Mohn - Türkenmohn - Papaver orientale

Redaktion

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15. Nov. 2016
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Das kräftige Orangerot des Türkenmohns leuchtet in der Mittagssonne. Leider hält die ganze Pracht nur einen Tag. Aber am nächsten öffnet sich wieder eine Blüte!



 



Allgemeines


[COLOR= rgb(0, 0, 0)]Was gibt es Schöneres, als im Sommer über das endlose Blutrot eines Mohnfeldes zu blicken? Mohnfelder in Südeuropa oder grosse, dicke Büsche aus grossblütigem Mohn in Omas Bauerngarten: beides sind Erinnerungen, die uns aus unserer Jugend vor Augen stehen. Doch wo sind sie geblieben?[/COLOR][COLOR= rgb(0, 0, 0)]Nun, der wilde Klatschmohn (Papaver rhoeas) in und an den Weizenfeldern ist heute verschwunden. Mohn war lange ein Unkraut und wurde dementsprechend bekämpft. Langsam besinnen sich die Menschen aber darauf, dass auch das Auge mitessen will und viele Bauern lassen Mohn entlang ihrer Felder stehen.[/COLOR][COLOR= rgb(0, 0, 0)]Von den etwa 70 Arten weltweit, haben nur wenige den Garten als Zierpflanze erobern können. Allen voran steht der mächtig werdende Türkenmohn (Papaver orientalis), erste Pflanzen kamen im Jahre 1714 nach Europa. Er stammt aus dem Vorderen Orient, aus Gebirgsgegenden zwischen 500 und 2500 m ü. M. Dieser Mohn, auch Gartenmohn, Feuermohn oder Staudenmohn genannt, gehört zur Familie Papaveraceae (Mohngewächse).[/COLOR][COLOR= rgb(0, 0, 0)]Aus dem Mittelmeerraum stammt der Schlafmohn (Papaver somniferum), aus seinem Milchsaft wird Opium gewonnen. Papaver nudicaule, der Islandmohn ist eine beliebte, nicht sehr ausdauernde Pflanze, die aber reich und sehr farbenprächtig blüht und darum im Sortiment der Gärtner häufig auftaucht. [/COLOR][COLOR= rgb(0, 0, 0)]Es gibt aber auch einige einheimische Arten, so den weissblühende Alpenmohn (Papaver alpinum subsp. alpinum), der bei uns in Höhenlagen bis über 2500 m vorkommt. Der Rhätische Alpenmohn (P. alpinum subsp. rhaeticum) hingegen hat gelbe bis orangegelbe Blütenblätter und kommt bei uns speziell im Engadin vor.[/COLOR]

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Wunderschön sieht man hier die Samenkapsel mit dem violett behaarten Deckel der eine typische Sternform aufweist und die schwarz-purpurnen Staubgefässe.


 



Standorte


[COLOR= rgb(0, 0, 0)]Der Türkenmohn liebt einen tiefgründige, gut Wasser durchlässigen Boden. Als feuriger Südländer schätzt er es sonnig und warm. Er verträgt einiges an Trockenheit und lässt seine dicke Pfahlwurzel in der Tiefe nach Wasser suchen.[/COLOR][COLOR= rgb(0, 0, 0)]Besonders geeignet ist er für bunte Rabatten, denn nach der Blüte zieht er seine Blätter ein. Sein Platz bleibt dann über Monate, bis zum Herbst leer und kann von Nachbarpflanzen genutzt werden. Im Herbst bilden sich neue Blattrosetten die dann überwintern. Seine dominante rote Farbe braucht übrigens Nachbarn mit Durchsetzungskraft! Die niedrigen Mohnarten bevorzugen einen gut drainierten Platz im Steingarten; Islandmohn ist auch für Gefässe auf der Terrasse geeignet.[/COLOR]

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Die Mohnkapsel enthält unzählige Samen, die auch zu einer ungehemmten Ausbreitung des Mohns beitragen können. Für Floristen ist sie ein ideales Objekt für winterliche Dekorationen.


