Mängel in Kunstharzfliessbelag auf Terrasse

wermiselli

Mitglied
16. Apr. 2008
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hallo zusammen,

wir wohnen nun seit gut drei monaten im neuen zu hause und erfreuen uns noch immer täglich an allem (fast allem;)) - es ist ein super gefühl und erfüllt uns mit tiefer dankbarkeit.

jedoch haben wir noch immer keine lösung (zwischen uns, architekt und ausführende firma) betreffend unserem SORGENKIND dem KUNSTHARZFLIESSBELAG:eek: auf der terrasse.

schon bei der abnahme haben wir den boden auf der terrasse mit eindeutigen worten und handfesten hinweisen bemängelt. vor gut einer woche kam nun die firma für die mängelbehebung. nun ja...das eine oder andere wurde so einigermassen anständig gemacht (muss man ja auch sagen) doch wurden die mängel nicht zu unserer vollen zufriedenheit behoben, sondern die schäden einfach mit weiteren mehr oder wenigen qualifizierten handgriffen beseitigt oder mit fugen überdeckt.

nun ja....jetzt fängt der fight an: keiner gibt nach bzw. wir wollen einen optisch ansprechenden belag - aussführende firma sagt, dass es fachmännisch und ohne mängel sei - andere firma (führt dassselbe handwerk auch aus) haben wir angefragt um einen augenschein zu nehmen (2. meinung) und das feedback war eindeutig: sowas kann einem kunden nicht zugemutet werden! beim architekten merkt man eine gewisse unbehagenheit, da dieser natürlich das ganze mal zum abschluss bringen möchte (kann ich irgendwie sogar verstehen:rolleyes:). somit fühlen wir uns alleine gelassen und auf eine expertise oder sogar rechtsstreit möchten wir verzichen.

so das mal im kurzabriss unserer lage. was kann man da tun? mit einem entgegenkommen in form von geld können wir nicht viel anfagen, da ja dann der boden auch nicht schöner ist - vor der erneuten mängelbehebung haben wir ein ungutes gefühl, da dann ja eh wieder die gleichen mitarbeiter kommen und bestimmt noch verschlimmbessern....ach es ist ein teufelskreis./emoticons/default_additional/42.gif

um hinweise zur verhaltenshinweise:confused: wär ich dankbar - weiss einfach im moment nicht, wie wir weiter kommen oder ob eine abfindung in form von max. einem 1/4 (denke, jedoch dass die ausführende firma darauf nicht eingehen wird da betrag aus deren sicht zu hoch) der gesamtkosten des bodens angenommen werden soll....doch dafür kann ich mir ja dann den boden nicht neu machen lassen, sondern lege nochmals 3/4 selber drauf.

danke für eure hinweise!

liebe grüsse,

wermiselli

 
salü wermiselli

also ich würde auf ein ausbessern bestehen und vor allem würde ich auch darauf bestehen, dass euch der architekt unterstützt, schliesslich habt ihr ihn ja auch bezahlt, um euch zu helfen, oder?! Er ist da ja mehr experte als ihr das wahrscheinlich seid und kann eher sagen, was da gesetzlich noch zu machen wäre.

habt ihr die arbeit denn schon bezahlt? falls nein würde ich glaube ich ganz frech die rechnung nicht bezahlen, bis die mängel zu eurer zufriedenheit ausgebessert worden sind!! guck doch mal ins OR/ZGB, ich bin mir fast ganz sicher, dass ihr da auch noch hinweise findet, was ihr bei mängeln machen könnt.

ich drück euch die daumen, dass ihr eine gute lösung findet!

liebe grüsse

 
stelle doch die passenden Bilder zum oder mit Beschrieb des Mangels ein..

 
salü pfälzer,

fand die zeit für foto machen noch nicht. daher erstmal die mängelbeschreibung in worten:

