Minergie Zertifizierung Ja/Nein?

Nuvola

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29. Jan. 2015
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Hallo,

Mich würde eure Meinung interessieren, ob wir die Minergie Zertifizierung machen sollen oder nicht. Persönlich ist es uns nicht wichtig, aber vielleicht macht es durchaus sinn? Was spricht dafür, was dagegen? Immerhin kostet die Zertifizierung etwas und der Mehrwert ist fraglich??? Zur Info: Wie bauen mit Schwörer Minergie Standard (mit Komfortlüftung und WP) und uns wurde gesagt, dass Schwörer sowieso einen Drucktest machen würde und die Zertifizierung nicht wirklich viel bringen würde.

Was denkt ihr?

Liebe Grüsse,

Nuvola

 
Hallo Nuvola

Die Minergie-Zertifizierung, so behauptet man, bringt bei einem Verkauf der Liegenschaft einen Mehrwert. Nun habe ich gestern diesen Artikel gelesen. Wenn ich das so lese, wird eine Zertifizierung in Zukunft wohl nicht mehr viel bringen.

Du schreibst von einem Drucktest. Es stellt sich dann wohl auch die Frage, nach welchem Standard zu zertifizieren möchtest. Den Drucktest (Blower-Door-Test) benötigst erst ab Minergie-P.

Und zum Schluss noch der Hinweis, dass Banken teilweise für zertifizierte Gebäude günstigere Hypotheken anbieten. Bei vielen Banken sind diese speziellen Hypotheken offenbar nicht mehr im Angebot.

Grüsse

Tom

 
Je nach Kanton kriegst du auch Subventionen, wenn du gewisse Standards erreichst. Meines Wissens im Kanton Bern 20kCHF für Minergie-P. Wenn du also sowieso gut dämmst und einen Drucktest machen lässt, wäre abzuklären ob sich ein gewisser Mehraufwand für die Zertifizierung eventuell sogar finanziell lohnt.

 
Subventionen, Wiederverkaufswert und Hypotheken sind wohl die Argumente. Das musst du nur noch den Kosten gegenüberstellen ;)

Wenn sowieso schon alles nach Minergie Standard gebaut ist, dann geht es ja nur noch um die Kosten für die Zertifizierung an sich und nicht mehr darum Minergie Konform zu bauen.

Bei den Hypotheken muss man allerdings sagen dass es sich nur bedingt lohnt. Der Abschlag für die Minergie Hypothek ist meist etwa in dem Rahmen den man mit der Bank eh aushandeln kann. Auf die Minergie Hypothek gibts dann nämlich meist keinen weiteren Rabatt.

 
Hallo!

Auch ein Thema, mit dem ich mich gerade auseinandersetze. Subventionen sehe ich als einzigen Anreiz für eine Zertifizierung, die gibt es aber kaum noch, jedenfalls nicht bei mir. Bessere Hypothekarangebote sind bei der momentan niedrigen Zinslage nicht wirklich ein Argument. Das was dir eine Bank zusätzlich wegen Minergie gibt, gibt eine andere auch - einfach anders begründet. Wiederverkaufswert? Ist doch genauso vernachlässigbar und die Situation in 10 oder 20 Jahren auch wieder anders.

Ich kenne zwei Bauherren. Der eine hat Minergie-P gebaut und nicht zertifizieren lassen. Der andere hat Minergie gebaut und sich die Plakette ans Haus gemacht. Beide haben ihre Gründe. Ich habe mich noch nicht entschieden, tendiere aber zur nicht-zertifizierung.

Kennt jemand die Kosten für die jeweiligen zertifizierungen? Die sind ja bei Minergie, -A, -P unterschiedlich.

 
Wenn ich sehe was alles als Minergie nur ohne Zertifizierung verkauft wird (schlussendlich enspricht dann oftmals ganz vieles eben nicht Minergie), dann bevorzuge ich ganz klar ein zertifiziertes Gebäude. Da ist das dann eben nicht nur Marketing-Blabla sondern wurde von einer unabhängigen Stelle geprüft und bescheinigt.

Bei unzertifizierten ist es normalerweise leider eben nicht nur das Zertifikat das fehlt.

Daher von mir aus ein ganz klares Voting für Zertifikat, vor Allem im Bereich der höherwertigen Zertifikate (-P/-A/-Eco).

