Hallo zusammen
Gerne möchte ich hier meine Bauherren-Erfahrungen der letzen Wochen zur Diskussion stellen. Leider sind sie doch eher fragwürdig.
Ich baue mit einer Schweizer Zimmerei ein Vollholzhaus. Diese Zimmerei stellt auch die Bauplaung und -Leitung. Es handelt sich aber nicht um ein GU-Unternehmen, vielmehr habe ich Verträge für die einzelnen Gewerke mit lokalen Anbietern abgeschlossen. Diese Verträge habe ich von einem Juristen prüfen lassen, sie sind aus seiner Sicht o.k. Bei der Auswahl der Baubetriebe (Baumeister, Innenausbau) wurde ich vom Bauleiter beraten.
Aktuell ist der Baumeister am Arbeiten, er hat Streifenfundamente und die Anschlüsse und Abwasserleitungen erstellt. Diese Firma (aus dem Nachbardorf) wurde mir von einem Nachbarn empfohlen, welcher selber auf dem Bau arbeitet. Ich bin also mit einem anständigen Vertrag, basierend auf einer stimmigen Offerte und mit Vertrauen in die Fachkompetenz dieses Baumeisters gestartet.
Das Vertrauen habe ich gründlich verloren. Was alles schief lief bisher:
Erstens wurde der Potentialausgleich "vergessen", er soll nun nachträglich eingebaut werden.
Zweitens wurde eine Ableitung für das Regenwasser nicht wie auf dem Plan vorgesehen gebaut. Ich habe den Baumeister darauf angesprochen, worauf er mich "beruhigte", der Anschluss sei nicht vergessen, er sei gemacht worden. Daraufhin habe ich entsprechende Fotos gemacht (von der Stelle, wo der Anschluss sein sollte) und sie dem Bauleiter und dem Baumeister geschickt. Auf den Fotos war ersichtlich, dass kein Abfluss eingebaut war, aber nachträglich ein anderer Abfluss gebaut werden sollte, nicht wie auf den Plänen vorgesehen. Jetzt hiess es, das sei mit der Gemeinde so abgesprochen, das sei schon i.O. Auf meinen Einwand, dass dies nicht mit den Plänen übereinstimmt und die Änderung auch nicht mit mir abgesprochen wurde - zudem negative Konsequenzen gehabt hätte, da ich das Regenwasser so nicht hätte sammeln können - lenkte er rasch ein, er werde das Regenwasser so führen, wie auf dem Plan eingezeichnet.
Drittens sah ich, dass die ausgehobenen Gruben für das Streifenfundament direkt mit Beton gefüllt wurden, ohne Schalung, ohne Stahlgitter, auch ohne Kiesschüttung oder sonst etwas. Allerdings sah ich nur die letzten zwei Meter der drei Streifen und habe leider davon keine Photos gemacht. Sie haben sehr schnell gearbeitet. Auf den breiteren Betonstreifen wurde dann der schmalere Streifen mit etwas Stahl eingeschalt betoniert. Dies war zu einem relativ frühen Zeitpunkt. Ich fragte nach, da die Pläne anders aussahen. Der Baumeister verwies auf den Ingenieur, welcher dies so geplant habe, alles sei i.O.
Und nun das: die Dichtigkeitsprüfung des Abwasserrohrs ergab, dass das Rohr nicht dicht ist. Dieser vierte Fehler war definitiv einer zu viel. Ich habe den Baumeister aufgefordert, nachzubessern, was dieser anstandslos macht, wie bei allen anderen Fehlleistungen auch. Mir entstehen dadurch ein weiteres Mal erhebliche Prüfkosten.