  • harzansammlungen (deswegen rutschgefahr)
  • div. tropfpunkte
  • stark erhöhte anschlussstreifen (bis zu ca. 1 cm) zur metallabdeckung für wintergartenvorbereitung (nicht ästhetisch bzw. sehr unsauber, verletzungsgefahr)
  • div. scharfkantige harzpunkte (verletzungsgefahr) verteilt auf die ganze fläche
  • farbliche abweichungen die sich mit dunkelgrauen punkten (handgrösse) bemerkbar machen
  • bei mängelbehebung (harzflecken an fensterrahmen, terrassengeländer usw. wurden entfernt) sind schäden an den besagten festinstallationen entstanden
  • optisch finde ich das gesamtresultat im vergleich zum beispiel-guss den wir bekommen haben absolut nicht akzeptabel! doch da dies leider so oder so gesehen werden kann, ist dieser punkt natürlich kein stichhaltiges argument und kann aus vielen sichtweisen interpretiert werden.
so das wärs mal für den moment. /emoticons/default_sad.png
hoffe lieber pfälzer, dass du damit was anfängen kannst und uns allenfalls noch supporten kannst.

mit dankbaren grüssen für feedbacks,

wermiselli

 
Hallo wermiselli,

ganz so einfach ist dies, ohne Bilder, oder weitere Angaben nicht. Diese Bechschichtungen verlangen schon ein ordentliches Maß an Fachwissen und Können. Leider versuchen sich an dieser Ausführung auch immer wieder viele, die es eigentlich nicht beherrschen bzw. nur das schnelle Geld sehen (bzw. machen wollen) ohne sich dafür viele Tage speziell ausbilden zu lassen.

Es gibt im Außenbereich meist 2 Varianten, einmal eine PU-Harzbeschichtung und eine EP-Harzbeschichtung, wobei natürlich beide für den Außeneinsatz geeignet sein müssen (Temperarturen, Frostbeständigkeit, UV-Beständigkeit und Rutschfestigkeit..).

Ich denke, dass gem. Deiner Mängelbeschreibung eine EP-Harzbeschichtung mit Quarzkörnern und anschließender Kopfversiegelung ausgeführt wurde?

Die "Harzansammlung" sind Flächen auf denen das Harz der Kopfversiegelung (klar oder farbig) über den Quarzkörnern vollflächig vorhanden ist und somit die Fläche nicht mehr rauh, sondern nur relativ glatt ist?

Hier hätte der Kollege wohl etwas zuviel aufgetragen, die Auftragrolle zu lange an dem selben Platz stehen lassen... wodurch dort natürlich ein Harzüberschuss vorhanden wäre.

Wäre dies so, hätte er es bemerkt, dann hätte er sofort mit Papiertüchern / Lappen den Überschuss aufsaugen und die Fläche, solange sie noch frisch war, wieder überziehen können. Merkt man dies zu spät, hat das Harz schon mit der Abbindung begonnen, dann ist es leider zuuuu spät.

Hier würde nur noch das abschleifen helfen.

Bei den "Tropfpunkten" lässt sich die gleiche Ursache, auch völlig unnötig, annehmen. Wenn er mit dem Auftragswerkzeug oder der Lammfellrolle (wenn zu satt getränkt) über der eigentlich fertigen Fläche umher fuchtelt, dann tropft es eben herunter. Merkt er dies sofort, kann er es auch beheben. Hat er aber wohl nicht!

Das mit dem "Anschlussstreifen" kann ich mir im Augenblick nicht richtig vorstellen. Ich weiß nicht, was Du mit dem Wintergartenanschluss auf dem Balkon meinst.

"Scharfkantige" Harzpunkte (oder Klümpchen) sind ebenfalls auf eine unsaubere Verarbeitung zurückzuführen. Hier wurde die Quarzkornmischung nicht sauber aufgezogen. Wenn solche kleinen Harzbröckchen herunterfallen, nicht bemerkt werden, so sollte man sie zumindest vor dem auftragen der Kopfversiegelung entfernen. Das geht dann noch problemlos.

