Muss eine solche Arbeitsqualität akzeptiert werden?

Michi Celli

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30. Juli 2024
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Liebes Forum

Wir sind am Hausbau dran mit einem GU und haben inzwischen nur noch Bauchschmerzen, weil die Arbeiten nicht in einer Qualität ausgeführt werden, wie wir sie erwartet haben. Ich weiss nicht, ob unsere Ansprüche zu hoch sind oder wir von Anfang an den Fehler gemacht haben, uns auf die ausgezeichnete Arbeitsqualität und tolle Ausführung vom besichtigten Musterhaus verlassen haben.

Zuerst wurden die Öffnungen (zu- und Abluft) der Wärmepumpe zu hoch ausgeschalt, was später festgestellt worden ist. Der Bauleiter hat angeordnet, dass die Heizung einfach auf ein Podest gestellt wird. Damit sind wir einverstanden gewesen.
Danach wurde die Treppe vom EG in den Keller falsch gemessen, tatsächlich auch so geschalt und betoniert. Selbst als Laie hat man sofort gesehen, dass etwas nicht stimmt.
falsch gemauerte Treppe 1.jpg
falsch gemauerte Treppe 2.jpg


Die Treppe wurde danach abgestragen und frisch betoniert. An der Kalksandsteinwand blieben davon aber erhebliche Spuren zurück.

Schäden an Wand bei Treppe 3.jpg
Schäden an Wand bei Treppe 2.jpg


Nach der Reparatur sieht es so aus:
Wand bei Treppe nach Reparatur 2.jpg


Für unseren Geschmack ist das erstens nicht sauber und nicht vollständig ausgeführt. Es sind noch erhebliche Kratzer in der Wand und die Farbunterschiede sind kräftig.

Auf der gegenüberliegenden Seite sind auch Schäden vorhanden:
Schäden Wand bei Treppe rechts 1.jpg


Das Loch für die Hauptwasserzuleitung wurde zuerst direkt bei der Treppe gebohrt. Anscheinend wurde dann bemerkt, dass ein Treppengang so fast nicht mehr möglich ist. Daher wurde links das korrekte Loch gebohrt (nachdem auf ca. 150cm zuerst angebort wurde), und das falsche Loch zugemacht. Die Qualität lässt in meinen Augen zu wünschen übrig.
Wasserzuleitung 2. Versuch.jpg


Weiter wurden die Wände mir Heraklithplatten gedämmt. diese wurden in den Beton eingegossen. Jedoch sehen die Übergänge und allgemein Verarbeitung ziemlich hässlich aus.
Wasserzuleitung und unsauberer Abschluss Heraklith.jpg

Podest und unsauberer Abschluss Heraklith.jpg

Heraklith Betonfluss bei Boilerwand.jpg

Heraklith Betonfluss keller klein.jpg


Auch sind überall an der ursprünglich schön gemauerten Kalksandsteinwand Absplitterungen (von was auch immer), Betonläufe, Spritzer, Kritzeleien, Farbe, und Läufe von herabfliessendem Wasser oder Beton.

Im Werkvertrag mit den GU stand: Keller: Boden: Beton mit Zementüberzug, Wände: Betonwände roh bzw. Zwischenwände mit Kalksandstein abgesackt, Decken: Beton roh.
Die Decke und auch die Wände, wo sie roh sind, wurden ansonsten sehr schön betoniert.



Sind wir zu heikel? Ist das einfach so? Wurde da nicht ordnungsgemäss gearbeitet? Als Handwerker (nicht auf dem Bau) habe ich eine Handwerkerehre und könnte so eine Arbeit niemals abgeben. Der Bauleiter sagt, das sei normale und akzeptable Qualität.
Müssen wir das so akzeptieren oder wie sollen wir weiter vorgehen? Wie können die Schäden behoben werden?

Vielen dank allen.
 

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  • Schäden an Wand Treppe rechts 2.jpg
    Schäden an Wand Treppe rechts 2.jpg
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Das sieht ja gruselig aus. Bezüglich der Treppen könnte das helfen. So geht es auf alle Fälle nicht. Das Problem bekommt auch der beste Plättlileger nicht gelöst. Bei deinem Bild (Anhänge) "Schäden an Wand Trepp..." wird, so wie es aussieht die lichte Höhe von 2.1m nicht erreicht. Diese Treppe sollte man nur mit Helm benutzen. Bezüglich Wärmepumpe: Wenn sie schon ein Podest bauen, sollen sie zuvor noch eine Schalldämmatte o.ä. mit einlegen. Das verhindert eine Schallübertragung auf das Objekt. Wie sollen denn die Herklithplatten beschichtet werden? Wo soll die Wasseruhr und die Verteilung hin. Wo sollen die Warm und Kaltwasserleitungen in die oberen Geschosse geführt werden? Wurde der Platz zur Dämmung der Rohre beachtet? Das alles könnte an der Treppe knapp werden. Wie sollen die Leitungen und Rohre (Wand/Übergang Decke) verdeckt werden? Was sind das für Abklebungen um das Kellerfenster, kommen diese weg?, ist dann darunter noch eine zulässige Abdichtung vorhanden? Wie wurde der Hauptwasseranschluss abgedichtet? Nur zuschmieren reicht im Kellerbereich (zum Erdreich hin) nicht. Dies einmal für den Anfang. Leichte Absplitterungen Feuchte ect. sind in dieser Bauphase noch ein Stück weit Normal, wenn noch irgendeine Beschichtung (Putz o.ä) darauf kommt, und alles davor abtrocknet. Als "Sichtmauer" taugt es so nicht.

