Obstbaum düngen

Pais

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02. Apr. 2004
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Beim Bauer in unserer Nachbarschaft stehen etwa 20 Apfel- und Birnbäume, Hochstamm, gepflanzt vor etwa 12 Jahren. Nun hat er um die Stämme eine dicke Schicht Kompost angelegt, etwa 80 cm Durchmesser. Soll ich das in meinem Garten auch machen? Was bezweckt es? Ich war der Ansicht, man müsse etwa am Kronenrand düngen.

Mit bestem Dank und freundlichen Grüssen

Vielen Dank für Ihre Anfrage. Warum der Bauer in Ihrer Nachbarschaft während des Winterhalbjahres eine dicke Schicht Kompost um die Stämme seiner etwa 12 Jahre alten Apfel- und Birnbäume gelegt hat, ist für uns nicht nachvollziehbar. Grundsätzlich wird Kompost, welcher vor allem stickstoffhaltig ist, im Frühjahr ausgebracht. Denn der Stickstoff, von den aktiven Bodenlebewesen umgesetzt, steht beim Austrieb, dem Obst als Dünger zur Verfügung. Bei jetzt oder bereits im Herbst ausgebrachtem Kompost wird während des Winterhalbjahres der Stickstoff durch Regen und Schnee nur ausgewaschen. Das macht wenig Sinn.

Für Hausgärten, wo Obstbäume meist im Rasen stehen, eignen sich Kompostgaben nicht, da mit diesen, um den Stamm verteilt, nur der Rasen gedüngt würde. Hier sollte man unbedingt einen Obstdünger zum Auflösen in Wasser wählen,  wasserlöslich, weil er ausgebracht, auch garantiert den Obstbaum düngt.

Wichtig: Bei Obstbäumen mit einem Triebwachstum von über 60 cm keinen stickstoffhaltigen Dünger verwenden. Bei einem Triebwachstum von 30 – 60 cm reichen ca. 50 g Volldünger pro Quadratmeter. Bei einem Triebwachstum von unter 30 cm ca. 100 g.

Eine Frage welche schriftlich eingegangen ist.

 
Ich würd mich da am Bauern orientieren.... Immerhin verdienen die Bauern damit ihr Geld & wenn jemand weiß, was gut für Pflanzen und Bäume ist, dann wohl Bauern! Muss man einfach mal so sagen. 

 
Da hast du grundsätzlich sicher Recht, @muedigkeit, aber Bauer ist ja nicht gleich Bauer, die einen verstehen mehr vom Vieh, die anderen vom Gemüse, die dritten vom Obst...

Ein mit uns  befreundeter Obstbauer zum Beispiel fürchtet sich vor Kühen  /emoticons/default_wink.png

Mir ist v.a. bezüglich Schnitt aufgefallen, dass der Gärtner und der Bauer diesen unterschiedlich ausführen, denn im Hausgarten soll der Obstbaum oft auch optisch etwas hermachen, die Form ist also auch wichtig. Dem Bauern ist das egal, da muss der Baum vor allem reich tragen, weshalb sie ja inzwischen meist Niederstamm-Anlagen bewirtschaften; beim Schnitt wird also oft sehr stark ausgelichtet, damit die Früchte nicht beschattet werden.

Bauern und Gärtner begutachten ja gerne den Baumschnitt des jeweils anderen, meist mit spitzem Kommentar...  /emoticons/default_wink.png

 

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