Parkett kaputt und Treppenhaus verschandelt

agelix

Mitglied
25. Dez. 2006
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Heute war ein schwarzer Tag. Wir haben erfahren, dass die vermeintlich schönen, unter mehreren Schichten Spannteppichen verborgenen, Parkettböden irreparabel beschädigt sind. Jetzt müssen wir 114 m2 Boden zuerst reparieren und dann neu verlegen lassen /emoticons/default_sad.png. Ein schwerer Schlag, der bös ins Geld geht!

Der zweite Hammer: Unter den Spannteppichen im Treppenhaus wurden Spanplatten mit sehr vielen Nägeln auf alle Holzflächen geschlagen. Das Treppenhaus, in gedämpfter Buche gefertigt, sieht jetzt aus wie ein Emmentalerkäse /emoticons/default_additional/52.gif. Was kann man da nur tun? Auf jeden Fall wird das sehr teuer.

Über Vorschläge wäre ich sehr froh.

 
Hallo agelix,

ich kann Deiner Problembeschreibung noch nicht ganz folgen.

Du hast Spannteppiche entfernen lassen weil der Unterboden beschädigt ist (?) und willst dann wieder Spannteppiche verlegen?

Oder willst Du nach Entfernung des Spannteppiches das alte Parkett wieder als Oberfläche nutzen? Das nun aber beschädigt ist?

Im Treppenhaus hattest Du auch vor den alten Parkettboden wieder zu benutzen? Welcher nun aber durch die ganzen Schraublöscher beschädigt ist?

Woraus besteht denn der Schaden am Parkett? Zumindest im Wohnbereich (außer Treppenhaus)? Ist er lose?

Gruß vom Pfälzer

 
Hallo Pfälzer

Im Ärger habe ich unklar geschrieben.

Im Treppenhaus ist ein Spannteppich verlegt. Den wollten wir entfernen und den hözernen Untergrund in gedämpfter Buche schleifen und ölen lassen. Jetzt sind aber unter dem Spannteppich alle Stufen und die Zwischenböden mit Spanplatten belegt und auf dem alten hözernen Treppenhausboden vernagelt/ verschraubt.

Was tun?

In allen Zimmern sind die alten Parkettböden nach dem Entfernen der Spannteppiche völlig von Leim bedeckt, der auch in alle Ritzen geflossen ist. Auch haben sich die Parkettriemen vom Untergrund gelöst und sind in zwei Räumen quer durch die Zimmer zerbrochen. Den Zimmerwänden entlang wurden in allen Zimmern die Parkettriemen etwa 30 bis 40 cm tief in den Raum hinein mit ca. 2- 3 mm mit Zement bedeckt.

Was könnte man hier tun, ausser neue Böden darüber zu legen?

 
Das tönt schon etwas grob. Die Löcher von den Nägeln oder Schrauben könnte man evtl. mit gleichfarbigem Kitt füllen und schleifen oder im Farb- Ton gebeizte "Ast- oder Holzzapfen" einfräsen, je nach dem, wie das Holz überhaupt aussieht, da könnte Dir ein guter und seriöser Schreiner sicher besseren Rat geben, der Leim und Zement müsste mechanisch entfernt werden, je nach dem auch geschliffen, eventuell neutralisiert, wobei man beim Schleifen aufpassen muss, eventuelle Wurmgänge im Holz nicht aufzuschleifen, da diese ab einer gewissen Tiefe parallel zur Oberfläche verlaufen.

Die zerbrochenen Riemen wird man entweder leimen können oder muss diese ersetzen und wieder beizen, was sicher schwierig sein wird - auch hier wirst Du von einem Schreinermeister besser beraten, daselbst verhält es sich bei der erneuten Befestigung des Bodens.

Soll dieses Vorhaben auf professioneller Basis erfolgen, dann könnte es sich um eine kostspielige Angelegehnheit handeln, bist Du handwerklich begabt und hast ein bisschen das Flair für Holz oder hast Du gute Kollegen, die im Schreinerberuf tätig sind, dann sollte es schon zu schaffen sein. Aber ein Fachmann muss auf jeden Fall vor Ort das Ganze begutachten.

/emoticons/default_smile.png bud

 
Hallo agelix,

Dein Ärger kann ich gut verstehen, diesmal ist es aber klar beschrieben und somit für mich nachvollziehbar.