Gruss gulx

 
Da der Unterschied zwischen normalem Baun und Minergie kaum mehr da ist, braucht es dafür auch eher kein Zertifikat. Ausser es gibt Geld dafür.... ;-)

Ich sehe es daher wie gulx, wenn Minergie mit Zertifikat dann nur für ein -P/-A/ -Eco .... da macht es doch Sinn für den Wiederverkauf dass das mal jemand geprüft hat!

 
Ohne Gegenleistung würde ich nie MinergieP bauen!

Es gibt doch immer mehr stimmen, die Nachteile von MinergieP sehen.

War auch an einem Vortrag von Josef Jenni, dem Erfinder des Sonnenhauses.

Der hat sein erstes Sonnen MFH in Burgdorf noch nach Minergie P gebaut.

Die beiden neuen Sonnen MFH von Josef Jenni in Burgdorf wurden ohne MinergieP gebaut und sind noch wirtschaftlicher und günstiger als das Erste.

Alle 3 haben eine 100 % solare Deckung für Warmwasser und Heizung.

Josef Jenni hat klar gesagt, für ihn sei ohne Minergie P zu bauen wirtschaftlicher, ökologischer und billiger.

Ich hätte auch lieber ohne MinergieP gebaut.

Aber ich bekomme mit Minergie P Fr. 100.-- pro m2 und darf das Grundstück 10 % mehr bebauen und habe 10 % mehr Ausnützungsziffer.

 
Ich hätte auch lieber ohne MinergieP gebaut.

Aber ich bekomme mit Minergie P Fr. 100.-- pro m2 und darf das Grundstück 10 % mehr bebauen und habe 10 % mehr Ausnützungsziffer.
na also, dann ist das doch perfekt?

Ich baue auch nach Minergie P bzw. A... das Zertifikat brauche ich aus den selben Gründen wie Du..... aber gebaut hätte ich auch mindestens so, auch ohne Minergie....

Ich wüsste nicht was jetzt an der Minergie Bauweise nicht ökologisch gemacht werden darf? Oder wieso man Minergie P nicht wirtschaftlich bauen darf wenn man die gute Dämmung so oder so haben will?

Einziger Nachteil ist die relativ teure Zertifizierung.....

 
Beim Zertifikat zu sparen ist meiner Meinung nach falsch gespart. Hat bei uns CHF 750 gekostet. Das ist wirklich nicht viel. Zudem haben wir so Subventionen erhalten welche die Kosten für die Zertifizierung um ein Mehrfaches übertroffen haben. Auch müssen die beteiligten Handwerker schriftlich bestätigen ,dass sie den Anforderungen entsprechend gearbeitet haben (jaja, ich weiss, Papier nimmt alles an).

Wir haben zudem freiwillig noch einen Blower-Door-Test gemacht und da mussten ein paar Handwerker noch nachbessern.

Gruss, Thomas

 
Wir wollten zuerst ohne Zertifizierung bauen und haben uns dann schlussendlich doch für eine Zertifizierung entschieden.

Die Mehrkosten für die Zertifizierung kosten ja wirklich nicht sehr viel. Aber was bei uns z.B. einiges mehr gekostet hat, ist die Beschattungsautomatik. Minergie schreibt unter anderem vor, dass Fenster ab einer gewissen Grösse automatisch beschattet werden müssen. Da wir sehr viele grosse Fenster haben, bedeutete das, dass wir zwingend alle diese Fenster motorisieren und an eine zentrale Steuerung hängen mussten. Das schlug bei uns mit rund 4000Fr. zu Buche. Wir entschieden damals, dass wir diese automatische Beschattung einbauen möchten. Und rückblickend kann ich es mir ohne auch gar nicht mehr vorstellen.

Nichtsdestotrotz muss man bei einer Minergie-Zertifizierung natürlich auch mit weiteren Mehrkosten (neben der Zertifizierung selbst) rechnen. Allerdings erhält man dafür auch einen Gegenwert. Die Frage ist aber, ob man das Zeugs, dass man dann hat, auch wirklich will.

 
Würde es bei uns nur 5000 mehr kosten hätte ich es genommen.

Im Thurgau wird der Bau eines EFH im Minergie Standard mit 10 TCHF subventioniert ;-)

Uns fehlt aber ein wenig mehr an Investition bis wir Minergie erreichen würden, daher rentiert es sich nicht - Geld ist zu knapp und wir bauen ohne Zertifizierung.

Mit dem will ich aber betonen, dass wenn es wirklich nur die 900 CHF mehr sind für eine offizielle Bestätigung - auf jeden Fall machen und Subvention beantragen.

