Naturbodenkeller betonieren

Der Winzer

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04. Aug. 2008
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Wir verfügen über einen ungenutzten Naturbodenkellerraum, in welchem die Waschküche untergebracht werden soll. Der Kellerraum wurde Anfang der 50-er als Schutzkeller konzipiert, sprich, alle Wände sind massiv betoniert, ansonsten aber keinerlei Schutzinventar.

Eine erste Probebuddelei hat ergeben, dass der Untergrund sehr lehmig und dadurch eher feucht ist. Bisher gab es jedoch keinerlei Feuchtigkeitsprobleme und ein Wäschetrockner ist bereits eingeplant.

Hat jemand Erfahrung mit dem Betonieren eines solchen Bodens? Sprich, ich würde gerne wissen wie dick der zukünftige Betonboden sein sollte und, welche Art von Beton zu bevorzugen ist. Werde den neuen Boden anschliessend evtl. mit einer elektrischen Fussbodenheizung versehen und anschliessend Plätteln.

 
Hallo

Habe meinen Naturkeller auch ausbetonieren lassen.

Die Dicke beträgt ca. 20cm.

Art des Betons: Keine Ahnung. Aber auf jeden Fall nicht wasserdicht.

Hast Du dich mit der Radon Problematik beschäftigt? Jetzt währe der richtige Zeitpunkt um kostengünstig etwas zu machen.

Infos gibt es hier

Ich würde beim ausbudeln bis zum gewachsenen Boden graben und allenfalls eine wasserdichte Wärmedämmung unter dem Beton anbringen

Turbo

 
Zuletzt bearbeitet:
Wurde der Betonboden bis an die angrenzenden Mauern gegossen, oder wurde eine Art Folie hochgezogen, damit der neue Betonboden keinen Wandkontakt hat? Frage dies, weil mir diese Methode - ohne die Einzelheiten zu kennen - empfohlen wurde. Und was für eine Dämmung würde man da verwenden, welche diese Bedingungen über längere Zeit mitmacht?

Edith: Danke für den Tip mit dem Radon. Ist in unserer Region komplett zu vernachlässigen.

 
Hallo Winzer, (..steht der Name für Deinen Beruf oder Hobby?)

wenn Du einen Waschraum in einem Betonkeller vorsehen möchtest, dann solltest Du die Möglichkeit einer Be- und Entlüftung vorab überprüfen (hatte der Luftschutzraum eine solche?) um spätere Probleme zu vermeiden.

Bei dem Ausgraben solltest Du keinesfalls unter die Fundamente der Wände graben. Bei lehmigen, feuchten Böden evtl. noch nichteimal bis zu dieser Kante. Aber keinesfalls tiefer!!

Wenn der Raum keine "wohnmäßige" Beheizung bekommt, ist der Einbau einer Wärmedämmung unter der Bodenplatte ggf. auch vernachlässigbar. Wenn der Platz reicht und die Kosten nicht entscheidend sind, kannst Du sie aber natürlich auch einbauen.

Eine "Dehnfuge" zu den Wänden brauchst Du nicht, da sich Beton durch Schwund bei der Aushärtung eher "verkleinert" als "wächst". Thermische Ausdehungen sind im Keller nicht zu erwarten.

Wenn Du den Beton selbst anmischen und einbauen möchtest, dann solltest Du eine konstruktive Bewehrung, also eine einfache Baustahlmatte, vorsehen. Diese vermindert die Rissbildung ohne statisch erforderlich zu sein. Wenn Du den Beton fertig kommen lässt, kannst Du ersatzweise vom Betonwerk auch Glas- oder Stahlfasern beimischen lassen. Dies hätte die gleiche Wirkung.

Möchtest Du den Beton abdichten, dann kannst Du dies, wenn ein Zementüberzug noch geplant ist, oberhalb durch die Aufbringung von Bitumen-Schweißbahnen erledigen. Diese kannst Du auch seitlich höherziehen.

Falls dieser nicht geplant ist, beseht die Möglichkeit eine unterhalb liegenden Folie einzubauen oder den neuen Beton, an der Stirnseite der Bodenplatte, durch den Einbau von Quellbändern, zur alten Betonwand abzudichten. Diese Quellbänder haben den Vorteil, dass der beim Schwund entstehenden Spalt, bei auftretender Feuchtigkeit, durch weiteres aufquellen wieder dicht verschlossen wird.

Wieviel Raumhöhe sollte den später noch verbleiben? Wieviel Boden kannst Du bis zum Wandfundament entfernen? Wie passt es mit der Türschwelle am Zugang?

