ok, bevor wir uns verzetteln:
Ich behaupte nicht, dass die von dir angesprochenen Probleme nicht existent wären. Ich bemängle lediglich die "Verpackung" - eben das Gesamtpaket "Kampf um die Rechte der Männer".
Es ist ein Kampf gegen Ignoranz und mutwilligem Sexismus. Es nicht als Kampf zu bezeichnen, bedeutet die Schwere der Lage nicht zu begreifen.
Wie gesagt gefällt mir dein Blog - und du weist auf die vorhandenen Probleme hin.
Danke.
Als reisserisch und Wahrheiten zum Zweck der Propaganda verheimlichend kann ich dir als erstes deinen Eintrag "Eine Anekdote aus dem Patriarchat" nennen:
Dieser Blogeintrag beschreibt ausdrücklich ein Einzelschicksal und soll aufzeigen, dass die Sache nicht so einseitig war, wie sie immer dargestellt wurde und wird.
Du stellst die Situation eines Adligen und einer Adligen im Mittelalter dar und schliesst deine Schilderung mit "Wer kann da noch behaupten, dass Frauen damals keine Macht gehabt hätten?" Ich sage, was hat die Macht vereinzelter adliger Frauen gegen die Übermacht der Männer zu bieten?
Nicht nur gab und gibt es mächtige Frauen, die Macht ausgeübt haben, sondern Frauen üben auch in Form von Manipulation und durch den Einsatz ihrer Körper subtil Macht auf Männer aus.
Adlige machten im Mittelalter wohl nicht gerade eine Merheit der Bevölkerung aus. Und aufs "normale" Volk könnte die Geschichte nicht übertragen werden.
Wie so viele vor dir übersiehst auch du, dass nur ein unbeschreiblich kleiner Teil aller Männer Macht hat. Die restlichen Männer mussten genauso unter der Machtlosigkeit leiden wie die Frauen. Und oft genug wurden sie in Kriegen verheizt und umgebracht. Während Frauen sich mit den Siegern arrangieren konnten.
Bekannt sind hingegen eher all die Greueltaten, die von Männern egal welcher Herkunft begangen wurden. Und vor diesem Hintergrund erscheint das traurge Schicksal eines Adligen nicht gerade als repräsentativ.
Niemand hat behauptet, dass diese Anekdote repräsentativ sei, dass behauptest nur du. Es mag sein, dass Männer viel Gewalt ausüben, doch sind sie es vorallem, die unter dieser Gewalt zu leiden haben. Wer wurde und wird in Kriege gezwungen? Wer muss die zerstörten Gesellschaften anschliessend wieder aufbauen? Welches Geschlecht wird wohl als verbrauchbare Ressource betrachtet?
Ein alleiniges Aufzeigen von "Diskriminierung" und Fordern nach "Gleichberechtigung" ist nicht konstruktiv.
Doch, denn sie zeigt aktuelle Mängel im System auf.
Nehmen wir das Beispiel der Armee. (Ich bin übrigens selbst kein Befürworter der Armee). Wie stellst du dir eine Lösung vor? Eine Armeepflicht für Männer wie Frauen? Für jedermann (und -frau) freiwillig? Armee ganz abschaffen?
Eine kleine, professionelle Armee ohne Wehrpflicht. So wie es in weiten Teilen Europas der Fall ist.
All diese Möglichkeiten werden und wurden bereits politisch diskutiert. Hier geht es darum, abzuschätzen, ob und in welchem Umfang es die Armee überhaupt braucht. Die Stellung des Mannens ist nur ein Diskussionspunkt unter vielen.
Doch bei allen Diskussionen wird der Mann lediglich als verbrauchbare Ressource dargestellt. Oder kennst du einen einzigen Medienartikel, der die einseitige Wehrpflicht als männerfeindlich und gegen die Gleichberechtigung zuwiderlaufendes Phänomen bezeichnet?
