Nachträglich Dampfsperre unterm Dach anbringen - geht das?

Kälti

Mitglied
20. Dez. 2009
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Hallo,

ich habe mein Elternhaus 1994 aufgestockt und angebaut. Das Mauerwerk und das Dach wurden von Handwerkern gemacht. Den Innenausbau habe ich damals durch Eigenleistung gemacht. Wir selbst wohnen unter dem Dach und eine Etage tiefer. Das Dach haben wir mit einer Zwischensparrendämmung gedämmt. Dafür haben wir Styrotect 120mm genommen. Leider haben ich wegen einer falschen Beratung eines Bekannten keine Dampfsperre (Folie) aufgebracht. Diese sollte eigentlich auf den Sparren aufgebracht werden.

Auf die Sparren haben wir die Lattung und dann die Deckenpaneelen aus Holz aufgebracht.

Leider zieht es aus allen Ecken und Enden. Ganz besoders zieht es in dem Bereich der Hohlkehlen. Ich habe dort bereits mit einem Dichtungsmittel die schlimmsten Stellen abgedichtet - was zur Folge hat, dass es jetzt vermehrt woanders zieht.

Ich würde am liebsten in jedem raum die Holzdecke und die Lattung abmachen und eine Dampfsperre nachträglich anbringen - wenn das überhaupt nachträglich zu machen ist.

Hat das schon mal jemand gemacht? Geht das überhaupt?

Auf was muß ich auf jeden Fall achten damit das nicht wieder schief läuft?

Ich bin für jeden hilfreichen Tipp dankbar.

 
Ciao Markus

Bringe auf jeden Fall eine solche, luftdichte Dampfbremse an. Bei den undichten Stellen entsteht Kondensat, welches die Gebäudekonstruktion "angreifen" kann.

Es wird nicht viel anderes geben, als die Deckenverkleidung zu entfernen und die Dampfbremse anzubringen.

Beste Grüsse

 
Hallo Othmar,

das wird ein enormer Aufwand werden. Ich werde jedes einzelne Brett markieren müssen damit hinterher alles wieder zusammen passt.

Ich habe ja große bedenken, dass ich an alle Ecken dran kommen werde. Bei meinem Haus wurden zwei Dachflächen gegeneinander gestellt. Dadurch habe ich 2 Hohlkehlen. In dem einen Bereich (Wohnzimmer) werde ich vielleicht nachträglich nicht ganz in die Spitze des Daches kommen.

Ich habe noch 2 Fragen:

1. Kann man sagen: lieber 95% Dampfsperre angebracht als gar keine, oder muss es tatsächlich 100% sein.

2. Ich habe mal irgendwo gelesen, dass das Styrotek als Zwischensparrendämmung bereits als Dampfsperre gilt. Ist das richtig?

 
1. Kann man sagen: lieber 95% Dampfsperre angebracht als gar keine, oder muss es tatsächlich 100% sein.

2. Ich habe mal irgendwo gelesen, dass das Styrotek als Zwischensparrendämmung bereits als Dampfsperre gilt. Ist das richtig?
Hallo Markus,

nein, entweder ganz oder gar nicht... also gar nicht ist auch nicht gut...also GANZ bitte!

Sonst wäre die Arbeit gänzlich für die Katz gewesen /emoticons/default_wink.png

Auch deshalb, weil das Styrotek mit Sicherheit nicht press und planeben, also lückenlos die Sparrenfelder ausfüllt.... das sind noch genug Spalten und Ritze vorhanden.. täusche Dich da nicht..

 
Hallo Pfälzer,

alles klar, habe verstanden /emoticons/default_additional/114.gif

Das ganze muss ich ja etwas planen. Kann ich da Zimmer für Zimmer vorgehen oder muss ich da auch jedes mal vom angrenzenden Zimmer die Decke mit runter machen?

Frohe Weihnachtsfeiertage.

