Mehrkosten trotz Kaufvetrag für schlüsselfertige Erstellung

Jozilla

Mitglied
05. Juni 2011
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An dieser Stelle mal ein Hoi zusammen /emoticons/default_smile.png

ich lese schon einige Zeit im Forum mit, seit meine Frau und ich uns entschlossen haben ein Haus zu kaufen. Wir kaufen ein Haus schlüsselfertig, der Kaufvertrag sowie der Baubeschrieb wurden seitens GU und von uns unterschrieben.

Nun hat uns der GU mitgeteilt das der Unterlieferant für die Wintergartenmarkise seinem Lieferant gekündigt hat und beim neue Lieferant die Gartenmarkise rund 450.- + MwSt. teuerer ist.

Müssen wir uns diese Mehrkosten trotz unterschiebenen Verträgen gefallen lassen?

Meines Erachtens nach ist der Kaufpreis im Kaufvertrag bei schlüsselfertiger Erstellung fix und kann nicht mehr nach oben oder unten angepasst werden oder irre ich mich da?

Danke im Voraus für euren Input!

Gruss jozilla

 
Meines Erachtens nach ist der Kaufpreis im Kaufvertrag bei schlüsselfertiger Erstellung fix und kann nicht mehr nach oben oder unten angepasst werden oder irre ich mich da?
Für den konkreten Fall bin ich überfragt. Was steht denn konkret im Vertrag dazu? Da ist üblicherweise alles im Detail geregelt, auch die Fälle von HandwerkerWechseln.

Btw: Wenn Du hier im Forum etwas rumliest, wirst du feststellen, dass die meisten, die "Schlüsselfertig" gebaut haben, so im Schnitt 5-15% Mehrkosten hatten. Stell den Betrag mal sicherheitshalber zur Seite...

 
Die meisten hatten aber Mehrkosten, weil sie die Ausstattung geändert hatten resp. Zusatzoptionen gewählt hatten. Das ist was anderes. Allerdings ist es sicher richtig, auch bei einem GU-Vertrag mit Fixpreis auf jeden Fall 10-20'000.- zusätzlich aufwerfen zu können, denn kleine Änderungswünsche ergeben sich eigentlich immer.

Wenn die Markise Teil des GU-Vertrags ist und es keine explizite Klausel bez. Handwerker-Wechsel, etc. gibt, dann können die Mehrkosten kaum auf euch abgewälzt werden.

Aber erfahrungsgemäss versuchen diverse Architekten und erst recht viele Handwerker solche Mehrkosten auf den unwissenden Kunden abzuwälzen. Unser Elektriker hatte auch stinkfrech eine Rechnung gestellt, die "zufälligerweise" grad 10% über der Offerte war (da noch immer viele Leute glauben, dass 10% Mehrkosten grundsätzlich zu akzeptieren wären). Hab ihn dann freundlich darauf hingewiesen, dass das nicht geht, was er nasenrümpfend akzeptieren musste. War übrigens nicht sein einziger Betrugsversuch. Deshalb stets auf der Hut sein beim Bau ...

 
Also im Baubeschrieb steht nichts drin. Im Kaufvertrag lediglich:

- "Nicht im Kaufpreis inbegriffen sind allfällige weitere Mehrkosten für die von den Käufern verlangten zusätzlichen baulichen Änderungen......"

- "Die Verkäuferin ist befugt, von sich aus kleine Projektänderungen, welche sich während der Bauausführung als notwendig oder zweckmässig erweise, kostenlos vorzunehmen, sofern die fachgerechte Ausführung und die Qualität der Bauten keine Einbusse erleiden."

Das hat meiner Meinung nichts mit beidem zu tun, ich als Käufer verlange ja keine baulichen Änderungen. Das zweite passt eher auch nicht, eine Lieferantenwechsel ist ja auch keine "Projektänderung" in diesem Sinne.

Ansonsten steht nix zu zusätzlichen Kosten (ausser Geometer natürlich) im Vertrag.

Interessant für mich währe zu wissen ob diese 5-15% Mehrkosten vom Bauherr gewünscht Änderungen waren oder eher vom GU untergeschobene Kosten.

 
Interessant für mich währe zu wissen ob diese 5-15% Mehrkosten vom Bauherr gewünscht Änderungen waren oder eher vom GU untergeschobene Kosten.
Das ist ja das Dilemma: Offiziell sind diese natürlich fast ausschliessliche "gewünschte" Änderungen. Praktisch gesehen will aber kaum jemand mit den in den offiziellen Budgets offerierten Bädern, Küchen, Böden und sonstigen Ausbau leben. Denn wer kauft sich ein Haus oder eine Wohnung, um dann einen deutlich tieferen Standard zu haben, wie er in den meisten Mietwohnungen üblich ist?

Wir haben zum Glück ohne den GU fertig ausgebaut, aber haben die Richtofferten beim Sanitär und Elektriker erhalten. Da war z.B. die aller aller allerbilligste Badewanne - nottabene die mit Abstand hässlichste und unpraktischte - von Richner offeriert, die nicht einmal in anständiger Zeit lieferbar gewesen wäre (da sie ja eh niemand bestellt). Oder dann wurden keinen Duschtrennwände offeriert, sondern nur die Stange für den Duschvorhang (was nie funktioniert hätte und erst recht nicht hübsch ist). Oder der Elektriker hat keine 3fach Steckdosen offeriert, da diese doch unwesentlich teurer sind als die 1fachen. Ich könnt damit ewig weitermachen. Und bei meinen Bekannten, die mit GU gebaut haben, war das genau gleich.

