Minergie: Maximal 24 Grad im Winter?

guybrush

Mitglied
06. Jan. 2009
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Ich wohne nun seit Sommer 2010 in einer Neubau-Eigentumswohnung mit Minergie-Standard.

Erst war alles toll und von der KWL war ich auch begeistert, bis dann der Winter kam.

Da musste ich dann entrüstet feststellen, dass obwohl ich den Heizregler voll aufgedreht habe, maximal 23-24 Grad Innenraum Temperatur erreiche, was für mein Empfinden viel zu niedrig ist (ich habe es halt im Winter zuhause gern schön behaglich wo ich mit ca. 26-27 Grad auch im tiefsten Winter im T-Shirt rumsitzen kann.

Ich habe mich dann an die Bauleitung gewandt und diese teilte mir mit, dass bei Minergie bauten lediglich eine mindest Temperatur von 21(!) Grad vorgeschrieben sei, alles was darüber liege sei gut! - Weiter hatte er mir noch gesagt, dass, wenn man die WP so laufen lassen würde, dass mehr als 24 Grad möglich wären, man schon bald mal mit der SIA in Konflikt kommen könne.

Nun meine Frage an euch: Ist das wirklich so, dass bei Minergie-Bauten 24 Grad Maximaltemperatur als ausreichend erachtet werden?!

Weil von einer Neubau-Heizung (egal ob Minergie oder nicht) würde ich eigentlich schon mind. 28 Grad erwarten, bei voll aufgedrehtem Heizregler.

Oder muss ich nun in meiner Neubau-Wohnung im Winter immer noch einen Elektro-Heizofen laufen lassen, wie "in früheren Zeiten"?

 
Die Problematik ist ja dass eine Heizung optimal ausgelegt werden muss. D.h. man muss eine Überdimensionierung vermeiden. Und deshalb wird von typischerweise 21°C ausgegangen. 24°C ist eigentlich schon total überheizt und führt den Minergiegedanken ins absurde.

Frage: Warum muss man zu Hause im T-Shirt rumsitzen im Winter?

 
Ich hatte ja im Prinzip gar nie die Wahl ob Minergie oder nicht, ich will einfach nicht Energie sparen auf Kosten der Behaglichkeit (bin wohl somit ein Befürworter der 5000-Watt Gesellschaft /emoticons/default_biggrin.png ).

Frage: Warum muss man zu Hause im T-Shirt rumsitzen im Winter?
Weils bequem ist?
 
Bist wohl ein "Gfrörli". :) Ich sitz auch grad auf dem Sofa im T-Shirt bei 21 Grad.

Im Ernst: 24 Grad ist schon über dem Standard. Mehr kannst du nicht erwarten. Sonst musst du ein EFH bauen.

 
Es gibt noch die Hoffnung, dass es an der zu hoch eingestellten KWL liegt und ich einfach nur immer Kalt habe weil der Durchzug zu gross ist.

Die Komfortlüftung wird nächste Woche bei mir noch auf das minimum der benötigten Luftmenge gesetzt...

 
Also ich sitze auch bei 21° Raumtemperatur in T-Shirt und kurzen Hosen rum. Ich habe keine KWL nur ne Bodenheizung

 
Kurz zur Anmerkung: Wir reden hier von der maimaltemperatur, die die Heizung hergibt, da ich eigentlich der Meinung bin die Heizung müsste im Winter nicht "voll aufgedreht werden" um 24Grad zu erreichen... Deshalb ging ich von einem maximalwert von 28Grad aus, so dass man noch etwas "spazig" hat... /emoticons/default_smile.png

 
Die Heizungsanlagen können, dürfen heute keine grossen Reserven haben....das widerspricht dem Gedanken an Energieeinsparung. Zudem ist klar definiert, welche max. Leistung per m²/Jahr für die Beheizung erlaubt sind.

