mineralverputz oder silikonverputz?

sometimes

Mitglied
19. Okt. 2012
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hallo, wir müssen die aussenfassade unseres 100 jährigen hauses neu machen lassen. der alte putz ist abgespitzt und ein grundputz ist schon gemacht. der fassadenbauer will jetzt so ein fertigabrieb mit farbe und silikonanteil drauf machen. wir gingen aber von mineralverputz und 2x mit farbe streichen aus! was ist besser? bin sehr froh um euere tipps und erfahrungen. danke

 
Hallo sometimes

Ist denn nicht bei der Auftragsvergabe ein Systemaufbau festgelegt worden? Um welchen Silikonverputz handelt es sich denn? Welche Farbe sollte denn verwendet werden?

Grundsätzlich sollte bei einem so alten Bauwerk ein diffusionsoffener Aufbau gewählt werden, welcher zu Mauerwerk passt, dies sollte vorher berechnet sein. Auch die Farbe sollte dem entsprechend sein. Als Optimal haben sich Kalkbasierte Farben für so alte Gebäude bestens bewährt und habe in der Langzeitbetrachtung die längsten Lebensdauern.

Gruss Bauprofi

 
Hallo Bauprofi

Wir sind absolute greenhorns. Nach dem Abspitzen haben sie Haftkleber ( weiss nicht genau, wie das genannt wird ) und danach Grundputz aufgetragen. Das musste 2-3 Wochen trocknen und jetzt kommt die nächste Phase. Er will einen farbigen Oberputz von 'Marmoran' mit Silikongehalt drauftun. Ich will, Bauchgefühl, Mineralputz und 2x Streichen. Das Haus war schon grün und sollte es wieder werden.

Gibt es kalkbasierte Farben mit Silikon? Unsere Finanzen sind knapp und wir können es uns nicht leisten, nach 3-4 Jahren wieder Gerüst aufzustellen und zu verputzen, malen.

Du merkst, Bauprofi, wir sind Banausen und haben keine Ahnung.

Danke für deine Antwort.

freundlicher Gruss

sometimes

 
Hallo sometimes

Ich würde auch die Variante mit Mineralputz + 2x streichen empfehlen. Der Putz sollte dann natürlich auch mit einer Silikatfarbe (Mineralfarbe) gestrichen werden. Idealerweise wird der Putz zuerst noch Hydrophobiert, oder es gibt auch Hydrophob eingestellte Silikatfarben. Kalkfarben werden meistens nur noch in der Denkmalpflege eingesetzt und sind auch nicht so langlebig wie Silikatfarben.

Der Siliconharzputz ist auch diffusionsoffen, hat aber einen grossen Kunststoffanteil. Sein Vorteil ist, dass er sehr wasserabweisend ist.

Gruss

Tumpiv

 
Hallo Tumpiv

Kalkfarben werden nicht nur in der Denkmalpflege eingesetzt und sie sind eher langlebiger als Kunststoffvergütete Farben!

An sometimes

Das Beste wäre wenn der Handwerker, dass was er bisher aufgebracht hat mal genau Angibt, Hersteller und genaues Produkt. Danach ist auch eine unabhängige Empfehlung auszusprechen.

Gruss Bauprofi

 
@ Bauprofi

Kalkfarben verbinden sich durch die vorzügliche Bindekraft des Kalkes fest mit frischen Untergründen, wirken pilztötend und sind sehr wasserdampf- und sauerstoffdurchlässig, können bei Beregnung aber vorübergehend dunkel und fleckig werden. Sie sind nicht geeignet für reine Zementputze, von denen sie schnell wieder abwittern. Bei der Verarbeitung haben sie reizende und ätzende Wirkung (Augen schützen!).

Die getrocknete Oberfläche ist spannungsarm und erscheint mineralisch matt.

Anwendung:
Kalkanstrich%20Kirche.jpg


Kalkfarben eignen sich für Innen und Außen, auf alte Kalkanstriche, Kalkzementputze und Stein.

Als historisch tradiertes Anstrichmittel finden sie zwar noch Verwendung in der Denkmalpflege, kommen aber wegen ihrer Eigenschaft, sich mit den schwefeligen Anteilen der Luft (Abgase) zu verbinden und zu Gips zu verwandeln, außen kaum noch zum Einsatz.

Kalkfarben sollen dünn aufgetragen werden (streichen, rollen, oder spritzen) und dürfen nur langsam trocknen, also weder in der Sonne noch bei stärkerem Wind aufgebracht werden. Bei Innenanstrichen ist für die erste Woche ausreichend Luftfeuchtigkeit zu gewährleisten. Die Verarbeitungstemperatur muss mindestens 5°C betragen. In der Regel genügen Grund- und Schlussanstrich.

Kalkfarben sind im übrigen nur begrenzt, etwa ein halbes Jahr, lagerfähig.

Gruss Tumpiv

 

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