Notstrom Batterie

MisHüüsli01

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Hallo Zusammen,

Wir sind im Moment am Bau eines neuen Einfamilienhauses und sind dabei am Planen der Photovoltaikanlage + Elektrotechnik. Wir haben dabei vor allem einen Wunsch: im Falle eines Stromausfalles sollte das Haus möglichst lange als Inselsystem funktionieren können. Uns ist dabei auch wichtig, dass das in einem bewölkten Winter möglichst gut funktioniert, also dass der Speicher relativ gross dimensioniert werden kann. Ideal wäre es aber natürlich, wenn man auch solar nachladen könnte, damit an sonnigen Tagen der Speicher sich erholen kann. Im Alltag sollte der Speicher aber so voll wie möglich gehalten werden können. Denn wer weiss, in welchem Moment genau der Unterbruch passiert, und die Ladung dann nur 50% beträgt, dann ist das suboptimal.
Wir haben uns bis anhin mit einigen Produkten befasst:
- der Tesla Powerwall ist nur einphasig, mindestens die Elektroautos werden aber 3-Phasig geladen und das würde dann nicht funktionieren. Die Wärmepumpe evtl. auch nicht.
- der Tesla PowerPack ist nicht lieferbar für Kleinverbraucher und auch für Grossverbraucher erst wieder im nächsten Jahr
- der E3/DC S10 Pro Blackline: da könnte uns der Elektroplaner eine Kapazität anbieten, welche knapp genügt (2 Stück plus 4 externe Batterieschränke mit jeweils 3 Modulen), aber bei jedem dieser Schränke kann laut E3/DC nur 50% wirklich reserviert werden, der Rest der Batterie wird teilweise entladen, damit die Batterie geprüft werden kann und möglichst lange hält. Man kann die Entladungszeit bestimmen und auf eine Stunde begrenzen. Man kann die Stunde natürlich in die Nacht legen, aber das ist weder die Idee dieser Sperre, noch ist es User-friendly, denn dann muss man darauf achten, während dieser Zeit möglichst wenig Strom zu beziehen, wenn man den Strom möglichst als Notstrom haben möchte (jedoch vermutlich ein Minimum um die Batterie nicht zu beschädigen, die genauen Angaben dazu erwarten wir noch).

Deshalb nun die Frage: kennt irgendwer eine notstromfähige Batterie, 3-phasig, ausser den schon genannten, am Besten mit besseren Specs als dem S10 Pro und falls möglich mit solarem Nachladen? Ich bin bei meinen Recherchen bis jetzt auf die Marken gestossen, sowie auf Ads Tec, wobei ich bei denen anzufragen versuche, wie das aussieht mit solarem Nachladen, der Rest sieht da relativ ok aus.

 
Da würden mich ja viel mehr die Beweggründe dahinter wunder nehmen...

Ich meine ich bin jetzt ja erst 32 Jahre - aber den längsten Stromausfall den ich hier in der Schweiz erlebt habe, waren ein paar Stunden als Kind bei Lothar...

Dann noch einmal vor ca. 1 Jahr im Büro, als eine Trafo Station hoch geflogen ist...

Da frage ich mich schon, ob es nicht besser, ja sogar umweltfreundlicher ist (du möchtest die Batterien ja nicht nutzen, um "Niedrig-Ertrags-Phasen" der Photovoltaik zu überbrücken!), ob du nicht für die für ich absolut Lebensnotwendigen und Unverzichtbaren Dinge auf ein, zwei Moppel setzt - sowie, was ich heute auch machen würde beim bauen, z.B. 3 PowerWalls hinstellen (dann hat man nämlich auch wieder 3 Phasen ;)).

