Monolithische Mauerwerke - Herstellerempfehlungen

Ben.

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06. Juli 2014
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Guten Morgen,

Ich habe hier schon einiges über monolithische Mauerwerke gelesen, Freunde von mir haben in Deutschland damit gebaut und alle scheinen sehr zufrieden zu sein und empfehlen diese Art des Mauerwerks.

Daher habe ich ein wenig versucht herauszufinden, was denn der "beste" Hersteller bzw. das "beste" Produkt ist, das preislich attraktiv und gleichzeitig betreffend Sortiment und Dämmwerten her am besten ist. Gleichzeitig ist mir wichtig bei der Planung und Umsetzung Unterstützung vom Hersteller erhalten zu können, sodass keine Fehler entstehen.

Drei Hersteller/Produkte habe ich bislang ins Auge gefasst:

  1. Poroton T7 von ZZ Wancor/Wienerberger
  2. Bricosol future Primo von Bricosol
  3. Imbrex Z7 von Keller


Die Erfahrungen von @pitw und seine grosse Hilfsbereitschaft lassen mich aktuell zum Bricosol tendieren, zumal der Hersteller mir direkt umfangreiche Hilfe bei der Planung angeboten hat. Es gibt auch einen regionalen Baumeister, der diesen Stein schon verarbeitet hat.

Wenn ich @Pfälzer richtig verstanden habe, ist der Proton T7 ebenfalls sehr gut, allerdings preislich etwas höher als der Bricosol pro m2. Auch hier habe ich ein regionales Unternehmen, das den Stein schon verarbeitet hat.

Kann mir jemand etwas zum Imbrex Z7 sagen? Er scheint gemäss Preisliste noch etwas günstiger zu sein als der Bricosol, allerdings habe ich nicht ganz verstanden, ob es auch so ein umfangreiches Sondersteinsortiment. Meine Anfrage betreffend regionalem Bauunternehmen steht noch aus.

Gibt es Aspekte/Kriterien, die ich noch nicht berücksichtigt habe, die aber eine Rolle spielen?

Danke vorab für eure Unterstützung!

 
Hallo Ben

Schön zu lesen, dass Du Interesse an diesem Mauerwerk hast.

Ja, der T7 ist ein bekanntes und seit vielen Jahren erprobtes Produkt. Pit hat dir ja wohl zwischenzeitlich ebenfalls Informationen zu seinem Stein gegeben. Den ImbrexZ7 kenne ich persönlich nicht, wobei die Werte natürlich den heutigen Anforderungen entsprechen.

Ein sehr volles Zubehörprogramm/Systemkomponenten-Angebot hat die Ziegelei Schumacher aus Gisikon im Programm. Angefangen von Deckenrandsteinen mit Dämmung, kompl. gedämmte Storenkästen, Eck- und Anschlagsteine, sofern man solche möchte. Und dies alles mit einer Ton-Aussenseite was den Aussenputz vereinfacht.

Ich hatte mich mal sehr lange mit dem Senior, an deren Stand während der Baumesse in Luzern unterhalten. Sehr kompetent, ausgekügeltes Bauteilprogramm....  hat mir gefallen.

Man muss bei der Planung eines solchen Mauerwerkes einfach einige Dinge beachten, auch bei den Folgehandwerkern. Ist aber natürlich kein wirkliches Problem, sofern sich die Beteiligten damit auskennen oder die Erfahrung machen möchten. Auch für den Architekten von Pit war dieses Mauerwerk absolutes Neuland... wir konnten ihn begeistern... und heute ist er wohl auch ein Fan davon.

In Deutschland wird der Stein überwiegend geklebt (Dünnbettverfahren), in der Schweiz ist das sehr wenig verbreitet, hier wird dann mit Wärmedämmmörtel gearbeitet. Die U-Werte ergeben sich dann aus dem Stein und der Mörtelfuge und beim Klebeverfahren nur aus dem Stein, da die Fuge gänzlich wegfällt.

Es gibt sie ohne Füllung, mit Füllung...  ergibt entspr. unterschiedliche Werte bei der Dämmung und Schallschutz. Wenn man gefüllte Steine nimmt, sollte man im Idealfall die Planung auf das volle Steinformat abstimmen. Ansonsten müsste eben geschnitten werden und die Füllung dort auch wieder sauber ergänzt werden.

Für mich persönlich ist ein solches Mauerwerk die erste Wahl, wenn man kein Holz möchte.

 
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Danke, @Pfälzer, schaue ich mir an.

Entnehme ich deinen letzten Satz, dass du Holz bevorzugen würdest?

Für mich ist beides eine Option. Aber wenn Stein dann monolithisch.