Ich wette mit dir, dass das Geschlecht das dominierende Thema wäre, wenn alleinig Frauen von der Wehrpflicht betroffen wären. Doch umgekehrt gönnst du den jungen Männern in den Kasernen diese Fokussierung nicht. Wie entlarvend.
Beteilige dich an den vorhandenen Diskussionen oder mach konkrete Vorschläge, wie die Gleichstellung auszusehen hat.
Siehe oben. Indem ich die Wehrpflicht aus männerrechtlicher Sicht betrachte, beteilige ich mich bereits an der Diskussion. Oder ist diese Sichtweise für dich nicht valid?
Dann kommst du vielleicht weiter.
Wenn du meinst.
Was ich mit all dem sagen will:
Um "die Männerechte" zu kämpfen sehe nicht als erfolgsversprechend.
Warum tolerierst du vorhandenes Unrecht? Nur weil keine Schwarzen, Frauen oder andere typische Opfergruppen involviert sind?
Aber wenn man die Themen einzeln angeht und entsprechend "verkauft", könnte es mit der Gleichberechtigung schrittweise klappen.
Wovor hast du Angst? Warum dürfen bei dir die Sachen nicht beim Namen genannt werden?
"Gleichberechtigung" selbst sagt ja bereits aus, dass es ein Gleichgewicht geben soll. Und dazu müssen beide Seiten berücksichtigt werden.
Warum schliesst du dann die männliche Hälfte und deren Kampf für ihre Rechte aus?
Beispielsweise geht die "Häusliche Gewalt" Männer wie Frauen etwas an. Da sollte also der Ansatz lauten: wie lässt sich häusliche Gewalt überhaupt verhindern bzw. wie ist damit umzugehen? Dies ist keine Frage der Geschlechtertrennung und das verstehe ich unter Gleichberechtigung.
Nur das Problem ist, dass häusliche Gewalt in den Medien bisher primär als von Mann zur Frau ausgehend betrachtet wird und nicht umgekehrt. Männliche Opfer werden nachwievor massivst vernachlässigt oder sogar verhöhnt. Denn bisher wurde schön nach dem Prinzip der Geschlechtertrennung und gegen alle Gleichberechtigung nur weibliche Opfer berücksichtigt.
Andere Themen sind etwas an den Haaren herbei gezogen, wie etwa die Diskrimierung in der Bildung.
Warum werden diese Probleme dann von offizieller Stelle bestätigt? Wenn sie so sehr an den Haaren herbeigezogen wurden?
Hier zum Beispiel eine Studie aus Deutschland vom Bundesministerium für Bildung und Forschung:
http://www.femdisk.com/content/download/Bildungsmisserfolg.pdf
Denkst du, dass der Ingenieursmangel aus natürlichen Gründen entstanden ist?
Wenn du Söhne hättest, würdest du nicht auch wollen, dass sie gleiche Chancen auf Bildung haben wie Mädchen?
Ich habe zum Beispiel erlebt, dass Arbeitskollegen am Töchtertag die Söhne mitgebracht haben. Da findet die Gleichberechtigung bereits im Kleinen statt - ohne grossem Tamtam.
Laut offizieller Beschreibung des Tochtertages auf der Homepage, sind jedoch für Jungs andere "Beschäftigungen" vorgesehen, als für Mädchen. Das kannst du auf meinem Blog nachlesen (natürlich mit Verweisen auf offizielle Quellen - nicht dass du noch denkst, ich hätte das alles erfunden):
http://sonsofperseus.blogspot.com/2008/10/feministische-indoktrination-der.html
Hier die Homepage für die Jungen am Tochtertag:
http://www.diejungs.ch/cms_jungs/front_content.php?changelang=13
Zum Schluss möchte ich einfach noch den Tipp geben, nicht so oft "20 Minuten" als Quelle zu nehmen - die sind nämlich bekannt für reisserische, schlecht recherchierte Artikel...
Mit einem etwas offenerem Geist hättest auch du feststellen können, dass 20 Minuten bei weitem nicht meine einzige Quelle ist.