 
Aber was bei uns z.B. einiges mehr gekostet hat, ist die Beschattungsautomatik. Minergie schreibt unter anderem vor, dass Fenster ab einer gewissen Grösse automatisch beschattet werden müssen. Da wir sehr viele grosse Fenster haben, bedeutete das, dass wir zwingend alle diese Fenster motorisieren und an eine zentrale Steuerung hängen mussten. Das schlug bei uns mit rund 4000Fr. zu Buche. Wir entschieden damals, dass wir diese automatische Beschattung einbauen möchten. Und rückblickend kann ich es mir ohne auch gar nicht mehr vorstellen.


Welcher Minergie Standard ist das? Wir haben auch Minergie und ziemlich grosse Fenster ohne Beschattungsautomatik.

Ich kenne auch einige andere Leute die neulich Minergie Häuser gebaut haben und soweit ich weiss hat keine davon eine Beschattungsautomatik.

Da wir das Haus schlüsselfertig als Gesamtpaket kaufen, hab ich mich aber auch nie besonders mit den Anforderungen auseinandergesetzt.

Was hilft eine Beschattungsautomatik zum Energiesparen? Mit Sonne kommt doch viel mehr Energie ins Haus als ohne...

 
Würde es bei uns nur 5000 mehr kosten hätte ich es genommen.

Im Thurgau wird der Bau eines EFH im Minergie Standard mit 10 TCHF subventioniert ;-)

Uns fehlt aber ein wenig mehr an Investition bis wir Minergie erreichen würden, daher rentiert es sich nicht - Geld ist zu knapp und wir bauen ohne Zertifizierung.

Mit dem will ich aber betonen, dass wenn es wirklich nur die 900 CHF mehr sind für eine offizielle Bestätigung - auf jeden Fall machen und Subvention beantragen.
Als wir letztes Jahr gebaut haben, gab es im Thurgau für Minergie keine Subventionen mehr. Nur die Kosten für das Zertifikat wurden übernommen.

gruss

 
http://www.energie.tg.ch/xml_76/internet/de/application/f15234.cfm

Da steht dass auch in 2015 sehr viel an Subventionen geleistet wurde.

Im PDF ist dann auch aufgeführt, dass für 2016 Minergie Bauweise unterstützt wird.

Wenn Minergie A oder P dann gibt es zu den 10'000 nochmal 1'500 dazu.

Ob die nun eingereichte Anträge ablehnen vermag ich nicht zu sagen .. aber nach den offiziellen Infos ist es prinzipiell möglich.

 
Vielen Dank für eure Meinungen!

So, wir haben nun alle Fakten beisammen und uns gegen eine Zertifizierung entschieden. Alle Fankten zur Förderung im Kanton AG: https://www.ag.ch/de/bvu/energie/foerderungen_2/foerderungen_3.jsp

Hat sich einfach finanziell nicht gelohnt, da wir nicht Minergie P oder A, sondern Minergie Standard bauen und der Hausbauer von sich aus einen Blow-Test durchführen wird.

Gruss,

Nuvola

 
Hallo Nuvola

Hast du dir schon überlegt, dass von den Kantonen herausgegebene GEAK A/A Zertifikat machen zu lassen. Ich baue mit Schwörer und lasse das Zertifikat machen, es entspricht ca. Minergie-P.

Dank GEAK gab es Subventionen. Das GEAK Zertifikat entspricht den Energieetiketten wie z.B. bei Elektrogeräten (d.h. von A bis E).

Gruss

chruti

 
Hallo Chruti,

das ist ja interessant. Unser Haus wird zwar nicht Minergie zertifiziert, aber vom GEAK Zertifikat habe ich noch nicht gehört und das würde mich auch interessieren.

Aufwand sollte sich ja in Grenzen halten, da der Energienachweis vorhanden ist.

Wie funktioniert dies mit den Subventionen und in welcher Grössenordnung liegen diese so?

Gruss David

 
Hallo David

Ja, Aufwand war gering, da Energienachweis sowieso gemacht wurde (evtl. darauf achten, dass das Büro welches den Energienachweis macht, auch auf der GEAK Liste des Kantons ist). Im Kanton Bern liegen die Subventionen bei 20'000. Die entsprechenden Formulare kann man (im Kanton Bern) im Internet holen. Habe sie dann zusammen mit dem Architekten und des Ingenieurs ausgefüllt.

Gruss

chruti

 

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