Nun, die beste oder einfachste Lösung nenntst Du schon selbst, am Schluss. /emoticons/default_mad.png

Aber, man kann natürlich versuchen zu retten, was zu retten ist. /emoticons/default_smile.png

Mit dem Treppenhaus meinst Du ja die eigentliche Treppe mit Stufen und Podesten.

Es kann natürlich sein, dass die alten Holzstufen in der Mitte, also der eigentlichen "Laufspur" etwas "ausgetreten" waren und man deshalb die Sufen mit den Spanplatten "begradigt" hat.

Wenn dem so ist, würdest Du dies auch so belassen wollen?

Falls ja, kann man zur Not (hängt aber immer von den Örtlichkeiten und dem Ausmaß ab) die Nagel-Schraublöscher schleifen, aufbohren und mit entspr. Stopfen versehen und anschließend das ganze schleifen lassen.

Für kleinere Beschädigungen gibt es auch spezielle "Holzpasten", also Holz aus der Tube oder Behälter, oder als "Stange" welche sich farblich an die unterschiedlichsten Holzarten anpassen können. Von einem Profi angewendet, fällt es meist keinem mehr auf.

Diese Produkte verwendet man auch bei Schäden an Naturholz- oder furnierten Türen/Möbeln.

Falls Du aber die Stufen (falls durchgelaufen) wieder gerade haben möchtest, dann bietet es sich an, solche Renovierungsstufen zu erwerben/montieren zu lassen. Diese sind natürlich neu und aus Naturholz, auf Trägerholz aufgebracht und erzielen somit wieder die gewünschte Optik. Damit hättest Du wieder eine passende Holztreppe im Haus, wobei eben die Stufen und Podestbeläge neu wären.

Bei den Zimmern wurde leider mit der groben Methode verfahren. Der Zement am Rand diente als Höhenausgleich für die dort meist abgesenkte/geneigte Bodenflächen.

Hier wäre mal vom Fachmann zu prüfen, wie dick/stark der alte Parkettboden noch ist? Wenn er früher nicht oder nur 1x geschliffen wurde, wäre noch genug Reststärke für einen erneuten Schleifvorgang vorhanden.

Die losen Riemchen lassen sich eigentlich problemlos wieder verkleben! Ich hatte erst Ende 07 bei einer Hausrenovierung einen ähnlichen Fall, wo auch ca. 8 m? Eiche-Riemchen getauscht bzw. durch neue (aber alle einzeln) ersetzt wurden. Das funktioniert tadelos. Nachdem die alte und neue Fläche geschliffen war, konnte man keinen Unterschied mehr feststellen. Der Bauherr (Fertighaus aus den 70er Jahren) war sogar der Meinung, so super toll hätte es noch nie ausgesehen.

Für die gebrochenen Riemchen gilt analog das gleiche, wobei diese wohl durch die Spannungen, welcher sie durch den Oberbelag mit Kleber ausgesetzt waren, entstanden.

Das ganze muss sich nur in Bezug auf Qualität des alten Bodens und hinsichtlich des Stundenaufwandes noch "lohnen". Dies lässt sich aber durch einholen von Offerten leicht feststellen.

So, ich hoffe damit konnte ich Dir einige Tipps für den weiteren Ablauf geben.

Gruß vom Pfälzer

 
Hallo Pfälzer und Budweiser

Mit grosser Wahrscheinlichkeit wurden sogenannte Nagelparkette verlegt.

Wir werden jetzt einen Fachmann für die Bestandesaufnahme beiziehen. Immerhin sind wir bezüglich der zerbrochenen Böden beruhigt. Wir befürchteten schon, dass die Böden darunter defekt sind. Aber das mit der Leimschicht und der daraus entstehenden unterschiedlichen Oberflächenspannung leuchtet ein. Wir werden wohl neue Parkette darüber verlegen lassen, da die Böden in einem miserablen Zustand sind.

Wir vermuten, dass die Stufen im Treppenhaus durchgetreten sind und deshalb mit Spanplatten begradigt wurden. Das Treppenhaus wurde nämlich 1971 bei der Totalrenovation und Hausvergrösserung ausgebaut und im neuen Anbau wieder eingesetzt; es stammt also von ca. 1910.

Die Idee mit den Renovierungsstufen gefällt uns sehr. Sieht man dann wirklich keinen Unterschied zwischen alt und neu, bzw. wirkt es nicht wie ein Flickwerk?

Ich danke Euch ganz herzlich für die Antworten.

agelix

 
Hallo agelix,

ich bin sicher, dass Dir der Fachmann vor Ort eine genaue Analyse erstellen kann. Das ist somit der richtige Weg.

