Politik fordert verdichtetes Bauen, blockt es aber selber!

pulsedriver

Mitglied
03. Juli 2009
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Hallo zusammen,

ist euch das auch schon aufgefallen? Die Politik fordert vermehrt verdichtetes Bauen, will die Baulandreserven besser ausgentutzt wissen, weniger freies Land zu betonieren.

Lustigerweise ist noch keiner dieser Politiker auf die Idee gekommen, weshalb z.B. auf einem 6a Grundstück oft statt einem EFH nicht zwei grosszüge Doppelhaushälften entstehen können (z.B. in eienr W2 Zone mit 2 Vollgeschossen und einem DG, obwohl man da durchaus so hoch bauen dürfte). Die Instrumente dazu wurden auch von der Politik eingeführt, nennen sich vorallem Ausnützungsziffer, eher selten auch Grünflächenziffer,...

Es geht nicht um Grenzabstände oder Maxiamlhöhen, die das Licht des Nachbarn sicher sollen, sondern um weitere beschränkungen innerhalb jener Limiten, die für den Nachbar wichtig sind.

Aber ist ja typisch in der Politik, viel fordern, viel reden, wenig wirklich den Sachen nachgehn, woran es liegen könnte. Einige schimpen lieber über die bösen Häuslebauer, die alles zupflastern, anstatt wirklich was zu ändern.

Wenn jemand wirklich was anpacken wollte, würde er dafür sogen, dass schweizweit die Ausnützungsziffer abgeschafft wird. Den Block mit zig kleinen Wohnungen mitten im EFH Quartier kann man auch anders verhindern, z.B. indem man in einigen Zonen (eben wo heute praktisch nur EFH stehn) maximal 3 oder 4 Wohnungseinheiten pro Parzelle und Gebäude erlaubt.

 
Dazu kommt noch, dass in Zukunft Pendler bestraft werden sollen, auch jene, die öffentliche Verkehrsmittel benutzen. Sollten etwa in diesen mehr oder weniger verdichteten Wohnsiedlungen Fabriken gebaut werden, wo dann alle dort wohnhaften Hausbesitzer arbeiten würden?

Im Gegenzug werden Poststellen geschlossen und Verwaltungen zusammengelegt. Damit müssen weite Strecken zurückgelegt werden, um diese (zu Fuss?) zu erreichen....

 
Zum Glück kann man in der Schweiz die Politik noch relativ einfach ändern. Vielen Hausbesitzer würde eine Änderung der Regeln nicht passen.

Zum Glück habe ich ein altes Haus im Ortskern. Auf 225m^2 hat es a Platz für eine Praxis und zwei kleine Wohnungen oder eine grosse Wohnung. Wenn man aufstocken dürfte könnte man noch einen Wohnung mehr machen. Alle Geschäfte des täglichen Bedarfs sind zu Fuss erreichbar und der Bahnhof ist in weniger als 5 min erreicht. Leider ist da natürlich kein Garten möglich. Eine grössere Dachterasse bewilligt zu bekommen ist auch nicht einfach. Hier müsste man ansetzten. Man sollte auch auf kleiner Fläche komfortabel Wohnen dürfen. Dazu sollte man mehr Freiheiten habe. Wenn jeder sein Dach begrünen dürfte hätte man auch ein bisschen für die Umwelt getan. Heute braucht man ja anscheinend sogar eine Baubewilligung wenn man das Haus neu anstreicht. Leider gibt es Leute die in jedem Dorf ein Ballenberg wollen.

Wenn ich sehe wie viel Platz heute ein EFH braucht, hat man früher viel effizienter und umweltfreundlicher gebaut.

