Schmetterlingspflanzen für den Hausgarten
Anmutig flattert er von Blüte zu BIüte, lässt sich graziös nieder und saugt mit seinem Rüssel den Nektar. Kaum zu glauben, dass dieser hübsche Falter noch vor kurzem einem gefrässigen Raupendasein frönte. Auch andere Artgenossen sind bereits im zeitigen Frühjahr auf Futtersuche. Doch der Schein trügt, denn in der Schweiz sind von den ca. 3600 Schmetterlingsarten bereits über hundert Tagfalterarten vom Aussterben bedroht oder gefährdet. Bei den Nachtfaltern sind noch keine Daten vorhanden. Viele Faktoren spielen dabei eine Rolle, in den meisten Fällen schwindet mehr und mehr der notwendige Lebensraum für die jeweilige Art. Eine grosse Rasenfläche ums Haus ist zwar leicht zu pflegen, doch Schmetterlinge, Falter und Raupen finden hier weder Nahrung noch die Möglichkeit, sich fortzupflanzen.
Der geeignete Lebensraum
Zweigt man vom Rasen einen Streifen ab, kann man mit dem Setzen von spezifischen Schmetterlingspflanzen vielen Faltern und Raupen eine Nahrungsgrundlage verschaffen. Lässt man sogar die oberirdischen Teile den Winter über stehen, ist für gewisse Arten auch die Fortpflanzung von der Eiablage über das Raupenstadium bis hin zum Schmetterling gesichert.
Grundsätzlich gilt, je naturnaher ein Garten gestaltet ist, desto mehr Schmetterlingsarten fühlen sich in ihm wohl. Daher ist es empfehlenswert, die eine oder andere Gartenecke sich gar selbst zu überlassen, am besten an einem abgeschiedenen Ort, wo es ruhig, warm und sonnig ist, denn Schmetterlinge mögen das. Hier kann beispielsweise eine kleine Magerwiese entstehen, die erst spät im Jahr gemäht ist. Für eine Unkrautecke benötigt es hingegen etwas mehr Mut. Wächst hier jedoch die richtige Brennnesselart, kann es durchaus sein, dass sich schon bald die ersten Raupen des Tagpfauenauges an ihren Blättern gütlich tun. Dies ist oft nicht ganz einfach, besonders dann nicht, wenn der ordnungsliebende Nachbar viel lieber unkrautfreie Beete sehen würde. Doch der Anblick tanzender Schmetterlinge erfreut auch den strengsten Verfechter. Schmetterlinge mögen aber nicht nur Nesseln, sondern auch andere und erst noch sehr dekorative Wildpflanzen, die zum einen als Raupenfutter dienen und - ist der Falter dann geschlüpft - als Nektarlieferant. Mit ihnen lassen sich nicht nur schöne Gärten gestalten, auch verschiedensten Schmetterlingsarten wird ein Lebensraum geboten. Zudem sollte es im Garten oder in nächster Umgebung nicht an Asthaufen, alten Bäumen mit Asthöhlen und Hochstammobst fehlen, finden doch viele Falterarten hier nicht nur einen Ruhe- oder Überwinterungsplatz, auch Eier werden abgelegt und Raupen können sich verpuppen. Je vielfältiger der Lebensbereich also ist, desto eher und mehr werden sich Schmetterlinge und ebenfalls Nützlinge wie z.B. Marienkäfer, Flor-, oder Schwebefliegen sowie Vögel, Kleingetier, Wildbienen und manche Käferarten einfinden. Damit dies so bleibt, sollten weder Schädlingsbekämpfungsmittel noch Kunstdünger eingesetzt werden. Schädlinge werden durch Nützlinge oder Vögel in Schach gehalten, während eine Gabe guter Kompost die Pflanzen mit Nährstoffen versorgt.
Ohne Raupen keine Schmetterlinge
Ferner ist zu beachten, dass alle Schmetterlinge in ihrem Lebenszyklus vom Ei über die Raupe, die Puppe und den Falter immer auf Pflanzen angewiesen sind. Im Raupenstadium ernähren sie sich von oberirdischen Pflanzenteilen. Hier sind sie nicht nur sehr gefrässig, sondern auch ausgesprochen wählerisch, denn sie ernähren sich meistens nur voneiner ganz bestimmten Pflanzen, oft werden sogar nur ausgewählte Pflanzenteile verzehrt. Daher sucht der Falter bereits zur Eiablage die spezifische Futterpflanze. So können die Raupen schon kurz nach dem Schlüpfen mit der Nahrungsaufnahme beginnen.
