Mineralschaum Dämmplatten an KS Wand Erfahrungen?

Stromi5

Mitglied
21. Jan. 2007
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Bei uns läuft das Baugesuch und wir haben noch ein paar Sorgen bezüglich dem Wandaufbau.

Im Moment ist unser Favorit:

Innenputz 5mm

Kalksandstein 150mm

Mineralschaumplatte 140mm+160mm

STO AES Abschirmgewebe eingebettet in

Aussenputz 10mm

U-Wert soll kleiner als 0.14 sein für Minergie oder gar Minergie-P

Aber nun zur Frage:

Wer hat Erfahrungen mit den Mineralschaumplatten als Aussendämmung?

Daten der Platten:

Calciumsilikat

<115kg/m3

Wärmeleitfähigkeit 0.045W/mK

Dampfdiffusionszahl 3

Anbieter sind:

Röfix Minipor 045

Xella Multipor

Hasit Minipor

STOtherm Cell

Vielen dank schon jetzt für eure Berichte

 
Gemäss SIA V242/1 beträgt die Solldicke des Grund- oder Einschicht-Putzes an Wänden innen 10 mm und aussen 15 mm.

Die Sollmasse dürfen in örtlich begrenzten Zonen (Unebenheiten des Untergrundes) um max. 5 mm unterschritten werden.

Deshalb: Ausführung der Gipserarbeiten nach SIA V242/1 oder gemäss den Anwendungsvorschriften des Putzherstellers verlangen (und überprüfen).

Der Aufbau scheint sonst in Ordnung zu sein. Der Kalksandstein besitzt eine hohen Wärmespeicherfähigkeit und glättet damit die Temperaturschwankungen innerhalb des Gebäudes.

 
Hallo Hausi,

danke für die Angabe der minimaldicke des Putzes. Werden wir so ändern.

Aber eben, wer hat solche Platten schon verwendet und wie sind die Erfahrungen mit denen.

und vorallem 2 Platten aufeinander kleben?

Grüsse aus dem Fricktal

Stromi5

 
@Stromi

Wie Hausi gesagt hat ist der Wandaufbau i.O. mit dem Anmerkungen beim Putz.

Was den U-Wert der Wand angeht ist dieser auch in Ordnung für Minergie. Fürs P wird es aus meiner Sicht nicht reichen. Da hst du zu wenig Reserven drin. Da müsste dann schon alles andere stimmen. Beim Minergie-P musst du U-Werte um 0.1 erreichen.

Die Frage ist dann auch noch wie die Anschlüsse und Details gelöst sind.

Aber Minergie ist mit diesen Werten problemlos erreichbar.

Aus meiner Sicht würde ich allerdings auf ein anderes Dämmmaterial gehen. Die Wanddicke ist doch enorm. Mit der Korrektur beim Putz bist du dann auf 48 cm und hast einen U-Wert von 0.14. Du verlierst damit Wohnraum. Zum Vergleich die Wandstärke bei unserem Haus (Minergie-P) Der beträgt mit einem U-Wert von 0.09 lediglich 43 cm.

Da würde ich nochmals über die Bücher.

Herzliche Grüsse

Rolf

 
Guten Abend Rolf,

danke für deine Infos, also meine wanddicke ist im Baugesuche mit 48cm eingegeben. Du hasst recht dass dieser Dämmstoff nich optimal ist. Ich dachte halt er ist sehr diffusionsoffen und keine grosse Umweltbelastung. Eine wirklich gute alternative fehlt mir leider im Moment.

Was ich zuerst favorisiert habe waren

13mm Fermacell

87mm Brettstapel (dübelholz)

300mm Isofloc

25mm Pavatex

40mm Konterlattung

15mm Lärchenschalung =480mm

Beim Keller bin ich noch nicht ganz sicher

Wegen XPS oder Foamglas.

Aber deine Isolationstärke unter der Bodenplatte (in einem Berich von dir gelesen) ist schon sehr eindrücklich.

Was hasst du da verwendet?

Viele Grüsse

Geri

 
Hallo Geri

Ich kenne leider den Preis nicht für die Mineralschaumplatte. Da es ein neues Produkt ist, könnte es recht teuer sein.

Habe ich das richtig verstanden, dass du einen Holzbau in Erwägung gezogen hast?

Da fährst du mit diesem Wandaufbau in jedem Fall gut. Isofloc ist heute nicht mehr viel teurer als Glas- oder Steinwolle.

Wenn Holzbau, dann schau dir doch einmal das Schulersystem an. Pius Schuler Home

Wenn dir die Diffusionsoffenheit wichtig ist, wäre das ein ideales System, welches man aber "konsequent" anwenden sollte. D.h. kein Fermacell auf die Wände und zupappen etc. Das System kommt ohne Dampfsperre aus. So angewendet ist auch günstiger als die anderen Systeme. Das haben wir durchgerechnet und wurde uns auch von einem Kollegen, der Architekt ist bestätigt. Wenn es um Dämmmaterial geht ist auch Schafwolle sehr gut geeignet und auch bezahlbar.