 
Nun ja, gewisse Politiker fordern verdichtetes Bauen. Auf der anderen Seite habe wir bereits Probleme weil wir zu dicht aufeinander Leben und müssen bald jeden Furz regulieren und bis ins kleinste Detail für alles Gesetze haben. Dazu kommt dass wir mit unseren Steuergeldern eine unrentable Landwirtschaft am Leben erhalten. Man könnte einfach im grossen Stil Landwirtschaftsland einzonen, dazwischen Wälder und Parkanlagen anlegen. Dazu mittels steuerlichen Anreizen dafür sorgen dass die Arbeitsplätze nicht alle an einem Haufen sondern gleichmässig verteilt sind. Dann braucht es kein verdichtetes Bauen, alle können sich ein freistehendes EFH leisten und die aus der EU importierten Lebensmittel sind trotzdem günstiger als die mit unseren Steuern subventionierten.

 
Also ich finde die 600m2 für ein EFH schon die untere Grenze, ich will auf dem Gartensitzplatz sein, ohne dass der/die Nachbarn gleich wissen was in meinem Teller liegt. Auch will ich die für mich wichtige physische Distanz zum nächsten Nachbarn. ein DEFH auf 600m2 zu basteln ist schon sportlich eng, aber heute ja Mode zu einem Preis der zu hoch ist....

Und wenn mir die Nähe zum Nachbarn egal ist, kann ich ja in einem Mietbunker wohnen, aber ich baue mir ein Häuschen damit ich etwas mehr Distanz und PRIVATSPHÄRE haben kann.

 
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Einfamilienhäuser sind ja einen relativ neue Erfindung. Frühere war man viel enger zusammen. EFH wurden erst durch das Auto und andere Techniken möglich. Tausende von Jahren gab es keine Grenzabstände. Mit der Zeit hat man lernen müssen dass es gewisse Abstände braucht, so dass nicht alle paar Jahre der ganze Ort abbrennt. Die heutigen Abstände sind aber Luxus und unnötig.

Ich habe gar keinen Gartensitzplatz sondern eine Dachterasse. Ein Garten mit Spielplatz wäre sicher toll für die Kinder, ein solche Haus Kostet aber am Zürichsee mindesten 1.5 Mio . Es gibt genügend Gründe sich ein kleines Haus zu kaufen Anstelle eines Stockwerkeigentums oder in einer Mietwohnung zu Wohnen. Und wem die Privatsphäre egal ist sollte auch dementsprechend Häuser mit geringem Grenzabstand bauen dürfen. Wer es sich leisten kann und will der soll natürlich weiterhin einen grossen Garten haben dürfen. Aber viele Gartenflächen werden gar nicht benutzt. Die Sind nur da um die Abstände einzuhalten. Da kann dann der Mähroboter einsam seine Runden ziehen

Aber das heutige System, dass man entweder ein riesigen Garten haben muss oder gar kein Haus bauen darf finde ich auch nicht gut. So nach dem Motto der Pöbel soll zusammenrücken, so dass die Gutsituierten weiterhin die Aussicht und die Natur geniessen kann./emoticons/default_mad.png

Sollte man dann noch möglichst wenig Pendeln kostet der m^2 sicher über 1000Fr. Auch wenn man ein kleines Haus baut zahlt man schon viel zum Land, und die Nachfrage selbst zu dem Preis ist gross.

 
Jetzt müsste man eine Grundsatzdiskusion starten, ist es notwendig dass jeder ein eigenes EFH haben muss? Nur zum sagen man hat ein Haus/Wohnung (die man aber nicht halten kann bei einer moderaten Zinsentwicklung)?

Und vor tausenden von Jahren wohnten wir ja noch in den Höhlen oder auf Pfählen. Aber die Landsiedlungen zur Jahrtausendwende 0 hatten mehr Abstand zueinander als heute von vielen Leuten gefordert wird. Meist warens auch nur so knapp 20 bis 30 Häuser die ein Dorf bildeten. Auch zur vorletzen Jahrunderwende sah es auf dem Land grosszügiger aus als man heute bauen will. Man hatte Land ums Haus (und Holz vor der Hütte). Das in den Städten schon eh und je eng aneinander gebaut wurde lag an den Stadtmauern, hätte man keine Mauern gebaut währen auch die Städte grosszügiger. Damals hatte man keine BZO und hatte noch Anstand was den Abstand betrifft.