Wenn man wirklich auf mehrere Tage, ja sogar zum eAuto Laden auf Autarkie gehen will, und dies noch bezahlen können will, bleibt wohl nur noch der selbstbau übrig... Dazu die Li-Zellen direkt aus China bestellen ;)

 
Ich habe mich auch damit befasst, als ich erfahren haben, dass wir trotz PV (bei Sonnenschein) bei einem Stromausfall keinen Strom hätten. Auch einfach ein Speicher würde das Problem so nicht lösen. E3DC kann das, damit bist du wirklich autark. Aber die Kosten dafür...

Gerade eben wieder eine PV-Anlage bzgl. amortisation gerechnet. Ohne Speicher 9 Jahre, mit Speicher 19 Jahre. Auch wenn es technisch toll ist und spass macht, es lohnt sich einfach nicht. Wäre also ein sehr teures Hobby ;-) aber hey, wenn das Budget vorhanden ist, go for it!

Für kritische Infrastruktur (Haussteuerung etc.) habe ich eine USV im Keller welche für ca. 1h ausreicht.

 
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In meinem Link etwas weiter oben ist eine Batterieübersicht inkl. Angaben zu USV-Fähigkeit usw.

Eine PV-Batterie lohnt sich in den allermeisten Fällen weder ökologisch noch ökonomisch!
Zudem für die Wirtschaftlichkeitsberechnung meist eine sehr sehr hohe Lebensdauer und sehr sehr viele Zyklen verwendet.
In der Praxis werden diese Zahlen in der Regel nicht erreicht.

Zudem gibt ja alleine im Deutschsprachigem Raum schon einige Hersteller, die bereits Konkurs angemeldet haben und Kunden mit ihren Problemen alleine gelassen haben.
Der Schweizer PV-Batteriehersteller Powerball ist im Herbst 2020 Konkurs gegangen und schon vorher ist ein Bericht in der Konsumentenschutzsendung über diese Firma gekommen, dass sie Kunden mit Problemen nicht helfen will.


 

 
Falls sich jemand interessiert, für was wir uns entschieden haben:

Ich habe mich jetzt mehr damit auseinandergesetzt. Wir haben nebst ED3C auch noch eine Anlage von Tesvolt, von Adf-tec und von Varta in Betracht gezogen.

ED3C war zwar interessant, allerding braucht es da ca. alle 6 Monate eine Zwangsentladung. Man kann die zwar so programmieren, dass sie nur für eine Stunde oder noch kürzer aktiv ist. Aber das ist klar nicht der Sinn der Sache (auch laut absprache mit unserem Elektroplaner).

Tesvolt hat auch eine Zwangsentladung und da sogar zu 100%.

Bei beiden ist USV möglich und auch das Nachladen während eines Stromausfalles über die PV-Anlage.

In beiden Fällen finden wir das nicht so sinnvoll. Denn der Fall, gegen den wir uns am meisten absichern wollen, ist ein Stromausfall über längere Zeit. Durch die Zwangsentladung ist man für einen gewissen Zeitraum überhaupt nicht abgesichert. Ist aller Wahrscheinlichkeit nach zwar in Ordnung, aber wenn man sich schon für einen unwahrscheinlichen Fall absichert...

Adf-tec hat einen Wartunspartner in der Schweiz, mit welchem unser Planer nicht so gute Erfahrungen gemacht hat, also haben wir das nicht weiter verfolgt.

Schlussendlich haben wir uns für den Varta flext storage entschieden. Wichtige Punkte für uns keine Zwangsentladung, ab PV-Anlage nachladbar und USV-Fähigkeit. Gibt auch schon einige andere Personen, die so ein Ding in der Schweiz haben, hat also auch etwas Vergleichspunkte. Und Varta ist auch ein Anbieter, der vermutlich noch etwas auf dem Markt bleiben wird.

Uns ist klar, dass sich die Investition ökologisch und ökonomisch lohnt. Haben wir schon alles durchgerechnet :) Allerdings haben wir das Budget, sowohl vom Geld her als auch vom Verhalten bezüglich der Umwelt her, dass wir uns eine gewisse Absicherung im Bereich Strom leisten können.

