Tja ... Bis zum Limit, das im Vertrag steht, den Ihr mit dem Archi abgeschlossen habt. Wenn da nichts steht (es sollte etwas stehen, denn das ist einer der zuverlässigsten Gründe, warum sich Bauherr und Bauführer streiten, und das weiss eigentlich jeder Architekt und Bauführer), dann wirds schwierig.
Ein Teil der Kosten dürften "Sowieso-Kosten" sein, die unvermeidlich anfallen, aber in der Offerte vergessen wurden (ein beliebter Trick, um günstigere Offerten schreiben zu können, sollte der Archi eigentlich auch wissen ...), und also unbedachte Folgekosten einer früheren Entscheidung sind.
Beispiel: Willst Du einen Elektro-Rauchfilter aufs Dach, dann sind die Montagekosten gemäss Offerte möglicherweise nur dafür, dass jemand das Teil dort befestigt, es kommen aber noch unvorhergesehene, jedoch sehr wohl vorhersehbare Kosten für das Elektrokabel hin zum Filter dazu ("Elektroanschluss bauseits").
An manchen Kosten könntet Ihr auch selber schuld sein, weil Ihr gewisse Entscheidungen zu treffen versäumt habt und Euer nachträgliches Einverständnis z.B. den Bau aufgehalten hätte, oder weil sich manche Kosten logischerweise aus anderen ergeben. Wenn Du z.B. statt Laminat Parkett wählst, darf der Bauführer schon davon ausgehen, dass Du weisst, dass auch das Verlegen teurer wird.
Die Handwerker dürfen davon ausgehen, dass der Architekt als Erfüllungsgehilfe weisungsberechtigt ist, d.h. Ihr könnt nicht den Rückbau anordnen, wenn das OK vom Bauführer kam.
Ihr solltet abwägen, was die Budgetdisziplin im Verhältnis zum guten Einvernehmen zur Bauführung wert ist. Grabenkriege zwischen Architekt, Bauführung und Bauherrschaft können nämlich auch ganz schön teuer werden. Den Bau bewohnen, unter Mängeln und Planungsfehlern und mangelnder Ausführungskontrolle leiden tust aber nur Du.