 
Auch Orte ohne Stadtmauern waren sehr dicht bebaut. Bei einer Bebaung wie in EFH Quartieren wäre eine Versorgung gar nicht möglich gewesen. Und in Bauernhäusern wohnten eine Grossfamilie plus Mägde, Knechte etc. Das wären heute Wohnblocks.

Es braucht sicher nicht jeder ein Haus. Es will ja auch nicht jeder ein Haus. Es geht mehr darum, dass sie Politik sich teilweise widerspricht. Der Wohnbedarf pro Person nimmt immer zu. Die Bevölkerung in der Nähe der Wirtschaftszentren ebenfalls. Land ist nun mal begrenzt vorhanden. Will man die Leute unterbringen muss man nun mal näher zusammen und höher bauen. Entweder zwingt man die Häuser in Wohnblock oder ermöglicht eine Dichte Besiedlung auch mit relativ kleinen Häusern. Ein kleinere Landbedarf senkt die Kosten und verringert somit Probleme bei einem Zinsanstieg.

Auch andere Dinge werden meiner Meinung nach Unsinnig geregelt. Bei Minergie kommt es nur auf die Wohnfläche darauf an. Es ist aber möglich weniger Energie zu verbrauchen wenn man kein Minergie hat aber weniger Wohnfläche pro Person. Oder man hat ein Minergiehaus und verbrennt dafür mehr Treibstoff fürs pendeln. Energie spart man durch einen geringen Verbrauch pro Kopf und zwar über alles. Ob jetzt Öl fürs heizen oder fürs Autofahren verbrannt wird spielt für die Umwelt keine Rolle.

 
Mir ist so auf die schnelle kein Ort bekannt das keine Stadtbefestigung hatte und dicht gedrängt gebaut wurde. Heutige Städte mit rund 10'000 Einwohner waren früher kleine Weiler mit einer handvoll Bewohner

Es stimmt schon, dass viel Energie neben dem Wohnen fürs Pendeln verbraten wird. Nur jetzt ist es zu spät da Widerstand zusetzen, nachdem die Wirtschaft auf Teufel komm raus alles Zentralisiert hat und das RAV sogar bis zu 2h Pendelweg für einen neuen Job verlangen kann.

 
Verdichtet bauen gab es schon immer, man sehe sich z.B. die Weinbaudörfer in der Lavaux oder die Walliser Bergdörfer an.

Die Idee, die Landwirtschaft abzuschaffen, da zur Zeit unrentabel, dürfte sich mittelfristig als Schuss in den eigenen Ofen herausstellen. Es ist eine Schande, dass sich Golfplätze und Immobilienspekulation überall im Land mehr rechnen, als wenn man auf diesen Flächen Nahrungsmittel produziert.

Ob die sich immer mehr steigernden Ansprüche nach mehr Wohnraum pro Person gerechtfertigt sind oder nicht, sei dahingestellt. Was sicher nicht geht, ist, dass der immer wachsende Energiehunger der dicht besidelten Regionen auf Kosten der Randregionen gestillt wird.

Wer verdichtet wohnen will, der kann sich ja eine Eigentumswohnung kaufen. Wer ein DFH will, kann sich eine Bauzone aussuchen, wo das zulässig ist, und, statt über Nachbarn zu schimpfen, daran denken, dass er auch Nachbar ist. Wer viel Platz ums Haus will, der muss sich halt eine Gegend suchen, wo man sich das Land leisten kann. Wer eine Riesenvilla mit viel Land an bester Lage will, der fährt am besten, wenn er sein Geld aus etwas unklarer Quelle, z.B. als Präsident einer Bananenrepublik, "gemacht" hat und sich hier pauschal besteuern lässt.

