Ölheizung mit ESWP ersetzen - kosten?

kalleanka

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25. Jan. 2021
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Ausgangslage:

  • Bohrloch 210m, einfaches anfahrt, etwa 15m graben bis Hauswand
  • WP 11kW mit WW und Passiv Cooling (ganzes Haus ist mit FBH ausgestattet)
  • Ersetzen 400L Boiler
  • Demontage/Entsorgen Ölkessel & 2St. 2500L Kunststoff Tanks
  • Kt. Zürich


Die Ölheizung war 2004 komplett saniert mit Jahresverbrauch etwa 2100L.

Ich habe so weit zwei Offerten eingeholt mit Gesamtpreise von 65'000 und 70'000 Franken, was deutlich höher als ich erwartet ist. Obwohl die Sanierung gefördert (~10'000) ist, rentiert es fast nie.

Was denken Sie, entspricht das Marktpreis oder nicht? Werde es wahrscheinlich, dass ein dritte Anbieter mir ein besser Preis gibt?

 
2 Mal 85 Meter bohren haben uns grob 13k gekostet. Die Leitungen ums Haus herum dann nochmals ca 1800 chf. 
 

WP und Warmwasserspeicher kamen auf ca. 20k. Aber das ist in einem Neubau mit der ganzen Installation. 
Passivkühlung haben wir auch. 
 

Wir haben bloss 6 kW. Euren Zahlen scheinen hoch, aber ich bin nicht vom Fach. 

 
Im empfehle Dir zuerst den Wärmeverbrauch zu reduzieren (also Dämmmassnahmen, z.B. Kellerdecke, Fenster, oberste Geschossdecke) und erst dann auf eine WP zu wechseln. Weniger Wärmebedarf = kleine günstigere WP = weniger tief bohren = günstiger.  Hast du Radiatoren oder FBH? Welche VL-Temp hattest Du in den letzten kalten Tagen?

Bei mir hätte es rund 40'000 - 45'000 gekostet, 150m Bohrung, 7KW. Hab mir jetzt aber für die LuftWP Variante entscheiden

 
Hallo Kalleanka

Habe ich das richtig verstanden, dass Du überall Fussbodenheizung hast und dieses ja nicht ersetzt werden muss?

Eine 210m Erdsonde sollte Dich nicht mehr als 17'000 kosten. Sagen wir mit der "weiten Zuführung" von 15m also 20'000. Dann finde ich das Gesamte schon etwas viel. Hole mal noch eine dritte Offerte von einem Mitbewerber ein, welcher die anderen zwei nicht kennt.

Herzlicher Gruss

Urs Tischhauser

 
Vielen Dank für Ihre Antworte!

Im empfehle Dir zuerst den Wärmeverbrauch zu reduzieren (also Dämmmassnahmen, z.B. Kellerdecke, Fenster, oberste Geschossdecke) und erst dann auf eine WP zu wechseln. Weniger Wärmebedarf = kleine günstigere WP = weniger tief bohren = günstiger.  Hast du Radiatoren oder FBH? Welche VL-Temp hattest Du in den letzten kalten Tagen?

Bei mir hätte es rund 40'000 - 45'000 gekostet, 150m Bohrung, 7KW. Hab mir jetzt aber für die LuftWP Variante entscheiden
FBH uberall, VL-Temp is ca 38 grad bei -10 aussen. Haus ist nicht schlecht isoliert, enspricht naturlich auch nicht Neubaustandard. Kellerdecke ist schon gemacht, Fenster/Fassade/Decke sind ziemlich teuer. Das Haus hat 10cm Styropor am Fassade und 12cm unbekanntes am Dach. Die Fenster sind 90-er Jahren Isolationsglas (etwa 2.5 U-Wert).

Hallo Kalleanka

Habe ich das richtig verstanden, dass Du überall Fussbodenheizung hast und dieses ja nicht ersetzt werden muss?

Eine 210m Erdsonde sollte Dich nicht mehr als 17'000 kosten. Sagen wir mit der "weiten Zuführung" von 15m also 20'000. Dann finde ich das Gesamte schon etwas viel. Hole mal noch eine dritte Offerte von einem Mitbewerber ein, welcher die anderen zwei nicht kennt.

Herzlicher Gruss

Urs Tischhauser
Ja genau, FBH hat ich schon überall.

Von Offerten sind ca (durchsnitt) 15'000 die Sonde, 17'000 WP+Zubehör (z.b. Boiler), 8'000 Grab/Wandanchluss, 15'000 montage und 5'000 demontage Kessel+Tank.

Ich wird ein dritte Anbieter anrufen, mal sehen was daraus kommt.