Die farblichen Abweichungen müsste man erst einmal sehen, so könnten sie mehrere Ursachen haben....

Die entstandenen Kratzer oder sonstigen Spuren bei der Mangelbeseitigung an den Fenstern oder Geländerposten bestätigen eigentlich meinen Eindruck von der Arbeitsweise und dem "Fachwissen" des Ausführenden.

Bei allen Arten von Beschichtungen ist es oberste Pflicht alles rundum stehende Material oder entsprechende Einbauten, unbedingt, durch wirklich sehr sorgfältiges Abkleben zu schützen.

Ist das Harz erst einmal hart geworden, lässt es sich nur noch mit "grobem Werkzeug" entfernen, welches natürlich wiederum seine Spuren hinterlässt. Da ist alles zu spät, ein gravierender Mangel durch unsachgemäße Vorbereitung und Schutzmaßnahmen. Das geht voll auf die Kappe des Unternehmens. Da braucht es gar nicht zu diskutiern bzw. zu versuchen sich herauszureden.

Wenn der Gesamteindruck nicht dem entspricht was man Dir als Muster anfertigtet, dann würde ich dies auch so nicht akzeptieren. Du hast Dich für die Qualität gem. Muster und somit für den Ausführenden entschieden. Wenn die Ausführung "der Grundlage zur Auftragsvergabe" nicht entspricht, dann entspricht sie auch nicht mehr der "Dir damals zugesagten Eigenschaft/Qualität" und ist somit zu rügen/zu bemängeln.

Erlaube mir aber noch die Frage, wie viele Beschichtungen hat denn Dein Architekt schon ausgeschrieben, überwacht und abgenommen? Mir scheint, das auch hier die Erfahrung mit Bodenbeschichtungen etwas fehlt. Es ist leider sehr häufig so, dass dies Art von Oberflächengestaltung nun auch im privaten Wohnungsbau gewünscht wird, viele Architekten damit aber keine praktische Erfahrungen haben. Da wird dann eine Offerte eingeholt, möglichst preiswert, gehofft dass der Ausführende ein Profi ist und weiß was er macht.... und wenn nicht, dann hält man sich eben zurück... zumindest habe ich diesen Eindruck nach Deiner Schilderung.

Nur als Beispiel möchte ich Dir einen Fall aus meiner Praxis schildern, damit Du verstehst was ich meine: Ich hatte eine Bodenfläche von rund 800 m? insgesmat 3 Mal von den betreffenden Unternehmen ausführen lassen, bis es endgültig Mangelfrei war. Dies war für das Unternehmen ein Verlust in 6-stelliger Höhe, aber für mich und den Auftraggeber eine Notwendigkeit. Sie hatten es nicht verstanden diese Fläche planeben und ansatzlos herzustellen. Nach dem 2. misslungenen Versuch hatte ich dem Unternehmer dann vorgeschlagen ein mir bekanntes Unternehmen mit der Ausführung zu beauftragen, was er letztendlich selbst einsah und somit zumindest den Auftrag abschließen konnte. Er hat danach nie wieder Beschichtungen angeboten!

Dort wo diese Bodenflächen tagtäglich ausgeführt werden, in der Industrie, hätte man diesen Unternehmer längst vors Werktor gesetzt und das Geld einbehalten.

Ohne nun die Bilder uns somit das tatsächliche Ausmaß gesehen zu haben, fürchte ich, dass man bei Dir einfach nochmals die Beschichtung abschleifen und neu aufbauen muss. Wenn Höhe ausreichend vorhanden ist, dann reicht auch ein sauberes "anschleifen" und erneuter Aufbau. Dieser muss dann wieder mit der Grundierung beginnen..... und dann wie gehabt, aber natürlich in einem Arbeitsgang, ohne Arbeitspausen (keine Minute oder Sekunde.. einfach durcharbeiten), muss die Beschichtung homogen aufgetragen werden.