Schlüpft nach der Verpuppung ein Schmetterling, ernährt sich dieser von Blütennektar. Vorbei ist es jetzt aber mit dem Einerlei der Raupenzeit, denn Schmetterlinge bevorzugen Nektar von unterschiedlichsten Blütenpflanzen. Grundsätzlich werden ungefüllte Blüten bevorzugt, weil der Zugang zum Nektar einfacher ist. Gefüllte Blüten enthalten oft gar keinen Nektar. Zudem will man bei der Nahrungssuche bequem landen können. Doldenblütler wie Dill, Schafgarbe, aber auch Schmetterlingsflieder erweisen sich daher als ideale Landeplätze. Hier können sie sich in Ruhe ernähren, bevor sie sich aufmachen, um zur nächsten zu gaukeln.
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Futterpflanzen für Raupen
Brombeere (Rubus)
Brombeerzipfelfalter, Kaisermantel, Perlmutterfalter
Disteln (Cardus, Cirsium,
Admiral, Distelfalter,
Echinops, Eryngium)
Doldenblütler (Umbeliferae),
Schwalbenschwanz
z.B. Dilll, Fenchel, Silene,
Wilde Möhre
Faulbaum (Rhamnus frangula)
Zitronenfalter
Flockenblume (Centaurea)
Scheckenfalter
Geissblatt (Lonicera)
Kleiner Eisvogel
Gräser, Magerwiesen
Diverse Augen- und Dickkopffalter
Habichtskraut (Hieracium)
Scheckenfalter
Himbeere (Rubus idaeus)
Brombeerzipfelfalter, Kaisermantel, Perlmutterfalter
Hopfen (Humulus lupulus)
Tagpfauenauge
Klee, Luzerne, Platterbse,
Bläuling, Heufalter, Postillion, Senfweissling
Wicke
Kreuzblütler (Cruciferae)
Aurorafalter, Resedafalter, Weisslinge
z.B. Ackersenf, Kresse, Raps,
Natternkopf (Echium vulgare)
Distelfalter
Sauerampfer (Rumex)
Dukatenfalter, Feuerfalter
Thymian (Thymus)
Bläulinge
Veilchen (Viola)
Kaisermantel, Perlmutterfalter
Wegerich (Plantago)
Feuerfalter, Kleiner Maivogel, Scheckenfalter
Weide (Salix)
Grosser Fuchs, Schillerfalter, Trauermantel
Weissdorn (Crataegus)
Baumweissling, Segelfalter
Zitterpappel (Populus tremula)
Grosser Eisvogel
Nektarpflanzen für Schmetterlinge
Nachfolgend eine kleine Auswahl, geordnet nach Jahreszeiten:
Frühling
Blaukissen (Aubrieta), Frühlingsaster (Aster), Gänsekresse (Arabis), Gemswurz (Doronicum), Küchenschelle (Pulsatilla vulgaris), Lichtnelke (Lychnis), Mohn (Papaver), Einfachblühende Nelken (Dianthus), Ochsenauge (Buphthalmum), Einfachblühende Pfingstrosen (Paeonia), Sandkraut (Arenaria), Steinkraut (Alyssum, Aurinia), Veilchen (Viola), Thymian (Thymus).
Sommer
Berufskraut (Erigeron), Disteln (Cardus, Cirsium Echinops, Eryngium), Dost (Origanum), Flockenblume (Centaurea), Johanniskraut (Hypericum), Lavendel (Lavendula), Mädchenauge (Coreopsis), Mädesüss (Filipendula), Natternkopf (Echium), Sommeraster (Aster amellus), Sommerflieder (Buddleja), Sonnenblume (Helianthus), Sonnenhut (Echinacea), Spornblume (Centranthus).
Herbst
Bartblume (Caryopteris), Efeu (Hedera), Fetthenne (Sedum), Gaura (Gaura), Goldrute (Solidago), Herbstanemone (Anemone), Herbstaster (Aster novae- angliae), Kreuzkraut (Ligularia), Nachtkerze (Oenothera), Silberkerze (Cimicifuga),
Steinquendel (Calamintha), Wasserdost (Eupatorium).