Hinsichtlich der Risse liegt meine Vermutung sehr nahe, aber einen Schaden im Unterlagsboden kann man nicht ausschließen!

Ich kann natürlich aus Deiner Beschreibung nur Rückschlüsse ziehen, je genauer die Beschreibung ist, umso besser kann man sich die Gegebenheiten vorstellen. Dies ersetzt aber nie die Einsichtnahme vor Ort, da man hierbei gleich mehrere Dinge selbst sehen und testen kann.

Wenn sich herausstellen sollte, dass ein komplett neues Parkett preiswerter kommt, so würde ich dieses aber nicht auf den alten Belag (der müsste vorher trotzdem befestigt und die Fehlstellen ausgelichen werden) sondern auf den Unterlagsboden aufbringen lassen.

Nur dann könnt Ihr sicher sein, dass dieser auch wieder die entspr. Haftung erhält und zudem auch noch gleich den Unterlagsboden kontrollieren!

Sollte dieser Risse oder Abbrüche aufweisen (was auch zwangsläufig zu Schäden am NEUEN Belag führen würde!), dann kann man diese dann auch leicht wieder ausbessern! Das wäre dann DIE Gelegenheit!

Bei den Treppenstufen fällt der neue Belag "relativ" wenig auf. Klar ist der natürlich neu, aber wenn im Gegenzug auch die Beläge im Zimmer/Flur erneutert würden, sind beide ja wieder gleich.

Das einzige woran man altes und neues Holz erkennen würde, wäre (sofern vorhanden) das alte Treppengeländer (Holz?) und ggf. die seitlichen Holzwangen der Treppenkonstruktion (sofern vorhanden, hängt ja vom Treppensystem ab).

Könnte man diese, wenn alles so vorhanden, nicht abschleifen und gleichfalls ölen, dann bietet sich, als Kontrast, eine völlig andere Farbe für die Lackierung an.

Für meinen persönlichen Geschmack, darf aber bei einer Renovierung durchaus auch ein Unterschied zwischen NEU und ALT entstehen und sichtbar werden. Auch dieses kann eine gelungene Renovierung auszeichnen.

Für ein paar Fotos wären wir Dir natürlich dankbar!

Entweder (oder auch) vom jetzigen Zustand und von/während der späteren Renovierung natürlich auch.

Gruß vom Pfälzer

 
Hallo Pfälzer

Du würdest also empfehlen die alten Parkettriemen komplett entfernen zu lassen, um den Unterlagsboden oder die Konstruktion bei Nagelparkett auf Schäden zu untersuchen und bei Bedarf zu reparieren? Das leuchtet uns ein. Genau so werden wir es machen. Teuer wird es jetzt auf jeden Fall, aber noch viel teurer wird es, wenn versteckte Schäden sich dann auch auf das neue Parkett auswirken.

Im Treppenhaus hat es ein gedrechseltes Holzgeländer und die Treppenwangen sind aus dem gleichen Holz wie die Stufen. Aber Du hast völlig recht, man darf alte und neue Bauteile durchaus unterscheiden können. Uns stört es vorallem, dass schöne, wenn auch ev. ausgetretene Treppenstufen mit Spanplatten verunstaltet sind.

Wir sind ja so froh, dass es dieses Forum und damit auch Dich gibt /emoticons/default_biggrin.png! Als Baulaie steht man manchmal wirklich vor undurchschaubaren Problemen.

Gruss agelix

 
Hallo agelix,

ich würde es mir zumindest reiflich überlegen, denn wie schon erwähnt, kann man die bauliche Situation unter dem alten Belag sonst nicht einschätzen.

Ist der neue Belag aufgebracht und es stellt sich dann heraus, dass doch Schäden im Unterbau waren, dann müsstest Du das ganze nochmals machen und natürlich bezahlen. Dies stellt schon ein sehr großes Risiko dar.

Aber nochmals, wenn der Profi vor Ort dies anders einschätzt, dann könnte man es auch riskieren den neuen Belag darüber zu kleben.

Nur wird dies nur dann machbar sein, wenn die von Dir beschriebenen Schäden, die losen Riemchen u.s.w., vorher behoben sind.