 
Hallo Kälti,

ja das geht auch Zimmer um Zimmer... Du musst nur immer sauber die Dampfbremse an den Wänden abkleben (also Folie mit speziellem Kleber aus dem Fachhandel auf die Wand fixieren), dann wird das auch was.

Auch Dir noch besinnliche Festtage.

 
Hallo Pfälzer,

ich wünsche Dir ein gutes neues und erfolgreiches Jahr 2010.

Wir haben gerade in dieser Woche massive Probleme mit Kondenswasser was aus der Küchenddecke tropft. Das liegt wohl mit an der fehlenden Dampfsperre und an den niedrigen Außentemperaturen.

Ich habe noch einmal eine Frage.

1. Ich habe ja Styropor als Zwischensparrendämmung. Sollte ich da eine bestimmte Dampfbremsfolie nehmen oder sollte es in diesem Fall eine ganz bestimmte Dampfbremse sein? Ich habe was von einer Alu-Dampfbremse im Zusammenhang mit Styropor gelesen.

2. Kann ich, falls ich Zwischenräume oder anders gesagt undichte Stellen an der Dämmung feststelle, Steinwolle als Füllmaterial hernehmen?

3. Wenn ich schon die Decke und die Lattung herunternehme um die Dampfbremse nachträglich aufzubringen, sollte ich da nicht gleich eine besseres Dämmmaterial einbauen? Ich habe gelesen, dass Styropor nicht gerade den besten Dämmwert haben soll.

 
keine gute sache bei Dir, beim Styropor ist das Problem das es sich schlecht anpassen lässt, Stein-Glaswolle, Hanf u.s.w. schneidet man ein bisschen grösser zu und klemmt es zwischen die Sparren und so ist auch die Isolation gewähleistet, ich würde den Styropor entfernen und eine neue Isolation einbauen wenn möglich auch dicker. (120mm ist nicht gerade viel)

Dann würde ich mich für ein Produkt entscheiden und dort die Technische Beratung aufbieten, der Dir genau sagt wie, mit welcher Dampfbremse welche Dichtigsbänder ect. und auf was genau zu achten ist.

Dampfbremsen montieren wird immer wieder unterschätzt, es muss sehr genau und sehr Gewissenhaft gemacht werden.

Gruss Holzwurm1967

 
Hallo Pfälzer,

ich wünsche Dir ein gutes neues und erfolgreiches Jahr 2010.

Wir haben gerade in dieser Woche massive Probleme mit Kondenswasser was aus der Küchenddecke tropft. Das liegt wohl mit an der fehlenden Dampfsperre und an den niedrigen Außentemperaturen.

3. Wenn ich schon die Decke und die Lattung herunternehme um die Dampfbremse nachträglich aufzubringen, sollte ich da nicht gleich eine besseres Dämmmaterial einbauen? Ich habe gelesen, dass Styropor nicht gerade den besten Dämmwert haben soll.
Hallo Markus,

das klingt nicht nun nicht gerade gut... eher vorhersehbar....... was hier gerade passiert.

Trotzdem, auch Dir noch ein gutes, neues Jahr!

Wenn Du Dich dazu entschliesen würdest, das ganze Thema in Angriff zu nehmen, dann entferne bitte die alte Styropordämmung. Ich hatte ja schon erwähnt, dass hier mit Sicherheit genügend Lücken zwischen Dämmung und Sparren/Holz vorhanden sein werden. Diese sind fürchterliche Wärmebrücken! Auch später, wenn eine Dampfbremse (nur) darunter käme!

Tausche das ganze gegen eine übliche Dämmung aus (wenn dies in Richtung Mineralwolle geht, dann bitte mit Werten von 0.35) und erneuere somit gleich die gesamte Konstruktion. Nur so bist Du wieder für die nächsten Jahre gerüstet und weißt zudem, dass techn. alles in Ordnung ist.

