Neubau Holzständerbauweise - Bei Einzug hohe Raumluftfeuchtigkeit

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die.julia

Guest
Hallo,

wir lassen derzeit ein Haus in Holzständerbauweise mit einer Luftwärmepumpe mit automatischer Be-und Entlüftung erstellen und bald soll der Einzug stattfinden (in 2-3 Wochen).

Im Moment heißt es aber immer, dass der Boden zu feucht ist, dass Parkett gelegt werden kann und der Boden vorher versiegelt werden soll. Auch die Wände fühlen sich leicht feucht an. Das wird zwar aufgrund der automatischen Belüftung schnell besser

Meine Fragen:

1) Kann die Küche, die wir in etwa einer Woche einbauen wollen Schaden nehmen an der hohen Raumluftfeuchtigkeit. Muss man damit noch warten?

2) Wenn der Boden versiegelt wird um den Parkettboden zu verlegen ist die Feuchtigkeit ja noch da, eben nur "eingesperrt". Das hört sich für mich als Laie aber noch schlechter an. Wo geht die Feuchtigkeit hin? Und wann ist sie draußen?

3) Soll man bei der ganzen Feuchtigkeit im ganzen Haus überhaupt einziehen oder ist das gesundheitsgefährdend?

4) Der Keller (betoniert) ist nicht an die automatische Belüftung angeschlossen, muss ich dort länger mit Feuchtigkeit rechnen? Darf ich da schon was lagern bzw. Möbel aufstellen?

Ich bin etwas verunsichert. Unser BL hat natürlich Interesse daran, uns das Haus so früh wie möglich zu übergeben, dass es keinen Schadenersatz für Verspätung zahlen muss, aber ich will das Haus natürlich erst dann beziehen, wenn es auch ok ist. Lieber warte ich dann noch ein wenig.

Viele Grüße

Julia

 
Hallo Julia,

hat denn das Haus auch eine Grundheizung (z.B. Fußbodenheizung? Wenn ja, läuft sie bereits? Und wenn, wie lange schon?) oder nur die Lüftungsanlage (Lufterwärmung)?

Grundsätzlich sollte man den Einzug in ein "feuchtes Haus" meiden, es sei denn, Termine drängen dazu und man ist bereit, sofort entsprechend hoch zu heizen und ggf. zusätzlich zu lüften (nicht nur über die Anlage) damit es relativ schnell geht.

Im Idealfall solltest Du lieber passende Entfeuchtungsgeräte aufstellen lassen, damit die Feuchte relativ schnell und kontrolliert abgeführt werden kann.

Die Küche kann durchaus Schaden nehmen, wenn die Wände, der Boden und die Raumluftfeuchte zu hoch ist. Notlösung, wenn die Innentüren schon drin sind, hole Dir einen Elektro-Heizkörper und beginne bei geschlossener Türe die Beheizung des Raumes. Lüften (Querlüften!) aber nicht vergessen, damit die Feuchte auch raus kommt. Nach Montage sollte dort die Beheizung weiter laufen, bis der Rest des Hauses so weit ist.

Parkettboden auf feuchtem Unterboden/Estrich ist tödlich. Hier wird der Verleger mit Sicherheit CM-Messungen vornehmen und erst nach passender Trocknung den Parkettboden verlegen. Ist es überhaupt ein Massivparkett oder Fertigparkett? Auch dies ist ja eine entscheidende Zeitfrage zur Nutzung!!

Im Betonkeller wirst Du noch über Jahre eine erhöhte Feuchtigkeit haben. Zumindest im ersten Jahr solltest Du nur bedingt Möbel dort einlagern und wenn, nur auf Füßen/Unterlegklötzen und mit gehörigem Abstand zu den Wänden. Auf diese Weise kann zumindest die Luft (beim lüften) auch dort vorbeistreichen und Feuchte abführen. Ohne diese Vorkehrung, wird Dein Möbel schnell unbrauchbar und mit Schimmel behaftet sein!

Weshalb wird der Boden (Estrich/Unterlagsboden) vor Parkettverlegung "versiegelt"? Bei Verklebung des Bodens reicht an an/abschleifen und grundieren. Bei loser Verlegung ist dies unwichtig, da keine Verbindung eigegangen werden muss. Oder sollte dies lediglich die Feuchte fernhalten? Das wäre sehr riskant, aber wenn das Unternehmen Dir die entsprechende Garantie gibt, dann wäre es ihr Risiko. Du musst jedoch dann auch zumindest einen entsprechenden Geldbetrag bzw. Bankbürgschaft über die Gewährleistungszeit einbehalten/ bzw. bekommen. Diese sollte mindestens 5 Jahre betragen. In dieser Zeit, ginge der Parkett, wenn es so käme, garantiert "hoch" und würde einen Mangel darstellen welcher zu beheben ist. Dies beträfe aber nur den Boden, nicht das aus- und umräumen, oder zwischenlagern der Einrichtung! Dies wäre dann eine Kulanzfrage aber keine garantierte Leistung. Daher ginge sie wohl eher zu Deinen Lasten.

Wenn sich die Wände (nehme an Du meinst damit die Gipskartonplatten der Wandinnenseite?) noch feucht "anfühlen", dann ist dies mit Sicherheit noch zu feucht, wenn sie entsprechend messen würde, wird sich dies dann auch bestätigen.

Ich würde Dir, um Folgeschäden und damit Frust und Ärger zu vermeiden raten, ein entsprechendes Unternehmen mit der Bauentfeuchtung zu beauftragen. Je nach tatsächlich vorhandener Feuchte dauert dies ca. 12-14 Tage (rund um die Uhr wohlgemerkt) und kostet, je nach Angebot und Hausgröße, ca. 800 bis 1.200,-?. Eine lohnende Investition mit der ich, für meine Kunden, nie falsch lag.

Gruß vom Pfälzer

 

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