Mich beschäftigen zwei Fragen: Zum einen kann ich nicht verstehen, wie jemand "vom Fach" sich ernsthaft so viele Fehler leisten kann. Und die dringlichste Frage: was ist nun mit dem Fundament?! Bei so vielen Fehlern bin ich inzwischen überzeugt, dass auch das Fundament Pfusch ist. Ich habe mir die Ingenieurpläne geben lassen. Darauf sind Stahlkörbe sowohl im unteren Sockel als auch im oberen Teil des Streifenfundamentes eingezeichnet. In der Offerte wird zudem Betonstahl für über 4000 Fr. aufgeführt. Nur dass ich so gut wie nichts davon gesehen habe auf der Baustelle (diese besuche ich täglich). Ich habe also mit dem Ingenieur telefoniert, welcher zwei interessante Aussagen machte. Zum einen habe er diese Berechnung als Gefallen "gratis" gemacht (mir wurden jedoch Ingenieurleistungen für über 1000 Fr. verrechnet). Zum anderen sei dieser Stahl nötig für die Fundamentstreifen, ich hätte ein Problem, wenn er nicht drin wäre, was er sich aber schwer vorstellen könne.
Wie gehe ich nun weiter vor? Die Fundamente sind trocken, ich kann nicht darauf zeigen und sagen, darin sei nicht der nötige Stahl verbaut. Das sieht man ja nicht. Zudem wird in zwei Wochen der Rohbau gestellt. Und ich kann kaum glauben, dass sich ein lokaler Unternehmer tatsächlich solchen Pfusch leistet!!!
Was denkt ihr? Wie würdet ihr vorgehen? Soll ich eine dringliche Bausitzung mit der Bauleitung - die sich auch nicht eben mit Engagement hervortut - und dem Baumeister einberufen? Brauche ich zu meiner Stärkung einen Juristen? Gibt es ein Möglichkeit, evtl, mit Magneten oder einer anderen nicht-invaisven Methode aufzuzeigen, das kein / wenig Stahl drin ist? Ich hab mir auch überlegt, mir den Lieferschein für den Stahl zeigen zu lassen. Oder kann das tatsächlich normal sein, was da läuft?!
Für eure Fragen / Einschätzungen bin gerade extrem dankbar.
Gerne möchte ich hier meine Bauherren-Erfahrungen der letzen Wochen zur Diskussion stellen. Leider sind sie doch eher fragwürdig.
Ich baue mit einer Schweizer Zimmerei ein Vollholzhaus. Diese Zimmerei stellt auch die Bauplaung und -Leitung. Es handelt sich aber nicht um ein GU-Unternehmen, vielmehr habe ich Verträge für die einzelnen Gewerke mit lokalen Anbietern abgeschlossen. Diese Verträge habe ich von einem Juristen prüfen lassen, sie sind aus seiner Sicht o.k. Bei der Auswahl der Baubetriebe (Baumeister, Innenausbau) wurde ich vom Bauleiter beraten.
Aktuell ist der Baumeister am Arbeiten, er hat Streifenfundamente und die Anschlüsse und Abwasserleitungen erstellt. Diese Firma (aus dem Nachbardorf) wurde mir von einem Nachbarn empfohlen, welcher selber auf dem Bau arbeitet. Ich bin also mit einem anständigen Vertrag, basierend auf einer stimmigen Offerte und mit Vertrauen in die Fachkompetenz dieses Baumeisters gestartet.
Das Vertrauen habe ich gründlich verloren. Was alles schief lief bisher:
Erstens wurde der Potentialausgleich "vergessen", er soll nun nachträglich eingebaut werden.
Zweitens wurde eine Ableitung für das Regenwasser nicht wie auf dem Plan vorgesehen gebaut. Ich habe den Baumeister darauf angesprochen, worauf er mich "beruhigte", der Anschluss sei nicht vergessen, er sei gemacht worden. Daraufhin habe ich entsprechende Fotos gemacht (von der Stelle, wo der Anschluss sein sollte) und sie dem Bauleiter und dem Baumeister geschickt. Auf den Fotos war ersichtlich, dass kein Abfluss eingebaut war, aber nachträglich ein anderer Abfluss gebaut werden sollte, nicht wie auf den Plänen vorgesehen. Jetzt hiess es, das sei mit der Gemeinde so abgesprochen, das sei schon i.O. Auf meinen Einwand, dass dies nicht mit den Plänen übereinstimmt und die Änderung auch nicht mit mir abgesprochen wurde - zudem negative Konsequenzen gehabt hätte, da ich das Regenwasser so nicht hätte sammeln können - lenkte er rasch ein, er werde das Regenwasser so führen, wie auf dem Plan eingezeichnet.
