Ich kann Dir nur folgende Ratschläge geben:
- In naturnahen Gärten kann man fast alles versuchen und fast nichts erzwingen. Am Anfang sollte man robuste und anspruchslose Arten und Sorten pflanzen. Besonders wichtig ist das bei Obstgehölzen, weil man mehrere Jahre verliert, wenn man unpassende Sorten kauft. Obst sollte man nicht spritzen müssen, gespritzte Früchte kann man ja überall billig kaufen. Empfindliche oder unpassende Sorten werden aber ohne Pflanzenschutz nichts. Deshalb lohnt es sich, den Mehrpreis zu bezahlen und sich bei einer lokalen Baumschule beraten zu lassen, wo man die Böden und das Klima der Gegend kennt. Lieber eine gewöhnliche, späte Hauszwetschge, die problemlos sicher trägt, als eine Riesenpflaume, wo die Früchte in 2 von 3 Jahren kurz vor der Reife aufplatzen, weil die Sorte leider nicht regenfest ist (was sicher nicht im Prospekt steht)!
Wenn Du nur Thuja, Kirschlorbeer und Brombeeren vom Typ "Thornless evergreen" willst, ist es allerdings egal, wo Du kaufst.
- Schau Dich in der näheren und weiteren Umgebung um, besuche möglichst viele private und öffentliche Gärten und klaue hemmungslos Ideen.
- Bei unbekannten Pflanzen kann man den Gartenbesitzer fragen (die freuen sich meistens, wenn man Interesse an ihren Sachen hat); bei unbekannten Gehölzen, die einem in einem fremden Garten auffallen, sollte man ein Zweiglein mit Knospen und mehreren Blättern, nach Möglichkeit auch mit Blüten oder Früchten, einer Baumschule oder einem Gärtner zeigen, wenn der Gartenbesitzer den genauen Namen nicht kennt. Alle Informationen über Kulturansprüche usw. erschliessen sich erst über den lateinischen wissenschaftlichen Namen der Art.
- Wenn ihr Platz habt: für alle möglichen Zwecke wertvoll und schön sind die guten alten Apfel-Hochstammbäume.
- Mir gefällt eine Pergola mit einer pilzresistenten Rebe besser als eine ferngesteuerte Sonnenschutzmarkise; zudem hat man im Spätsommer etwas zu schmausen. Lässt sich aus Robinienholzstangen leicht selber bauen.
- Selber machen: Schaut Euch auf den nächsten Spaziergängen einmal auf Bauschuttdeponien um; oft findet man dort behauene Natursteine vom Abbruch, die man für die Gartengestaltung verwenden kann. Ein Gespräch mit dem Grubenbetreiber lohnt sich.
- Die Preise für Naturstein-Trockenmauern sind so hoch, dass es sich lohnt, einen dieser Kurse für Trockenmauerbau zu besuchen. Es ist nicht so schwer, wenn man einmal begriffen hat, wie es geht - nur aus Büchern lernen kann man es allerdings auch nicht.
- Geräteschuppen, Kinderspielhäuser, Hühnerställe und dergleichen lassen sich aus 27er Fichtenbrettern (aus der Sägerei), ein paar Kanthölzern (ebenda), alten Dachziegeln (vom Abbruch oder Dachdecker) und Gehwegplatten preiswert und dauerhaft bauen. Wenn man die Grundsätze des konstruktiven Holzschutzes beachtet, muss man auch nichts gegen Pilz und Holzwurm behandeln. Ausserdem sind sie viel schöner als das totlackierte Dünnbrett-Dachpappenzeugs vom Baumarkt.
- Tier- und Kinderfreundlichkeit stellen sich von selbst ein, wenn man mehr Pausen macht und weniger pützelt und aufräumt.