 
Es stellt sich die Frage, ob du mit 210m gut fährst. Oft ist es effizienter und günstiger mehrere Bohrungen zu machen. Ab einer bestimmten Tiefe muss man eine Spülbohrungen machen, und je nach Kanton eine Sondenvermessung. Beides kostet erheblich mehr. Weiter hast du bei weniger Tiefe den Vorteil, dass auch FreeCooling seriös funktioniert. Was uns auffiel war, dass die Offerten von unserem Heizungsbauer für die Bohrung (Fremdfirma in dessen Auftrag) wesentlich günstiger war, als die Offerten der einzelnen Bohrfirmen "auch bei der gleichen Firma". Evt. benötigst du noch eine geologische Begleitung. Wir haben eine 12 KW Nibe F 1155-12 EM Nibe Wärmepumpe, (30° Vorlauf bei -7°C), 480l Speicher. Kosten für 3 Bohrungen a 100m incl. Verteilung im Haus, gesamt rund 30m Graben und Isolation, Befüllung ect. waren rund 26000Sfr.

Gesamt bis zu Fertigstellung/Abnahme  der gesamten Anlage waren es dann, allerdings mit Verlegen der Bodenheizung auf rund 450m2 da Neubau, von rund 65000 Sfr.

Gruss Pit

 
Sorry wenn ich ein altes Thema misbrauche, wenn nötig - erstelle ich einen neuen Thread.

Folgende Ausgangslange - Haus BJ 1971, Ölheizung Buderus von 2008, noch 5000 Liter Öl im schwer zugänglichen Metaltank.

Wir werden bei der Sanierung die Bodenheizung implementieren und eigentlich war die elektrische Wärmepumpe angedacht.

Aber es ist doch auch ein Umweltverbrechen 5000 Liter Öl zu entsorgen, ich glaube nicht, dass es jemand haben will.

Beim Lesen im Forum habe ich festgestellt dass man unter Umständen Ölheizung auf Niedertemeratur umstellen kann.

Baugutachter meinte die Ölheizung würde noch locker 10 Jahre mitmachen und die Fassadenisolation (vorgelagert), wollen wir evtl. auch erst später machen.

Wäre die Anpassung der Ölheizung zu sondieren oder Augen zu und durch, bzw. raus? PV wollten wir auch erst vorbereiten und dann in 5-10 Jahren mitm Dach machen. Danke und Grüsse.

 
Natürlich wäre es das beste das Heizöl vor der Sanierung aufzubrauchen. Falls der Ölkessel unverhofft kaputt gegangen ist, oder nicht mehr so lange mitmacht ists natürlich was anderes. Grundsätzlich gibt es aber Fachfirmen die Heizöl abpumpen und dieses recyceln. Ich würde diese Entscheidung daher nicht vom Restölabhängig machen.

Die Frage die sich eher stellt ist jene der Fassadensanierung. Ich würde auf jeden Fall versuchen dieser vor der Wärmeerzeugersanierung umzusetzen. Weil eine überdimensionierte Wärmepumpe will wirklich niemand. 

Was es ebenfalls zu beachten gilt, sind die MuKEn, die Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich. Diese verbieten oder erschweren je nach Kanton den 1:1-Ersatz von fossilen Wärmeerzeugern.

 
Danke Garet, sehr hilfreich. Bei WP kommt noch die Frage der Positionierung, Abstand zu Nachbarn, Baubewilligung aber ich fühle mich nicht mehr so schlecht wegen Recyclen, muss man halt zahlen.

 
Also wenn die Ölheizung noch ohne Probleme läuft und du sowieso noch 5'000l Öl hast würde ich doch die Heizung nicht rausreissen und entsorgen. Warum muss man was entsorgen was ja noch läuft ohne Probleme und auch erst 13 Jahre alt ist?

Ausserdem hast du ja geschrieben, dass du erst später die Fassade noch machen willst und auch PV aufs Dach. Warum lässt du den Öler also nicht drin, machst deine FBH rein, versuchst möglichst weit runter mit der VL Temp zu kommen. Dann irgendwann mal Fassade (evtl Fenster) neu machen und wenn das erledigt ist die VL Temperatur nochmals möglichst senken soweit möglich und dann kannst du eine genaue Messung machen wie viel Heizlast dein Haus nach dieser Sanierung hat.

Wenn du die Heizlast genau kennst -> WP+PV verbauen sobald der Öler langsam das Zeitliche segnet.

Folgende Vorteile sehe ich so:

- Du gibst nicht unnötig Geld aus und entsorgst etwas, was noch läuft und sogar noch 5'000l Öl drin hat (das reicht ja für mehrere Jahr normalerweise)

- Die neue WP wird genau nach der Heizlast ausgelegt und wird somit sehr viel effizienter laufen

- Bis du dann eine neue WP brauchst vergehen ein paar Jahre und die Geräte werden bis dann sicher nochmals ein Stück effizienter werden und natürlich auch leiser

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Noch im Tank vorhandenes Öl muss nicht entsorgt oder recycelt werden. Das kannst du einfach an einen deiner Nachbarn zu einem Vorzugspreis verkaufen. Die Firma, die den Tank entsorgt, kann das Öl nicht nur abpumpen, sondern auch gleich bei einem Nachbarn wieder einfüllen.

 

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