Drittens sah ich, dass die ausgehobenen Gruben für das Streifenfundament direkt mit Beton gefüllt wurden, ohne Schalung, ohne Stahlgitter, auch ohne Kiesschüttung oder sonst etwas. Allerdings sah ich nur die letzten zwei Meter der drei Streifen und habe leider davon keine Photos gemacht. Sie haben sehr schnell gearbeitet. Auf den breiteren Betonstreifen wurde dann der schmalere Streifen mit etwas Stahl eingeschalt betoniert. Dies war zu einem relativ frühen Zeitpunkt. Ich fragte nach, da die Pläne anders aussahen. Der Baumeister verwies auf den Ingenieur, welcher dies so geplant habe, alles sei i.O.
Und nun das: die Dichtigkeitsprüfung des Abwasserrohrs ergab, dass das Rohr nicht dicht ist. Dieser vierte Fehler war definitiv einer zu viel. Ich habe den Baumeister aufgefordert, nachzubessern, was dieser anstandslos macht, wie bei allen anderen Fehlleistungen auch. Mir entstehen dadurch ein weiteres Mal erhebliche Prüfkosten.
Mich beschäftigen zwei Fragen: Zum einen kann ich nicht verstehen, wie jemand "vom Fach" sich ernsthaft so viele Fehler leisten kann. Und die dringlichste Frage: was ist nun mit dem Fundament?! Bei so vielen Fehlern bin ich inzwischen überzeugt, dass auch das Fundament Pfusch ist. Ich habe mir die Ingenieurpläne geben lassen. Darauf sind Stahlkörbe sowohl im unteren Sockel als auch im oberen Teil des Streifenfundamentes eingezeichnet. In der Offerte wird zudem Betonstahl für über 4000 Fr. aufgeführt. Nur dass ich so gut wie nichts davon gesehen habe auf der Baustelle (diese besuche ich täglich). Ich habe also mit dem Ingenieur telefoniert, welcher zwei interessante Aussagen machte. Zum einen habe er diese Berechnung als Gefallen "gratis" gemacht (mir wurden jedoch Ingenieurleistungen für über 1000 Fr. verrechnet). Zum anderen sei dieser Stahl nötig für die Fundamentstreifen, ich hätte ein Problem, wenn er nicht drin wäre, was er sich aber schwer vorstellen könne.
Wie gehe ich nun weiter vor? Die Fundamente sind trocken, ich kann nicht darauf zeigen und sagen, darin sei nicht der nötige Stahl verbaut. Das sieht man ja nicht. Zudem wird in zwei Wochen der Rohbau gestellt. Und ich kann kaum glauben, dass sich ein lokaler Unternehmer tatsächlich solchen Pfusch leistet!!!
Was denkt ihr? Wie würdet ihr vorgehen? Soll ich eine dringliche Bausitzung mit der Bauleitung - die sich auch nicht eben mit Engagement hervortut - und dem Baumeister einberufen? Brauche ich zu meiner Stärkung einen Juristen? Gibt es ein Möglichkeit, evtl, mit Magneten oder einer anderen nicht-invaisven Methode aufzuzeigen, das kein / wenig Stahl drin ist? Ich hab mir auch überlegt, mir den Lieferschein für den Stahl zeigen zu lassen. Oder kann das tatsächlich normal sein, was da läuft?!
Für eure Fragen / Einschätzungen bin gerade extrem dankbar.