 



Pflege und Rückschnitt


[COLOR= rgb(0, 0, 0)]Mohn hat feine Samen, und diese nicht in geringen Mengen. So kann er sich ausgezeichnet verbreiten und dadurch leicht zum Unkraut werden. Ist ein Versamen nicht erwünscht, empfehle ich die Samenkapseln nach dem Verblühen sogleich zu entfernen. Diese Kapseln sind aber anderseits wunderschöne «Trockenblumen», mit denen sich Herbst wie Winter tolle Dekorationen machen lassen! Die Blätter müssen eigentlich nicht geschnitten werden, man wartet einfach ab bis sie vertrocknet sind und kann sie danach zusammen lesen und kompostieren. Wegen der kräftigen Pfahlwurzeln lässt sich Mohn nicht einfach verpflanzen. Am neuen Ort wird er viel Mühe haben, also ist es sinnvoller Sämlinge zu ziehen oder neue Pflanzen im Garten-Center zu kaufen. Will man aber einen Mohn ganz aus einem Beet entfernen, wird man seine Mühe haben. Jedes kleine Wurzelteil, das im Boden verbleibt, kann wieder austreibt. Wenn im Frühling die Blattrosette erscheint, wird mit einem guten Blumendünger nachgeholfen. Bewährt hat sich auch eine Langzeitdüngung der einzelnen Pflanzen oder ganzer Rabatten mit «Tardit» von Hauert.[/COLOR]

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Von elfenhaftem Charme sind die gefüllten Blüten dieses Mohns, der hier in der ersten Morgensonne seine prächtigen Blüten öffnet.


 



Sortenvielfalt


[COLOR= rgb(0, 0, 0)]Papaver orientale gibt es in vielen Farben. An bekanntesten und beliebtesten sind die feuer- bis scharlachroten Sorten wie ’Marcus Perry’ (80 cm) und ’Scarlet Ohara’ (60 cm). Auch ’Sturmfackel’ ist eine tolle rote Sorte, sie bleibt ausserdem noch recht niedrig (50 cm) und ist darum sehr «sturmfest»: Nomen est omen! Leuchtend Orange ist die Sorte ’Tutu’ (70 cm), die als Halbgefüllt gilt und keine der üblichen schwarzen Schlundflecken aufweist. Auch gefiederte Blütenblätter gibt es beim Mohn: ’Türkenlouis’ (80 cm) heisst sie in Rot, ’Pink Ruffles’ (70 cm) in Rosa. Einfach und in seidigem Rosa blüht ’Cedar Hill’ (60 cm), eher lachsrosa liebt es ’Mary Sandler’ (80 cm). Viel seltener trifft man weissen Türkenmohn an: Die Sorte ’Perry’s White’ (70 cm) ist eine der wenigen, sie ist schneeweiss und hat stark kontrastierende, schwarze Flecken in der Blütenmitte. Ein besonderer Farbton ist die pflaumenviolette ’Patty’s Plum’, die schwarze Schlundflecken hat und 70 cm hoch wird. Sie sehen, viel Abwechslung: Besuchen Sie doch mal ein Gartencenter oder eine spezialisierte Staudengärtnerei, sicher werden Sie noch weitere schöne Sorten entdecken. Mohn sind schöne Schnittblumen. Faszinierend ist es, sie beim Öffnen der dicken, behaarten Knospen und dem Entfalten der immer etwas zerknittert wirkenden Blütenblätter zu beobachten![/COLOR]

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Die gefüllten Blüten von Papaver lateritium 'Fireball' wirken wie Leuchtfeuer im Garten und locken viele Insekten an.

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Weisser Schlafmohn (Papaver somniferum) hat eine umwerfende Eleganz und öffnet sich auch als Schnittblume in einer Vase.

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Käfer, hier der Rosenkäfer (Cetonia aurata) und Bienen lieben den Mohn als unerschöpfliche Nahrungsquelle.

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Die Blattrosetten des Mohns erschienen schon im Herbst und überdauern den Winter immergrün.

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