Zudem stellt sich dann die Frage, ob der nochmalige Höhenaufbau (der fertige Belag wird ja dann nochmals um die Stärke des Parketts höher!) sich nicht an anderer Stelle wieder negativ auswirkt? Z.B. an den Türen, Übergängen zu anderen Belägen (z.B. WC /Küche mit Bodenfliesen?) oder an der Treppe! Hier würde die erste Stufenhöhe/Steigung (wenn das Parkett auch im Flur liegen würde) wieder um die Dicke des Belages geringer!

Ich würde aber zumindest mal den Bereich untersuchen lassen, in dem die Risse entstanden waren.

Grundlegend bin ich aber immer der Auffassung, dass alles was ich nicht sehen und beurteilen kann, zuerst untersucht werden sollte, bevor ich hierauf weiter aufbauen würde.

Wenn Du ggf. Kosten einsparen möchtest, dann wäre z.B. der Abriss der alten Beläge sicher ein techn. einfacher Posten, den Du leicht in Eigenleistung erbringen könntest.

Dies schont dann das Budget, insbesondere dann, wenn man mit solchen Dingen nicht gerechnet hat.

Diese Spanplattenmontage ist sicherlich saublöd, aber man muss bedenken, dass die damaligen Eigentümer vermutlich die "alte, ausgetretene Holztreppe" nicht mehr wollten und ein ggf. "piffiger Handwerker" auch gleich den richtigen Vorschlag unterbreitet hat?

Dass die heutigen Bauherren nun wieder auf das "Alte" stehen, diese Teile wieder freilegen und restaurieren, konnte damals wohl keiner ahnen.

Wie so oft im Leben, wird das "Alte" nach 2 Generationen wieder "Topp-Aktuell" und ist wieder "Inn". /emoticons/default_biggrin.png

Gruß vom Pfälzer

 
Hallo Pfälzer

Nachdem wir das Wochenende mit Grübeln über die zu erwartenden grossen Mehrausgaben verbracht haben, möchte ich Dich noch folgendes fragen: ein genagelter Bretterfussboden (Lärche, Douglasie, Eiche u.a.), der nach dem Verlegen geölt wird, wäre sicher günstiger als ein Parkett.

Holzfußböden (Klebeparkett, Mosaikparkett, Bretterfußboden)

Diesen Boden würden wir von einer Zimmerei verlegen und von einer Parkettfirma ölen lassen. Erwähnen muss ich noch, dass in 5 Räumen schon solche Bretterboden verlegt sind und nur in 2 Parkett.

Siehst Du irgendwelche Nachteile, ausser dass die Fugen recht gross werden können?

Weshalb verlegt man nicht mehr solche Böden? Das ist doch eigentlich eine günstige, umweltfreundliche Alternative zu dem oft sehr teuren Fertigparkett.

Gruss agelix

 
Hallo agelix,

bei den Preisen in der Schweiz habe ich, was wohl verständlich ist, noch meine Probleme!

Für mein Empfinden, sollte dies schon preiswerter sein als Parkett!

Weshalb dies nur noch so selten ausgeführt wird kann ich Dir nicht miit Bestimmtheit sagen. Vermutlich darum, da dies früher die einzige Holzbodenvariante für den "kleinen Mann" war (Parkett war zu teuer) und die meisten auch nur "gebohnert" wurden, was wiederum für die Ausführenden mit entsprechend ungeliebter Arbeit verbunden war!

Ich denke, dies könnte einer der Gründe sein, weshalb dies viele Bauherren nicht mehr mochten und die alten Dielen-Böden "belegten" oder sie auch später lieber gegen ein endbehandeltes Fertigparkett tauschen wollen.

Zudem war dieses Holz damals meitst anfälliger gegen Feuchteschwankungen, spätestens bei Modernisierung der Heizungsanlage gab es oft Probleme mit offenen Fugen, bedingt durch trockenere Luft. Zudem waren sie über die Nägel mit der Unterkonstruktion verbunden und "folgten" dieser auch bei Verwindungen des Holzbalkens. Damit waren die Böden dann auch meist nicht tatsächlich eben!

Zudem gab es in der Neuzeit öfter Probleme damit, dass über die offenen Fugen auch Staub/Schmutz aus dem Unterbau (Füllung der Unterflächen mit Sand/Schlacken...) durch moderen Staubsauger nach oben befördert wurden! Oft reichte auch nur ein starkes "hüpfen" und zwischen den Dielen "staubte" es.

Aber, sie kommen sicherlich auch wieder "in Mode", wie so vieles andere auch.

Wenn mir noch was besseres einfällt, melde ich mich morgen wieder!

Gruß vom Pfälzer

 

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