Beim Keller würde ich auf Foamglas verzichten. Das Zeugs ist unbezahlbar. Wir haben XPS, konkret das Jackodur verwendet. Habe aber das Ganze in D gekauft. 650 m3 haben mich weniger als die Hälfte des Schweizer Preises gekostet. Das waren dann ca. 30'000 Franken!

Wenn du keinen bindigen Boden hast, geht auch ein lastabtragendes EPS. Eine Perimeterdämmplatte sollte von der Statik her funktionieren. Dieses Material ist in jedem Fall für solche Sache zugelassen. Das kommt dann auch nochmal günstiger als XPS.

Wenn Fragen sind, melde dich einfach hier im Forum oder per PN.

Herzliche Grüsse

Rolf

 
Guten Abend Rolf,

wir haben beids mal angesehen Schuler und Bresta.

BrestaŽ - Das Ökomodul für den Systembau.

Beim Schuler System binn ich mir nicht ganz sicher wie es da mit dem Leim aussieht, wegen dem Formaldehyd (oder PUR). Wie sind da deine Erfahrungen?

Das Bresta wir ohne Leim nur gedübelt. Ist sicher einiges teurer als Schuler, da ca. 2.5x mehr Holzmasse verwendet wird. Ich war (binn) der Meinung, dass mehr Masse dem Klima im Wohnraum gut tut. Wie sind da deine Erfahrungen?

Also für den Mineralschaum habe ich ein Angebot für 320.-/m3 +Kleber. (Das Foamglas ist ca. 500.-/m3)

Was für einen Jacodur Typ hasst du und zu welchem Preis konntest du den bekommen?

Bei uns wir Lehmboden zum Vorschein kommen. So war es bei den Parzellen daneben.

Viele Grüsse

Geri

 
Hallo Geri

Wenn ich deinen Preis bei einer 160 mm Platte anschaue, dann komme ich auf CHF 51.20. Ich habe für eine 160er Jackodur pro m2 34.95 (inkl. MWST) bezahlt. Wenn ich nun den gleichen U-Wert entgegensetze, den ich mit der 160 mm Jackodur erreiche, dann kommst du mit dem Mineralschaum auf fast den doppelten Preis, heisst ca. CHF 64.-.

Foamglas würde ich knicken. Das brauchst du nicht. Bei lehmigem Boden wasserdichten Beton verwenden, die Fugen sauber abdichten und die Isolation drauf. Und vorallem die Lichtschächte entwässern, resp. eine Drainage rund um die Hütte.

Wegen Schuler: ich weiss, dass es schon bald so klingt, als würde ich für Schuler arbeiten. Das ist nicht so. Aber ich habe mich intensiv mit den einzelnen Systemen auseinandergesetzt. Das Schuler-System ist zwar nicht das Allein-Seelig-Machende. Aber es ist gerade für Minergie- oder Minergie-P-Bauten das günstigste und effizienteste und aus meiner Sicht das Beste.

Herzliche Grüsse

Rolf

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Hallo Rolf,

ja das ist sicher so, dass das System für Mienrgie und -P sehr gut geeignet ist, da es den Wandaufbau sehr schlank macht.

ok XPS für die Kellerwände, aber zu dem Preis von dir glaube ich nicht, dass ich das jetzt noch bekommen kann. Hasst du da eine gute Bezugsquelle in D. Ich habe nur Preise um die 36Euro gefunden, aber nicht in Franken.

Aber habe ich es richtig verstanden, die XPS hasst du nur im Keller und Bodenplatte verwendet? Das OG ist etwas anderes?

Grüsse

Geri

 
Hallo Geri

Ich habe meine Platten bei Goetz + Moritz in Bad Säckingen bezogen. Die machen dir ein Angebot. Es kommt halt auf die Menge an. Aber bei dir käme es bei einfacher Verlegung nur schon beim Keller so um die 200 m2. Das gibt dann auch einen rechten Rabatt. Frag mal Herrn Lindemann.

Das ist ja sowieso genau neben deiner Haustür. Dann zahlst du auch nicht so viel für den Transport. Bei mir waren es zwei Lastenzüge. Ich hatte knapp 600 m2!

Herzliche Grüsse

Rolf

 
Guten Abend Rolf,

also das mit dem Keller wäre jetzt gelöst, vielen Dank.

Aber jetzt binn ich glaub wieder bei meiner ersten Frage.

