Minergie Zertifizierung und Ausbau UG

friedlim

Mitglied
01. Juni 2012
91
5
0
Wir stehen vor dem Kauf eines schlüsselfertigen EFH mit Komfortlüftung und Minergie-P Zertifizierung.

Im UG ist ein Büro/Gästezimmer geplant, wobei der Keller gemäss GU nicht zum Zertifizierungsperimeter gezählt wird.

Das UG wird nicht eingerechnet, weil sonst offenbar die Zertifizierungswerte nicht erreicht würden. Der GU will den Keller im Vertrag/LB nicht als Wohnkeller aufführen, obwohl es als 5 1/2 Zimmer (also inkl. Zimmer im UG) ausgeschrieben war und das Gästezimmer ein normales Fenster besitzt - da Hanglage, gibt es nicht nur ein Lichtschacht.

Das Zimmmer dürfe auch erst nach Bezug ausgebaut werden (Bodenbelag, Wandanstrich) und wird mit Rohwänden abgenommen.

Der Keller wird gedämmt (Aussenwand und Kellerboden) und die Lüftung wird bis in den Keller gezogen. Auch betreffend Nutzziffer besteht kein Problem.

Der GU hat offenbar nur ein Problem mit der Zertifizierung, da diese gefährdet sei, wenn das UG-Zimmer bewohnt werde. Damit verbunden sind 25K Payback der bereits in unserem fixpreis eingerechnet ist.

Wir haben nun aber verlangt, dass irgendwie im Vertrag festgehalten werden muss, dass wir das Zimmer später als Büro nutzen können und Bodenbelag etc einsetzen können.

Hat hier jemand erfahrung, ob das Vorgehen a) funktioniert, und /emoticons/default_cool.png wie wir uns als Bauherren absichern können?

Danke!

Gemäss

Mit der haus-forum Mobile App gesendet

 
Hallo friedlim

Klingt schon speziell dein Beitrag. Durch dieses Vorgehen scheint der GU einfach das UG als Keller zu bezeichnen welcher ja dann auch mit einer Türe zum EG abgeschlossen werden muss. Wenn jetzt das Haus das Minergie-P Label erlangen soll, so denke ich, betrifft das das ganze Haus, also auch das UG. Hierzu müsste der GU den Keller mit einer stärkeren Dämmung abdichten und das würde den Preis massiv anheben. Ob dieses Vorgehen wirklich funktioniert wage ich zu bezweifeln. Ich bin gespannt auf weitere Meinungen.

 
Ich gehe mal davon aus, dass das UG nicht im Dämmperimeter ist.

Das Büro wirste sicherlich benutzen können. Die Frage ist halt dann nur wie gemütlich es dort sein wird.

Gruss,

Thomas

Hausbau 2009 beendet.

 
Falls das Untergeschoss betreffend Dämmung noch nicht ausgeführt wurde, würde ich umgehend eine Dämmung fürs UG vorsehen, die einer Minergie-P Zertifizierung genügen sollte. Die Zusatzkosten müssten relativ gering sein. Wenn schon eine Perimeterdämmung vorgesehen ist, dann besser gerade richtig.

Wir haben eine 40 cm dicke Misopar-Schicht unter die Bodenplatte verteilen lassen, die Kellerwände liess ich mit einer 18 cm XPM-Dämmung versehen...es lässt sich auch im Untergeschoss nun gut leben /emoticons/default_smile.png Wichtig ist halt einfach, dass die Kellerwände mit einer 1 bis 2 cm Dickbeschichtung versehen werden, damit im Untergeschoss keine erhöhten Feuchtigkeitswerte herrschen.

Mein Tip: Mit dem GU das Gespräch suchen und verlangen, dass dieser das Untergeschoss in die Berechnung aufnimmt. Die Zusatzkosten müsstet ihr halt selber tragen, aber glaub mir, es lohnt sich.

Gruss, mpaxx

 
@Mäge

Friedlim schreibt in seinem Beitrag, dass der Keller gedämmt werde (Aussenwand und Boden).

Aber was ist mit Keller gemeint? Das gesamte UG?

@Freidlim

Könntest Du mal den aktuellen Energienachweis beilegen?

So könnte man genau sehen was geplant ist und wie knapp die ganze Sache wird.

Ich würde Dir auch empfehlen, das gesamte UG komplett zu dämmen und dieses

eine Zimmer als beheizt angeben. Das lohnt sich auf jeden Fall.

Ich sehe noch nicht, wo der GU genau sparen will.

Denn der einzige Unterschied wäre momentan das Büo im UG als beheizt anstatt

unbeheizt zu deklarieren. Dadurch wird der Wärmebedarf aber nicht stark erhöht.

 
Hallo zäme

Danke für eure Inputs und Meinungen.

Den Energienachweis/Berechnung haben wir noch nicht gesehen. Das ganze soll demnächst vom Energie-Ing. nochmals gerechnet werden.

Wie gesagt, gedämmt ist es, denke es wäre daher auch ohne Heizung ohne Probleme brauchbar. Gem. Zertifizierungsstelle ist aber nicht zulässig, das zimmer als "Wohnraum" zu nutzen, auch wenn es nicht beheizt ist. Denn es gibt scheinbar die Vorgabe, dass "bewohnte" Räume auch beheizt und belüftet sein müssen.

Aber werde auf jeden Fall mal eine Änderungsofferte für einen kompletten Ausbau des Zimmers (mit Heizung und im Perimeter eingerechnet) beim GU verlangen.

Wie gross ist die Wahrscheinlichkeit einer Stichprobe durch die Minergie-Zertifizierungsstelle? Hat das schon jemand erlebt?

Mit der haus-forum Mobile App gesendet

 
Unser Minergie-Haus wurde vom AWEL (Kt. Zürich) vor Ort abgenommen und die Details kontrolliert. Obschon die meisten Details überhaupt nicht mehr sichtbar waren /emoticons/default_smile.png, daher haben sie sich  auf unser Fotomaterial gestützt. Primär werden halt einfach die Fenster, Eingangstüren und das Dämmaterial kontrolliert, ob die Werte korrekt sind. In unserem Fall konsultierten sie den Blower-Door-Test und haben um 6 Uhr morgens (!) mit Wärmebildkameras das gesamte Haus "abgescannt".

Ihrer Aussage nach kontrollieren sie ca. jedes zehnte Minergie-Haus.

Gruss, mpaxx

 

Statistik des Forums

Themen
27.508
Beiträge
257.789
Mitglieder
31.791
Neuestes Mitglied
Miguel