Bauen war immer extrem teuer, und Neid auf die anderen hilft nicht weiter. Verdichtetes Bauen könnte man auch fördern, indem man die Umnutzung brach liegender Gebäude begünstigt oder erzwingt. Solange nur "mehr Land einzonen, Umfahrungsstrassen bauen" als Lösung des "Wohnungsproblems" in Frage kommt, wird es immer nur schlimmer werden.

Ich möchte nur daran erinnern, dass vor allem Gemeinden in Boom-Regionen mit hemmungslosem Wohnungsbau (Oberengadin, Verbier, Genferseeregion) für die eigenen, wahrlich nicht schlecht bezahlten Angestellten Sozialwohnungen bauen müssen, weil sich die die hohen Mieten aufgrund der Bodenspekulation nicht mehr leisten können. Lockerung der Bauvorschriften ist also keine Lösung. Im Gegenteil: In Kantonen mit hohen Steuern und restriktiver Wohnbaupolitik (Jura z.B., kein Zweitwohnungsbau) gibt es kein Wohnungsproblem und die Leute dort sind, soweit ich das beurteilen kann, nicht unzufriedener als anderswo, trotz hoher Steuern.

 
Vielleicht würde es schon helfen wenn man in den Wohnblocks die einzelnen Wohnungen besser voneinander isolieren würde (schalltechnisch).

Das Problem beim verdichteten Bauen ist ja tatsächlich auch, das dann viel mehr Menschen dichter zusammen wohnen.

Die wenigsten wollen ja das (D)EFH, um dann im Garten Kartoffeln anbauen zu können. Es geht eher darum, "seine Ruhe" zu haben.

 
Also mir ist aufgefallen, daß man in gewissen Gegenden keine 3 Kilometer in eine Richtung durch die Landschaft gehen kann, ohne auf eine Siedlung zu stoßen. Finde ich irgendwie ein Bischen Schade, auch wenn es verständlich ist, wie es dazu kam. Allerdings sollte sich die Politik da mal entscheiden, was sie eigentlich will, statt in gewohnter Doppelzüngigkeit nach Stimmen zu fischen und dann selbst Steine ins Getriebe zu werfen.

 
Also eigentlich ging es mir gar nicht um die Frage, ob verdichtet bauen ode rnicht. SOndern um Konsequenz. Entweder fordert man verdichtetes Bauen und ist dann bitte so konsequent, es auch zu erlauben. Oder aber man sagt: Nein, wir haben die Ausnützungsziffer bewusst tief angesetzt, wir wollen kein verdichtetes Bauen.

Meine persönliche Meinung: Weg mit der Ausnützungsziffer, Flexibilisierung der Grenzabstände. Z.B. für eine W2 Zone, die heute 3m kleinen Grenzabstand und AZ von 0.4 hat bei uns: AZ frei, Maximalhöhe in 3m Abstand von der Grenze 7m über gewachsenem Terrain (an der Giebelseite eines Satteldaches mit gleichmässiger Steigung 8m), pro Meter Abstand mehr darf es dann 1m höher werden, bis maximal 10m, wer noch näher an die Grenze geht, muss pro Meter näher 1.5m Höhe nachlassen.

Das kann dann so aussehen, dass ein Haus mit 2 Etagen, Flachdach, und Keller, der etwas raus schaut, grade die 7m hat und bis 3m an die Grenze darf. Der nächste setzt sogar 3 Vollgeschosse hin (die Zone heisst nicht mehr W2, sondern 7-10m), hat an der Seite schon eine Fassadenhöhe von 8.5m und muss deshalb 4.5m Grenzabstand lassen (bei Flachdach, bei Satteldach wird der Giebel dann wohl die 10m hoch, das wären dann an den Giebelseiten sogar 5m). Und wieder ein anderer macht auf einem kleinen Grundstück ein Häuschen mit nur einem Vollgeschoss Kniestock von 1.5m, kommt so nur auf ca. 4.5 Fassadenhöhe an der Seite, darf daher bis etwas unter 1.5m an die Grenze mit dieser Seite, sein Giebel ist dann vielleicht 7m hoch, damit darf er auch auf den Giebelseiten die 3m etwas aunterschreiten (runter bis auf 2.35)

