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Kalkfarben verbinden sich durch die vorzügliche Bindekraft des Kalkes fest mit frischen Untergründen, wirken pilztötend und sind sehr wasserdampf- und sauerstoffdurchlässig, können bei Beregnung aber vorübergehend dunkel und fleckig werden. Sie sind nicht geeignet für reine Zementputze, von denen sie schnell wieder abwittern. Bei der Verarbeitung haben sie reizende und ätzende Wirkung (Augen schützen!).
Die getrocknete Oberfläche ist spannungsarm und erscheint mineralisch matt.
Anwendung:
Kalkfarben eignen sich für Innen und Außen, auf alte Kalkanstriche, Kalkzementputze und Stein.
Als historisch tradiertes Anstrichmittel finden sie zwar noch Verwendung in der Denkmalpflege, kommen aber wegen ihrer Eigenschaft, sich mit den schwefeligen Anteilen der Luft (Abgase) zu verbinden und zu Gips zu verwandeln, außen kaum noch zum Einsatz.
Kalkfarben sollen dünn aufgetragen werden (streichen, rollen, oder spritzen) und dürfen nur langsam trocknen, also weder in der Sonne noch bei stärkerem Wind aufgebracht werden. Bei Innenanstrichen ist für die erste Woche ausreichend Luftfeuchtigkeit zu gewährleisten. Die Verarbeitungstemperatur muss mindestens 5°C betragen. In der Regel genügen Grund- und Schlussanstrich.
Kalkfarben sind im übrigen nur begrenzt, etwa ein halbes Jahr, lagerfähig.
Gruss Tumpiv