Lüften trotz geringer Luftfeuchtigkeit?

Chrissi

Donator
03. Dez. 2007
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Hallo zusammen,

Seit über einem Jahr sind wir nun in unserem Eigenheim (Massivbau)und lüften wirklich immer täglich seither zweimal komplett das ganze Haus durch. Mehr geht unter der Woche momentan nicht da wir beide 100% arbeiten.

Auf jedenfall ist unsere rel. Luftfeuchtigkeit jetzt nur noch 30%, gleich nach dem lüften noch tiefer.

Reicht es dann denn nicht nur einmal pro Tag zu lüften? Am besten am Morgen da dann die abgegebene Feuchtigkeit sicher am höchsten ist? Meine Frau ist diesen Winter schon mehrmals erkältet, ich dafür weniger, komischerweise, normalerweise ist es eben umgekehrt und ich bin derjenige der anfälliger ist.../emoticons/default_biggrin.png.

Ich denke es liegt an der zu trockenen Luft (bei ihr).

Reicht es auch nach einem Jahr wieder normal zu lüften, oder sollte man am Anfang bis 2 Jahre wirklich überdurchschnittlich lüften, um den grössten Teil der Feuchtigkeit heraus zu bekommen /emoticons/default_confused.png

Liebe Grüsse

Chrissi

 
Bin kein Lüftungsexperte, aber versuch doch einfach das Lüften auf die Kritischen Bereich zu reduzieren

-Badezimmer nach dem Baden/Douchen

-Küche nach dem Kochen

-Zimmer mit vielen Pflanzen

-Zimmer mit dauerhaft abgesenkten Temperaturen

und beachte immer dein Hydrometer

und ja, 30% feuchtigkeit scheint mir schon etwas tief

Was ist den so eure Raumtempratur, 25c ?

 
Hallo Chrissi

Tippe mal auf Einschalenmauerwerk mit Aussendämmung EPS und ohne kontrollierte Lüftung.

Durch die EPS-Dämmung ist aussen eine Sperrschicht angebracht und die Baufeuchte kann somit von grundauf nicht über die Wände nach aussen diffundieren.

Das Lüften ist eine Möglichkeit durch einen Luftaustausch (mit Aussenluft) die Feuchte nach aussen zu befördern.

Bei einer rel. Luftfeuchte von 30% und weniger tauchen unweigerlich die genannten gesundheitlichen Probleme auf.

Mit einem Hygrometer könnt ihr auch folgendes Vorgehen umsetzen.

Die Fenster geschlossen lassen und die Raumfeuchte beobachten.

Im Bereich 40 - 60% rel. Luftfeuchte ist sie für uns Menschen angenehm.

Zur Zeit sind in der Aussenluft geringere Feuchteanteile vorhanden.

Am wenigsten am Morgen - will heissen wenn dieTemperaturen am tiefsten sind ist auch der Feuchteanteil in der Aussenluft am geringsten.

Lässt du durch Lüften diese Luft in euer Haus und erwärmst sie auf Raumtemperatur sinkt durch die Erwärmung die rel. Luftfeuchte zusätzlich.

Würde einen Hygrometer im Keller, genauer im Gangbereich des Kellers platzieren.

Einen weiteren im Gangbereich vom EG oder euren Wohnräumen (nicht im Durchzug).

In der momentanen Jahreszeit würde ich nur Lüften wenn die rel. Luftfeuchte ansteigt.

Ist die Luftfeuchte im UG permanent höher ist dies ein Anzeichen für Restbaufeuchte - ein Entfeuchter kann hier Abhilfe schaffen.

Am Wochenende - wenn ihr euch permanent im Haus aufhaltet - Lüften für den Luftaustausch gegen die CO2-Anreicherung.

Andy

 
Hallo Zusammen

Warum sollte man Lüften?

Die relative Luftfeuchte ist ein Grund aber nicht der alleinige. Es gibt Gerüche die man los haben möchte. Ebenfalls ist es gerade in Neubauten sehr oft vorzufinden, dass Luftschadstoffe beseitigt werden sollten. Zu guter letzt ist der CO2 Anteil ebenfalls sehr wichtig für das Wohlbefinden der Bewohner. Denn ist der zu hoch wird man sehr schnell Müde. Deshalb ist halt auch im Winter das Lüften sehr wichtig. Wenn die relative Luftfeuchte so tief ist, dann sollte man überlegen ob man mit Pflanzen oder ähnlichen natürlichen Massnahmen die relative Luftfeuchte etwas anheben kann. Ich würde aber nicht empfehlen die Feuchte bis gegen 60% ansteigen zu lassen. Wenn der Wert in der kalten Jahreszeit zwischen 30-45% einpendelt so ist das sicher gut.

Also gelüftet sollte weiterhin werden.

