Pfändung Pensionskasse

[verbalhoodz]

Guten Abend liebe haus-forum Members

Wir planen den Bau eines Eigenheims. Dazu habe ich zwei Fragen welche ihr mir sicherlich beantworten könnt. 

1. Wenn ich die Pensionskasse verpfände sinkt die Tragbarkeit oder wird dies trotzdem dem Eigenkapital gutgeschrieben und hat somit keinen Einfluss?

2. Minimum Bezug der Pensionskasse sind soweit ich weiss 20000 SFr. Wie ist das bei einer Pfändung? z.B wenn weniger als die 20000 vorliegen. Kann dieser Betrag trotzdem verpfändet werden?

Danke für eure Antworten

 

[tommuller]

Hallo verbaldhoodz

Also zu deiner 1. Frage muss ich leider sagen, dass die Verpfändung der PK an der Tragbarkeit nichts ändert. Die Bank hat einfach eine zusätzliche Sicherheit. Je nach Bank resp. Berater wird eventuell kurzfristig eine etwas höhere Tragbarkeit toleriert. Wenn du z.B. eine erhöhte Amortisation zusicherst und die Tragbarkeit innerhalb weniger Jahre auf ein "Normalmass" reduziert werden kann.

Achtung: Wir bewegen uns aber immer am obersten Rand der Tragbarkeit!

Für eine Verpfändung gibt es meines Erachtens keine Mindesthöhe. Es stellt sich jedoch die Frage, ob sich bei einem verpfändeten Kapital von CHF 10'000 der ganze Aufwand mit Eintragung ins Grundbuch usw. überhaupt lohnt.

Grüsse

Tom

 

[verbalhoodz]

Hoi Tom

Nur damit ich es richtig verstehe mache ich zwei Beispiele einmal mit Bezug und einmal mit Verpfändung.  

Kaufpreis 1'000'000

Eigene mittel ohne PK: 100'000 

PK Bezug: 100'000

Total Eigenkapital 200'000

Hypothek 1 65%

Hypothek 2 15%

Bruttolohn 200'000

Bei einem kalkulatorischen Zinssatz von 5% (Nebenkosten 1%) und einer Amortisation innert 15 Jahren beträgt die Tragbarkeit 30%. Also somit alles bestens.

Beispiel mit Verpfändung des PK Betrages:

Kaufpreis 1'000'000

Eigene mittel ohne PK: 100'000 

PK Verpfändung: 100'000

Total Eigenkapital: 100'000

Hypothek 1 65%

Hypothek 2 25%

Bei einem kalkulatorischen Zinssatz von 5% (Nebenkosten 1%) und einer Amortisation innert 15 Jahren beträgt die Tragbarkeit somit nun 35.8%. Nicht i.O. 

Kalkuliere ich das richtig so?

Vielleicht akzeptiert dies so eine Bank mit der Bedingung die Tragbarkeit innert z.B. 2 Jahren unter 33% zu bringen.  Das heisst also direkt amortisieren. Richtig?

Gruess

 

[tommuller]

Berechnung ist m.E. richtig. Was welche Bank akzeptiert oder eben nicht akzeptiert ist sehr schwierig zu sagen. Die einen Banken stellen z.B. auf Nettolohn ab, andere wiederum auf den Bruttolohn.

Je besser vorbereitet du zur Bank gehst, desto besser. Wenn der Berater sieht, dass du dir Gedanken gemacht hast und auch das "Problem" siehst, gibt es eher eine Lösung. Schlecht ist, wenn man sich vorher nicht damit auseinandergesetzt hat.

 

[winner60]

Man muss auch immer noch die Steuerfolgen beachten! Jede Auszahlung hat eine Steuerrechnung zur Folge. Dem muss Rechnung getragen werden. Daher ist eine Verpfändung von CHF 100'000 nicht mit einer Barzahlung von CHF 100'000 gleichzusetzen.

Aufgrund der Vorgehensweisen von diversen Pensionskassen würde ich selber für selbstbewohntes Eigentum durchaus eine Auszahlung in Betracht ziehen. Was man dabei aber beachten muss sind allfällige Einbussen im Falle von Invalidität! Das wird von PK zu PK unterschiedlich behandelt. Zudem sollte nach dem Bezug sichergestellt sein, dass der bis zur Pensionierung einbezahlte Betrag ausreicht, um ein "normales" Leben führen zu können (das interessiert die Banken leider meist nur am Rande - die wollen ihr Risiko absichern).

 

[booker]

Und was dazu kommt - eine Verpfändung von z.Bsp. 100'000 VHF wird seitens Bank "nur" mit vielleicht 85'000 oder 90'000 angerechnet. Der Rest sind die Kosten die die Bank hat um an das Geld zu kommen (Verwertungskosten).

 

[tommuller]

Eigentlich wäre das die logische Konsequenz.

Aber die Bank erhält den vollen verpfändeten Betrag. Steuern usw. muss der Hauseigentümer direkt dem Steueramt bezahlen. Daher wird der volle Betrag angerechnet.

Gruss

Tom

 

[booker]

Hallo Tom

Nein das ist unterschiedlich - bei uns war dies 85% bzw. 90%. Die restlichen 10% sind die ganzen Aufwendungen, falls es wirklich zum Extremfall kommt.

Grüsse

Booker

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[tommuller]

Oke, dann wird das auch unterschiedlich gehandhabt. Man lernt nie aus...