Das gibt also einfach Maximale Profile, über die das Haus nirgends im Schnitt rausragen darf. Auch nicht mit Gauben usw - diese maximalen Profile stellen die Bessonnung der Nachbargrundstücke zu eine Minimum sihcer, wer mehr Sonne will, muss das mit seinen eigenen grösseren Grundstück erkaufen. So wird Bauen auf kleineren Parzellen möglich, und auf grösseren Parzellen kann man deutlich grösser bauen las heute. Als Doppelhaus. Oder als EFH mit Keller, der auf 1 Seite 1.5 m rausschaut , und noch eine grosszügige Einliegerwohnung zum Vermieten hat. Oder ....

 
Die AZ hat ja nicht nur den Sinn, die Bauherren zu behindern. Sie regelt auch und vor allem die Siedlungsdichte.

Es müssen folglich auch die Erschliessungen angepasst werden - grössere Querschnitte bei Wasser, Abwasser, Strom in die Strasse, Ausbau der Kläranlagen ... alles Kosten, die die Allgemeinheit zu tragen hat.

Unter dem Strich bringt Wachstum den Gemeinden in der Regel nichts, jedenfalls keine bessere Finanzlage.

Will man das Siedlungsbild hinsichtlich Optimum der Ausnützung wirklich durchplanen können, muss man die Freiheiten der Bauherren beschneiden, nicht erweitern. Sonst bilden sich immer nur diese Quartiere mit Thujahecke und Carport, daneben je nach Geschmack und Geld zitronengelbe Quader neben Chalets im Voralpenstil oder Alu-Glas-Granitplattenkonstruktionen, was die Bauordnung eben hergibt.

Fläche bei grösstmöglicher Individualität lässt sich sparen, indem man die Verkehrsflächen reduziert, was auf Gemeinschafts-Tiefgaragen hinausläuft. Bei der Plaung von verdichtetem Bauen ist ferner vorrangig zu beachten, wie die häufigsten Nachbarschaftsstreitigkeiten durch bauliche Massnahmen vermieden werden können. Das erfordert aber Kompetenzen der Planung, die über die individuelle Grundstücksgrenze hinausgehen.

Wird die AZ aufgehoben, wird jeder Einsprache erheben, dem seine Aussicht nun zugebaut werden kann, weil der Nachbar höher bauen darf als bei Landkauf zulässig war. "Die Behörden sollen ... aber bitte woanders"

 
Natürlich regelt die AZ die Siedlungsdichte - oder genauer: Sie begrenzt sie nach oben. Das ist auch heute noch so gewünscht und gut so. Nur: Wenn man verdichtet bauen will, dann heisst das: Die Siedlungsdichte erhöht sich. Dann muss auch die AZ steigen oder wegfallen.

Ich denke wie oben beschrieben auch nicht an höher bauen. In einer W2 Zone sind 7m Fassade an der Traufseite und 10m Giebelhöhe schon lange völlig normal - oft sogar 11m. Der Wegfall der AZ würde nur bedeuten, dass man auf einem etwas grösseren Grundstück dann auch auf alle Seiten die Abstände im Rahmen des erlaubten halten kann, weil man so gross bauen darf. heute wird der Abstand auf einer Seite minimal gehalten, wie das Haus halt am besten positioniert ist, und beim Rest gibt es mehr Abstand und damit mehr Landverbrauch, weil man gar nicht gross genug bauen darf, dass das Haus an 3 Seiten bis an den Mindestabstand kommt (nur nach Süden oder SW mehr für den Garten).