Eine endgültige Aussage kann man machen, wenn man die Temperatur zu diesem Wert kennt. Die QM und die Anzahl der Bewohner. Für mich stellt sich bei der Schilderung eher die Frage, ob dieser Neubau wirklich nach dem Stand der Technik Luftdicht gebaut ist, oder ob nicht doch ein Baumangel vorliegt. Denn so geringe Luftffeuchtigkeiten kenne ich nur aus älteren Häusern.

Gruss Bauprofi

 
Hallo

Hier noch ein paar Zahlen und Fakten:

Luftfeuchtigkeit ? Wikipedia

Ein bewusster Umgang mit dem eigenen Raumklima kann sich nur possitiv auswirken.

Ein oder kein Lüften am Abend hat folgende Vorteile:

Wenn ihr von der Arbeit nach Hause kommt, lüftet ihr wenn die Luft abgestanden riecht.

Die Luft von drausen hat einen höheren Anteil Feuchte.

Die möglicherweise höhere Raumfeuchte (gegenüber am Morgen) gibt euch einen Aufschluss über den Zustand eures Hauses.

___

Ist zu geringe Luftfeuchte nicht eine allgemeine Erscheinung in Neubauten mit Beheizung möglichst aller Räume und einem Kellergeschoss aus Beton mit funktionierender Feuchtesperre gegen Erdreich ??

Andy

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo zusammen,

Vielen Dank für eure Antworten.

@ Andy:

Du hast genau ins schwarze getroffen. Wir haben Einschalenmauerwerk mit Aussendämung und keine kontrollierte Raumlüftung. Wir haben nur ein Hygrometer, das ist im EG im platziert. Und alle Räume (ausser Technikraum und Keller) sind geheizt (drei Zimmer und Badezimmer im UG, Büro Küche und Wohnraum im EG, Schlafzimmer und Badezimmer im OG)

@ Louise 21:

Die Temperatur im Wohnbereich ist ca. 21°C, also 25°C wären mir echt zu warm.../emoticons/default_biggrin.png, ab 23° finde ich es schon zu heiss.

@ Bauprofi:

Heute morgen im Schlafzimmer im OG (Nur Schlafzimmer und Badezimmer sind im OG plus Estrich in der Dachschräge) hatten wir 41%, Temperatur ca. 19°C, das Schlafzimmer ist ohne Türe über eine Treppe mit dem EG verbunden. Du sagst das bei dieser Jahreszeit 30-45% normal sind, denkst aber bei uns mit 30% könnte ein Baumangel vorliegen /emoticons/default_confused.png

Da soll man noch drausskommen, zu hohe Luftfeuchtigkeit darf wegen Schimmelbildung nicht sein, zu tiefe könnte wieder ein Baumangel sein???

Gruss Chrissi

 
Kleiner Nachtrag:

Die ersten Monate war die Luftfeuchtigkeit schon höher, hatten dann leider noch kein Hygrometer, aber unser GU sagte uns jedesmal, wir sollen sehr gut lüften. in paar Holztüren mussten vom Schreiner noch nachjustiert werden, weil wahrscheinlich die Feuchtigkeit zu hoch war und sie sich verzogen hatten.

Pflanzen haben wir überhaupt keine /emoticons/default_ohmy.png

Wir sind ein 2 Personenhaushalt, beide Arbeiten 100%, sind also am Tag nicht zu Hause.

Gruss Chrissi

 
Kann euch beruhigen, bei uns herrschen in etwa dieselben Bedingungen (30-35%, morgens gegen 40%), wenn der ganze Tag niemand zuhause ist der Feuchtigkeit in die Luft bringt dann ist klar dass sie mit dem normalen Lüften schon stark absinkt. Da hatten wir schon 25%, ist ja logisch wenn ich Aussenluft um den Gefrierpunkt ins Haus bringe, das lässt den Prozentsatz locker um 5 oder mehr purzeln.

Als angenehm sind 40-50% anzusehen, unter 40% hat man trockene Schleimhäute und damit die Gefahr Erkältungen einzufangen.

Wir trockenen darum im Winter die Wäsche einfach im Wohnzimmer und benutzen ab und an einen Luftbefeuchter, unter 30 kamen wir aber nie (ausser gerade nach dem Lüften).

Im Keller haben wir momentan knapp 60%, in der Garage ebenso, im ersten Jahr nach dem Einzug war die Feuchte in den Wohnräumen ca. 10% höher.

Das ganze wird sich nun im März mit Regen und Temperaturen um 10 Grad merklich verändern, wenn die Feuchte in der Luft bleibt anstatt als Frost am Boden schnellt auch die Innenfreuchte nach oben.

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Da bin ich schon ein bisschen beruhigter das auch andere dieses "Problem" haben. /emoticons/default_smile.png

 

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