Je nach dem, wie stark das Holz/der Sparren wäre, wie viel Raum darunter noch bestünde, kannst Du dieses durch eine Aufdopplung noch den aktuelleren Werte (Dämmstoffdicken) anpassen.

Wenn Du dies nicht machen möchtest, dann bitte nicht mit Mineral- Glaswolle o.ä. die Ritzen dämmen... dann nimm lieber dünn, oder schräg geschnittene Styroporstreifen.. zur Not Bauschaum (nicht drückend..)... aber nochmals, der Aufwand ist eh hoch... daher lieber gleich richtig anpacken!

 
Ich sehe schon, da kommt einiges auf mich zu /emoticons/default_eek.png aber es muss unbedingt sein. Ich hoffe nur, dass sich nicht schon Schimmel gebildet hat.

Was mache ich denn mit den Decken die nicht schräg sind? Da wir eine große Gaube haben sind zwei Räume mit gerader Decke und in zwei Räumen habe ich zur geraden Decke jeweils eine Gaubenseite. Muss ich da auch nachträglich eine Dampfbremse verlegen, denn über den geraden Decken befindet sich der recht lange und schmale Dachboden.

 
Tja, da führt kein Weg dran vorbei..... alles was nach oben geht, waagrecht oder schräg, aber die Trennung zur Kaltzone darstellt, muss fachgerecht ausgeführt werden.

 
Hallo,

ich habe zu diesem Thema heute noch einmal ganz intensiv recherchiert und frage mich nun inwiefern meine vor 15 Jahren verputzten und vor 2 Jahren teilweise neu tapezierte Räume hinterher aussehen. Ich denke da ganz speziell an die Stellen wo die Folie normalerweise mittels einem Putzanschlussband von den Sparren auf das sichtbare Mauerwerk gezogen werden soll. Normalerweise würde dieser Bereich verputzt werden und somit wäre die Folie bzw. das Band nicht mehr sichtbar. Aber bei mir ist ja bereits alles verputzt und tapeziert /emoticons/default_confused.png

Meine Frage hierzu: Wie viel Folie muss denn auf das Mauerwerk gezogen werden, damit es dicht wird? Reicht da 1 bis 2 cm ?

Ich habe heute im Internet folgende PDF gefunden: http://download.proclima.com/de/Beileger/VH_INTELLO.pdf

Unter Pkt. 6 "Drempel" ist folgendes erklärt:

"Für angrenzende mineralische Bauteile oder raue Holzbauteile (z.B. verputzte Wände oder sägeraue Sparren) wird der Anschlusskleber ORCON F direkt aus der Kartusche in einer ca. 5 mm dicken Kleberraupe aufgetragen."

Ich hoffe mal das ist genau das was mir bei der nachträglichen Anbringung einer Dampfsperre in meinen bewohnten Räumen unter dem Dach helfen kann ohne das ich hinterher neu verputzen und tapezieren muss?

 
...das reicht... und je nach dem, wie ich ja schon geschrieben hatte, Du noch die Dämmung ggf. erhöhen möchtest/kannst.. also innen ggf. eine zusätzliche Lattung dafür anbringst (egal wie dick diese nun wäre), dann deckt diese immer den Anschluss ab.

 
Bei uns hat es die vergangenen Tage geschneit und ich muß feststellen, dass der Schnee auf unserem Dach nicht so schnell verschwindet wie z.B. bei unserem Nachbarn. Da war 1 Tag später bereits 1/3 der einen Dachseite bereits Schnee frei. Nur unsere Dachspitze ist kpl. vom Schnee befreit. Da wird die Warmluft vermutlich austreten.

Das ziehen in unseren Räumen unter dem Dach wird bestimmt noch durch unser offenes Treppenhaus verstärkt. Das ganze in Zusammenhang mit der fehlenden Dampfsperre wird so einiges an Durchzug bewirken.