Die persönlichen Vorlieben für eine gewisse Raumtemperatur hätte man ggf. vorab angeben müssen, wobei auch dann die Möglichkeiten begrenzt gewesen wären. Ideal für solche Wünsche wäre ein älteres Häuschen/Objekt gewesen.. im dem man ganz nach persönlichem Wunsch (max. begrenzt vom eigenen Budget) die Raumtemperatur hätte wählen können.

Auch ist heute bekannt, dass Heizungsanlagen besser voll laufen, als dass sie wegen dem überdimensionieren der Leistung, nur im Teillastbereich arbeiten würden... insofern.. ist es wohl augenblicklich eher "normal" was bei Dir vorgesehen wurde.

Also..evtl. mal ein "Langarm T-Shirt" kaufen... ggf. reicht dieses ja schon für eine spürbare Verbesserung.

 
Ich hatte ja im Prinzip gar nie die Wahl ob Minergie oder nicht, ich will einfach nicht Energie sparen auf Kosten der Behaglichkeit (bin wohl somit ein Befürworter der 5000-Watt Gesellschaft /emoticons/default_biggrin.png ).

Weils bequem ist?
Das wundert mich jetzt schon ein wenig, natürlich hatten Sie die Wahl ob Minergie oder nicht, denn Sie haben die Wohnung ja gekauft und da hatten Sie die wahl zu kaufen oder eben nicht zu kaufen.

 
Hallo Guybrush

Das problem an den heutigen Heizungen im Minergie-Standard dass man die Anlagen nur noch auf 20 Grad Wohnräume und 22 Grad Nasszellen auslegen darf.

Das heisst, dass alles über 20/22Grad schon mehr ist, als man erwarten darf.

Das Problem ist die Behaglichkeit, welche nicht mehr Berücksichtigt wird.

Zudem ist es so, dass die Bodenheizung bei -8Grad Aussentemperatur auf ca. 35Grad Vorlauf eingestellt wird. Das heisst, dass bei 0 Grad Aussentemperatur die Vorlauftemperatur nur ca 28 Grad ist.

Das heisst, dass die Raumtemperatur gar nicht mehr so hoch kommen kann und sogar die Böden fühlen sich nicht mehr warm an.

Viele denken, dass sie Bodenheizung haben und somit wählen sie Steinplatten. Am Schluss fühlen sich die Steinplatten eiskalt an.

Kleiner Tip:

Es gibt ein Lüftubgsgerät für KWL, welches die Luft ebenfalls erwärmt. Dies ist aber kein Wiederspruch zu Minergie, da dieses Gerät die Luft über eine Wärmepumpe erzeugt.

(kleiner Zusatz: im Sommer kann die Luft auch gekühlt werden. Nicht wie eine Klimaanlage aber um etwa 2-3 grad auf die Aussentemperatur)

Im Neubau muss es aber individuell abgeklärt werden mit diesem Gerät da es eine Leistungsaufnahme von 700W hat bei Höchstleistung :).

Lg Sternli71

 
Die Wohlfühltemperatur ist sehr subjektiv. Mehr wie 22 Grad empfinde ich persönlich als zu warm. Meine Schwiegereltern haben jeweils ca. 24 - 25 Grad und ich geh fast drauf mit der Wärme (T-Shirt ist da schon Pflicht!). Sie frieren dafür bei uns (21 - 22 Grad) ;-)

Im Sinne des Umweltschutzes finde ich es jedoch vernünftig, dass die Maximaltemperatur limitiert wird. Da besteht meiner Meinung nach noch ein sehr grosses Energieeinsparpotential.