Gruss Pit
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo @pitw vielen Dank für deine Ausführungen und Infos!! Wir sind Laien und haben uns wirklich auf den Bauleiter verlassen, auch betreffend Isolierungen, Platzverhältnissen, lichte Höhe etc. Es ist nicht das erste Mal, dass er ein solches Haus baut. Und Pläne sind für und Hyroglyphen…
Der Input zur Schalldämmung vom Poest der WP ist ein guter Input. Ich Frage das den Bauleiter.
Die Heraklithplatten sollen anscheinend so bleiben.
Gemäss Plänen kommt die Wasserverteilung an diese Wand, wo und wie die Rohrdurchführungen sein werden, sehe ich leider nicht. Evtl durch die längliche Öffnung auf diesem Bild links oben?
Ich habe zwei Bilder angehängt.

Die Abklebungen an den Fenstern kommen noch weg, sind damit man sieht was innen und aussen ist. Die Rohre werden vermutlich nur entlang der Wand laufen. Du hast viele Fragen, auf die wir gar nicht gekommen sind und uns auch niemand gestellt hat.

Wie die Wasserzuleitung abgedichtet wurde entzieht sich auch unserer Kenntnis, wir haben nur das Resultat gesehen….

Die Kellerwände sollten eigentlich roh und Sichtwände bleiben…Daher stört uns auch, dass die Kalksandsteine überall absplitterungen haben und vor allem das gebastel bei der Treppe.
Du würdest so etwas also auch nicht akzeptieren? Wie würdest du weiter vorgehen?

Vielen Dank für deine hilfreichen Inputs und Anmerkungen schon in deiner ersten Antwort. Wir sind grad wirklich etwas verzweifelt…
PHOTO-2024-07-28-16-09-48 36.jpegIMG_2076.png
 
Die Treppe kann keinesfalls so bleiben, das musst du schriftlich eingeschrieben bemängeln, wenn der Bauleiter nicht einsichtig ist. Am Ende ist es aber immer eine Frage, was im Detail vertraglich vereinbart wurde, und ob noch Nacharbeiten geplant sind. Das musst du fragen, das gibt dieser Plan nicht her. Die Heraklithplatten sollten auch in der Laibung für die Zu-Abluft der Wärmepumpe angebracht sein. (Im Plan das "gelbe" an der Wand) Diese Platten könnte man problemlos verspachteln oder streichen. Es empfiehlt sich diese Arbeiten vor der endgültigen Montage der Wärmepumpe zu machen. Die Wasserversorgung, wird vom Hauptanschluss nach links weitergeführt. Von dort wird nach oben, zu Wärmepumpe ect. verteilt. Die Öffnung an der Decke rechts von der Hauptzuleitung des Wasser ist für Strom ect., vermutlich soll dort auch der Stromverteiler hin. (Blitz im Plan) Die Frage wäre nur, wo kommt Strom, Tel, TV ect. ins Haus, oder wo sind diese.
Das mit dem Dämmen des Podestes hat sich erledigt, den das Podest ist schon fertiggestellt, so wie es auf dem Bild aussieht. Ist es richtig, dass der Keller keine Dämmung bekommt, oder gibt es noch aktuellere Ausführungspläne?

Gruss Pit
 
Hallo Pit, vielen Dank.
Das werde ich wie vorgeschlagen machen.
Vertraglich sind solche Details leider nicht geklärt. Mal schauen was wir tun können. Auch, ob die Wände noch gestrichen werden und das der Baumeister für seine abgelieferte Arbeit übernimmt.
Ich bin der Meinung, dass nicht zufriedenstellende Arbeiten nicht einfach so hingenommen werden müssen..Aber vielleicht lebe ich in einer Traumwelt…ich hoffe aber nicht.

Stimmt, dort wären auch noch Platten vorgesehen. Bis jetzt ist nichts da und wir wissen nicht, wann die Heizung installiert werden soll. Mittlerweile haben wir immerhin die Handwerkerliste vom Bauleiter erhalten, den zeitplan leider nicht.

Strom etc kommt wird auf der anderen Seite des Kellers ins Haus geführt. Also direkt vis a vis vom Verteilerkasten.

Wir haben leider keine anderen Ausführungspläne. Gemäss unseren Infos wird der Keller nicht weiter gedämmt, als mit den Heraklitplatten.

Beste Grüsse und vielen Dank
Michi
 
Ich würde dringend zu einem unabhängigen Bauberater raten. Der kostet nicht allzu viel kann euch jedoch bei der Diskussion mit dem Bauleiter unterstützen und der weiss genau was der Baumeister noch alles erfüllen muss. Wir haben auch mit einem GU gebaut mit dem wir auch sehr zufrieden waren, doch wir haben trotzdem für eine Rohbaukontrolle und vor der Hausübergabe einen unabhängigen Bauberater zugezogen, was ich jederzeit wieder machen würde.
 
Das haben wir auch in Betracht gezogen, vielen Dank für deinen Input!
Kannst du uns jemanden empfehlen und vielleicht noch sagen, was der ungefähr gekostet hat? Ich denke jedoch, das wird sich auf alle Fälle lohnen.
Das Vertrauen in den Bauleiter hat etwas gelitten, auch nachdem ich erfahren habe, wie sich bauleiter für die Interessen der Bauherrschaft einsetzen und selber hohe Ansprüche an die Qualität der Arbeiten haben.

Heute gesehen, das Baugerüst wurde teilweise ohne Holzunterlagen direkt auf die Bitumenpatten der Garagendecke gestellt. Ich weiss nicht ob das wirklich eine gute Idee gewesen ist…
 

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