Das heisst ich muss mich jetzt mal endlich entscheiden, wollen wir für das EG und OG Holz oder Stein. (Ja da gibts schon einige Disskusionen).

Für Holz spricht halt wirklich die schlanke bauweise, wie du schon gesagt hasst. Nachteil ist in meinen Augen halt, dass es sehr empfindlich gegen Wasser ist (Fäulniss, Schädlingsbefall)

Stein ist für mich auch ein Argument, wenn es um weniger Wohnraumgifte geht (PU,Formaldehyd).

Für die Kalksandsteinlösung fällt mir aber halt einfach keine vernünftige Dämmung ein, oder sehe ich das falsch?

Der Mineralschaum wäre Ideal, aber der Preis und die schlechteren Dämmwerte sprechen gegen ihn.

Also, es gibt noch einiges zu bedenken.

Grüsse

Geri

 
Hallo Geri

Eine Gegenfrage: woher hast du den Einwand betreffend Schädlingsbefall, Fäulnis etc.

Wir haben ein 360 Jahre altes Ferienhaus in den Bergen. Da sind noch alle Wände original. Das verstehe ich jetzt wirklich nicht...... Das Ding wird noch weitere Jahrzehnte überstehen.

Holz ist ein genauso guter Werkstoff wie Ziegel, Kalksandstein etc.

Betrachte es doch einmal aus Sicht der grauen Energie. Wieviel graue Energie steckt in einem Massivbau und wieviel in einem Holzbau?

Wieviel Wasser bringst du mit einem Massivbau ins Haus, der jahrelang noch drin bleibt?

Ich will hier nicht gegen den Massivbau sprechen. Aber das Argument mit Fäulnis und Schädlingsbefall zieht nicht.

Punkto Wohnraumgifte:

Was wirst du denn in den Zimmern für Möbel aufstellen. Sind die alle formaldehydfrei. Was trägst du für Kleider. Reine Naturprodukte? Was ist in deinen Schuhsohlen.

Und wie sieht es dann im Haus mit Kittfugen, Plättlikleber und mit all den Sachen aus Plastik etc. etc. aus.. Bitte entschuldige, wenn das ein wenig bissig rüberkommt.

Ich denke, dass die Holzindustrie im speziellen die beiden genannten Holzbauer, sich da schon Gedanken gemacht haben.

Du kannst nicht keimfrei wohnen und leben. Und die Studien zeigen ja immer mehr, dass wir unser Immunsystem durch "keimfreiheit" kaputt machen. Gebt doch dem Immunsystem endlich wieder etwas zum Arbeiten

So und jetzt Feuer frei....

Herzliche Grüsse

Rolf

 
Hallo Rolf,

ich bevorzuges es sogar wenn die Reaktionen bissig sind.

Also ich bin in einem Haus, das mehr als 300 Jahre alt ist gross geworden. Das heisst die Steine sind 300Jahre alt. Der Dachstuhl wurde aber schon mehrmals ersetzt. War selber dabei, als wir es vor 10 jahren wieder einmal machen mussten.

Wobei die 50jährigen Balken viel schlechter dran waren als die welche schon mehr als 100jahre alt waren. Diese ganz alten waren noch so voller Russ (so wie man sagt war mal ein offenes Feuer im Haus), dass die Schädlinge ihre mühe hatten.

Nein, wir ist klar dass Holz am richtigen Ort lange halten kann. Ich habe Kollegen im Wallis, die machen dort Luftgetrocknetes Fleisch, wieso, weil die Luftfeuchtigkeit dort sehr tief ist. In meiner Region ist das nicht der Fall, wir haben dafür etwas zu viel Nebel. Und mit Holz kenne ich mich auch etwas aus, wir machen das Holz :95:für die Heizung aus eigenen Beständen selber (15 Ster/a).

Wie gesagt, zu beginn war es für mich das einzig richtige mit Holz zu bauen, aber im Moment stecke ich etwas in der Sackgasse.

Und wegen dem Formaldehyd geht es mir um die Reduzierung der Menge, klar kann mann nicht alles umgehen. Schadstoffe sind immer häufiger anzutreffen, aber eben die Konzentration macht es aus so denke ich mal. Da ich in der Kunststoffindustrie meine Brötchen verdiene, sehe ich auch dass die Gesamtbelastung nichts mit einer Norm zur Einzelbauteilbeurteilung gemeinsam hat.

Aber ich bin sicher bereit Kompromisse einzugehen, ansonsten wir unser neues Haus im Herbst 2008 nicht fertig haben werden. Deshalb bin ich auf der Suche nach Erfahrungen mit alternativen. Eben wie z.Bsp Sandkalkstein mit Mineralschaum.

Schade nur, dass der nicht so gut dämmt wie PU.

Trotzdem Danke für deine Beiträge

Viele Grüsse

Geri

 

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