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Anmutig flattert er von Blüte zu BIüte, lässt sich graziös nieder und saugt mit seinem Rüssel den Nektar. Kaum zu glauben, dass dieser hübsche Falter noch vor kurzem einem gefrässigen Raupendasein frönte. Auch andere Artgenossen sind bereits im zeitigen Frühjahr auf Futtersuche. Doch der Schein trügt, denn in der Schweiz sind von den ca. 3600 Schmetterlingsarten bereits über hundert Tagfalterarten vom Aussterben bedroht oder gefährdet. Bei den Nachtfaltern sind noch keine Daten vorhanden. Viele Faktoren spielen dabei eine Rolle, in den meisten Fällen schwindet mehr und mehr der notwendige Lebensraum für die jeweilige Art. Eine grosse Rasenfläche ums Haus ist zwar leicht zu pflegen, doch Schmetterlinge, Falter und Raupen finden hier weder Nahrung noch die Möglichkeit, sich fortzupflanzen.
Der geeignete Lebensraum
Zweigt man vom Rasen einen Streifen ab, kann man mit dem Setzen von spezifischen Schmetterlingspflanzen vielen Faltern und Raupen eine Nahrungsgrundlage verschaffen. Lässt man sogar die oberirdischen Teile den Winter über stehen, ist für gewisse Arten auch die Fortpflanzung von der Eiablage über das Raupenstadium bis hin zum Schmetterling gesichert.
Grundsätzlich gilt, je naturnaher ein Garten gestaltet ist, desto mehr Schmetterlingsarten fühlen sich in ihm wohl. Daher ist es empfehlenswert, die eine oder andere Gartenecke sich gar selbst zu überlassen, am besten an einem abgeschiedenen Ort, wo es ruhig, warm und sonnig ist, denn Schmetterlinge mögen das. Hier kann beispielsweise eine kleine Magerwiese entstehen, die erst spät im Jahr gemäht ist. Für eine Unkrautecke benötigt es hingegen etwas mehr Mut. Wächst hier jedoch die richtige Brennnesselart, kann es durchaus sein, dass sich schon bald die ersten Raupen des Tagpfauenauges an ihren Blättern gütlich tun. Dies ist oft nicht ganz einfach, besonders dann nicht, wenn der ordnungsliebende Nachbar viel lieber unkrautfreie Beete sehen würde. Doch der Anblick tanzender Schmetterlinge erfreut auch den strengsten Verfechter. Schmetterlinge mögen aber nicht nur Nesseln, sondern auch andere und erst noch sehr dekorative Wildpflanzen, die zum einen als Raupenfutter dienen und - ist der Falter dann geschlüpft - als Nektarlieferant. Mit ihnen lassen sich nicht nur schöne Gärten gestalten, auch verschiedensten Schmetterlingsarten wird ein Lebensraum geboten. Zudem sollte es im Garten oder in nächster Umgebung nicht an Asthaufen, alten Bäumen mit Asthöhlen und Hochstammobst fehlen, finden doch viele Falterarten hier nicht nur einen Ruhe- oder Überwinterungsplatz, auch Eier werden abgelegt und Raupen können sich verpuppen. Je vielfältiger der Lebensbereich also ist, desto eher und mehr werden sich Schmetterlinge und ebenfalls Nützlinge wie z.B. Marienkäfer, Flor-, oder Schwebefliegen sowie Vögel, Kleingetier, Wildbienen und manche Käferarten einfinden. Damit dies so bleibt, sollten weder Schädlingsbekämpfungsmittel noch Kunstdünger eingesetzt werden. Schädlinge werden durch Nützlinge oder Vögel in Schach gehalten, während eine Gabe guter Kompost die Pflanzen mit Nährstoffen versorgt.
Ohne Raupen keine Schmetterlinge
Ferner ist zu beachten, dass alle Schmetterlinge in ihrem Lebenszyklus vom Ei über die Raupe, die Puppe und den Falter immer auf Pflanzen angewiesen sind. Im Raupenstadium ernähren sie sich von oberirdischen Pflanzenteilen. Hier sind sie nicht nur sehr gefrässig, sondern auch ausgesprochen wählerisch, denn sie ernähren sich meistens nur voneiner ganz bestimmten Pflanzen, oft werden sogar nur ausgewählte Pflanzenteile verzehrt. Daher sucht der Falter bereits zur Eiablage die spezifische Futterpflanze. So können die Raupen schon kurz nach dem Schlüpfen mit der Nahrungsaufnahme beginnen.