 
Bitteschön :)

Entnehme ich deinen letzten Satz, dass du Holz bevorzugen würdest?
Es war eher allgemein gedacht (im Gegensatz zu Backstein + Styropor -Versionen) aber für mich durchaus eine Alternative. Ich selbst habe zwar in der Mehrzahl Massivhäuser (alle monolithisch) realisiert, aber auch etwa 40-42 Holzhäuser, in unterschiedlichen Ausführungen. Würde ich selbst nochmals bauen, wäre es mit Sicherheit eine Option. Ginge dann aber in den techn. Holzbau, welcher so und hier bislang nicht angeboten wird.

 
Er scheint gemäss Preisliste noch etwas günstiger zu sein als
ganz vergessen.....  das alleine spielt noch keine grosse Rolle. Die Listenpreise sind Bruttopreise... die haben noch Luft für den Baumeister und ggf. Händler.

Entscheidend ist, auch mit Berücksichtigung des Materials und wie gut und schnell es verarbeitbar ist, was Dir am Ende der Baumeister anbieten würde.

 
Gibt es bei den angebotenen Steinen gravierende Unterschiede, oder sind die mehr oder weniger identisch und unterscheiden sich dann beim "Zubehör"?

@Pfälzer Du hast irgendwo mal geschrieben, dass die Luft in den Steinen "hoch und runter" zirkulieren kann, da sie nicht gefüllt sind (wie der Poroton T7). Und das wäre nicht gut (ich hoffe ich habe deinen Kommentar richtig im Kopf).

 
Gibt es bei den angebotenen Steinen gravierende Unterschiede, oder sind die mehr oder weniger identisch und unterscheiden sich dann beim "Zubehör"?
Die Unterschiede wären zu vernachlässigen, Zubehör gibt es von beiden alles was man so braucht.

Auch beim Bricosol oder beim Imbrex hast du stehende Luft als Dämmung. Wichtig ist hierbei dass die Steine vollflächig vermörtelt oder geklebt werden. Dies ist unabdingbar, und bedarf eines genauen "hinsehens". Auf den Lambdawert /U-Wert/Speicherfähigkeit der Steine hat die Füllung keinen Einfluss, zumindest rechnerisch nicht. Und thermisch wird warme Luft immer aufsteigen und bei Abkühlung wieder abfallen.

Bricosol Primo 49cm aus U-Wert.net Bricosol Primo 49cm.PNG

Poroton 49cm aus U-Wert.net

Poroton 49cm.PNG

Alles in Allem ist der Poroton sogar noch etwas "schlechter", Rechnerisch zumindest.

Gruss pit

 
@pitw Danke für die Aufstellung! Demnach ist die Füllung nur betreffend Lärmschutz relevant?

Ich habe mir die Monobricks von der Ziegelei Schumacher noch angesehen, für mich als Laie sehen die alle sehr ähnlich aus. Ich gehe aktuell übrigens von 42cm Dicke aus.

 
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Du hast irgendwo mal geschrieben, dass die Luft in den Steinen "hoch und runter" zirkulieren kann, da sie nicht gefüllt sind (wie der Poroton T7). Und das wäre nicht gut (ich hoffe ich habe deinen Kommentar richtig im Kopf).
Hallo Ben

Nein, das stimmt so, in diesem Zusammenhang nicht, Evtl. hast Du dies mit einem anderern Punkt verwechselt. Ich habe ja schon viele Beiträge geschrieben ;)

Pit hat ja schon prima geantwortet... alle Produkte müssen entspr. Werte erreichen, wenn sie sich am Markt behaupten wollen. Bei einigen Steintypen wird dies durch die Form und Anzahl/Anordnung der Kammern erreicht, bei anderen durch die Füllung. Wenn Du genau hinschaust wirst Du festellen, dass die gefüllten Steine eine gröbere Kammeranordnung haben. Dickere Stege, grössere Hohlräume (welche man natürlich auch für die leichtere Befüllung braucht) ergeben zum Teil eben auch höhere Druckbelastungen.

Welcher Stein mit welcher Druckfestigkeitsklasse man am Ende braucht (meist Teilbereiche) entscheidet der Statiker/Bauingenieur bei seiner Berechnung.

Letztlich ist es eben auch eine Frage mit welchem Produkt der Baumeister am meisten Erfahrung hat, mit dem er gerne arbeitet.

 
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Demnach ist die Füllung nur betreffend Lärmschutz relevant?
Selbst da muss man genau hinsehen

Poroton S8 49cm Rw 48.7 db

Bricosol Primo 49cm Rw 51 db

Der Bricosol hätte also einen besseren Schall/Lärmschutz. Der Schall/Lärmchutz ist meist von der Rohdichte des Materials abhängig

Vergleich,

Kalksandstein bei 24cm Rw 54db

Beton mit 24cm Rw 52db

Info: Es ist nicht ganz so einfach

Doppelte Lautstärke/Lautheit +10db

Doppelter Schalldruck/Sapnnung +6db

doppelte Schallintesität/Schallenergie +3db

Heisst, pro 10 db wird es doppelt so laut, bei +6db den doppelten Scahhdruck und bei +3db die doppelte Schallintensität

Gruss pit

 
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