 
Merci für eure bisherigen Antworten! Also scheint das heute durchaus im normalen Bereich zu liegen, dass man die Heizung im Winter in der Maximaleinstellung laufen lassen muss (wieso hat man denn überhaupt einen "Heizregler" in jedem Zimmer, da würde ja "an" und "aus" auch reichen... /emoticons/default_confused.png )

Und auch das mit der sog. "Vorlaufzeit" (ist ja auch beim Wasser so) bedaure ich sehr bei den blöden Minergie bauten. Denn so schön warme Bodengeheizte Platten wie man sie von einer nicht-Minergie Bodenheizung kennt sind 100x Wohlfühliger als die kalten "vorgeheizten" Minergie Platten, da kann wohl niemand was dagegen sagen! /emoticons/default_tongue.png

Und ich persönlich würde da lieber NICHT Energiesparen und dafür auf schön warmen Platten rumlaufen. /emoticons/default_mad.png

Allerdings denke ich je länger je mehr, dass mein aktuelles Problem (kalte Hände im t-shirt bei 24 Grad) mehr an der Komfortlüftung liegen als an der Heizung.

Diese sollte jetzt (bzw. seit gestern) auf die minimal nötige Luftzufuhr eingestellt sein.

Ich werde dies nun mal "testen" und sonst mal für ein paar Stunden diese ganz zukleben, um zu sehen, ob ich einen Unterschied merke.

Und notfalls kauf ich mir einfach eine Elektro-Ölheizung als "Zusatzheizung" und die ganzen "Energiesparer" können mich mal. Denn "Energie" kann ich glücklicherweise soviel brauchen und verschwenden wie ich will. /emoticons/default_cool.png

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
es ist wohl eher so, dass sich unserer gesellschaft, als das ölzeitalter in den siebziger jahren so richtig an fahrt gewonnen hat, sich laufend an wärmere temperaturen gewohnt hat. der menschliche körper hat sich an diese «luxus»-temperaturen gewöhnt und findet kühlere temperaturen schnell als komforteinbusse.

dies fällt mir bei personen auf, welche noch einem haus mit holzheizung für küche und wohnzimmer und restliche räume ohne heizung aufgewachsen sind. diese empfinden ein haus bzw. wohnung mit mehr als 22° als unangenehm warm und überheizt.

zudem habe ich auch schon gehört, dass im winter die erwähnten hohen heiztemperaturen mit geringer luftfeuchtigkeit den möbel langfristig nicht gut tun. vermutlich auch parkettböden und so...

 
Allerdings denke ich je länger je mehr, dass mein aktuelles Problem (kalte Hände im t-shirt bei 24 Grad) mehr an der Komfortlüftung liegen als an der Heizung.
Diese Aussage habe ich schon des öftern gehört ...

23 Grad Raumtemperatur, aber alles was man anfasst/berührt fühlt sich kühl bzw kalt an; Tischplatte, Ledercouch, Fliesen (trotz Bodenheizung) etc

Gruss

Flat E.

 
Diese Aussage habe ich schon des öftern gehört ...

23 Grad Raumtemperatur, aber alles was man anfasst/berührt fühlt sich kühl bzw kalt an; Tischplatte, Ledercouch, Fliesen (trotz Bodenheizung) etc
Also "dumme Komfortlüftung". /emoticons/default_biggrin.png - Wobei ich sagen muss, dass die im Sommer sehr angenehm ist, nur halt im Winter nicht... /emoticons/default_sad.png

 
....und die ganzen "Energiesparer" können mich mal. Denn "Energie" kann ich glücklicherweise soviel brauchen und verschwenden wie ich will. /emoticons/default_cool.png
Genau, nach mir die Sintflut, denn der Strom kommt ja aus der Steckdose.......
 
Obwohl ich ein "Gfrörli" bin, mag ich überheizte Räume gar nicht. Wir haben konstante 21 Grad im Wohnzimmer. Die Schlafräume haben wir sogar die meiste Zeit gar nicht geheizt und somit ist es dort auch relativ kühl, ca. 18 Grad (bei wärmerer Temperatur schlaf ich schlechter). Mir tut trockene Heizungsluft gar nicht gut, ich merke es überall, an den Schleimhäuten, Haut, Haare darum hab ichs lieber kühler und gut befeuchtet.

 

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