Gruß vom Pfälzer

 
Danke für die Ausführungen.

Der Alias bezieht sich auf eines meiner Hobbies.

Der "Luftschutzraum" verfügt über ein einfach verglastes und vergittertes Fenster, welches wir durch ein modernes ersetzen würden, inkl. eingebauten Auslässen für den geplanten Wäschetrockner und vorhandenen Tumbler.

Da oberhalb des geplanten Waschraumes ein Bad liegt und wir bei dessen Umbau den Einbau einer elektrischen Bodenheizung vergessen haben, wäre es sich durchaus zu überlegen, ob wir nicht noch einen Heizkörper installieren könnten. Müsste mit Sanitär abklären, ob bestehende Heizrohre im angrenzenden Raum 'angezapft' werden könnten.

Betreffend der Dämmung müsste ich jedoch noch ein wenig Input haben. Um was für eine Dämmung würde es sich handeln, die zwischen Erdreich und neu gegossener Betonplatte zu liegen käme? Oder kommt die Dämmung auf die Betonplatte unterhalb des Zementüberzug zu liegen?

Andernfalls käme wohl am ehesten eine Dämmung der Waschraumdecke in Frage.

Die Raumhöhe wird nach Ausbau wohl ca. 200cm betragen. Wie tief ich buddeln kann weiss ich nicht. Meine erste Sondiergrabung machte ich betreffend Untergrundmaterial. Müsste mich mal an einer der Wände vortasten. Türschwelle ist auch kein Problem.

 
Der Alias bezieht sich auf eines meiner Hobbies.
Hallo Winzer,

wenn es sich hierbei um das "Endprodukt" handelt, dann teilen wir uns dieses Hobby durchaus /emoticons/default_biggrin.png

Andererseits wäre es dann nicht auch eine Möglichkeit den Raum mit einem lehmigen Naturboden für das Hobby zu nutzen?

Wenn die verbleibende Höhe nur 2m betragen würde, dann kannst Du keine sehr dicke Dämmung mehr an die Decke zum Bad einbauen. Oder hast Du diese schon bei der Höhe berücksichtigt?

Bei der Bodendämmung wäre es am einfachsten und effektivsten (für die Raumerwärmung) wenn Du diese ÜBER der Bodenplatte, nach der Schweißbahn, VOR dem Zementüberzug einbauen würdest. Hier reicht eine einfache Styropor-Dämmplatte völlig aus. Die Dicke ist für den Waschraum nicht so entscheidend, da hier ja nicht ständig auf 25°C geheizt wird (im Normalfall).

Um evtl. Unebenheiten auszugleichen, solltest Du diese 2-schichtig verlegen. Zum Beispiel 2x 20mm ergibt insgesamt 40mm Dämmung. Diese kannst Du je nach Gesamtaufbauhöhe, oder Feststellung der eigentlichen Ausgrabungstiefe immer noch entsprechend anpassen. Innerhalb der 2 Dämmstofflagen kannst Du bei Bedarf auch noch Wasser- oder Elektroleitungen von "A" nach "B" verlegen.

Unterhalb der Betonplatte geht dies nur in Styrodur, für Perimeterdämmung geeignet, oder aus Foamglas (was aber eine andere Preislage hätte und für den Waschraum wohl übertrieben wäre) welche Du auf eine Kies/Schotterschicht (kleinkörnig) und darüber abgezogenem Sandbett auflegen kannst. Wobei ich dies persönlich für diese Raumnutzung als übertrieben ansehen würde.

Oder, was früher schon einmal bei dem Thema "Sichtbeton" oder so ähnlich im Forum behandelt wurde, durch einbauen von "Glas-Schotter", den es wohl auch in passenden Gebinden gibt. Evtl. gehst Du hier nochmals über die Suchfunktion auf Themensuche.

Als nächstes solltest Du mal an der Wand nach unten graben um die Tiefe der Fundamente bestimmen zu können.

Gruß vom Pfälzer

 
Wenn mein Hobby 'nur' das Endprodukt betreffen würde, müsste ich mich ja Der Schlucker nennen. /emoticons/default_cool.png Nene, habe tatsächlich einen kleinen Rebberg, der jedoch noch kein Endprodukt geliefert hat. Ist noch am Wachsen.

Danke für die Ausführungen. Jetzt ist mir für's erste alles klar. Werde mich mal an die Arbeit machen.

 
Also bei uns in der Pfalz, einem spitzenmäßigen Weinland, nennt man die die Endverbraucher, welches dies noch als ihr Hobby ansehen, ehrvoll "Genießer"! /emoticons/default_biggrin.png

 

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