Plattenverlegen 45Fr/Std.

amar007

Mitglied
25. Feb. 2009
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Habe für unser Haus Plattenarbeiten offerieren lassen. Eine Offerte schien mir dann doch seltsam und zwar rechnet der nicht in Fr./m2, sondern im Stundenlohn = 45Fr./Std. Das käme mich viel billiger. Hat jemand Erfahrung mit solchen Offerten, oder soll ich lieber die Hände davon lassen. Zu verlegen gibt es Feinsteinzeug normal verlegt für Wohnraum, Küche, Eingangsbereich, kleines-grosses Bad und Kellertreppe.

 
Ist kein Blödsinn.

Vielfach werden bei Plattenböden wirklich die Arbeitskosten pro m2 offeriert. Und da wäre CHF 45.00 nach meiner Erfahrung relativ normal.

Wenn der Plattenleger allerdings CHF 45.00 pro Stunde offeriert, kommt man erheblich günstiger, weil der Plattenleger wohl mehr als 1 m2 pro Stunde schaffen wird.

Ob diese Offerte seriös ist, kann ich nicht beurteilen... In meinen Augen ist ein Stundensatz von CHF 45.00 allerdings extrem niedrig. Dieser Handwerker müsste ja enorme Margen auf den Platten haben, um kostendeckend arbeiten zu können.

 
Der Bruttolohn pro Stunde für einen Angestellten (gelernter Handwerker) beträgt ca. Fr. 25.-- bis Fr. 30.-- (regional verschieden). Dazu kommen im Mittel ca. 50% bis 55% Lohnnebenkosten (je nach GAV) und ca. 75% Betriebskosten (variiert stark, je nach Betrieb), immer auf den Bruttolohn gerechnet. Zu dieser Summe addiere man noch ca. 10% Risiko und Gewinn. Ergibt bei einem seriös kalkulierenden Betrieb in der Regel Regiestundenansätze von (ganz grob gerechnet) Fr. 60.-- bis Fr. 75.--, hinzu kommen dann noch Material und Mehrwertsteuer.

Will der Plättlileger für die Fr. 45.-- pro Std. auch eine Rechnung ausstellen? Wenn ja, handelt es sich offenbar um einen Anfänger, der unter gar keinen Umständen Geld verdienen möchte /emoticons/default_rolleyes.gif, oder um einen ausländischen Anbieter, der mit völlig anderen Lohn- und Betriebskosten kalkulieren kann (evtl. auch Schweizer Firma, die selbständige ausländische Anbieter als Unterakkordanten beschäftigt).

Zur Qualität der ausgeführten Arbeiten kann ich nichts sagen.

Gruss

Knurri Murri

 
Klar ist ein Stundensatz von Fr. 45.- relativ tief. Nur ob das GÜNSTIG ist kann niemand sagen da der Handwerker ja keine verbindlichen Angaben macht wieviele Stunden er pro m2 braucht. Zudem ist da auch die Frage was in den 45.-/h enthalten ist? Wie steht es mit Anfahrzeit, Maschinenbenutzung, usw.? Daher mein "Blödsinn" bezogen auf die Aussage dass dies "günstiger" ist. Niemand kann anhand des Stundenansatzes beurteilen was am Schluss der m2 kostet. Wenn man einen Preis pro m2 Anfragt und einen Preis pro h erhält ist das Äpfel mit Birnen verglichen.

 
...Eine Offerte schien mir dann doch seltsam und zwar rechnet der nicht in Fr./m2, sondern im Stundenlohn = 45Fr./Std. Das käme mich viel billiger.
Mich würde schon noch interessieren, wieso das billiger käme? Oder hat er auch gleich angegeben wieviele Stunden er für das Verlegen der Platten hat?
Im weiteren muss beachtet werden, was das Verlegen alles beinhaltet. Mit Sockelleisten oder ohne, Verlegeart mit Silikonfugen. Im weiteren wird ein Treppenlauf nicht nach m2 sondern pauschal negboten, dies weil ja der Treppenlauf mit viel mehr Arbeit verbunden ist.