Natürlich sollte auch das Wetter passen! Kalte Temperaturen oder Feuchte (Morgennebel,...) mag so ein Harz überhaupt nicht! /emoticons/default_biggrin.png

Gruß vom Pfälzer

 
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salü pfälzer,

wow das ist ja mal ne antwort - DANKE dir für deine mühe! /emoticons/default_additional/114.gif

gestern wars für gute fotos bereits zu dunkel als ich nach hause kam. werd heute nochmals schauen.

so wies aussieht möchte der chef der firma mit seiner crew in der kommenden woche nochmals kommen....mir graut! ... und bei den minderkosten bleiben sie stur. den angebotenen betrag find ich lächerlich.....und so oder so: meinen wunschboden in der geforderten qualität bekomme ich davon auch nicht!!!! für mich im grunde genommen ein lächerlicher kompromiss.

unser architekt hatte zum ersten mal mit so einem boden zu tun. da fehlt es wohl def. an fachwissen und wir baden den "mist" nun aus. ich bin es leid und auf der anderen seite mag ich auch nicht streiten und mich immer rechtfertigen.

doch mein bauchgefühl sagt mir: diese firma wir den boden nicht abschleifen und neu aufbauen. die werden allerhöchstens die groben mängel (für dessen behebung sie ja schon 2 mal bei uns waren und es noch immer nicht auf die reihe gebracht haben) beheben und dies sicherlich mit dem optischen endresultat, dass wir uns wünschen.

liebe grüsse,

wermiselli

 
salü pfälzer,

wow das ist ja mal ne antwort - DANKE dir für deine mühe! /emoticons/default_additional/114.gif

liebe grüsse,

wermiselli
Hallo wermiselli,

keine Ursache, habe ich doch gerne für Dich gemacht /emoticons/default_wink.png

Dass Deinem Architekten hier die Erfahrung und somit nun der Willen euch zu helfen fehlt (womit auch, wenn er nicht weiß wie er mit der Situation der mangelhaften Leistung umgehen muss?), hatte ich mir fast schon gedacht.

Hier gäbe es die Möglichkeit, dass er sich von einem wirklich erfahrenen Kollegen die Tipps holt oder sich von diesem helfen liese! Wenn er dies denn möchte? Könnte ihm natürlich auch peinlich sein, aber Du hast ja immerhin das Honorar bezahlt, also solltest Du auch 100% Leistung erhalten.

Falls Du den Produkthersteller kennst (gelesen auf Kübel, oder im Angebot/Offterte....) dann solltest Du dort einmal anrufen und die Gegebenheiten schildern.

Die Hersteller haben ja in der Regel einen fachbezogenen Anwender-Außendienst, welcher auch genau solche Bauherrenreklamationen begutachtet. Natürlich vorrangig im eigenen Interesse, da egal wer Schäden verursacht, das Produkt als solches immer mit genannt und schlecht geredet wird!

Also, solch einen Anwendungsberater kommen lassen, am besten zeitgleich mit dem Ausführenden (oder auch anderweitig) und die Fläche sowie deren optische Ausführung beguachten lassen.

Es könnt durchaus sein, dass der Hersteller, aus Imagegründen, bereit wäre z. B. das benötigte Material zur kompletten Sanierung kostenlos bereitzustellen. Dann könnte der Handwerker noch seine Lohnleistung einbringen und alle könnten zufrieden sein! Ein Versuch wäre es auf alle Fälle wert.

Wenn, dann wäre es noch ideal, wenn bei der erneuten Ausführung, der Anwendungsberater zugegen wäre. Da könnte er (dies sind ja meist Vollprofis) gleich den Ablauf und die Arbeitsqualität überwachen und ggf. einschreiten.

Gruß vom Pfälzer

 

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