Mohn blüht weiss statt orange

Nägeli

New member
07. Juni 2015
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Hallo Zusammen!

Ich bin neu hier und habe gleich eine Frage: Letztes Jahr pflanzten wir einen wunderschönen orangen Mohn ins Blumenbeet. Leider verwelkte er sehr rasch, wir lockerten seine Wurzeln aus und er kam wieder, leider kamen auch die Schnecken und frassen ihn ratzekahl ab. Aber dieses Jahr kam er wieder, wir schützten ihn so gut wir konnten, mit einem Kragen und Eierschalen und er schaffte es Knospen zu bilden. Leider knickte eine ohne grund ab, aber die andern Drei gingen vor zwei Tagen auf. Doch die Blüten waren weiss.

Hat der Mohn zu wenig nährstoffe bekommen oder was könnte der Grund sein, dass er nicht so wunderschön Orange ist wie letztes Jahr? Hattet ihr auch schon mal so was?

Unsere Erde im Beet ist sehr Lehmhaltig, wir mischten aber Blumenerde darunter, düngten eigendlich nie.

Ich hab mal ein Bild von ihm Angehängt

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Wow, falls dir der weisse Mohn nicht gefällt, wir können tauschen: mein roter Mohn (allerdings schon verblüht) gegen deinen weissen. Helfen kann ich dir sonst nicht, keine Ahnung weshalb er sich in der Farbe geirrt hat - schön ist er auf jeden Fall  /emoticons/default_smile.png

Melissa

 
Jou, sieht echt schön aus, der weiße Mohn.

Aber warum er nun statt orange weiß ist, ist ne "harte Nuss".

In einem anderen Forum wurde 2014 die gleiche Frage gestellt, aber nie beantwortet.

 
Weißer Mohn nennt sich ja "Türkischer Mohn" bzw. "Orientalischer Mohn",

wovon es die Sorten "Perry's Withe" oder "Royal Wedding" gibt.

Habe nirgends was gefunden, warum orangene Mohnblüten weiß werden.

Außer, es geschieht wie bei Hortensien.

Hierzu hab ich folgendes gelesen:

Hortensien blühen in den Farben rosa-rot, blau, violett und weiß.

Ihre Farben liegen nicht in den Genen, sondern in den Stoffen des Bodens.

Enthält der Boden wenig Aluminiumsulfat oder Ammoniakalaun, dann bleiben die Blüten meist weiß.

Je nach dem wie hoch die Konzentration dieser Stoffe im Boden ist, desto farbiger wird die Blüte.

Ammoniakalaun färbt rosa-farbene Hortensien blau.

In leicht alkalischen (kalkhaltigen) Böden blühen sie rosa.

Grundsätzlich mögen sie sauren Boden mit einem pH-Wert 1-6,5.

Möchte man die Farbe einer Hortensie ändern, sollte man im Fachhandel einen entsprechenden Dünger kaufen

oder während der Blütezeit mit Aluminiumsulfat aus der Apotheke gießen.

Könnte mir vorstellen, dass dies auch für den Mohn zutreffen könnte.

Aber dies ist nur eine Vermutung meinerseits.

Gruß

Heinrich

 
Danke für die Antworten.

Ja schön ist er schon, aber Orange wäre mir doch lieber gewesen. /emoticons/default_wub.png

Das mit dem Boden könnte sein. Dann wird er wohl weiss bleiben, da jede Pflanze im Beet seperat düngen mach ich dann doch nicht. /emoticons/default_smile.png

 
Langsam, langsam, es muss ja nicht so sein.

Eventuell weiß unser Experte Bert (Hostako) etwas mehr.

Gruß

Heinrich 

 
Also um diesen jetzt weissen Mohn, handelt es sich um eine schlafmohnsorte und die sind bekannt für farbmutationen...

Bei mir wurde ein blauer zu rosa und einer beinahe grün.

obs an der bodenzusammensetzung liegt, mag sein, ich jedenfalls habe im mohnstandort den boden nicht verändert. (vielleicht das düngerkranulat, wer weiss das schon)

 
Abgesehen von den Hortensien, bei denen das Zustandekommen von Blau klar ist, scheinen Farbmutationen davon abzuhängen, wie die Farbe zustande gekommen ist:

Forgottenbooks.com bietet einen Reprint von 1922 an*:

Der Weg, der meistens zur Hervorbringung von neuen Blütenfarben führt, ist die Bastardierung. Doch kann auch eine zufällige Mutation Neues bringen. Am häufigsten dürften Verlustmutationen sein, d. h. das Auftreten der weissen Farbe. Diese haben wir fast bei allen unseren Blumen schon gefunden. Im allgemeinen aber wird der Züchter, der nach neuen Farben sucht, zur Bastardierung, zur Farbfaktorenanaiyse, wenn ich hier so sagen darf, greifen. Aus diesem Grunde dürften auch vieie Farbenneuheiten nur als Zufallsfunde nach Bastardierungen gefunden worden sein, ohne dass dem Züchter dabei mehr Verdienst als der zufällige Fund zugesprochen werden konnte.

​Einige Mohnsorten scheinen nicht das ganze Farbspektrum aufzuweisen, wenn eine Farbe natürlicherweise fehlt, entsteht Weiss:

(...)

Nur noch einige Beispiele dafür, bei Papaver Rhoeas und P. somniferum scheint ein Faktor für Gelb zu fehlen, der bei anderen nahe verwandten Arten vorhanden ist (...)

Aber: Ist der Mohn auf dem Bild tatsächlich Schlafmohn? Ich hätte eher gesagt, es handelt sich um Papaver Orientale, also Türkenmohn, auch weil der im Handel häufiger ist als der Schlafmohn -?