 
Ihr habt eine 75kWh Batterie bestellt?

Wird werden das E3DC PRO Kraftwerk mit nur 12kWh nehmen. Stromausfälle gibt es ja fast keine bei uns in der Schweiz. Zudem ist das Umschalten auf Notstrom etwas träge.

 
darf man nach der Grösser der Anlage Fragen, und was für Mehrkosten eine solche Anlage nur für eure Elektroinstallation ca. bedeutet?

 
Ihr habt eine 75kWh Batterie bestellt?

Wird werden das E3DC PRO Kraftwerk mit nur 12kWh nehmen. Stromausfälle gibt es ja fast keine bei uns in der Schweiz. Zudem ist das Umschalten auf Notstrom etwas träge.
Wir machen uns halt nicht so Sorgen um 'kleinere' Stromausfälle, also sprich Eichhörnchen rennt in Kraftwerk, irgendeine Leitung brennt durch, geht ein paar Stunden und man möchte nicht, dass das Zeugs im Küchlschrank schlecht wird. Sondern eher so vergleichbar mit der Situation mit dem Treibstoff momentan in den USA, also irgendeine Cyberattacke oder ähnliches auf das Stromnetzwerk, halt etwas wo man dann mehrere Tage ohne Strom auskommen muss. Auch wenns tiefer Winter ist und man Storm braucht zum z.B. seine Autos zu tanken.

Umschalten auf Notstrom ist nur träge, wenn man einfach 'wartet' bis die Batterie merkt, dass kein Strom vom Netz mehr kommt. Man kann es so lösen, dass das unterbruchsfrei geht, d.h. PC schaltet nicht aus und ähnliches.

 
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darf man nach der Grösser der Anlage Fragen, und was für Mehrkosten eine solche Anlage nur für eure Elektroinstallation ca. bedeutet?
Urpsrünglich angedacht war Flachdach mit minimaler Fläche PV, keine Batterie und keine USV. Kostenpunkt ca. 30'000 Franken.

Nun eingeplant ist maximale Fläche des Flachdaches nutzen, gibt 360 kW. Dazu der Speicher von Varta, Kapazität 225 kWh. USV usw., vier Ladestationen für Elektroautos dazu, plus Installation gibt ca. 300'000 Franken Mehrkosten.

 
Uf, ok, Danke für diese Zahlen…

aber sind auch zuemlich grobe Leistungszahlen :)

hast du auch die Zahl nur für die Varta Lösung?

andere Frage, da du so auf Autarkie aus bist, hast du auch eine Lösung fürs Wasser eingeplant? :)

 
Varta alleine inklusive Installation, Recyclinggebühr usw. ca. 257'000 Franken. Transportkosten und Installation sind davon ca. 8'500 Franken.

Wasser war auch so eine Frage.... allerdings nicht wegen Autarkie, da wir im extremen Notfall direkt neben dem Grundstück ein Bächlein hätten, also notfalls kann man Wasser holen und abkochen. Wir haben uns für den Trinkwassergebrauch auch schon überlegt, einfach eine bessere Tonne aufzustellen, das Wasser könnte man in dem Fall ja dann auch abkochen. Trinkwasserbedarf werden wir aber generell schon durch einfache Vorräte abdecken, das wird in unserem System einfacher als andere Lösungen.
Das Hauptproblem mit z.B. Regenwasser nutzen wäre wohl, dass unsere Anlage recht 'komisch' dimensioniert ist. Wir haben einen Duschraum, wo die Eltern gemeinsam duschen könnten, was zu einem Wasserverbrauch von bis zu 70 l/min führen kann und wenn man dann mal länger duscht, dann bräuchte das einen riesen Boiler. Wäre von der Grösse her mit herkömmlichen Leitungen nicht mal das Problem gewesen, aber da es ein Einfamilienhaus ist, hätte da die Erdsonde nicht mehr mitmögen, wir möchten das Erdreich ja auch nicht zerstören... Ausserdem ist der normale Wasserverbrauch nicht einmal annähernd so gross und die Gefahr von Legionellen wäre somit recht gross.