Was neu auch ginge: Boden EG 1m oder 1.5m über dem gewachsenen Terrain (wie heute auch schon meist möglich), eine Kellerseite weiter runter abgraben, sodass sie voll rausschaut, schon haben wir Platz für vollwertige Fenster und bringen Wohnraum unter. Da keine AZ mehr begrenzt, ist kann das Keller bis auf 2 Räume auf der gegenüberliegenden Seite (die dann ganz in der Erde sind, für Technik und Lagerraum) zum Wohnraum werden. Das Haus würde wie gesagt nicht höher als heute, es würde nur auf einer Seite ganz und auf den angrenzenden Seiten noch das gewachsene Terrian einen guten Meter weggegraben, damit 2/3 vom Keller zu gutem WOhnraum mit grossen Fenstern werden.

OK, die Keller Sache alleine könnte man natürlich auch einfacher lösen: Geschosse, die maximal 1m oder 1.5m (so viel, wie heute in der jeweiligen Bauordnung erlaubt ist) über das gewachsene Terrain ragen (gemessen an der Oberkante Decke des betroffenen Geschosses) zählen nicht zur AZ, egal was drinnen ist. Abgrabungen unter das gewachsene Terrain sind beliebig erlaubt, solange die üblichen vorgeschriebenen Böschungswinkel eingehalten werden. Auch mit solchen Abgrabungen zählt ein Kellergeschoss nie zur AZ.

Und für die Anschlussgebühren-Jäger in den Gemeinden (die oft ja nach der Grösse gehn): Nun, das muss man ja nicht an die Ausnützungsfläche koppeln, das kann man ja auch an die netto Wohnfläche aller beheizbaren Räume oder was auch immer koppeln.

Mit der einfachen Variante nur mit Kellergeschoss Speziallösung kann man hingegen nach wie vor nicht zwei Doppelhaushälften von je 10x10m Brutto 1.5m Kniestock im OG und zweitem OG im unter dem Giebel auf einem Grundstück von 26m Breite und vielleicht 30m bis 35m Länge bauen. Obwohl man heute hier an meinem Wohnort mit einem Doppelhaus durchaus 3m bis an die Grenze dürfte (ausser mit der Seite, die dann 20m lang wird, da sind es dann afaik 4m). Ich könnte das Haus also heute schon so nah jedem Nachbar vor die NAse setzen , nur nicht den Nachbarn auf 3 Seiten gleichzeitig (ausser ich mache es nicht mehr 10x10m, sondern jedes 10m breit, aber nach vorne, zur eigenen Südseite villeicht nur 6 oder 7m tief, dann passt es zur AZ und ich kann auf allen anderen 3 Seiten so nah bauen wie ohne AZ Limit),

Wenn ich dann heute noch anfangen würde, da Keller als Wohnraum auszubauen und eine Seite abzugraben, dann hätte so ein Doppelhaus zusammengerechnet ganz schnell 500 bis 600m2 Ausnützungs Fläche (wird ja zumindest hier brutto gerechnet, ein Haus, eine Etage sind dann schon 100m2), das geht bei lächerlichen 0.35 oder 0.4 nie auf eine 800m2 Parzelle.

 
Ist das wirklich euer Ernst. Wenn dann wirklich ganze Quartiere min riesigen Häusern und kleinen Abständen gebaut werden, wer bezahlt am schluss die Antidepressiva für die Bewohner?

 
Wenn ich in meinem Keller tun und lassen dürfte bzw. ausbauen dürfte wie ich will, wird das Haus von aussen deswegen nicht grösser und dann bräuchte auch niemand Antidepressiva. Ich bin für Grenzabstände und gegen die Ausnützungsziffer. Eine maximale Höhenvorgabe und Grenzabstände sollten völlig ausreichen.

Gruss, Barney

 
Die Grenzabstände würden ja nicht kleiner, die maximalen Höhen auch nicht grösser.

Was sich ändern würde: Die Fläche innerhalb der Grenzabstände dürfte wirklich voll verbaut werden.