*Falls ihr danach suchen wollt: http://www.forgottenbooks.com/readbook_text/Krankheiten_und_Schadlinge_der_Zierpflanzen_und_ihre_Bekampfung_1100035953/355

Die Umlaute sind von mir korrigiert  /emoticons/default_icon_confused.gif

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Jou Susann, super Zusatzinformation.

Denke auch, dass es sich um "Türkischen Mohn" handelt.

Interessant ist die Beschreibung der "Bastardierung".

Da die Mohnpflanze ja schon mal nahezu komplett verwelkt war, könnte auch dies eine Ursache der Farbänderung sein.

Gruß

Heinrich 

 
***Aber: Ist der Mohn auf dem Bild tatsächlich Schlafmohn?****

Das ist meine benamsung für alle Mohns die sich ritzen lassen.

Der Mohn auf dem Bild ist ein Türkenmohn, du hast schon recht Susann

 
Das kann natürlich auch sein. Schade ist auch das er nur drei Tage blüht, dann fallen die Blüten ab. Dachte eigendlich das Mohn länger Blüht, oder täuscht das auf den Mohnfeldern?

 
Meine Mohnblumen blühen nur kurz und falls es regnet oder stürmt sogar noch kürzer.

Vielleicht täuscht die Blüte auf den Feldern, da es da mehr Blüten hat, die sich nach und nach öffnen.

Melissa

 
Also meine Meinung:

Es ist Türkenmohn, Papaver orientalis

Dieser zieht ein schon während der Blüte

Die Schnecken fassen im Frühling einen Teil ab, der darum blüht nicht.

Ein anderer, weniger beschädigter Teil blüht.

Aber warum weiss?

Meine Erklärung: heutzutage werden Mohn meist als Mischung kultiviert und erst beim verkauf selektioniert nach Farben.

Es waren also mehrere Einzel-Jungpflanzen zusammen pikiert, getopft.

Letztes Jahr hat der stärkere, rote Teil geblüht.

Der war dieses Jahr geschädigt und so ergriff der weisse Teil seine Change.

Meist liege ich mit meinen Vermutungen nicht gar so daneben. (alter Gärtnerinstinkt, bez. Instinkt eines alten Gärtners LOL)

So ist das Leben, Verdrängung, alle Macht den starken!

 
Nägeli aus dem Tösstal,

der auf den Feldern ist halt anderer, einjähriger Mohn.

 
Also meine Meinung:

Es ist Türkenmohn, Papaver orientalis

Dieser zieht ein schon während der Blüte

Die Schnecken fassen im Frühling einen Teil ab, der darum blüht nicht.

Ein anderer, weniger beschädigter Teil blüht.

Aber warum weiss?

Meine Erklärung: heutzutage werden Mohn meist als Mischung kultiviert und erst beim verkauf selektioniert nach Farben.

Es waren also mehrere Einzel-Jungpflanzen zusammen pikiert, getopft.

Letztes Jahr hat der stärkere, rote Teil geblüht.

Der war dieses Jahr geschädigt und so ergriff der weisse Teil seine Change.

Meist liege ich mit meinen Vermutungen nicht gar so daneben. (alter Gärtnerinstinkt, bez. Instinkt eines alten Gärtners LOL)

So ist das Leben, Verdrängung, alle Macht den starken!
Jou Bert, die Ursache ist gefunden gemäß deinem Motto: "Nicht verzagen Bert'l fragen"... /emoticons/default_icon_mrgreen.gif

Aber auch Susann lag mit der "Bastardierung" im Prinzip ähnlich.

Dazu fällt mir spontan: "Die Schöne und der Bastard" ein... /emoticons/default_laugh.png

Die Schöne und der Bastard

Gruß

Heinrich

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich kenne nur "Die Schöne und das Biest"  /emoticons/default_biggrin.png

 
Andreas, das ist kein Mohn sondern ein Scheinmohn: Mecanopsis cambrica

Hat einen tollen Verwandten, den Himalajmohn

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ok was immer auch scheinmohn sein soll, es ist wie bei den edelsteinen und halbedelsteinen, hauptsache edel !

von denen, die dein Bild zeigen habe ich samen bekommen (direkt aus dem himalaia, haben freunde mitgebracht) und ausgesäht.

Mal kucken ob sie nur zum schein blühen....   /emoticons/default_wink.png

 
Meconopsis cambrica - Wald-Scheinmohn

Wer es gerne etwas natürlicher mag und offen ist für die eine oder andere Überraschung, welche die Natur so zu bieten hat, dem sollte der Wald-Scheinmohn gefallen.
Mit seinen hübschen gelben, schwebend wirkenden Schalenblüten wandert er durch den Garten, taucht mal hier auf mal da und sucht sich so immer wieder neue Plätzchen.
Meconopsis cambrica eignet sich perfekt als Partner zu Funkien und Farnen.

Durch Selbstaussaat können sich diese kurzlebigen Pflanzen an zusagenden absonnigen bis halbschattigen Stellen Bestände bilden:
Wald-Scheinmohn wandert durch den Garten, wird aber nicht lästig, da er sich an nicht erwünschten "Niederlassungen" schnell und einfach entfernen lässt (oder durch Entfernen der Samenkapseln können Sie es erst gar nicht zum Versamen kommen lassen).
Der Boden sollte durchlässig und nicht allzu feucht sein.
Kühle Standorte werden bevorzugt.

Heimisch ist der Wald-Scheinmohn, auch Pyrenäen-Scheinmohn genannt, in Wales, Westirland und Nordspanien.

 

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