Im Prinzip soll es Dir egal sein, was er wie rechnet. Der Gesamtpreis den du bezahlen musst, das ist das einzige entscheidende.

 
Eine Offerte schien mir dann doch seltsam und zwar rechnet der nicht in Fr./m2, sondern im Stundenlohn = 45Fr./Std. Das käme mich viel billiger.
Egal wie einer versucht zu kalkulieren.... lasse Dir einfach von allen Anbietern einen Pauschalpreis geben. Fertig! Damit weisst Du von Beginn an, wer der günstigste ist und vergibst den Auftrag.

Der sollte allerdings all das enthalten, was Du gewünscht hattest und natürlich auch alles, was techn. vorgegeben ist.

 
Wenn ja, handelt es sich offenbar um eine ....ausländischen Anbieter, der mit völlig anderen Lohn- und Betriebskosten kalkulieren kann (evtl. auch Schweizer Firma, die selbständige ausländische Anbieter als Unterakkordanten beschäftigt).

Gruss

Knurri Murri
...auch dann haut das nicht so hin....denn Ausländer müssen ab der 1. Stunde zumindest den Schweizer Mindestlohn garantieren... bei Anmeldung nachweisen.. dies wird ja vor Ort auch überprüft.. wenn er sich denn angemeldet hätte...

Eine Ausnahme wird wohl nur eine Untervergabe an einen Selbstständigen Einmannbetrieb darstelllen. Als "Chef" ist er nicht an den Mindestlohn gebunden.

 
...auch dann haut das nicht so hin....denn Ausländer müssen ab der 1. Stunde zumindest den Schweizer Mindestlohn garantieren... bei Anmeldung nachweisen.. dies wird ja vor Ort auch überprüft.. wenn er sich denn angemeldet hätte...

Eine Ausnahme wird wohl nur eine Untervergabe an einen Selbstständigen Einmannbetrieb darstelllen. Als "Chef" ist er nicht an den Mindestlohn gebunden.
Ja, das stimmt selbstverständlich. Ich war jedoch bisher der Meinung, dass sich der Mindestlohn nur auf den Basislohn pro Stunde beziehen muss (also z.B. Fr. 28.--/Std.) und dass dem Unternehmen die Lohnnebenkosten nach den Regelungen des Herkunftslandes anfallen. Irrtum vorbehalten. Einer deutschen Firma werden somit wohl kaum Preisvorteile erwachsen, hingegen den Anbietern aus gewissen anderen Ländern schon.

Insbesondere an die Einmannbetriebe (bzw. "Familienbetriebe", wo jeder "Chef" ist) hatte ich generell gedacht und es wohl nicht ausreichend präzisiert (Danke dafür). Berichten zufolge nimmt die Anzahl solcher Anbieter zu und es tauchen darunter auch Scheinselbständige auf, was je nach Herkunftsland schwierig nachzuweisen ist.

Gruss

Knurri Murri

 
45.-/Std sind schon arg wenig. Immerhin handelt es sich um einen Beruf mit Ausbildung.

Wenn es ein 1-mann-Betrieb ist, dann müssten eigentlich mindestens 60.- drin sein, sonst kmmt der niergends hin.

Ist es ein Ortsansässiger? Wenn er nicht in der Nähe sein "Revier" hat, würde ich die Finger davon lassen. Dann auch egal, ob er m2-, Std- oder Festpreise macht.

Man kann ansonsten selber schauen wo er bleibt wenn schludrig Arbeit abgegeben wird.

Generell ist aber gegen Std-Aufwand nichts zu sagen. Auch ich arbeite hie und da mit Plattenlegern zusammen, die nur in Stunden abrechnen. Hierbei handelt es sich aber um Handwerker denen ich 1000%ig vertraue und garantiert nur Top-Qualität erhalte, die rufen dann lieber an und sagen dir es wenn Unklarheiten herrschen bevor irgend ein Murks reingedrückt wird.