Drum wie gesagt: Legt 5-10% sicher auf die Seite für zusätzliche Wünsche. Die kommen.

 
Wenn der GU einen anderen Sublieferanten hat, dann ist das SEIN Problem! Wenn im Baubeschrieb eine Markise vorgesehen ist, dann hast du Anrecht auf eine. Mehrkosten dürfen dadurch NICHT entstehen!

Der GU probiert hat mal......Einfach entsprechend schriftlich antworten.

 
Das ist ja das Dilemma: Offiziell sind diese natürlich fast ausschliessliche "gewünschte" Änderungen. Praktisch gesehen will aber kaum jemand mit den in den offiziellen Budgets offerierten Bädern, Küchen, Böden und sonstigen Ausbau leben. Denn wer kauft sich ein Haus oder eine Wohnung, um dann einen deutlich tieferen Standard zu haben, wie er in den meisten Mietwohnungen üblich ist?

Wir haben zum Glück ohne den GU fertig ausgebaut, aber haben die Richtofferten beim Sanitär und Elektriker erhalten. Da war z.B. die aller aller allerbilligste Badewanne - nottabene die mit Abstand hässlichste und unpraktischte - von Richner offeriert, die nicht einmal in anständiger Zeit lieferbar gewesen wäre (da sie ja eh niemand bestellt). Oder dann wurden keinen Duschtrennwände offeriert, sondern nur die Stange für den Duschvorhang (was nie funktioniert hätte und erst recht nicht hübsch ist). Oder der Elektriker hat keine 3fach Steckdosen offeriert, da diese doch unwesentlich teurer sind als die 1fachen. Ich könnt damit ewig weitermachen. Und bei meinen Bekannten, die mit GU gebaut haben, war das genau gleich.

Drum wie gesagt: Legt 5-10% sicher auf die Seite für zusätzliche Wünsche. Die kommen.
Nun gut, ich weiss nicht, was du unter "offiziell" und "inoffiziell" verstehst. Ich gehe aber mal davon aus, dass jeder den Baubeschrieb vorher liest und sich informiert, welchen Standard er für das offerierte Budget in Küche und Bad und für Bodenbeläge erhält resp. ob sich das mit den eigenen Ansprüchen grob deckt.

Wenn dann nur 10'000.- für Sanitär und 15'000.- für Küche inklusive sind und z.B. für Zimmer-Bodenbeläge 60.-/m2 verlegt veranschlagt sind, dann ist klar, dass man entweder sehr tiefe Ansprüche haben muss (was nix falsches ist!) oder es entsprechend teurer kommt. In solchen Situationen muss man dann bereits locker insgesamt ab 25'000.- aufwärts (um mal eine willkürliche Zahl zu nennen) zusätzlich bereitstellen, um überhaupt auf einen "durchschnittlichen Standard" zu kommen (was auch immer das heisst, natürlich). Das hängt aber vom Architekten / GU ab, wie er die Budgets veranschlagt. Oftmals sind die in der Tat sehr tief, um einen tiefen Kauf-/Baupreis zu suggerieren. Bei unserem Architekt war das anders, der hatte bereits realistische Budgets vorgesehen für eine Standard-EFH Ausstattung, weshalb unsere Mehrkosten fast ausschliesslich explizite "Sonderwünsche" resp. "Zusatzoptionen" waren, die bewusst gewählt wurden (Komfort-Lüftung, Multimedia-Verkabelung, Zeptrion, Ausbau Keller, etc.).

Wer eine Ausschreibung mit sehr tiefen Budgets hat (kommt leider oft genug vor), der sollte in der Tat eher ab 50'000.- aufwärts (wären wohl gegen 10% vom Hauspreis) noch mit einplanen, um den Standard zu heben und zusätzliche Wünsche zu befriedigen.

 
Hi Leute, ich danke für die vielen Rückmeldungen. Da ich nicht der einzige in der Überbauung bin der diesen Brief bekommen hat, hat sich ein freundlicher Nachbar in spe ins Zeug gelegt und mal ein Musterbrief verfasst, wo wir diese Mehrkosten zurückweisen werden.

Den Standardausbau haben wir denn auch nicht genommen, wir haben auch so an die Mehrkosten von 40k über dem Standard drin, die wir aber eben wie sirupflex schon richtig bemerkt hat, selber gewünscht. Diese Mehrkosten sind in den Baubeschrieb miteingeflossen, d.h. die Extrawünsche sind alle schon drin. Mit dem Elektriker haben wir dann separat einen Vertrag über die gewünschten Extras gemacht (ich hab nicht vor mehrere Häuschen zu bauen, da darfs schon etwas mehr sein, so mit Multimediaverkabelung, cat. 7 patchkabeln und Serverschrank, etc).

Da hoffe ich doch, das der GU nicht noch mehr "Zusatz-Kosten" von sich aus veranschlagt. Das Budget wurde schon sehr ausgereizt und da "nervt" jeder weiter Franken den wir investieren müssen, schliesslich wächst das Geld ja nicht auf Bäumen.

 

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