Wir werden dieses Jahr noch eine Glastür im Dachgeschoss zum Treppenhaus hin einbauen lassen. Das wir das ziehen sicherlich um einiges reduzieren.

So langsam merke ich das uns unser damaliger Architekt mit keinem Wort über Wärmedämmdung bzw. Energieeinsparung aufgeklärt hat /emoticons/default_mad.png

Das was jetzt dieses Jahr auf uns zukommt hätte sich alles damals während der Bauphase ganz leicht vermeiden lassen.

 
Nun ja, mit der unterlassenen Aufklärung gebe ich Dir gerne recht.. das sollte so nicht laufen... auch nicht mehr vor einigen Jahren.. das ist schon grobfahrlässig....

 
Ich haben noch einmal eine Frage bzgl. meines länglichen und schmalen Dachbodens. Muss oder sollte ich da auch eine Dampfbremse aufbringen da sich unter der Decke darunter ja dann schon eine Dampfbremse befindet?

So viel ich weiß bringt man nur dann eine Dampfbremse an wenn es hinter der Decke kälter ist als in dem Raum selbst. Da auf dem Dachboden niemand lebt bzw. kocht usw. entsteht ja auch kein Wasserdampf.

Was mache ich denn mit der ausklappbaren Dachbodentreppe? Ich kann ja nicht über die Öffnung eine Folie spannen. Muss ich damit leben oder gibt es da eine Möglichkeit wie ich so etwas relativ dicht bekomme?

 
wenn dort oben nichts passiert..also nur gelagert wird, dann brauchst Du dort auch keine Dampfbremse... falls Du aber auch dort dämmen möchtes (ist ja auch im Sommer angenehmer), dann würde ich trotzdem eine anbringen.. hier aber eher in Form einer dünnen OSB-Platte... ist dann sauber aufgeräumt, erfüllt trotzdem flächig die Anforderung. Auch wenn dies nicht lückenlos wäre.

Ohen Dämmung... lasse es einfach so.

Die Einschubtreppe sollte unten schon mit der Dampfbremse abgedichtet sein. Also die welche in der DG-Decke liegen würde.. oder nicht...?

Da musst Du schauen, wie es dort ausschaut!

Eine Dichtung geht zu Teil auch nachträglich anzubringen.. je nach dem, was Du nun baulich änderst. Zudem kann man den Deckel selbst noch dämmen und ggf. via kleiner Leisten an der Kasteninnenseite, noch eine Gummi-Dichtung einbauen.

Es gibt also auch hier noch einige Möglichkeiten um den Zustand zu verbessern.

 
Hallo Pfälzer, Du hast mir mit Deiner Aussage wie immer sehr geholfen. Danke dafür /emoticons/default_wink.png

Der Dachboden wurde damals auch mit Styropor zwischen den Sparren isoliert. Auf die Sparren haben wir (wegen der Sauberkeit) Gipsplatten angebracht - heute würde ich auch OSD-Platten nehmen.

Da ich auf dem Dachboden jetzt keine Dampfbremse anbringen muss fällt mir ein Stein vom Herzen und ich bin noch mehr motiviert /emoticons/default_smile.png Das wäre dort droben alles sehr umständlich geworden.

Die Treppe werde ich, dank Deiner Tips, auch isolieren und dicht bekommen.

Danke noch mal für deine schnelle Hilfe.

 
Bitteschön... schön dass Dir damit geholfen werden konnte... also viel Spass dabei!

 
Die ersten Räume sind fertig:D

Es ist nicht so schwer als ich gedacht habe. Da ich mich entschlossen habe das Styrodur gegen Mineralwolle auszutauschen ist der Aufwand doch etwas größer.

Ich dachte mir aber, wenn ich jetzt schon die Decke ab mache, dann mache ich es richtig.

Ich sehe diesen Beitrag als abgeschlossen an.

Vielen Dank besonders an den PFÄLZER.

 
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