Diese Leute sehen ihre Arbeit als Passion, mit Akkord-Büez, wie sie in dem Business leider normal ist, haben die nichts zu tun

Diese Top-leute verrechnen dann aber 90.-/Std + Material, was in Anbetracht der Qualität auch völlig in Ordnung geht. Und ein Kostendach kann auch abgesprochen werden um keine Überraschungen zu erleben.

 
Ich denke auch, dass ein guter Plattenleger pro Stunde Fr. 90 kostet.

Der Nettolohn nach GAV liegt bei 31 -32 Fr.

Für Fr. 45 (inkl. MWSt?) bekommt man wohl nicht mehr als einen Hobbybastler.

Gruss, Fred

 
Ich war jedoch bisher der Meinung, dass sich der Mindestlohn nur auf den Basislohn pro Stunde beziehen muss (also z.B. Fr. 28.--/Std.) und dass dem Unternehmen die Lohnnebenkosten nach den Regelungen des Herkunftslandes anfallen. Irrtum vorbehalten. Einer deutschen Firma werden somit wohl kaum Preisvorteile erwachsen, hingegen den Anbietern aus gewissen anderen Ländern schon.

...Berichten zufolge nimmt die Anzahl solcher Anbieter zu und es tauchen darunter auch Scheinselbständige auf, was je nach Herkunftsland schwierig nachzuweisen ist.

Gruss

Knurri Murri
Ja im Prinzip geht es über den vergleichbaren Mitarbeiterlohn.. DE .. zur passenden Qualifikation in CH...bzw. zum jeweiligen Kanton (was ja nochmals unterschiedlich ist)... hier wird ein Misch-Bruttolohn erzeugt...übers Jahr, geteilt durch Monat /Arbeitszeit je Monat ... ergibt Vergleichsstundenlohn. Darin sind alle Zahlungen wie Urlaubsgelder, Sonderzulagen 13. Monatsgehalt u.s.w. mit eingerechnet.. auf beiden Seiten... dazu noch der Wechselkurs und die Zulagen für Unterkünfte... Spesen... und schon sieht man, wie der Lohnvergleich ausfällt.. tiefer als in CH, muss der entsprechend aufgefüllt werden.. die sonstigen Nebenkosten bleiben bei kurzen Aufenthalten dann im jeweiligen Entsendeland..

Bei den Selbständigen ist das so eine Sache.... es gibt immer mehr.. meist aus gutem Grund.. aber für ein Kleingewerbe muss man zur Anmeldung nicht die Qualifikation nachweisen... es ist also immer angebracht, solche Leistungen zu hinterfragen... muss aber nicht generell schlecht sein! Schlimmer ist es bei den Scheinselbstständigen... da liegt ja meist Druck von Auftraggeberseite vor... wenn Arbeiter in diese (für sie ja meist nur negative) Rolle gedrängt werden.... sozial sehr bedenklich.. aber in der Praxis leider immer häufiger... gerade am Bau.. hier gerade auch wegen dem Mindestlohnvergleich für Leistungserbringungen in der Schweiz. Hier liegt dann die moralische Verantwortung bei den Schweizern Handwerksbetrieben, die Dachdecker oder Fliesenleger von der Ostsee anreisen lassen, um hier noch mehr Geld verdienen zu können.... die Leute selbst machen dies nur aus der Notlage heraus... sicher nicht freiwillig.

 
Hallo zusammen,

für Preisvergleiche bei Freiberuflern in der Schweiz lohnt sich einen Blick auf die folgende Internetseite zu werfen:LINK ENTFERNT 

Jeder eingetragene Freiberufler, darunter auch Handwerker, muss sich mit einem festgelegten Stundensatz registrieren. Dies bietet eine tolle Möglichkeit, um Preise vergleichen zu können.

Viel Spass beim Handwerken

 
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Hast du die AGB hier schon gelesen? Wenn nein: Ich kann sie wärmstens empfehlen......

 
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