Heute ist es so: Ich stell das Haus auf der Nordseite in der Regel möglichst nah an die Grenze, damit ich im Süden möglichst viel Garten hab. Der wird schön gross, weil die AZ nur ein relativ kleines Haus zulässt.

Wo konkret ist jetzt die Verschlechterung für den Nachbarn auf meiner Nordseite, wenn ich meine Südseite weiter zu bauen darf? Und ein richtig grosses Haus baue, oder es dann sogar in der Mitte teile und ein Doppelhaus habe? Wie gesagt, es kommt nicht näher an das Nachbargrundstück, auf dessen Südseite ich bin. Es wird auch nicht höher als heute. Ich baue nur meinen Garten 2 oder 3m weiter zu. Und grabe mein Grundstück an der Ostseite und der Westseite evtl noch etwas ab, damit ich in den Keller auch vollwertige Fenster unterbringe, und smoit zwei weitere Zimmer.

Dem Nachbar auf meiner Südseite dürfte es egal sein, wenn mein Garten nicht mehr 12m tief ist, sondern nur noch 9m (ist seine Nordseite, also recht egal für ihn). Der einige, der also wirklich enger hat, bin ich, mein Garten und meine Südseite sind kleiner. Das muss ich schon selber entscheiden, ob ich das will.

Man kann den Grenzabstand natürlich noch was flexibler machen - will heissen: Weniger höhe, weniger Abstand, volle Höhe bis zum Rand, sogar mehr Abstand. Heute darf ich hier in einem W2 Quartier bis 3m an die Grenze. Mit der Traufseite eines Satteldaches bis 7m, mit der Giebelseite darf es in der Spitze sogar ca. 11m werden. Ich denke nicht, dass es für den Nachbarn auf meiner Nordseite bedrückender wird, wenn ich mit einem nur 3.x Meter hohen Bungalow mit Flachdach oder einer 3m hohen Garage als Anbau (auch Flachdach) bis 1.5m oder ähnlich an die Grenze komme. Umgekehrt wird er sich sogar freuen, wenn ich mit einer 11m hohen Giebelseite demnächst vielleicht 5m Abstand halten muss. Auch ein Haus, das dann 9m hoch wird mit Flachdach, dafür aber 5m statt 3m Abstand halten muss, wirkt nicht bedrückender, oder? Nimmt auch über's Jahr gesehn in der Südseite nicht mehr Sonne weg, sondern weniger. Was ist schlimmer: Heute eine Giebelseite 3m an der Grenze, die von 7m bis 11m in der Spitze geht? Oder durchgehend 9m hoch, dafür aber 5m weg von der Grenze?

Meines Erachtens für den Nachbar wichtig sind: Wie nah darf ich ran, wie hoch darf es werden?

Leztztlich haben wir in der ganzen Thematik 3 Optionen:

a) Wie heute weiter, das heisst mehr Bauland einzonen. Viele können sich grosszügige Grundstück Flächen leisten.

/emoticons/default_cool.png Nur mit der AZ weiter wie heute, kaum neues Bauland mehr. Dann wird das, was noch frei ist, irgendwann immer teurer und viele können nicht mehr bauen.

c) Wenig neues Bauland, dafür verdichteter bauen. Dann können sich nach wie vor viele was Eigenes leisten, halt was enger beim Nachbarn als früher, kleinerer Graten. Und wenige können sich die grosszügigen Abstände noch leisten, indem sie selber eben 1000 oder 2000 m2 kaufen. Sei es mit viel Geld oder weil sie in ein entlegenes Gebiet gehn, wo es eh billig ist.

Als Hausbesitzer kann ich mich natürlich zurücklehnen und /emoticons/default_cool.png wählen, die anderen sollen doch selber gucken, ich schau lieber zu wie der Wert meines Hauses steigt.

Fair wären aber nur a) oder c).

 
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