Wir haben uns deshalb entschieden, das ganze über Durchlauferhitzer plus Frischwasserstation zu regeln. D.h. wir haben kein stehendes Trinkwasser und es wird bei Bedarf direkt erhitzt. Damit mit Wärmepumpe und Erdsonde das ganze auch gut funktioniert, wird ein Teil der Erwärmung durch einen Elektroeinsatz übernommen, den hat man normalerweise sowieso schon eingebaut, damit bei Ausfall der Wärmepumpe man trotzdem noch warmes Wasser hat. Der läuft bei uns jetzt einfach mehr als normalerweise gedacht.
Zusätzlich haben wir Joulia-Duschrinnen, damit das Warmwasser so gut wie möglich wieder genutzt werden kann.

Nachteil eines solchen Systems ist normalerweise genau der Punkt Stromausfall. Da wir aber gegen den Fall über mehrere Tage abgesichert sind, sollte das kein Problem werden.

Und dann gibt natürlich noch den Fall Wasserwerk o.ä. wird lahmgelegt und gar kein Wasser kommt (die Leitungen selbst wohl eher nicht, soweit ich weiss funktionieren die grösstenteils über Druckunterschiede und Wasserrohrbruch führt zu Unterbrüchen in einem Quartier, dann kann man ja immer noch zum Brunnen nebenan). Wie gesagt, da werden wir uns einfach durch Vorräte absichern, genügend Platz dafür haben wir. Regenwasser hätte auch noch den Nachteil, dass es ja gut und gerne mal ein paar Wochen nicht regnen kann, man müsste sich für den Fall also so oder so noch anders absichern. Und wenns dann soweit kommt, dass das Wasser wochenlang ausfällt und dadurch vermutlich komplette Anarchie herrscht, dann gehen wir entweder rüber zum Bach oder im extremen Notfall könnte man wohl sogar Urin abkochen oder sowas... dazu wird es aber hoffentlich nie kommen. Ausserdem bin ich mir gar nicht sicher, ob man in der Schweiz Regenwasser als Trinkwasser nutzen darf. In Deutschland ist das nicht erlaubt. Auch in der Schweiz finde ich nur Infos für WC-Spülung, Waschmaschine usw. Trinkwasser bereitet mir aber wesentlich mehr Sorgen als dass ich jedes Mal spülen kann.

 
Ähm, unter Paranoia leidet ihr aber nicht? Nun gut, wenn man sonst keine Probleme hat, kann man sich natürlich welche suchen.

 
Urpsrünglich angedacht war Flachdach mit minimaler Fläche PV, keine Batterie und keine USV. Kostenpunkt ca. 30'000 Franken.

Nun eingeplant ist maximale Fläche des Flachdaches nutzen, gibt 360 kW. Dazu der Speicher von Varta, Kapazität 225 kWh. USV usw., vier Ladestationen für Elektroautos dazu, plus Installation gibt ca. 300'000 Franken Mehrkosten.


Ihr baut auf dem Flachdach eine "360kW" Anlage? Was ist damit gemeint? 360kWp Leistung? Das wären bei üblichen ~300-400Wp Modulen ca. 1000 Solarmodule was wiederum ca. 2000m2 Fläche benötigen würde (40x50m). Wäre ja eher die Grösse eines Fabrikgebäudes anstatt eines EFH. Was baut ihr denn da?

Edit: Damit würdet ihr ja selbst im Dezember wohl ca. 4000-7000kWh produzieren. Das reicht normalerweise für den Haushaltsstrom von zwei EFHs ... für ein ganzes Jahr. Was macht ihr denn mit all der Energie? Betreibt ihr im Keller einen Teilchenbeschleuniger?

 
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