mauern bei Gefriertemperaturen

holdi5

Mitglied
22. März 2008
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als ich gestern am ostersamstag die Baustelle betrat, sah ich frisch gemauerte mauern, die nicht geschütz sind, dafür durchnässt und schneebedeckt waren. Der mörtel war teilweise noch nicht vollständig gebunden.

laut dem baumeisterverband sollte unter 5 grad nicht gemauert werden.

können die mauern an stabilität verlieren?

genügen mörtelbahnen , oder ist ein vollfugiges mörtelbett besser?

 
Hoi Holdi,

frag doch gleich am Dienstag den Polier oder Bauleiter, ob dem Mauermörtel ein Frostschutz oder Abbindebeschleuniger beigegeben worden ist. Bei diesen Temperaturen bindet der Mörtel schon länger ab. Bis 5°C wird ohne Zusätze gemauert, mit chemischen Zusätzen kann man auch bei unter Null mauern.

Das Mauerwerk darf einfach nicht belastet werden, solange der Mörtel nicht richtig abgebunden hat (Balkenlage, Deckenauflager).

Dass die Mauern (Mauerkronen) nicht ordentlich abgedeckt worden sind, ist schon nicht optimal bei solchem Wetter - erstens lässt man neue Feuchte in Form von Schnee und Tauwasser ins Mauerwerk, andererseits lässt man noch die Reste einer gewissen "Eigenwärme" des Mörtels entweichen.

Baust Du mit GU oder Architekt? Der Architekt sollte diese Abdeck- Position in seinen Submissionen - ergo im Vertrag - drinn haben.

Schöne Ostern, bud.

 
danke bud für die antwort,

wir bauen mit dem architekt, welcher uns einen festpreis garantiert (690 000 fr.)

für baumeisterarbeiten sind 145 000 fr. kalkuliert.

da letzte nacht minus 5 grad temperaturen geherscht haben, hoffe ich das die sichtbar durchfeuchtete mauer keinen schaden genommen hat. morgen werde ich die lage mit architekten besprechen.

 
Meine Baumeister sagten: betonieren ist kein Problem bis -5 Grad, aber Mauern geht nicht, da der Mörtel nicht beton ist und deshalb nicht abbindet.

 
... und weil das "Stein auf Stein" Spiel bei Minustemperaturen wirklich keinen Spass mehr macht und die Arbeit danach wird.

Das Problem ist weniger der Mörtel, der bindet schon ab, aber das Risiko ist gross, dass die Steine stellenweise mit einer dünnen Eisschicht überzogen sind, die als Trennschicht wirkt, d.h. der Mörtel haftet dann nicht mehr an den Steinen.

 
Also es ist auch ein Problem des Mörtels. Da der Mörtel Wasser braucht zum Abbinden kann er bei gefrorenem Wasser gar nicht richtig abbinden.

Es ist so, dass der Mörtel selber beim Abbinden Wärme erzeugt, diese reicht aus, um das Abbinden auch bei Minustemperaturen zu gewährleisten. Jedoch unter -5 Grad sehe ich da auch keine Möglichkeit.

Übrigens:

Das abdecken des Mauerwerks ist im Einheitspreis für das erstellen des Mauerwerks einzurechnen. Muss also nicht separat ausgeschrieben werden. Somit ist es auf jeden Fall auszuführen. Würde da auf jeden Fall eine Mägelrüge mache und die Situation mit Foto und Bericht dokumentieren. Dann kannst du reagieren, wenn der Gipser kommt und meint er könne keine Grundputz aufziehen, da die Wände zu feucht sind.

 
wie lange dauert eine bauaustrocknung, bis die Aussenisolation montiert werden kann? gibt es da normen?

maur3.jpg

maur2.JPG

 
Es gibt eine Testmöglichkeit:

Eine Plastikfolie an die Hauswand montieren und mit einer Dämmplatte (Wegen der Sonneneinstrahlung) schützen.

Nach ca. 2 Tagen darf sich keine Feuchtigkeit zwischen Wand und Plastikfolie bilden.

 

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