleichen von heute an gerechnet 10 Jahres-Fix Hypothek. So sieht man die Einsparung. Aber es sind nur Rechenbeispiele, wie sie von der Bank auch gemacht werden. Die Rechenbespiele machen aber dann Sinn, wenn man die Zinsdifferenz zur Seite legt (also sep. Sparkonto) und bei steigenden Zinsen die Zinsdifferenz von dort nimmt.

Libor-Hypotheken sind aber nur für Leute, die den "Zinsstress" aushalten und sich regelmässig informieren. Andernfalls würde ich persönlich auf eine 10-Jahres Fix-Hypothek umsteigen. Von Variabler Hypothek halte ich nichts, es ist genau das Produkt, an welchem die Bank am meinsten verdient. Mal abgesehen davon, dass man sicherlich die Kündigungsfrist verpasst und wieder warten muss aber schon mit gestiegenen Zinsen. Und im übrigen kann man doch bei einer langen Hypothek seine Zinsen genau planen.

 
Wie realistisch ist es eigentlich, dass die Zinsen in den nächsten 5 Jahren überhaupt in die nähe von 3% kommen? Wenn man schaut wie schleppend sich die Wirtschaft erholt wird sich die Nationalbank hüten die Zinsen stark zu erhöhen und damit das Wachstum abzuwürgen. Zudem würde das den Franken noch mehr stärken - was ja auch keiner will.

 
Wie realistisch das Szenario von 3 % in den nächsten 5 Jahren ist, kann m.E. abschliessend nicht beantwortet werden, andernfalls müsste man die Kristallkugel fragen. Hinsichtlich der Nationalbank würde ich eben nicht ausschliessen, dass eine Erhöhung bald folgt. Per Se hat die Nationalbank die Verpflichtung, die Preise in der Schweiz stabil zu halten (Inflationsbekämpfung) und nicht - wie vergeblich versucht - den Franken zu schwächen. Aufgrund der heutigen Inflationszahlen müsste die Nationalbank die Zinsen anheben, aber politisch schwer durchsetzbar.

 
Wissen was wirklich kommt, weiss niemand... hier noch ein interessanter Artikel aus der NZZ:

Unterschiedlich interpretierte Entwicklung

am. ⋅ Immobilien zu finanzieren, ist so günstig wie selten. Zehnjährige Hypotheken sind für unter 3% zu haben, kurzfristige – z. B. Libor-Hypotheken – sogar für rund 1,5%. Diese Tiefzinsphase dauert nun schon einige Zeit, und immer mehr Leute fragen sich, ob die Zeit des billigen Geldes bald vorbei ist. Seit dem Herbst sind die Zinsen für eine fünfjährige Festhypothek immerhin um knapp 0,3 Prozentpunkte gestiegen. Die Nutzer des Comparis-Hypothekenvergleichsdienstes scheinen jedenfalls von steigenden Zinsen auszugehen, interessieren sie sich doch immer stärker für langjährige Festhypotheken. Comparis selbst wirft die Frage in den Raum, ob bald die letzte Gelegenheit für günstige Zinsen sei, mit dem Hinweis, dass zum Jahresende bereits ein Zinsanstieg bei den längerfristigen Hypotheken zu verzeichnen gewesen sei. Aber wie wahrscheinlich ist es, dass die Zinsen nun kontinuierlich steigen? Lohnt es sich unbedingt, schon jetzt alles auf die Karte langfristige Festhypothek zu setzen, auch wenn es günstiger wäre, einen Teil weiterhin über eine kurzfristige Libor-Hypothek zu finanzieren? Die Hypothekenexperten des VZ Vermögenszentrums sind anderer Meinung: Der absolute Tiefpunkt des Zinsniveaus möge zwar im Herbst erreicht worden sein. Aber dass es nun munter weiter aufwärtsgehe, sei angesichts der Tatsache, dass die Schweizerische Nationalbank (SNB) wegen der Frankenstärke das Zinsniveau explizit tief halten wolle, nicht besonders wahrscheinlich. Auch wenn die SNB nur die kurzfristigen Zinsen direkt festlegen kann, bleiben ihr genügend Instrumente, auch das lange Ende tief zu halten. Das VZ Vermögenszentrum rät den Kunden, für die die Planungssicherheit bei den Zinszahlungen nicht oberste Priorität hat, deshalb weiterhin zu einer Kombination aus Libor- und langfristiger Festhypothek. Der von Comparis festgestellte Zinsanstieg Ende Jahr wird eher auf einen saisonalen Effekt zurückgeführt. Ende Jahr (und im Sommer) ist die Nachfrage nach Hypotheken jeweils besonders hoch, was die Preise kurzfristig nach oben drücken kann.

 

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