Schlüpft nach der Verpuppung ein Schmetterling, ernährt sich dieser von Blütennektar. Vorbei ist es jetzt aber mit dem Einerlei der Raupenzeit, denn Schmetterlinge bevorzugen Nektar von unterschiedlichsten Blütenpflanzen. Grundsätzlich werden ungefüllte Blüten bevorzugt, weil der Zugang zum Nektar einfacher ist. Gefüllte Blüten enthalten oft gar keinen Nektar. Zudem will man bei der Nahrungssuche bequem landen können. Doldenblütler wie Dill, Schafgarbe, aber auch Schmetterlingsflieder erweisen sich daher als ideale Landeplätze. Hier können sie sich in Ruhe ernähren, bevor sie sich aufmachen, um zur nächsten zu gaukeln.
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Futterpflanzen für Raupen
Brombeere (Rubus)
Brombeerzipfelfalter, Kaisermantel, Perlmutterfalter
Disteln (Cardus, Cirsium,
Admiral, Distelfalter,
Echinops, Eryngium)
Doldenblütler (Umbeliferae),
Schwalbenschwanz
z.B. Dilll, Fenchel, Silene,
Wilde Möhre
Faulbaum (Rhamnus frangula)
Zitronenfalter
Flockenblume (Centaurea)
Scheckenfalter
Geissblatt (Lonicera)
Kleiner Eisvogel
Gräser, Magerwiesen
Diverse Augen- und Dickkopffalter
Habichtskraut (Hieracium)
Scheckenfalter
Himbeere (Rubus idaeus)
Brombeerzipfelfalter, Kaisermantel, Perlmutterfalter
Hopfen (Humulus lupulus)
Tagpfauenauge
Klee, Luzerne, Platterbse,
Bläuling, Heufalter, Postillion, Senfweissling
Wicke
Kreuzblütler (Cruciferae)
Aurorafalter, Resedafalter, Weisslinge
z.B. Ackersenf, Kresse, Raps,
Natternkopf (Echium vulgare)
Distelfalter
Sauerampfer (Rumex)
Dukatenfalter, Feuerfalter
Thymian (Thymus)
Bläulinge
Veilchen (Viola)
Kaisermantel, Perlmutterfalter
Wegerich (Plantago)
Feuerfalter, Kleiner Maivogel, Scheckenfalter
Weide (Salix)
Grosser Fuchs, Schillerfalter, Trauermantel
Weissdorn (Crataegus)
Baumweissling, Segelfalter
Zitterpappel (Populus tremula)
Grosser Eisvogel
Nektarpflanzen für Schmetterlinge
Nachfolgend eine kleine Auswahl, geordnet nach Jahreszeiten:
Frühling
Blaukissen (Aubrieta), Frühlingsaster (Aster), Gänsekresse (Arabis), Gemswurz (Doronicum), Küchenschelle (Pulsatilla vulgaris), Lichtnelke (Lychnis), Mohn (Papaver), Einfachblühende Nelken (Dianthus), Ochsenauge (Buphthalmum), Einfachblühende Pfingstrosen (Paeonia), Sandkraut (Arenaria), Steinkraut (Alyssum, Aurinia), Veilchen (Viola), Thymian (Thymus).
Sommer
Berufskraut (Erigeron), Disteln (Cardus, Cirsium Echinops, Eryngium), Dost (Origanum), Flockenblume (Centaurea), Johanniskraut (Hypericum), Lavendel (Lavendula), Mädchenauge (Coreopsis), Mädesüss (Filipendula), Natternkopf (Echium), Sommeraster (Aster amellus), Sommerflieder (Buddleja), Sonnenblume (Helianthus), Sonnenhut (Echinacea), Spornblume (Centranthus).
Herbst
Bartblume (Caryopteris), Efeu (Hedera), Fetthenne (Sedum), Gaura (Gaura), Goldrute (Solidago), Herbstanemone (Anemone), Herbstaster (Aster novae- angliae), Kreuzkraut (Ligularia), Nachtkerze (Oenothera), Silberkerze (Cimicifuga),
Steinquendel (Calamintha), Wasserdost (Eupatorium).
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